[Diskussion] Bund oder Zivildienst

Pogo

bekommt Übersicht
Bund oder Zivildienst

Hallo zusammen ... ^^

Die Frage haben sich einige von euch mit Sicherheit auch schonmal gestellt oder werden sie sich noch stellen. Also ich bin 21 Jahre beende jetzt im Sommer (Wenn alles glatt läuft) die Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und werde dann erstmal meinen Dienst an der Waffe, oder halt nicht, antreten.

Daher wollte ich einfach mal fragen wer von euch das schon hinter sich hat, wofür ihr euch entschieden habt und wie es war.

Schonmal vielen Dank im Vorraus.

Greetz Pogo
 
Ich hatte damals (1987) gehofft ob meiner Fabschwäche, Hängeschultern und Plattfüßen ausgemustert zu werden ohne allerdings wirklich darauf hinzuwirken.

Ich wurde Funker (Grundausbildung in Bad Bergzabern) und dann Betriebsfernsprecher (quasi die Dame vom Amt) in Weingarten. Wir mussten damals noch 15 Monate absitzen und ich hatte sowohl mit dem Job als auch den (meisten) Vorgesetzten Glück.

Es gab beschissene Situationen und interessante Sachen. Insgesamt hat's mir nicht geschadet aber auch nicht sonderlich viel gebracht. Ein paar mal konnte ich meine Grenzen austesten. Einerseits die körperlichen und andererseits jene im Umgang mit meinen Vorgesetzten :D

Ich finde es sinnvoll eine Armee zu haben und hatte keine moralischen Probleme eine Waffe in die Hand zu nehmen. Von daher war es für mich damals die richtige Entscheidung.

Hätten sie mich nicht genommen, hätte ich aber auch nicht gebettelt.
 
Ich finde es auch sinnvoll eine Armee zu besitzen, dennoch bin ich gegen Wehrdienst. Da nach momentanen Stand eh kein Wehrdienstpflichtiger zu einem Einsatz im Kriegsgebiet gezwungen werden kann, kann man es sich gleich schenken.
Lieber eine schlagkräftige, motivierte Berufsarmee, als zum Dienst gezwungene Leute, die meist eh nur ihre Zeit vorbei gehen lassen.

Ach ja - ich war Zivi und würde es aus obigen Gründen wieder machen.

Ganz nebenbei wäre ich dafür den Wehrdienst fallen zu lassen und dafür ein (halbes) soziales Jahr für Männlein wie Weiblein einzuführen.
 
also ich hab weder Zivi noch Armee gemacht.
Sondern ein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) welches mir mir damals eine menge geld gebracht hat.
Sicherlich hatte ich auch ein wenig Glück. aber 1200DM + unterkunft war schon sehr geil.

Ich hätte auch garnichts machen müssen weder das eine noch das andere.
Vielleicht hast du ja 2x Brüder die den Wehr-, oder Zivildienst schon gemacht haben.
Da gibt es eine Regelung die besagt das man in dem Fall als Dritter garnichts machen muß. Weiß bloß kaum einer.


greetings :)
 
Original geschrieben von Pennywise
Ich finde es auch sinnvoll eine Armee zu besitzen, dennoch bin ich gegen Wehrdienst. Da nach momentanen Stand eh kein Wehrdienstpflichtiger zu einem Einsatz im Kriegsgebiet gezwungen werden kann, kann man es sich gleich schenken.
Lieber eine schlagkräftige, motivierte Berufsarmee, als zum Dienst gezwungene Leute, die meist eh nur ihre Zeit vorbei gehen lassen.

Bin da ganz deiner Meinung. (y)

Meine Entscheidung, den Wehrdienst zu verweigern basiert jedoch auf meinem Gewissen; alleine die Tatsache, dass ich dazu kommen könnte/müsste, eine Waffe auf einen Menschen anwenden zu müssen, war mir zuwider.

