[Politik] Steuerfinanziertes Gesundheitswesen - was soll das denn?

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Steuerfinanziertes Gesundheitswesen - was soll das denn?

Die Regierung hat angekündigt, im Gesundheitswesen künftig stärker auf Steuerfinanzierung zu setzen. Die Experten jubeln, aber ich frage mich: was soll das denn?
Oft wird gemeckert, die Regierung würde sich nicht genug um die Probleme des Landes kümmern. In diesem Fall aber macht sich der Staat Schwierigkeiten zu eigen, die er gar nicht zu verantworten hat - und, was noch schlimmer ist, für die Zukunft gar nicht beeinflussen kann - oder sehe ich das falsch?
 
Das Gesundheitssystem soll stärker steuerfinanziert werden?
Das ist doch nur wieder eine Ausrede für eine weitere Subventionierung in diesem Staat:

Hat rot/grün ja schon vorgemacht, nur waren die da deutlich kreativer.
Rot/Grün hat das mit "Entlastung des Faktor Arbeit und Belastung der Energiekosten" umschrieben und nannte das ganze "Ökosteuer".
Nur hatte das Ganze nichts mit "Öko" zu tun, da gerade die größten Energieverschwender ausgenommen wurden. So kommt es zu der idiotischen Situation, dass die spritschleudernden Billigflieger keinen Cent Ökosteuern zahlen, die umweltfreundlichere Bahn aber schon.

Tolle Leistung, Grüne!
Aber um die Umwelt ging es da ja eh nie, sondern um das Stopfen von Löchern in der Rentenkasse...
 
Ich hätte schon eine Antwort parat auf diesen ewigen Steuer-Zirkus im unrettbaren Schuldgeldsystem mit der avisierten totalen Verhausschweinung von uns treudoof steuerzahlenden Staats-Souveränen unter der Global-Fuchtel eines weitgehend anonymisierten, überbürokratisierten, alles kontrollierenden und überwachenden "fürsorglichen" Staates, aber ich lass' es lieber, sonst packen Bio und Quetzal doch noch die Pumpgun aus ... :D :angel

gruß schrotti :) :)
 
Jeder, der sich selbst versichern muss, ob nun privat oder allgemein,
packt die Hände an den Kopf. Soviel geballten Schwachsinn, den man
da zu lesen bekommt.

:wand
 
Ähem,

bei den Beamten (soviel zu Schrottis Einwand....) zahlts doch schon eh und je der Steuerzahler...... Streichen??
......und ne saubere Mischfinanzierung lässt doch wenigsten Raum alles im Unklaren zulassen....

Was übersehen????

(Ja, ich denke die Familienmitversicherung ist nicht durch die Versichertengemeinschaft zu tragen. Aber auch nicht durch den Steuerzahler! Schlieslich muß das ein Privatversicherter auch selbst berappen. Soll das dann auch über Steuergelder bezahlt werden. Nicht einzusehen, finde ich zumindest. Ehrlich gesagt, ich glaub, auch diese Reform ist nicht so ganz durchdacht.)
 
@DocA
Moment mal, da hast Du aber schwer was übersehen von wegen angeblichen Beamtenprivilegien bei der Krankenversicherung. Was bei Angestellten der hälftige Arbeitgeberanteil ausmacht, das trägt bei uns verbeamteten "Schmarotzern am Volkskörper" die Beihilfe. Für die restlichen 50% muss sich ein Beamter bei einer privaten Krankenkasse zusatzversichern und eben diese in der Regel gut wirtschaftenden Kassen sollen ja nun "solidarisch" in die Pflicht genommen werden für die große Allgemeinheit, z.B. auch für die Krankenkosten zugezogener Familienangehöriger von ausländischen Arbeitern.

In dem großen politisch gewünschten Gesundheitskosteneinheitsbrei soll es wohl am Ende nur noch eine "demokratisch" gerechte Kopfpauschale für jedermann geben, Prost Mahlzeit! Dann galoppieren die Kosten noch mehr davon zum Nutzen der Ärzte- und Pharma-Lobby, das geht todsicher kostenmäßig wie bei Hartz IV gen Norden! :smokin

gruß schrotti :) :)
 
Das ist doch einfach nur wieder eine geplante Steuererhöhung, die uns da ins Haus steht - jetzt müssen halt die armen Kinder dafür herhalten.

