EU-Erweiterung

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Eu-erweiterung

EU-ERWEITERUNG

Die lange Nacht der Partys
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,297763,00.html

Mehr habe ich auf die Schnelle nicht gefunden, diese Länder sind ab heute dabei:
http://www.europa.wfg-hagen.de/europa_klick/osterweiterung.htm

Ich wüsste zu gern, was es da zu feiern gibt - ich könnte bei sowas nur heulen...

Muss ich jetzt Angst haben, dass mein Auto noch schneller in P*len landet - oder dass mein Arbeitsplatz wegfällt, weil "andere" es ja billiger machen.

Irgendwie möchte da jemand vom fehlgeschlagenen "Aufbau Ost" ablenken und hat quasi wohl dieses Gebiet "etwas" erweitert?

:motz (n)

MfG
 
Das Einzige was mich im Moment brenent interessiert ist was aus dem Euro Wird.
Denn:
1. Im Euro-Vertag steht klipp und Klar das nur England seine eigene Wärung führen darf und der Euro eine Zweitwährung sein soll.
2. Da die 10 Neuzugänge keinen Euro haben was ist nun?
3. Nur Polen hat offizell den Euro als Zweitwährung anerkannt.
4 Wenn mann nun wieder durch Europa reist hatt mann wie früher vor der Euroumstellung einen drastischen Wechselgeldverlust.
5. Und das darf laut EU-Getetz nicht sein. !!!!!!!
6. Somit haben wir ab heute eine Ugültige Währung die auf der Welt mir niemand abnemen mus.

7. Wann kommt endlich die neue EU-Flagge mit 25 Sternen? schließlch wollen wir doch die Amis mit Ihren 50 Sterne noch überholen

:D :D :D
 
Ich bin mal gespannt wie lange die Firmen brauchen bis Sie in Tschechien produzieren lassen !!!

Monatsverdienst da : ca.: 450 Euro < für Fachkräfte

na dann Prost Mahlzeit :motz
 
Die Europa-Flagge hat nur 12 Sterne und damit nichts (mehr) mit den Mitgliedsstaaten zu tun. Irgendwo habe ich gelesen, dass die Zahl zwölf ein historisches Symbol für die Vollkommenheit ist (12 Stämme Israels, 12 Tages- und Nachtstunden...) und der Kreis in dem sie angeordnet sind, ein Symbol für Zusammengehörigkeit und Zusammenhalt ist.

Diese Länder dürfen den Euro frühestens in 2 Jahren einführen. Einige davon könnten theretisch jetzt schon und werden es tun sobald es die EU-Richtlinien ermöglichen.

Deutschland ist keine Insel, sondern EIN Staat dieser Erde. Demzufolge können wir uns nicht einfach abschotten, nur noch japanische Autos, finnische Handies, französischen Wein, südamerikanische Früchte, taiwanesische Computer und isländischen Fisch reinlassen, aber keine 'Fremdarbeiter'. Genau so wenig, wie wir verhindern können, dass die Firmen, die Dank unseres Konsumverhaltens mit Konkurrenz aus diesen 'Billigländern' zu kämpfen haben.

Bevor die Mäuler jetzt wieder üebrschäumen: Natürlich läuft bei der EU vieles falsch. Da werden Milliarden verschleudert und teilweise indirekt Märkte subventioniert, die uns dann Konkurrenz machen. Das sind Begleiterscheinungen, die minimiert werden müssen, ändern aber nichts daran, dass die EU einen Gegenpol zu China und den USA bilden muss, wenn sie nicht - bildlich gesprochen - zwischen den beiden aufgerieben werden will.

Ich persönlich finde eine große Gemeinschaft besser als viele kleine Grüppchen. Diese EU-Geschichte ist keine Hau-Ruck-Aktion, sondern ein riesiges Projekt. Das dauert, fordert Opfer und bringt Gewinnler hervor, die die schwächen des Systems ausnutzen. Ich bin aber davon überzeugt, dass es eine sinnvolle Alternative ist.
 
Schuld an der ganzen Europa-Unlust sind doch hauptsächlich die Medien (mal wieder). Die bereits erarbeiteten und zukünftigen Vorteile werden ja kaum aufgearbeitet, dafür wird man täglich mit neuen Vorurteilen gefüttert (allein die "Comedy"-Sendungen, die momentan laufen, beschäftigen sich zu 90 % mit dem Thema Klauen im Osten). - Langsam muss es doch mal gut sein. Natürlich gibt es dort auch und vielleicht auch mehr Kriminalität, aber eine Aufgabe von Europa ist es ja auch, dieses besser in den Griff zu kriegen. Ebenso vergeht kein Tag, an dem man nicht zu hören und sehen bekommt, wie schlimm sich diese EU-Politiker doch selbst bedienen und uns das Geld aus der Tasche ziehen. Hallo ? Machen das die nationalen Politiker und höherrangigen Beamte denn anders ?

