[Frage] Medizin-Frage

Bolban

gehört zum Inventar
Medizin-Frage

Hi,
ich habe heute einem Freund geholfen, die Decke einer alten Lagerhalle zu entfernen. Es handelte sich dabei um eine schwere Balkenkonstruktion aus Holz, auf die von unten Preßspannplatten geschraubt waren ( also eine Innendecke die an Metallriemen vom Dach hing). Da man diese Platten nicht so leicht wegbekommen hat, habe ich von oben feste draufgehämmert - man konnte oben drüber laufen. Allerdings war dort eine 1 cm dicke Staubschicht, die natürlich umherwirbelte wie noch was. Ich habe zwar einen einfachen Mundschutz gehabt ( so einen wie ihn die Japantouris manchmal tragen), aber selbstverständlich habe ich diesen Staub auch eingeatmet. Meine eigentliche Frage ist: Befreit sich die Lunge von diesem Staub auch wieder, oder muß ich den Schrott mein ganzes Leben rumtragen? Es war wirklich ziemlich staubig! Es gab doch einen Mediziner hier im Board- bitte beruhige mich...
Danke Bolban

P.S. Ich alter Hypochonder, ich fühl' mich schon ganz krank deswegen! :cry:
 
Siehst Du das nicht am Auswurf, ob was rauskommt :D ?

Entscheidend ist die Grösse der Partikel, das kann keiner hier beurteilen.
Du weisst es ja auch nicht, obwohl Du selber dabei warst...

Aber bei vorsichtiger Schätzung würde ich eine positive Prognose für Dich abgeben wollen


Gruss
Tim
 
Naja, ich habe jetzt nicht nachgemessen, wie groß die Partikel waren. Es war halt Staub, wie er auch in der Wohnung vorkommt ....
Danke Dir....
 
Also ich habe mal in nem halb zusammengestürzten Gebäude, des Schotter (Steine und son Mist) mit der Schubkarre rausräumen müssen.
Wir haben also den Schotter mit na Schaufel auf die Karre geworfen, und sind dann raus und hams abgeladen.

Da drin hats auch gestaubt wie sau. Die meisten hatten auch nen Mundschutz auf.
Ich mach mir (leider) nicht wirklich viel aus meiner Gesundheit, desshalb bin ich da den ganzen Tag ohne irgendwelche Schutzmasken rumgekrabbelt.

Also noch lebe ich, und atmen tu ich auch noch ganz gut :)
Ich denke der Körper baut das schon wieder irgendwie ab :)
 
Wie TBuktu bereits richtigerweise erwähnte, hängt der "Schaden" unter anderem von der Partikelgröße ab: je feiner die Staubpartikel, desto eher erreichen sie kleine Bronchiolen (Luftwege) oder gar die Lungenbläschen. Bei normalem Staub dürfte das Allermeiste jedoch in den oberen Atemwegen und auf dem Flimmerepithel der Schleimhaut in den großen Bronchien abgefangen worden sein. Von dort wird es dann mit dem gebildeten Schleim durch den schlundwärts gerichteten Zilienschlag abtransportiert und von Dir verschluckt. (Den weiteren Weg brauche ich wohl nicht zu erläutern... ;))
(Zu "unter anderem": weitere Einflussgrößen sind die Dauer der Exposition, der Grad der körperlichen Arbeit und somit der Atemfrequenz und -tiefe, etc. Für eine Anerkennung als Berufskrankheit ist eine - wenn ich mich recht erinnere - mindestens fünfjährige Tätigkeit unter Staubexposition nötig, Du warst ja deutlich schneller fertig.)

Heutzutage sehen die Lungen schon viel besser aus, als das früher der Fall war. Zu Zeiten von Braunkohle & Co war die Staubbelastung allgemein so hoch, dass die körpereigenen Reinigungsmechanismen überfordert waren. Inzwischen ist die Luft wieder soweit brauchbar, dass man deutlich eine Nichtraucher- von einer Raucherlunge unterscheiden kann... :devil
 
... um t_matzes Ausführungen auf den Punkt zu bringen:
Ein wenig Staub hat noch keinen umgebracht ;)
Deine Belastung lag sicher nicht annähernd in den Bereichen, denen die Arbeiter in Stahl- und Aluwerken tagtäglich ausgesetzt sind.
Insofern: Mach dir keine Sorgen!
 