:)
 
Hi,
erstens (ums klarzustellen) ich bin auch gegen dieses Mischfinanzierungssystem mit Steuern hier, Beiträgen da, Zuschüsse für diesen und jenen (Arbeitgeber).

aber zweitens sollte nicht so ganz die Realität verloren gehen:
Kassen können an den Ausgaben, der Verwaltung und den Einnahmen wirtschaften.
zu Schrotti: Die Beihilfen sind Kassen die sicher nicht an den Ausgaben sparen, ganz im Gegenteil: häufig fühlen sich Beamte wie Private1B (sei es Ihnen gegönnt). DieVerwaltung ist beamtentypisch auch nicht schlanker wie die der AOK. Aber jetzt kommts: das Klientel dieser Kassen ist ein ganz anderes wie das der AOKen: überdurchschnitt gutes Einkommen so sicher wie die Bank von England. Weiter hin könnte ich mir denken dass hier auch (wie im Rest der Gesellschaft) gutes Einkommen mit statistisch gesehen weiniger Kindern (meint hier Leistungsempfänger) verbunden ist. Schrotti du verteidigst hier nicht gerechtfertigte Besitzstände, ansonsten müßte das Beihilfesystem in deinem "liberalen" Gesamtsystem auch für jedermann zugänglich sein....
Und eben die Alters- und Mitgliederstruktur, die Aufnahme von chronisch Kranken insbesondere in Pflichtversicherungen (AOK...) führen zu einem Ungleichgewicht, das sozial weniger Begüterte stärker belastet als gut saturierte.

Im Übrigen:" ewigen Steuer-Zirkus im unrettbaren Schuldgeldsystem mit der avisierten totalen Verhausschweinung von uns treudoof steuerzahlenden Staats-Souveränen unter der Global-Fuchtel eines weitgehend anonymisierten, überbürokratisierten, alles kontrollierenden und überwachenden "fürsorglichen" Staates" klingt nach Möllemann oder bestenfalls Guido W. Die Folge war bisher immer, dass die Großindustriesubvention stieg (und auch die Belastung des sprichwörtlichen kleinen Mannes)
Den manchesterliberalen Nachtopf, den du dir da aufsetzt, passt dir nur weil du gleichzeitig die Beamtentarnkappe tragen kannst...
Verlass doch den Beamten Vortex, Feel free für die freien Wirtschaft/ Hartz - Gesellschaft.

Das Gesundheitssystem muß von Grunde auf und ohne Rücksicht auf privaten Versicherungsgewinnen, gewachsene Besitzstände und ohne die Anspruchshaltung auf eine "Maximalmedizin" reformiert werden.

ODER

Wir kriegen 3-4 Mio neue Beitragszahler indem die Arbeitslaosigkeit sinkt...


Böser gesprochen als gemeint....
 
Also gut, @Doc, ich tue mich als unkündbarer Beamter im finanziell von den deutschen Steuerknechten wohlig gepolsterten Staatsaustrag natürlich leichter als ein armes HartzIV-Schwein, soll keine Abwertung der Letzteren jetzt sein! Da wird das Schimpfen dann eher als künstliche Aufregung empfunden.

Aber ich wüsste bei der Beihilfe (eine Kasse, aha!) keinen beamtenrechtlichen Verwaltungsposten, der wie bei AOK-Kassenvorständen nicht unüblich mit 200000€ per anno vergütet wird. Und dass ein Großteil der Beamten eben einfach gesundheitsbewusster lebt oder leben kann, wenn Du so willst und damit geringere Krankheits-, Unfall- und sonstwie Risiken trägt und sich dies prämienmindernd bei Versicherungen auswirkt, kannst Du uns auch nicht verübeln, oder doch?

Was ich mit meinem gedrechselten Satz, den Du zitierst, ausdrücken wollte, war ja die Befürchtung, dass die Methode Kahlschlag und Gleichmachen mit Sicherheit zu mehr Kosten und dazu noch zu mehr Abhängigkeit und Durchleuchtung jedes Einzelnen führt. Wenn ich meinen Beamtenstatus dabei verlieren sollte, nur zu, ich hänge nicht dran. Aber es wird dann mit Sicherheit teurer für den Staat, das weiß ich selbst anhand meiner Bezüge und Abzüge, als ich mal kurz als Angestellter in nahezu gleicher Position gearbeitet hatte.
Und das weiß auch der Staat!