Momentan herrscht eben noch die Situation "Quid custodiet ipsos custodes", ich denke, das wird in ein paar Jahren und nach Installation besserer Regularien und Überwachungsorganen geregelter laufen.

Ich kann mich Dr.chmul da nur anschließen: Deutschland ist keine Insel (mehr). Auch ich wünsche mir öfter mal die gute alte harte D-Mark zurück. Aber wäre sie jetzt noch hart, als Insel innerhalb der Euro-Zone ? Bestimmt nicht mehr lange. Veränderungen sind halt von vielen schwer zu akzeptieren (gerade bei uns Germanen) und brauchen eben ihre Zeit. Machen wir's wie unser schwergewichtiger Ex: Aussitzen :D
 
Also ich bin froh über die Erweiterung. Junge, aufstrebende Demokratien, die sich nicht in Selbstmitleid ergeben und den wenigen Motivierten mit Bürokratismus den letzten Mut nehmen.
In 20 Jahren, wenn wir 18 Millionen Arbeitslose haben, kleine Kinder in den Elendsvierteln um Essen betteln und alte Menschen am Straßenrand verhungern, werden wir noch froh sein, dass uns die stärkeren Länder der europäischen Gemeinschaft nicht ganz krepieren lassen.
 
Original geschrieben von Supernature
Also ich bin froh über die Erweiterung. Junge, aufstrebende Demokratien, die sich nicht in Selbstmitleid ergeben und den wenigen Motivierten mit Bürokratismus den letzten Mut nehmen.
In 20 Jahren, wenn wir 18 Millionen Arbeitslose haben, kleine Kinder in den Elendsvierteln um Essen betteln und alte Menschen am Straßenrand verhungern, werden wir noch froh sein, dass uns die stärkeren Länder der europäischen Gemeinschaft nicht ganz krepieren lassen.
Wir wollen doch nicht vergessen, das ca. 25% des EU-Haushaltes von Deutschland aufgebracht wird. Seit Gründung der EU (bzw. des Vorgängers EWG) sind wir durchweg Nettozahler und somit imho das einizige Mitgliedsland, das immer mehr eingezahlt hat als es "rausgeholt" hat.

Man kann also mit Fug und Recht behaupten, Deutschland finanziert die EU. Und sollte es tatsächlich jemals so weit kommen, das wir auf die finanzielle Unterstützung der EU angewiesen sind (also vom Netto- zum Bruttozahler werden) wäre es wohl auch nicht mehr als recht und billig, das die Nationen, die wir jahrzehntelang finanziell unterstützt haben, zur Abwechslung mal ihr Scherflein beitragen.

Tatsächlich wird es aber spätestens mit der Osterweiterung der EU höchste Zeit für dringend notwendige Reformen (die EU hat ebenso einen Reformstau wie Deutschland). Die neuen Mitgliedsstaaten werden wohl ihren Anteil am EU-Haushalt (incl. Subventionen, Wirtschaftsförderung, usw.) fordern und die "alten" Mitglieder (und hier vor allem die Nettozahler) werden kaum bereit oder in der Lage sein, ihren Beitrag zu erhöhen.

Also muss der Kuchen in kleinere Portionen verteilt werden. Und man muss evtl. auch mal über seinen Schatten springen und einigen Mitgliedsstaaten auf die Füße treten, Griechenland z.B. ist für die EU das, was die Beitrittsgebiete für Deutschland sind:
ein Fass ohne Boden, in das ununterbrochen Milliarden- bzw. Billionensubventionen fließen ohne großartig Wirkung zu zeigen.

Na ja, wie unschwer zu erkennen ist stehe ich der EU mehr als nur skeptisch gegenüber, in ihrer jetzigen Form scheint sie mehr eine schlaue Form der wirtschaftlich schwächeren zu sein, ihre reicheren Partner ohne größere eigene Anstrengungen um diesen Reichtum zu erleichtern.
 