Mit meinem T3 bekam ich vor nicht allzulanger Zeit einen Brief, dass ich nicht einmal mehr zum Zivildienst herangezogen werde. Also Weder das eine noch das Andere :D
 
Ich hab Zivi geschoben. Nicht aus moralischen Gründen, sondern schlicht und ergreifend, weil ich keine Lust auf den Bund hatte und im Zivildienst noch durchaus einen greifbaren Sinn sehe (naja, mit Hartz IV sollte der sich in der Theorie eigentlich auch erledigt haben).

Ich hatte es auf den ersten Blick ganz gut getroffen. Nen ruhigen Hausmeister-Job im Kindergarten mit 30 Stunden-Woche. Dummerweise war es ein alternativer Kindergarten. Tja, und als Zivi war man da der letzte Dreck. Wenn man gerade alles eingeräumt hatte, kammen die Kiddies und haben einem alles wieder rausgerissen. Die Kindergärtnerinnen haben mir dann erklärt, daß das zum Konzept gehöre und ich damit leben müsste. Zudem war der Kindergarten eine private Elterninitative. Sprich: Ein Rudel Mütter die nichts anderes zu tun hatten, als pseudo-pädagogische Reden zu schwingen, untereinander Intrigen zu spinnen und beim Stillen ihre schlaffen Milchsäcke zu präsentieren. Die Liste des Schreckens ließe sich beliebig fortsetzen.

Im Nachhinein wäre ich vermutlich mit dem Bund besser gefahren. Da weiß man wenigstens woran man ist und muss nicht erst jeden Tag in Erfahrung bringen, wie gerade die politische Großwetterlage zwischen den einzelnen Müttern und den Kindergärtnerinnen ist, um nicht zwischen die Fronten zu geraten.
 
Erstmal Danke schön für eure Beiträage.

Wenn ich Zivieldienst machen würde, würde ich diesen bei der Caritas ableisten. Meine Mutter arbeitet da, daher hat diese mich auch schonmal kurz über die Arbeiten der Zivis dort aufgeklärt. Diese bestehen aus Excel Tabellen (Pflegepläne) anlegen und pflegen, Botengänge für ältere Leute, verschiedene Sachen rumfahren und auch mal ältere Leute von A nach B fahren. Man wird nicht mit in die Pflege dieser Leute mit einbezogen und auch diverste Aufgaben wie z.B. Kaffeekochen fallen da weg.

Beim Bund hab ich halt das Problem dass ich keine Ahnung habe an wen ich da gerate :)
 
Also die Stelle würd ich sofort nehmen. Obwohls natürlich immer ein bisschen blöd ist, in nem Betrieb zu arbeiten wo schon Angehörige sind. Aber immer noch besser als an irgendeinen Sklaventreiber zu geraten.
 
Dafür muss man aber auch geschaffen sein! Du kannst im Altenheim wie auch beim Bund an Idioten geraten. Nur wenn die Menschen krank sind (Alzheimer, Demenz) dann würde es mir persönlich mehr auf's Gemüt schlagen, weil ich vor Augen geführt bekomme, was mich dereinst einmal erwartet. Außerdem kann man seine Agressionen nicht auf die Alten konzentrieren, weil man weiß, dass die meisten es nicht böse meinen (klar, es gibt auch Ausnahmen).

Beim Bund hast Du, wenn Du einen Vollidioten als Vorgesetzten bekommst, ein klares Feinbild, über das Du guten Gewissens herziehen kannst. Außerdem kannst Du permanent innerlich lächeln, weil Du weißt, dass das eben nicht Deine Zukunft ist...

Also nichts gegen einen Zivi-Job. Ich habe absolute Hochachtung vor manchen dieser Aufgaben. Aber man sollte sich eben überlegen, ob man das kann.
 
Es gibt doch auch die Möglichkeit seinen Zivi in einem Sportverein abzuleisten.
Zumindest bei uns.
Im Sportverein in dem meine Kinder sind, sind regelmässig Zivi's untergebracht, die die Trainer bei ihrer Arbeit unterstützen. Die meisten bleiben auch nach ihrer Zeit weiterhin dem Sportverein als engagierte Mitglieder erhalten.
Das ist doch sicherlich auch eine Alternative.

Ich kann allerdings nicht sagen, ob es diese Möglichkeit überall gibt.
 
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