Das Leben ist keine Vollkaskoveranstaltung und jeder Bestrebung, die auf absolute "demokratisch-solidarische" Gleichmacherei von Staates Gnaden hinausläuft, sollte man sich widersetzen. Nur wer die Wirkungen seiner Handlungen oder Lebensumstände unmittelbar aus eigener Kraft und am eigenen Leib/Geldbeutel erfährt und dafür auch die Verantwortung übernimmt, kann frei bleiben. Nur wenn das nicht mehr geleistet werden kann und zwar beim besten Willen nicht, wie bei schweren Erkrankungen zum Beispiel, ist sowas wie eine umfassende gesellschaftlich solidarische Haltung und Unterstützung erforderlich.

Übrigens habe ich zwei Kinder, also mein biologisches Minimal-Pflichtprogramm erfüllt. ;) Dass wir als Beamte wohl noch einige Privilegien haben, die wir unserer staatlichen Funktion und guten Lobby im Bundestag schulden, sehe ich auch eher zweispältig, das kannst Du mir glauben. Aber auch wir haben in den letzten Jahren zurückrudern müssen und werden das noch stärker tun müssen, keine Sorge.

Was meinst Du, warum es schlichtweg fast keine jungen nachkommenden Mathe- und Naturwissenschaftler im höheren Lehramt mehr gibt? Die haben auch längst gecheckt, dass sich in der freien Wirtschaft mehr Geld zu stressfreieren Bedingungen als im Schuldienst verdienen lässt. Wer Lehrer werden will, nur zu, langsam vergreisen unsere Kollegien, bin auch nicht mehr der Jüngste. :smokin

Also kurzum: Ich sehe nicht ein, per höchststaatlicher Anordnung die gesundheitlichen Risiken von Leuten zu schultern, deren Lebenswandel auf frühen Verschleiß programmiert ist oder die keinen adäquaten Beitrag zur Solidargemeinschaft leisten, Kinder natürlich davon ausgenommen. Das ist nämlich schon zum Teil in die Verantwortung des Einzelnen gestellt und nicht nur ein Produkt unglücklicher, unverschuldeter Lebensumstände, die von allen anderen solidarisch mitzuverantworten sind.

Nenne das Möllemann- oder Schwesterwelle-Ideologie, das sei Dir unbenommen. Wir sollen ernten, was wir gesäat haben, im Materiellen, wie im Spirituellen, ob in diesem Leben oder im Nächsten, mein Credo. Nenne es selbstgerecht und undemokratisch, aber es ist der Schlüssel zur Freiheit. Wer diese Freiheit für die Gleichheit und Sicherheit aufgibt, verliert am Ende Beides.

gruß schrotti :) :)
 
hat_3.gif


Autohaftpflichtversicherung für Menschen??

Rauchen Sie?
Spielen Sie Fußball?
Fahradfahrer?
....

Risikogruppen ausloten und individuelle Beitragssätze ermitteln.


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Heute morgen im Fernsehen gesehen:

Unser Gesundheitssystem ist mit eines der teuersten der Welt. Dennoch fühlen sich in Deutschland nur knappe 50% bei guter bis sehr gute Gesundheit. In Irland sind's zum Beispiel 84%! Wir haben überdurchschnittlich viele Apotheken, Fachärzte, zugelassene Medikamente und Krankenkassen. 14% unserer Konsumausgaben gehen für's Auto drauf, 12% für Klamotten, für unsere Gesundheit geben wir (über die Pflichtausgaben hinaus) nicht mal 5% aus.

Wir gehen im Durchschnitt 10 x pro Jahr zum Arzt.

Dazu von mir nur soviel: Es sind nicht immer nur die anderen Schuld.
 
Hatschiiiii.....Gesundheit!!! Danke!

chmul schrieb:
Heute morgen im Fernsehen gesehen:

Unser Gesundheitssystem ist mit eines der teuersten der Welt. Dennoch fühlen sich in Deutschland nur knappe 50% bei guter bis sehr gute Gesundheit. In Irland sind's zum Beispiel 84%! Wir haben überdurchschnittlich viele Apotheken, Fachärzte, zugelassene Medikamente und Krankenkassen. 14% unserer Konsumausgaben gehen für's Auto drauf, 12% für Klamotten, für unsere Gesundheit geben wir (über die Pflichtausgaben hinaus) nicht mal 5% aus.

Wir gehen im Durchschnitt 10 x pro Jahr zum Arzt.