Europa ist grundsätzlich eine gute Idee. Aus völlig banalen Gründen liebe ich auch den Euro: Ich bin beruflich viel im europäischen Ausland unterwegs und ich habe hier immer noch einen Kasten mit Kleingeld zig unterschiedlicher Währungen. Dank des Euro kommt sowas nicht mehr vor (schade nur, daß ich dieses Jahr fast nur in Großbritannien war :D)

Problem einer so großen Gemeinschaft isrt allerdings, daß jede Nation (verständlicherweise) ihre nationalen Eigenheiten bewahren möchte. Bei einer zentralen Bürokratie ist das aber eben nicht möglich. Vermutlich wäre es sinnvoll, die Reglementierungen nicht zu übertreiben, aber welche der Bürokraten macht sich schon gerne selber arbeitslos ?
So werden wir auch noch die nächsten zwanzig Jahre auf eine einigermaßen erträgliche EU warten. Aber ich denke für unsere Kinder wird es sich lohnen.
 
Hallo,

ich bin bezüglich der EU Erweiterung nicht so euphorisch. Ich sehe das Ganze etwas differenzierter. Sicher sind die Argumente von chmul und AlterKnacker vom Geschichtlichem her richtig, aber es gibt leider auch viele einzelne Verlierer dieser Aktion in den hochentwickelten Industrieländern. Und wenn Du erstmal persönlich von Arbeitslosigkeit oder Kriminalität betroffen bist, dann denkt sicherlich jeder anders. Bei uns in Bochum zb. hat die Bekleidungsfirma Steilmann innerhalb kürzester Frist seine Produktion zuerst nach Rumänien und inzwischen in die Ukraine verlagert. Dort bezahlt man den Näherinnnen im Monat 80 Euro und in Bochum hat man eine Woche vor Weihnachten 2003 ca. 400 Mitarbeitern die Kündigung geschickt. (Nette Bescherung oder ?) Und solcherlei Beispiele gibt es sicherlich viele. Verlierer sind doch in dem Fall immer die Menschen in den Ländern, die sich über viele Jahrzehnte einen soliden Lebensstandart hart erarbeitet oder erkämpft haben. Ein solcher Zusammenschluß funktioniert meiner Meinung nach nur reibungslos, wenn alle Länder vorher auf einigermaßen gleichem Niveau stehen und das ist im Moment wohl kaum der Fall. Und keiner auf der Welt kann von mir persönlich Verständnis verlangen, wenn mein Job demnächst in Billiglohnländer verlagert wird und meine Familie dadurch ins Ruin gestürzt wird. Ich weiß zwar auch, dass unsere Wirtschaftsbosse auf die Globalisierung setzen, deshalb sehe ich aber noch lange keinen Vorteil für mich darin. Im Gegenteil, ich denke mein Lebensniveau hier in Deutschland wird sich in den nächsten Jahren noch merklich verschlechtern.

Gruß
Sando
 
Natürlich geht persönliche Betroffenheit erstmal über globales Allgemeinwohl, pauschal gesagt.

Aber was hat denn die Auslagerung von personalkostenintensiver Produktion nach Bulgarien etc. mit der momentanen EU-Erweiterung zu tun ? Das passiert doch sowieso oder soll den Firmen vorgeschrieben werden, dass sie nur in Deutschland produzieren dürfen ? Und ich sage mal: Besser
billige Löhne innerhalb von Europa bezahlen, als alles nach Fernost zu verlagern. Die sind genauso billig und die Frachtkosten mit den riesigen Containerpötten sind schlichtweg zu vernachlässigen. Das ist nunmal Realität und nicht mehr wegzuwünschen.

Ich gehe auch davon aus, dass das soziale Netz noch weitmaschiger werden wird. Aber auch, wenn ich jetzt wieder ein Klischee bediene: Ich kenne 'ne Menge Leute, die sich ein schönes Leben machen, ohne zu arbeiten, nur auf "lau", und es auch gar nicht anders wollen !!! Das geht natürlich auf Kosten der ehrlichen und arbeitswilligen Arbeitskräfte, die wollen, aber momentan nichts kriegen. Vielleicht wird es ja wirklich eine Chance, wenn nicht nur Polen nach Deutschland kommen, vielleicht finden ja auch Deutsche ihre Nische im "neuen Osten". Wenn Europa flexibler wird, müssen auch die Europäer flexibler werden. Aber das hatten wir ja schon in vielen Themen - Germanen und Flexibilität :crazy ;)
 
