[Diskussion] D-Day

Chichu McNugget

nicht mehr wegzudenken
D-Day

Hallo,

was sagt ihr dazu, dass unser Bundeskanzler an den Feierlichkeiten zum D-Day teilgenommen hat?

Ich pers. finde, dass hat schon etwas von Verrat. Trotzdem fand ich die Aussage von Chirac als er mit Schröder zusammen die Rede hielt sehr herzlich.

"Wir empfangen Sie heute nicht als Freund, Gegner sondern als Bruder" oder so ähnlich.

Die Stimmung zwischen Chirac und Bush war angesichts der differenzen beim Irak-Krieg wohl eher etwas angespannt und die Aussagen von Bush ein wenig provokativ.

"Wir würden das für euch jederzeit wiedertun" (Und ihr für uns)
 
Verrat an wem?
Ich verstehe aber, worauf Du hinaus willst. Aus deutscher Sicht ergeben sich zwangsläufig zwei Sichtweisen. Einerseits die Befreiung Europas und Deutschlands vom Nazi-Terror, andererseits aber auch die vernichtende Niederlage "unseres" Landes. Obwohl ich weiß, dass es notwendig und richtig war, kann ich das trotzdem nicht als Feiertag wahrnehmen. Angesichts der ungeheuren Zahl an Toten auf beiden Seiten bietet sich auch kein Anlass. Generell halte ich von diesen Veranstaltungen nichts, weil es vornehmlich darum geht, dass die Beteiligten sich selbst feiern.
 
Morning!!!

Also ich muss dazu sagen, wäre dieses Jahr nicht der 60igste Jahrestag gewesen, ich hätte nicht gewusst was D-Day ist!
Im Geschichtsunterricht drang sowas nie durch, habe nie ne Reportage oder sonstiges darüber gesehen bzw. gehört! Habe nichteinmal gewusst, dass das Deutsche Reich damals so riesig war! Woher auch wenns nie zu Wort kam! Aber nun bin ich auf dem laufenden, habe gleich mein "I-A-I-A" angeworfen um mich um Lehrmaterial zu bemühen, mit Erfolg! Habe auch noch nicht den Film"Soldat James Ryan" gesehen, wo es ja eigentlich ein wenig darum (Omaha-Beach) geht!

Zur eigentlichen Veranstaltung kann ich nur sagen, dass es soweit ich es auf ZDF verfolgen konnte , gut gemacht und erklärt wurde von Kommentatoren, Gästen, Augenzeugen und Veteranen damaliger Zeit!


Ich pers. finde, dass hat schon etwas von Verrat

Was kann Schröder, Du, ich und der Rest dafür das dieser Österreichische #?!#?# :motz damals mit diesem scheiß angefangen hat?? Ging ja nichtmal von nem Deutschen aus!

Du hast ja sicherlich selber gesehen oder gehört von den noch lebenden Mitstreitern von damals, dass sie sagten
"Wir mussten den Befehl ausführen, weil wir sonst erschossen würden"
oder wie die Offiziere zu den Soldaten sagten
"Ihr schießt bis eure Munition aufgebraucht ist, sonst erschiessen wir euch"

Was blieb den "armen Schweinen" anderes übrig?
Denke sie wären lieber zu Hause bei Frau und Kindern gewesen, bzw. bei Mutter und Vater!
Waren ja meistens auf beiden Fronten immer nur junge Männer 17-25 Jahre alt!

Wir dürfen diese vergangenen Tage, Wochen, Monate und Jahre nie vergessen wo die vielen vielen Leute, eigentlich für nichts und wieder nichts gestorben sind!
 
Alle Veranstaltungen, die den Frieden erhalten sind notwendig und für die Aufarbeitung der Vergangenheit erfoderlich.

Menschen egal auf welcher Seite, können so etwas nicht vegessen und es ist legitim solche Gedenktage abzuhalten.

Jeder denkt auf seine Art an die schrecklichen Zeiten von damals und wenn wir uns gegenseitig dabei an die Hand nehmen, ist es noch besser.


Ich pers. finde, dass hat schon etwas von Verrat.

