Bios Bastelbude

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Nachdem ich ja auf der Boardparty ziemlich dick aufgetragen habe mit meinen alten Schiffsmodellen, hier nun die Bilder:

Als erstes ein kleiner Überblick über die derzeit vorzeigbaren und (fast) einsatzfähigen Modelle:

Von links nach rechts:
Als erstes, mein bisheriges Meisterwerk? Na ja, für ein Gesellenstück reicht es vielleicht...
Ein kleiner Schlepper, wie er vor allen an den Seehäfen vor einigen Jahrzehnten noch häufig anzutreffen war. Näheres später.
Dann noch zwei kleine Bausätze, ein Speedboot von Graupner und eine kleine Yacht von Simprop.
Die beiden Bausätze sind eher unspektakulär und waren kleine Basteleien für zwischendurch. Richtig viel Arbeit habe ich in den Schlepper gesteckt, an dem ich insgesamt fast 5 Jahre lang mehr oder weniger regelmäßig immer Donnerstags und Samstags im Keller des SMC Wülfrath gearbeitet habe.

Dies ist er nun, in seiner ganzen Pracht.
Es handelt sich hierbei nicht um ein Modell eines bestehenden Originals, sondern um einen so genannten Typennachbau. Maßstab? Offiziell 1:33, aber irgendwie ist das nicht so genau geworden, ich habe mehr frei nach Schnauze gebaut, ohne genau mit der Schieblehre um jeden mm zu feilschen.


Der Plan für dieses Modell stammt vom SMC, es war mal gedacht als Jugendmodell. in den 80er Jahren wurden auch einige dieser Modelle fertiggestellt, dann wurde später auf einfachere Modelle umgestiegen. Nur ich habe dann 1994 nach dem Besuch einer Ausstellung in den Wülfrather Kalkwerken dieses Modell neu angefangen (obwohl noch ein gutes halbes Dutzend unfertiger Schiffrümpfe auf Halde liegen...)

Bilder von der Bauzeit habe ich auf die schnelle keine mehr gefunden, aber ich werde sie vielleicht später mal nachliefern.
Wie dem auch sei, jetzt erst mal einen Blick auf ein paar Details, die ich mir besonders zu Herzen genommen habe.

Auf dem Bild oben sieht man zunächst einmal den vorderen Bereich des Decks.
Als erstes Detail ist hier die Beleuchtung zu nennen: Diese ist in drei Gruppen geschaltet:
Zunächst die normalen Positionsleuchten:
Rot links (backbord), grün rechts (steuerbord), eine weiße nach vorne und eine weiße nach hinten.
Die zweite Gruppe ist die Schlepperbeleuchtung:
Ein Schleppzug bis 100m (?) Länge muss mit einem zusätzlichen Toplicht (weiße Lampe nach vorne) und einer gelben Lampe nach hinten beleuchtet werden.
Als dritte Gruppe habe ich die Arbeitsbeleuchtung für das Vorderdeck, Hinterdeck und die Beleuchtung des Fahrstandes geschaltet.
Alle drei Gruppen sind über einen Vierkanalschalter mit meiner Fehrnsteuerung direkt zu bedienen.

Weitere Beschlagteile sind der Bugpfender, der selber gefertige Kreuzpoller am Bug (besteht aus Rundhölzern in Unterschiedlichen Durchmessern und Spachtelmasse zur Modellierung der "Knubbel"), einer gekauften Ankerwinde (die Anker habe ich nicht montiert), einem Steuerrad und Fahrtengeber im Fahrerstand und nicht zuletzt der selber aus Messinprofilen und Draht gelötete Antennenmast.
Auch die Reling ist vollständig selber gelötet.

Die Ansicht von hinten:

Hier fällt zunächst der voll funktionsfähige Schlepphaken ins Auge. Es handelt sich um ein Fertigteil aus dem Hause Robbe. obwohl nur aus Plastik, habe ich mich mit diesem Haken selber in einem Schlauchboot über eine Talsperre gezogen!