Dazu von mir nur soviel: Es sind nicht immer nur die anderen Schuld.

Moin, Moin,

Dazu so viel von mir. Es kann sein das es einige hier zum Nachdenken bringt, oder dass einige Ängste aufbauen, wenn man diesen Satz wirklich bewußt in sich aufnimmt.

Psycholgie Heute/Ausgabe letztes Jahr

-In Deutschland gibt es mehr psychosomatische Klinikbetten, als auf dem restlichen Erdkreis-

Weshalb, oder besser Wozu?


Spinoza :smokin
 
chmul schrieb:
Heute morgen im Fernsehen gesehen:

Wir gehen im Durchschnitt 10 x pro Jahr zum Arzt.

Dazu von mir nur soviel: Es sind nicht immer nur die anderen Schuld.

Ich glaube, ich war in diesem Zeitraum öfter beim Arzt!
Bin ich nun schuld??

Soll ich nun Zukünftig höhere Beiträge zahlen??

Äh, wenn ja, von was bitte??

Fragen über Fragen.

Ach ja, in Berlin überlegt man sich gerade eine neue Steuer,
zur Finanzierung des Zuschusses in das Gesundheitssystem!!

:)
 
Natürlich bist Du Schuld.

Das liegt aber nur an Deinem Nick. Ich kann ja schlecht schreiben, der Patient habe nichts damit zu tun, oder? ;)

Es ist wie in fast allen anderen Bereichen auch. Es gibt nicht die eine Gruppe, die an allem Schuld ist. Es sind nicht nur die Ärzte, Kliniken, Apotheken, Krankenkassen und Pharmaunternhmen. Es sind eben auch alle, die von Patientenseite vom System über Gebühr profitieren. Natürlich ist mir klar, dass das nur extrem seltene Einzelfälle sind, die anderen Gruppen hingegen quasi vollständig aus Abzockern besteht. Dennoch behaupte ich auch in diesem Zusammenhang, dass man immer mal schauen sollte, was man selbst tut, bevor man auf die anderen zeigt.

Aktuell ist es so, dass nach dem Streik der Uniklinkärzte nun die Ärzte an kommunalen Krankhäusern streiken. Für kürzere Arbeitszeiten und bessere Bezahlung. Und in Umfragen steht ein Großteil der Bevölkerung hinter diesen Forderungen. Aber das Geld, dass dafür aufgewendet werden muss, liegt ja nicht irgendwo rum und wartet darauf, endlich ausgegeben zu werden.

Es hängt eben alles zusammen und dieser Zusammenhang wird gerne übersehen.
 
Vielleicht sollte man einfach mal der Pharmaindustrie auf die Finger klopfen. Die Preise für Medikamente sind nicht mehr feierlich und die Kosten liegen bei ca. 50% des Gesammtetats für Gesundheitsleistungen. Mal ein kleines Beispiel wie die Konzerne vorgehen: Es werden bewährte Mittel vom Markt genommen, diese werden durch Präperate mit der gleichen Wirkstoffkombination ersetzt. Es wird ein wenig Vitamin C oder anderes Zeug beigemischt und ein neuer Name erdacht. Warum machen die das? Richtig, das neue Medikament kostet 30% mehr!
 
Mit Sicherheit ein Ansatzpunkt. Aber das alles kann nur funktionieren, wenn auf allen Ebenen reagiert wird. Pharamkonzerne müssen genauer unter de Lupe genommen werden, Ärzte sollten nicht nach Zuwendungen sondern nach Wirksamkeit und Notwendigkeit verschreiben und der Patient sollte den Arzt darauf hinweisen, dass er durchaus auch mit ner Tablette klar kommt, die nicht von Konzern XY hergestellt wurde und nur deshalb mehr kostet.
 
Hi
Chmul, fast deiner Meinung.
und der Patient sollte den Arzt darauf hinweisen, dass er durchaus auch mit ner Tablette klar kommt, die nicht von Konzern XY hergestellt wurde und nur deshalb mehr kostet
Aber: meist ist es doch so, dass der Arzt gewechselt wird, wenn er ein Generikum (wirkungsidentisches Medikanment ) verschreibt. "Weil das garnicht so wirken kann wie das Teure". Frag mal in deiner Umgebung nach....
 
Sach ich doch, der Patient hat auch Schuld.

@Thargor: Wenn wir uns nur Mühe gäben, wir fänden sicher noch ein paar weitere Punkte... ;)
 
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