Die Verlagerung von Produktion nach Osteuropa hat insofern damit zu tun, dass die Rahmenbedingungen jetzt für die Unternehmer sicherlich noch vorteilhafter werden, wenn diese Länder der EU angehören. Und die Meinung "Besser billige Löhne innerhalb von Europa bezahlen, als alles nach Fernost zu verlagern." kann ich so auch nicht verstehen. Wer soll denn in aller Welt diese Produkte kaufen ? Hier in Westeuropa sind die Menschen dann arbeitslos und können nichts kaufen und in Osteuropa verdienen die Leute auch zu wenig, um sich diese Produkte leisten zu können, denn die hohen Preise bleiben ja gleich. Leider wird sich das ganze in diese Richtung entwickeln aber wünschenswert ist das bestimmt aus Sicht der normalen Bürger nicht. Mitschuld an diesem Desaster sind aus meiner Sicht hauptsächlich unsere Politiker. Der Euro wurde meiner Meinung nach auch überstürzt eingeführt und jetzt wissen Länder wie Deutschland und Frankreich nicht wie sie die gesetzten Kriterien erfüllen sollen. Das soll nicht heißen dass ich gegen den Euro bin aber alles was die Politiker bisher gemacht haben, hätte besser durchdacht sein müssen. Aber die meisten dieser Politiker interessiert sowieso nur ihr Eigenwohl und wenn ich mir die Spendenlisten unserer Parteien ansehe, brauchen wir uns auch nicht zu wundern, wem sich diese Herren verpflichtet fühlen.

nen schönen Tag der Arbeit noch
Euer Sando
 
So sinnvoll die EU-Erweiterung auch sein mag in euren Augen, ich mag sie nicht.

Und wenn ich den Merz aus Wolfis Link lese
Verlieren werden jene, die, salopp gesagt, lebenslänglich Deutschland gebucht haben, weil sie hier ihr kleines Häuschen haben und ihre Familie, weil sie nicht einfach heute in Deutschland, morgen in Polen und übermorgen in Amerika arbeiten können.
könnt ich dem mit wachsender Begeisterung einen reindrücken.

Ich habe mir auch grad eine schöne Wohnung eingerichtet, die möchte ich nicht unbedingt aufgeben, wenn mein Arbeitgeber es verlangt. Die Zeite mit Ausgleichzahlungen sind nämlich auch vorbei.

Momentan sind es 5 oder 6 Länder, die die Maastricht-Forderungen nicht erfüllen (Euro), jetzt werden es wohl mehr...

Irgendwie kommt mir das alles wie die Maueröffnung damals vor, alle wollen es, aber keiner macht sich Gedanken, wer das bezahlen soll und auf wessen Kosten es wieder mal geht.

Denjenigen, den es soweit gut geht, brauchen sich nciht zu beklagen, alle anderen fallen durch.
 
Ob der Herr Merz auch bereit wäre, seinen Arbeitsplatz von heute auf morgen von Deutschland nach Polen zu verlegen ?
Und dann natürlich aber auch für das Entgelt zu arbeiten, das ein polnischer Politiker bzw. Parteifunktionär so kriegt ?

Aber der Herr Merz sitzt ja sicher auf seinem mühsam erschlichenen Posten !
(Eine sehr freie Anlehnung an Mel Brooks Zitat aus Blazing Saddles: "Wir müssen unsere mühsam erschlichenen Posten verteidigen!")
 
Die Barrieren, die angeblich jetzt wegfallen, wo die 10 neuen dabei sind, interessieren die Unternehmen nur am Rande. Tatsache ist, dass viele Unternehmen jetzt aus Polen oder Slowenien noch weiter gen Osten verlagern, weil an den bisherigen Standorten nun auch die Löhne steigenwerden.

Wir sind reich und wir werden von unserem Wohlstand abgeben müssen. Derzeit an die Osteuropäer, später an die Chinesen oder die Afrikaner. Das wird so kommen, dagegen werden wir nichts tun können. Deshalb haben wir zwei Möglichkeiten. Jammern oder das Beste daraus machen.

Ich versuche letzteres.
 
Sorry,
Genauso, wie das "Made in Germany" nur noch `ne tote Hülse aus längst vergangenen Zeiten ist, ist das Ding mit den Melkkühen jetzt auch abgegessen. Und so, wie es in Deutschland immer dargestellt wurde, hat´s auch schon früher nicht jedesmal gestimmt.