Was hat der Besuch von Schröder mit Verrat zu tun, diesen Satz solltest du dir mal auf der Zunge zergehen lassen. Es ist Schwachsinn, so etwas zu behaupten und das steht niemanden zu!
Schröder hat einen Friedhof und eine Gedenkstätte besucht, auf dem auch deutsche Soldaten liegen. Das ist sein gutes Recht das so zu entscheiden und die Kritiker sollten lieber die Klappe halten, als international neue Wunden aufzureißen.

Bravo Schröder!
 
Dass die USA, England und frankreich diesen Tag feiern, ist ja nachvollziehbar. Es wird aber nicht gefeiert, dass Tausende von deutschen Soldaten getötet wurden. Es geht um eine entscheidende Schlacht gegen Hitler-Deutschland, gegen einen der schlimmsten Diktatoren, die die Welt gesehen hat.

Von daher kann ich das nicht als Verrat empfinden. Auch wir Deutschen sollten uns freuen, dass das damals geklappt hat. Ich glaube kaum, dass es uns heute besser ginge, wäre der D-Day in die Hosen gegangen. Dass dabei viel zu viele Soldaten gestorben sind, ist klar. Und es ist klar, dass die Sieger feiern und die Toten auf Seiten der Agressoren anders bewertet werden. Das ist eben Krieg. Brutal, menschenverachtend und ungerecht.
 
Als ich gehört habe, dass 23 Staats und Regierungschefs alle unter einem Dach auf ca. 150m² gesessen sind, hats mir den Maagen umgedreht! Warum? Super ziel für Anschläge!! Brauch ich wohl nicht näher zu erläutern.

Ansonsten finde ich es gut, dass der Kanzler dazu durfte. Warum auch nicht. Amerikaner dürfen ja auch in unsre Zeitgeschichtlichen Museen rein. *g*
 
Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll...

Du kannst doch bei keiner Feier/Gedenkveranstaltung teilnehmen die sich mit einer Niederlage deines Volkes beschäftigt. Dann geht er nicht mal auf einen Friedhof auf dem ausschließlich deutsche Soldaten liegen, sondern auf einen von jedem etwas liegt.

Ich finde das nicht ok. Wieder hat er uns vor allen klein gemacht und zugegeben wie schlecht wir doch WAHREN. Deutschland ist heute ein normales Land wie alle anderen auch. Nazideutschland gibt es nicht mehr.

Ich glaube diese Veranstaltungen gehen so lange weiter, wie es Zeitzeugen gibt. Wenn es die nicht mehr gibt, gibt es die Veranstaltungen auch nicht mehr...
 
Das deutsche Volk hat nicht verloren, sondern gewonnen. Es wurde nämlich in der Folge ebenfalls von Hittler befreit. Wenn alle nur unter Zwang gekämpft haben, dann müssen die Überlebenden doch auch froh gewesen sein, dass sie von Hitler nicht in die nächste Schlacht geschickt werden konnten.

Und wir (also Nazi-Deutschland, unsere Großeltern) waren in diesem Krieg nun mal die Bösen. Wir beide, Du und ich, wir haben keinen Krieg verloren. Deine und meine Eltern auch nicht. Also müssen wir uns auch nicht klein und böse fühlen.

Gerade deshalb können wir diese Feiern völlig entspannt betrachten.
 
ok, das leuchtet mir ein.... ich will jetzt nicht wieder mit den alten Themen anfangen aber unter diesen Umständen müsste man noch einiges an unserem Verhalten ändern.
Wenn wir nichts dafür können, dann müssen wir auch nichts dafür zahlen!!!

Aber Du hast ja recht wir haben gewonnen. Deutschland wurde ebenso befreit wie der Rest Europas.
 