Als nächstes fällt der Anschlag für den Schlepphaken mit dem Rücklicht auf. Dies ist mittlerweile die Dritte Ausführung!
In dieser Fassung handelt es sich um ein Aus einem Messingprofil mit quadratischem Querschnitt gelötetes Teil, das auf zwei Messingrohe gesetzt wird. Im Innern des Profils verlaufen die Kabel für die Positionslampe nach hinten.
Diese Kabel waren auch der Grund für die Messingvariante:
Mit der vorherigen Lösung aus Holz ließen sich die Kabel nicht gescheit verstecken, bzw. die Birnchen im Bedarfsfall nicht wechseln.
Die Lampe ist auch ein Beschlagteil von Robbe. Leider wird es in der Lampe ziemlich heiß, weswegen der Kunstoff deformiert ist.

Dann möchte ich noch das Augenmerk auf den Niedergang im Hintergrund lenken:
Dieses Teil habe ich vollständig selber gelötet, aus 0,5mm Messingblech!
Mit einer Dekupiersäge Streifen geschnitten, diese auf einen Balsaholzklotz aufgelegt und mit Nadeln fixiert und dann gelötet. Die Narben an den Fingern sind noch heute da ;)
Das Teil ist übrigens zweifarbig lackiert, weiß und grün.

Der Antrieb:
Als Antrieb kommt eine Kortdüse in Kombination mit einem Beckerruder zum Einsatz:

Das besondere An diesem Runder ist, dass an dem Ruderblatt ein zweites Ruderblatt befestigt ist, welches sich ebenfalls bewegt. Auf diese Weise erreicht man einen sehr kleinen Wendekreis, das Boot dreht fast auf der Stelle!
Dieses Ruder habe ich übrigens auch selber gelötet, als Vorbereitung auf meine Abiturprüfing in Erdkunde...
Die Kortdüse ist ein Drehteil aus dem Fundus des SMC-Kellers.

Der Blick ins Innere:

Von Links nach Rechts: Der Empfänger (von Robbe), der Fahrtregler Robbe Mini 200 (wird leider nicht mehr verkauft, das Ding ist zwar nicht gerade Mini, dafür aber unkaputtbar!), ganz wichtig: Die Sicherung für den Fahrtakku und Beleuchtung, so wie der 25 Pool Stecker zum Aufbau hin. Benutzt werden nur 8 Litzen, aber so habe ich noch eine Reserve.
Gut erkennbar ist die Aussparung für den 12 V Bleiakku (für den Antrieb).

Auf dem zweiten Bild der Blick ins Heck mit dem 6 V Beleuchtungsakku, dem Motor, der Kupplung und der Welle so wie dem Servo (von Graupner) mit der Halterung.

Was man eigentlich gar nicht zeigen darf...

... das ist die Verkabelung im Aufbau :eek:
Ich glaub, da finde ich mich selber nicht mehr zurecht.
Jedenfalls, hier sieht man den Servo, der den Schlepphaken im Notfall auslösen kann, jede Menge Kabel und Lysterklemmen so wie ein Überrschungsei mit dem Schalter für die Beleuchtung im Innern.

Datenblatt:
Modell: Hochseehafenschlepper
Maßstab: 1:33, jedenfalls offiziell
Bauzeit: 5 Jahre (1994 bis 1999), über 100 Stunden Arbeitszeit
Material: Holz: ca. 5 Sperrholzbretter unterschiedlicher Dicke, Balsaholzklotz für den Bug, Biegeleisten für Handlauf Schanzkleid und Trossenabweiser, Messingdrat und Profile unterschiedlicher Dicke und Beschaffenheit.
Technik: Robbe F14 Sender, Robbe Mini 200 Fahrtregler, 12 V Spannung Antrieb, 6 V Beleuchtung, 4,8 V Technik, Graupner Servo, 4 Kanalschalter unbekannter Hersteller.