Richtig ist zwar, dass wir, als der Staat mit der größten Bevölkerung und dem größten Sozialprodukt (das z. T. durch die Möglichkeit des Exports in die "Nettoempfänger-Länder" so hoch war), auch stets das meiste eingezahlt haben. Es muss aber festgestellt werden, dass wir schon in EWG- und EG-Zeiten oft mehr als andere Länder von der Gemeinschaft profitiert haben.
Allerdings weniger durch Direktzahlungen an uns, sondern durch die Exporterleichterungen und andere Vereinfachungen, die wir mit unserer exportorientierten Wirtschaft ständig bis an die Grenzen der Unverschämtheit ausgenutzt haben.
Aber das würde ja eine deutsche Zeitung/ein deutscher Sender nie so deutlich zugeben.

Und dass wir unsere tollen Arbeitsplätze an den "bösen Feind im Osten" verlieren, stimmt bei näherer Betrachtung auch nicht. Es werden vor allem die Jobs der unteren Lohngruppen wie etwa Low-Tech-Teilemontage oder die Textilindustrie in den Osten verlegt. Dass wir heute nur noch Dienstleister und High-Tech-Facharbeiter benötigen, liegt in der Natur der Sache. Seit Jahren schreit es in Politik und Wirtschaft, dass sich die Un- und Angelernten umorientieren müssen. Wir müssen uns eben daran gewöhnen, dass von Zeit zu Zeit Berufe bei uns aussterben. Wenn´s um den Kohlekumpel geht, sind sich ja auch die meisten (außer dem Kanzler und seinem Satrapen Münti) einig, dass dessen Zeiten vorbei sind. Und Böttcher oder Müller werden in China eben eher benötigt als bei uns.

Übrigens: Wenn wir Arbeitsplätze in Deutschland halten wollen, hilft nur eins, auch wenn´s aus deutschem Munde schwer anrüchig klingt: "Buy German!"
Wenn schon Geld ausgeben, dann achtet doch mal alle drauf, dass es nicht gleich den internationalen Multis in die Hände fällt, sondern erst mal n paar Runden in Eurer Umgebung dreht.

Nettozahler 1 *)

Nettozahler 2 *)

Und wer´s ganz genau lesen will:
Nettozahler 3 *)

*)= bitte Datum beachten!
 
Original geschrieben von chmul
...... Wir sind reich und wir werden von unserem Wohlstand abgeben müssen.
OK, die Löhne sinken bei uns, unsere Profiteure müssen hier ja genau so billig produzieren können wie bei den Jungs in Hinterindustan. Gut, das sehe ich ja ein. Also, Löhne runter, Wochen - und Lebensarbeitszeit kräftig hoch. Das maximiert die Gewinne, die Aktionäre schmeißen in den Hauptversammlungen nicht mit Tomaten nach den Managern und die wiederum gönnen sich einen kleinen kümmerlichen Nachschlag auf ihre Gagen, denn sie sind ja Künstler, die ganze Nationen mit ihren Forderungen zur Knebelung des Phleps erpressen. Und durchkommen! Auf die Tour bleiben 2 Jahre lang 5 Arbeitsplätze mehr in (z.B.) old Germany, als wenn die regierenden Politgauner nicht nachgegeben hätten. Das ist auch OK.
Aber wo, zum Geier, wird bei den sinkenden Nettolöhnen etwas billiger? Kein Ei, kein Brot, kein Strom, weder die Heizung, noch das Frischwasser, noch die Müllabfuhr gehen mit den Preisen runter, oh nein, alles klettert munter weiter und oft nicht zu knapp.
Nur mal ein Beispiel: Hier "verdient" ein Bus/Bahnkutscher, verheiratet 1 Kind, so netto ~1100/1200 €. Wenn ich davon ausgehe, daß eine Familie mit Kind nicht in's Zelt ziehen möchte, sind doch in einer Großstadt minimum 7-800 € für Miete und Nebenkosten fällig (ich habe die unteren Preisregionen genommen) Also, die fressen entweder den Kitt von den Fenstern, oder die Alte MUSS arbeiten gehen, sonst läuft da nix, denn ohne Moos nix los. Das Auto ist Pflicht, denn wenn keine Bahn, kein Buss fährt, wie soll der Kutscher morgens um 1/2 4 zu seinem Bahnhof kommen? Gut, es gibt Fahrräder. Aber der Kerl ist blöderweise, um den hohen Mieten auszuweichen, in's Umland gezogen, denn das Arbeitsamt verlangt ja den "mobilen Arbeitnehmer". Ja von was denn?
Ich sag Euch was: wenn da nicht schleunigst gegengesteuert wird (wer oder wie weiß ich ja auch nicht) treffen wir uns in x Jahren mit dem Lebensstandart auf dem Niveau von vor EU-Polen oder so. Gute Ansätze sind schon gemacht, vom Platz der ehemals zweireichsten Nation sind wir innerhalb von nun 10 Jahren in den hohen 2-stelligen Bereich gerutscht. Das ist doch auch was! Und es gibt ärmere als uns, deßhalb können wir auch noch sorglos was von unserem Reichtum abgeben....

