[Information] Drei Gebote der Namensgebung

Hexe

schläft auf dem Boardsofa
Drei Gebote der Namensgebung

Damit unsere Kinder nicht Postauto heißen.

Es hat sich viel verändert seit Ur-Omas Zeiten: Der Klapperstorch bringt keine Kinder mehr - und die Namen der Kleinen haben sich gewandelt: ,,Adelheid" heißt heute ,,Alisha" und statt ,,Karl"" und ,,Elisabeth" spielen ,,Keanu" und ,,Cheyenne" im Sandkasten.

Etwa eine 3/4 Mio. Paare in Deutschland standen vergangenes Jahr vor einer schweren Aufgabe:
,,Wie nennen wir unser Kind?"
Die alten Römer machten es sich da noch einfach. Die Söhne bekamen alle den gleichen Namen und wurden einfach durchnummeriert: Claudius Primus, Claudius Secundus, Claudius Tertius......

Die Deutschen tun sich da schon schwerer. ,,Jedes Jahr gibt es bei uns 2.500 neue Namen", weiß Gabriele Rodriguez von der Namenberatungsstelle der Universität Leipzig - der einzigen in Deutschland. Nicht alle neuen Namen sind erlaubt. ,,Für Gerichte oder Standesämter muss ich bis zu 350 Gutachten über Namen in Jahr erstellen", so Rodriguez. So wollte ein Paar ihren Sohn ,,Tjorven" taufen lassen. Der von Asrid Lindgren für ,,Ferien auf Saltkrokan" kreierte Name bezeichnet aber ein Mädchen und steht in Schweden eigentlich für ein ,,kleines gelbes Postauto". Der Name wurde abgelehnt, ebenso wie ,,Skrollan" aus gleichnamigem Buch, was ,,Schrulle" bedeutet.

Für die Namensgebung gibt es 3 Gebote: Er muss als Name erkennbar sein. Das Geschlecht muss deutlich werden und der Name darf keinen Anlass für Spot geben.

Die absoluten Spitzenreiter unter den ausgefallnen Namen sind Cheyenne -nach dem Indianerstamm- für Mädchen und Keanu für Jungs. Weil der Schauspieler Keanu Reeves 1995 aber noch nicht in aller Munde war, wurde dieser Name zunächst abgelehnt. Mittlerweile nicht mehr. ,,Eltern wollen ihre Kinder häufig nach Schauspielern oder Titelhelden aus amerikanischer Science-Fiction benennen" So wollte ein Paar ihr Kind ,,B'Elanna" taufen. Die Schreibweise ist in Deutschland unzulässig aber weitere Nachforschungen ergaben, das viele Namen der Zukunftshelden einen slawischen Ursprung haben. So wurde Belanna genehmigt. Sogar ein Bezug zum deutschen Namen ,,Elisabeth" - kurz ,,Bela" konnte nachgewiesen werden.

Ableitungen machen die Hälfte aller Anfragen aus: ,,Sanja" von Alexandra"; ,,Pami" von ,,Pamela"; ,,Tami" von ,,Thomasine". Afroamerikanische Namen sind bei den Deutschen sehr beliebt obwohl manche sogar deutschen Ursprungs sind. Wie schon oben erwähnt: ,,Alisha" kommt von ,,Adelheid"

Manche schöpfen auch alle Möglichkeiten aus. Bis zu sieben Namen sind gestattet.

Na dann an alle werdenden Mütter und Väter: Haltet Euch ran. Es muss ja nicht unbedingt
,,kleines gelbes Postauto" sein.
 
Wobei es derzeitig in Deutschland auch Babys ohne Namen gibt, weil die Eltern durch alle Instanzen ziehen, um Ihre Vorstellungen durchzuziehen.
 
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