Sonstiges: Beschlagteile von Graupner, Harhaus, Robbe
Technik von Conrad Elektronik, Graupner und Robbe

So Jungs, wat sachta?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin zwar kein Junge, aber mir gefällt dein Hobby sehr gut. Tolle Sache, tolle Modelle. Respekt (y)
 
Ich habe zu sowas nie einen Draht gehabt, wohl aber ein paar meiner Schulfreunde.
Daher kann ich nur sagen ´ABARTIG´ :D
Ich weiss, was die für Zeit und Mühe investiert haben, bei einem Ergebnis, das auch nicht annähernd an Deines herankommt.
Sagenhaft...

Gruss
Tim

PS: Im Sofa kann ich ja dann auch korrigieren :D
 
Nicht schlecht, nicht schlecht.
Obwohl ich auch kein wirklicher Fan des Modellbaus bin, kann ich erahnen,
wieviel Arbeit hier drinsteckt.
Das richtige Umgehen mit z.B. der Dekupiersäge muß geübt werden,
zumindest hatte ich diese Erfahrung erst vor kurzem.
Hut ab! :respekt :respekt

Wieviel Stunden stecken denn etwa in dem Teil?
 
Goil, Bio... Die Elektrik ist wirklich abenteuerlich :D
Mal sehen, ob ich meinen Seenotrettungskreuzer mal vor die Kamera bekomme, er staubt auf dem Boden meiner Eltern vor sich hin, mit dem Graupner Lotsen und einem Segelschiff Marke Eigenbau, GfK-Rumpf aus eigener Fertigung :)

Sieht aber echt nett aus, der Schlepper, besonders das Ruder...
 
Die unschönen Stellen habe ich natürlich nicht fotographiert, das Schiff darf man nicht mit dem Zentimetermaß betrachten...
Der Rumpf ist z.B. völlig schief und unsymetrisch, weil einige Spanten verrutscht sind.
Nächstes mal werde ich die über Kopf auf Spant legen.

Wieviele Stunden da drin stecken? keine Ahnung, bei 100 habe ich aufgehört zu zählen.
 
Ok, das ist noch mal zwei Nummern härter (y)
Zumal mir Flugzeuge schlicht zu riskant sind: Wenn die abschmieren, dann ist die ganze Arbeit für die Katz gewesen :eek:

Beim Boot habe ich es da besser, wenn es sinkt, dann kann ich immer noch tauchen gehen (alles schon dagewesen...).

Ein Jet braucht ein anständiges Fahrwerk: kaufen oder selber machen => also "oder"!
Hart drauf, der Junge :smokin.
Ich habe zunächst versucht, möglichst viele Teile vorgefertigt zu kaufen. Das Problem dabei ist nur, dass man irgendwann einen gewissen Ergeiz entwickelt und man nach so langer Zeit keine Kompromisse mehr machen will.

Daher habe ich z.B. den Niedergang oder die vorgefertigten Relingstützen, die ich schon gekauft hatte, wieder verworfen und an Stelle dessen die Teile selber entworfen und gelötet.
Hat sich aber auch gelohnt, denn die fertigen Teile haben einfach nicht ins Bild gepasst.
 
Respekt! (y)

Modelbau ist zwar auch nicht so mein Ding aber das hier sieht doch echt gut aus!

Ich Bau mir aber lieber meine Boxen selber und demnächst werd ich mich mal an paar kleine Effektgeräte für Gitarren machen :D
 
:respekt Wow :eek: Das ist ja mal 'n Ding! Tolle Arbeit (y)

Und das nötige Seemannsgarn hast Du auch noch dezent eingebaut:
Original geschrieben von Bio-logisch
Hier fällt zunächst der voll funktionsfähige Schlepphaken ins Auge. Es handelt sich um ein Fertigteil aus dem Hause Robbe. obwohl nur aus Plastik, habe ich mich mit diesem Haken selber in einem Schlauchboot über eine Talsperre gezogen!
:D Alles klar! :lachweg
 
Hey, das geht wirklich!
Zwar nicht besonders schnell, man muss langsam anfahren und Wind sollte auch keiner wehen.
Na ja, und ein paar Messingteile hat der Haken auch, die stabilisieren schon erheblich :angel
 
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