... tolles Theater :)

... wenn um die Schlacht bei Stalingrad (ca. 1,5 Jahre früher und der eigentliche Wendepunkt des II. WK - mit "nur" 1 Mio toten Sowjets) nur halb soviel Rummel gemacht würde, brauchen sich die Amerikaner auch nicht für die gerade noch rechtzeitige Beteiligung im Wettlauf um die Besetzung Berlins (leider trotzdem verloren!) zu schämen

aber so was wird ja auch mehr mit "gut" und "böse" Klassifiziert und mit Ehre, Moral und Kampfgeist
 
@ postman : ja, aber dort fand nicht die Wende stat tim Sinne von "jetzt gehts gegen Nazi-Deutschland" statt, sondern die Wende "hier Stop, jetzt tun wir mal was dagegen dass uns alles genommen wird !". Am D-Day hingegen, an diesem 6. Juni 1944 wurde die Invasion Nazi-Deutschlands eingeleitet, die Nazis wurden zum ersten mal angegriffen, darum kann man dieses Datum durchaus als "Wende" bezeichnen. Und die Aussage, dass Stalingrad nie erwähnt wird is ja nu auch nich ganz richtig. Mach mal hier ne Umfrage und du wirst sehen dass den Leuten Stalingrad erheblich mehr sagt als Omaha-Beach oder Invasion der Normandie, was an Simmel ja z usehen war ( nich persönlich nehmen, ich mein das im positiven Sinne ;) )
 
Ich denke mal, dass der D-Day eigentlich mehr ein Promotion Termin ist, wie so vieles, was aus den USA so 'rüberschwappt, denn Kriegsentscheidend war er nicht! Stalin hatte bereits 1942 von den Alliierten die Eröffnung der zweiten Front gefordert, aber erst 1943 beim Treffen in Jalta machte man Zugeständnisse und ein weiteres Jahr Später, als die Russen schon in Polen standen wurde die zweite Front eröffnet, offensichtlich in der Angst Deutschland ganz zu verlieren! :D Um Berlin einzunehmen hätten die Westalliierten bereits ein halbes Jahr früher eingreifen müssen, aber da war Winter! :D
 
Tja, was war eigentlich am 3.Oktober 1990? :D

Übrigens die internationale Presse hat das Erscheinen und die Rede von Schröder in aller Form gewürdigt.
Quelle
 
Eigentlich wurde ja schon alles gesagt :)

Auch ich finde es wichtig das Schröder dabei war und empfinde es keineswegs als Verrat.
Das kann dazu beitragen, auch die letzten Vorbehalte gegen Deutschland einiger "Ewiggestrigen" zu beseitigen.

Das aus Deutschland seit über 60 Jahren kein Krieg mehr ausging lässt doch sehr hoffen, den welches andere Land der damaligen Aliierten kann solch eine Statistik schon Vorweisen. ;)

Ich glaube darauf dürfen wir sogar etwas Stolz sein :)
 
Trotzdem muß mal gesagt werden, dass Deutschland einen würdigen Nachfolger gefunden hat, Kriegstreiber Nr. 1 sind nun die USA! :D
 
Ist doch klar....
Die haben jetzt einen starken Führer den Demokratie nicht wirklich interessiert. :ROFLMAO:

Verrat war wohl etwas scharf ausgedrückt... aber das wäre wie wenn ich eine Schlägerei hätte und würde anschließend mit dem Kerl ein Bier trinken gehen???

Ich versteh das nicht. Das heutige Deutschland und Nazideutschland haben nichts mehr gemein klar trotzdem hat es einen faden beigeschmack....
 
Ich verstehe die ganze Diskussion die hier entbrennt nicht so ganz?
Einerseits wird sich auf den Standpunkt gestellt, daß die Deutschen da gar nix mit zu tun hatten, sondern von dem bösen Österreicher dazu gezwungen wurden halb Europa zu pulverisieren und nebenher noch Millionen Von Menschen zu vergasen die nicht in das Menschenbild des besagten bösen Österreichers gepasst haben.
Andererseits aber wird gejault, das Deutschland jetzt an den Feierlichkeiten zum D-Day teilnehmen darf. Wenn der Bundeskanzler diese Möglichkeit wahrnimmt, so finde ich das nur gut. Dabei von einer Art Verrat zu reden finde ich genauso dumm wie geschmacklos! Ich denke Sprüche die aus dieser Ecke kommen, verübeln den Juden auch immer noch die Ermordung Christ!!

Gruß Tim :)
 
Oben