Kotzen behält seinen Namen
Zweite Abstimmung zur Namensänderung / Bekannte Argumente 05.06.2004
KOTZEN
Die Diskussion wurde am Donnerstag wieder geführt, die alt bekannten Argumente noch einmal ausgetauscht und nach einem klaren Abstimmungsergebnis in der Gemeindevertretung Kotzen steht nun endgültig fest: Kotzen wird auch in Zukunft diesen Namen tragen. Schon einmal, vor etwa vier Wochen, war ein Antrag, den Ortsnamen Kotzen in Cossyn umzuändern, gescheitert.
Die Diskussion der vergangenen Wochen war ein Resultat der Gemeindegebietsreform. Im Oktober vergangenen Jahres wurden die ehemals selbstständigen Gemeinden Kotzen (380 Einwohner), Kriele (180) und Landin (100) per Gesetz zusammengeschlossen, weil keines der Dörfer mehr als die geforderten 500 Einwohner hatte. Und der Einfachheit halber verlieh das Innenministerium dem neuen Dreierbund den Namen der größten Gemeinde: Kotzen. Allerdings boten die Potsdamer Verwaltungsbeamten der neu formierten Gemeindevertretung an, sich bis zum 30. Juni dieses Jahres einen neuen Namen zu geben.
Dies wurde nun zweimal versucht - ohne Erfolg. Am Donnerstag stimmten drei Gemeindevertreter für die Namensänderung, fünf waren dagegen. Die Gegner des Namens, der schon seit jeher bei Fremden ein vielsagendes Grinsen verursachte, hatten in den Archiven gewühlt und als Alternative den Namen Cossym vorgeschlagen. In der ersten urkundlichen Erwähnung des Dorfes aus dem Jahr 1352 ist diese slawische Ortsbezeichnung vermerkt. Bei der ersten Abstimmung Anfang Mai stimmten drei für die Namensänderung, drei dagegen, einer enthielt sich. Damit war Initiative erstmals gescheitert. Kotzen bleibt Kotzen. Kriele und Landin behalten ihre Namen, aber eben nur als Ortsteile der Gemeinde Kotzen.
In Kotzen selbst wurde das Votum begrüßt. "Nie hat sich einer an dem Namen gestört", sagte die Ortsteilbürgermeisterin von Kotzen, Kathrin Fechner, nach der ersten Abstimmung im Mai.
Die Namensdebatte ist an den Bewohnern und Kommunalpolitikern in Kotzen, Kriele und Landin allerdings nicht spurlos vorüber gegangen. Nach der Entscheidung vom vergangenen Donnerstag waren sowohl Bürgermeisterin Marließ Ossenbühl - sie war einer Namensänderung aufgeschlossen - als auch Kotzens Ortsteilbürgermeisterin Fechner darauf bedacht, kein weiteres Öl ins Feuer zu gießen. Beide verzichteten auf persönliche Kommentare.
