Auf Ostseeinsel predigt der Pfarrer vor leerer Kirche

AlterKnacker

Household Manager
Teammitglied
Die Kirche ist leer. Keiner ist gekommen, um die Osterbotschaft zu hören. Keiner da, der hüstelt, keiner, der am Bonbonpapier nestelt. Einfach keiner da. Was nicht ganz stimmt. Schließlich wird Pfarrer Harri Rein da sein.

Das war ihm längst klar: Ostersonntag kommt wieder keiner! Doch von solchen Fakten lässt sich Pfarrer Harri Rein nicht beirren. Wie auch? Ist es doch sein Berufsalltag. "Es macht mir überhaupt nichts aus, dass niemand in den Gottesdienst kommt", sagt Pfarrer Rein (78), der längst auf eine harte Probe gestellt wurde: Denn nicht nur Ostersonntag kommt keiner. Auch an jedem anderen Sonntag nicht. Und in der Woche ist der Leerstand so sicher wie das Amen in seinem Haus. Der Pfarrer ist gnädig - er sagt, dass in seiner Heimat - auf einer winzigen Ostseeinsel vor der baltischen Küste - ja gar nicht so viele Menschen leben, die kommen könnten. Ruhnu, so heißt die Insel, zählt 62 Seelen. Sicher, es kämen noch Schafe hinzu, auch Hühner und Kühe.

Und Engel. Denn für die Engel lebt und arbeitet der Gottesmann. "Seit Jahren halte ich jeden Morgen eine Messe, auch wenn die Menschen nur selten in die Kirche kommen." Aber die Engel, die hörten ihm sicher zu.

Ein Mann des Glaubens - den es aber wohl im tiefsten Inneren doch ein bisschen wurmt, dass keiner seine Worte hören will. Denn nun schreibt er ein Buch. Thema: seine Morgenandachten. Titel: "Die 1000 Gebete von der Insel Ruhnu".

Das wird sicher ein Bestseller :ROFLMAO:. Ausser auf Ruhnu ;)
 
Wie war das doch gleich? *grübel*


Die wahren Gläübigen gehen nicht jeden Sonntag in die Kirche zum beten, sondern besinnen
sich in "Notsituationen", wenn alles ausweglos scheint, auf ein Gebet an eine Person,
deren Existens sie bis dahin wehement geleugnet haben. :confused

Ich denke, der psychische Faktor ist nicht zu leugnen.
 
Wir leben in einer weithin gottlosen, oder besser gesagt antiklerikalen Welt, wer wollte das bestreiten!
Immerhin ist der Glaube an einen Gott nicht völlig dahingegangen, aber das starre liturgische Konzept und das Salbadere des Pfarrers im Gottesdienst können halt viele, vor allem jüngere Menschen einfach nicht mehr ab.

Solange die Gotteshäuser aber noch laufend weitere Kundschaft verlieren kann man immerhin positiverweise schlussfolgern, dass es Deutschland wirklich noch nicht ganz so schlecht geht!
In echten Krisenzeiten gehen nämlich wieder einige mehr wie sonst da rein! Aber von solchen Zeiten will ich mal nicht weiter phantasieren, hab' gerade eben auf VOX SpiegelTV die letzten Tage des 2. Weltkriegs dokumentarisch mitverfolgt!

gruß schrotti :) :)
 
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