Heute geht's mir auch schon wesentlich besser, auch weil ich gestern noch eine Nasenspülung mit Salzwasser gemacht habe. Mei kam da ein Dreck raus.
Und stimmt Ihr habt recht, so ein Kohlekumpel hat's da bestimmt etwas schwerer als ich, auch, weil ich als Gärtner ja sonst den ganzen Tag an der frischen Luft bin.
Mir haben halt bloß die Meldungen über den Feinstaub zu schaffen gemacht, der ja so klein sein soll, daß er es anscheinend bis in die Blutlaufbahn schafft!
Nachher geht's weiter auf der Baustelle-aber mit Wassereinsatz! :D
Ein hypochondrisches
'Danke schön'.....
 
Von normaler Staub befreit sich der Körper wieder durch Auswurf oder nur beim Nase putzen.
Die Staubpartikel, die bedrohlich sind, also bis in die Lunge gehen, sind vorallen von Asbestplatten oder Glas- oder Mineralwolle. (Lt. Industrie sind die Werkstoffe aus Glas- bzw Mineralwolle neueren Herstelldatums unbedenklich :confused :unsure:s
Hier sollte man auch spezielle Atemschutzmasken tragen, bzw ist diese Arbeit sowieso nur was für zugelassene Betriebe mit speziellen Arbeitsschutzmaßnahmen.

Ich kenne allerdings auch <Alte Haudegen vom Bau>, die 40 Jahre Asbestplatten mit der Flex geschnitten haben und sich bester Gesundheit erfreuen ohne Lungenkrebs o.ä.
Als Gegenbeispiel gibt es aber auch Leute, die sind einmal an einer Asbestplatte vorbeigelaufen, und 4 Wochen später an Asbestlunge verreckt.

Ist halt wie mit dem RAUCHEN.
 
Apropos Rauchen: Ich habe 11 Jahre geraucht und vor knapp 3 Jahren ohne Hilfe aufgehört- wann ist meine Lunge wieder einigermaßen normal? :)
 
Das hättest du jetzt nicht fragen sollen... :D

Um zur eigentlichen Frage zurückzukommen: Feinstaub ist etwas anderes als der Staub, den du aufgewühlt hast. Der besteht nämlich aus extrem kleinen Partikeln, Wikipedia ist da sehr anschaulich!
 
Rauchen und Lunge? Tja, je nachdem, wie lange Du gequalmt hast, bis zu 20 Jahren braucht die Lunge, hat mir ein Doc in einer Klink mal gesagt. Wennste bis dahin kein Lungenkrebs hast, biste auf der sicheren Seite an etwas anderem zu sterben. :D Oh, wie das tröstet, mich ja auch.

Kein "Kohlekumpel" stirbt an der Kohle, so er nicht unter Bruch gerät. Der Steinstaub ist es, der nicht ausgehustet wird und Dich umbringt. Der bleibt drin in der Lunge und versteinert sie schön langsahm, bis Du erstickst, wirklich und wahrhaftig erstickst. Bei klarem Verstand. Schön, nicht? Silikose nennt sich das Vergnügen und ich war ein paar Jahre auf dem Pütt und habe beim Vater einer Partie zusehen dürfen, wie er langsahm daran zu grunde ging. 40 Jahre war er Mann vor Ort, Superrente damals schon (vor 1960) aber keine 65 Jahre alt geworden. Das zu gewissen Stäuben, den Folgen und zum Nachdenken an die "weg hier, ich komme jetzt" Jungs.

Wie war das noch?
Alkohol und Nikotin, rafft die halbe Menschheit hin.
Jedoch, nach einem alten Brauch, stirbt die and're Hälfte auch. :smokin
 
..........also, das mit der Lunge und dem Rauchen und wann die Lunge wirklich wieder 'rein' ist, das ist mir auch mal wichtig zu erfahren. :)

Weiß unser Dok da noch mal ne Antwort drauf? :)
 
Es geht schneller als Ihr denkt :D
Noch 2 Jahre, dann hat sich Dein Lungenkrebsrisiko halbiert
Oh...Du hast mehr Angst vor Herzinfarkt...dann musst Du nochmal 10 Jahre draufpacken, um Nichtraucher Quote zu erreichen :D

Gruss
Tim
 
Hahaha Du alter Scherzkeks :) . Ist das echt so? Wenn ja, was kann man tun um das zu beschleunigen?

P.S. Wenigstens kann ich mir sagen, daß ich meinen inneren Schweinehund damals erfolgreich besiegt habe. Ich habe vor 3 Jahren nachts nämlich schon Lungenkrebsträume gehabt vor Angst.
 
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