Und daß nun nicht gleich einer "kreuzigt ihn" schreit, es ist etwas überzogen, aber in 3/4 Jahren garantiert real. Die Arbeiter sind globale Arschlöcher, sie lassen sich einreden, Gewerkschaften sind "das Böse an sich". Und eben diese Gewerkschaften arbeiten feste daran, diesem Ruf schnellstmöglich gerecht zu werden. Wo ist die Losung:

Alle Räder stehen still, wenn Dein starker Arm es will

geblieben? Das gilt nämlich auch heute noch. Aber der Gewerkschaftsbeitrag, 1% vom Bruto, ist zuviel. Laßt Euch ruhig weiter ohne Gegenwehr verarschen, ich bin aus dem Rennen. Und die Gewerkschaften sind auch nicht mehr das, was sie einmal dargestellt haben. Aber es ist auch da wie mit dem Betriebsrat: die Belegschaft hat den Betriebsrat, b.z.w die Gewerkschaft, die sie verdient.

@ chmul, nicht alles soll auch eine Antwort auf Deinen Beitrag sein. :) Und natürlich, probiert jeder für sich, aus der Situation das Beste zu machen. Siehste, das ist das Wasser auf die Mühlen der Führungsschicht in Arbeit und Politik, dieses "jeder für sich" So wird einer gegen den Anderen, eine Stadt gegen die Andere, ein Land gegen das Andere, ein Kontinent gegen den Anderen von den Herrschaften, ja Herrschaften, ausgespielt. Und das blöde Volk merkt entweder nix, will nix merken, oder ist im Moment nicht betroffen, weil es "noch reich" ist. Aber das gibt sich schnell... wie man am Beispiel Germany sehen kann.
 
Ich habe mir jetzt mal die von Delwin genannten Quellen etwas genauer angeschaut (oder ehrlicher gesagt: überflogen - die dritte PDF-Datei umfaßt ja immerhin 130 Seiten).

An meiner ersten Einschätzung konnte das aber nur unwesentlich etwas ändern, denn im Jahr 2002 hat Deutschland:

- 5.067,8 Mio Euro weniger aus dem EU-Haushalt erhalten als es eingezahlt hat (logisch, darum sind wir ja auch Nettozahler).
Damit sind wir nach wie vor einsamer Spitzenreiter, der Negativsaldo des Zweitplazierten (England) beträgt "nur" 2.902,8 Euro.

- Prozentual betrachtet haben die Niederländer wohl das "schlechteste Geschäft" gemacht: -0,51% Saldo (Deutschland -0,24% Saldo)

- Luxemburg hat zwar sogar -0,25% Saldo, also mehr als Deutschland, aber in absoluten Zahlen macht das gerade mal -48,9 Mio. Euro aus, also 0,96% des deutschen Saldos.

Statistiken sind halt immer so eine Sache, in absoluten Zahlen und unter Berücksichtigung von "Soll und Haben" zahlt Deutschland immer noch den größten Brocken in die EU ein.
Natürlich muß man da die wirtschaftlichen Vorteile, die uns die EU bringt, gegen rechnen. Aber die sind halt auch vorab teuer (zu teuer ?) erkauft.
 
Auf europäischer Ebene sieht es offensichtlich mit der Solidarität ganz anders aus als bei uns hier in Deutschland.
 
Original geschrieben von Grainger
... in absoluten Zahlen und unter Berücksichtigung von "Soll und Haben" ...
......Natürlich muß man da die wirtschaftlichen Vorteile, die uns die EU bringt, gegen rechnen. Aber die sind halt auch vorab teuer (zu teuer ?) erkauft.
Zu "Soll und Haben" gehört ja eben mehr als nur die reine Kostenrechnung. Wenn Du an der Tankstelle 2 € für den Liter Sprit zahlst, hast Du Recht, wenn Du das als Abzocke siehst. Wenn Dir der Tankwart aber z. B. beim Tanken von 10 Liter des teuren Sprits 5 Sixpacks Warsteiner draufgibt, ist es nicht gerechtfertigt, diesen Vorteil unter den Tisch fallen zu lassen und weiter zu behaupten, die Tanke wäre zu teuer.
 
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