[Diskussion] Ladenschlussgesetz abschaffen?!

Bist du für eine totale Abschaffung des Ladenschlussgesetzes?!

  • Ja - das wird aber auch Zeit!

    Stimmen: 27 75,0%
  • Nein - es ist gut wie es ist.

    Stimmen: 5 13,9%
  • ist mir Jacke wie Hose - völlig egal.

    Stimmen: 4 11,1%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    36

KOENICH

der Monarch
Ladenschlussgesetz abschaffen?!

Wolfgang Clement heizt die Debatte um die Ladenöffnungszeiten mit einer radikalen Idee an: Der Wirtschaftsminister will das Ladenschlussgesetz komplett aufheben. Damit könnten Einzelhändler künftig auch mitten in der Nacht verkaufen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,296214,00.html

Ich kann zwar durchaus die Arbeitnehmer verstehen, die sich dagegen auflehnen werden, jedoch erachte ich selber das Ladenschlussgesetz als überflüssig. Also haut euch mal die Köpfe ein ;)
Nein, ich ich kenne es halt aus meinen Jahren in den USA - und ich gebe es offen zu: Ich bin ein Fan von großen Laden- und Restaurantketten. :)
Das ist nämlich natürlich die Gefahr - große Läden können es sich leisten, auch mal 24 Stunden am Tag auf zu haben, während der kleine Tanta-Emma-Laden um die Ecke zu Grunde geht. Ich fürchte ich bin aber wirklich zu amerikanisiert, als das zu bedauern - zudem kenn ich auch keine Leute, die direkt von solch einer Gesetzänderung betroffen wären. Und es kann natürlich auch eine Nische für Nachteulen geschaffen werden - dann kann man eben in seinen Lieblings-CD-Laden auch mal nachts gehen :D.
Ich würde gerne eure Meinung zu diesem doch etwas heiklen Thema hören :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin dagegen! :)

Ich kann schon jetzt Samstag bis 20.00 Uhr bei uns in der Kleinstadt z.B. im Pennymarkt einkaufen, es gibt drei Großtankstellen 24 h geöffnet, die jeden Scheiß verkaufen.

Es beutet mehr Arbeitskräfte aus, die Kaufkraft wird sich dadurch auch nicht erhöhen.

Ich wäre dafür, wenn alle anschließend mehr im Geldbeutel haben.

:)
 
Ganz eindeutig:


dafür !!!


Endlich kommt mal was vernünftiges von der Regierung in Berlin. (y)

Ich habe ein liberales (also kein) Ladenschlußgesetzt in Frankreich kennen/schätzen und lieben gelernt.



HarryP
 
Ich bin dafür und zwar aus zwei Gründen:

Ich will, dann einkaufen können, wenn ich etwas einkaufen will. Klar, es geht auch anders, es hat auch geklappt, als bei uns die Läden am Mittwoch Nachmittag zu hatten. Aber wenn man mich fragt, was ich will...

Ein Ladenbesitzer soll selbst entscheiden können, wann er seinen Laden aufmacht und wann nicht. Derzeit gilt das aber nur für einen begrenzten Teil der Geschäfte (Tankstellen, Krankenhaus-Kioske oder Läden an Flugplätzen und Bahnhöfen). Es herrscht also eine Ungleichbehandlung.

Dass dadurch Arbeitnehmer ausgebeutet würden, sehe ich nicht! Die ganze Sache ist ein Kreislauf aus Lohn, Kaufkraft und Gewinn. Das pendelt sich ein. Dass Verkäufer dann üble Arbeitszeiten hätten ist auch ein Argument, das nicht zieht. Zumindest nicht gegenüber von Industriearbeitern die dreischichtig arbeiten oder Angestellten in Krankenhäusern, Gaststätten, bei der Polizei, der Flugsicherung usw. usw.
 
Ich bin auch absolut dafür, habe den Vorteil schon in vielen Ländern geniessen können. Warum nicht endlich auch hier in Deutschland.

Den Nachteil den die Arbeitnehmer durch die veränderten Zeiten haben sehe ich nicht so. Ich denke man soll einfach flexibler sein. Man kann nicht auf der einen Seite jammern, und auf der anderen Seite keine Opfer bringen.

Ich denke wenn man sich arrangiert dann funktioniert das, es geht ja auch in anderen Ländern.
 
Hallo,

ich kann chmul mit seinem Diskussionsbeitrag nur voll unterstützen.

In nahezu allen anderen Ländern geht es doch auch. Wenn ich einem von euch privat etwas um 3 Uhr nachts verkaufen will, ist das kein Problem. Habe ich einen Laden, wird es mir vom Gesetzgeber verboten (es sei denn, ich verkaufe auch noch Benzin).

:)
 
Dafür!

Allerdings sollte dann auch an Sonn- und Feiertagen geöffnet sein dürfen, in den Medien höre ich immer nur was von Werktagen.
Ich will Sonntags einkaufen gehen, denn da habe ich am ehesten Zeit dazu.

Und um ehrlich zu sein interessieren mich die Arbeitnehmer im Einzelhandel nicht, die sollen sich selbst um die Wahrnehmung ihrer Interessen kümmern, das ist nicht mein Bier. Ich bezweifle mal stark, ob sich irgendein Verkäufer Gedanken um meine Arbeitszeiten macht.
 
Bin ebenfalls dafür, wenn auch hauptsächlich aus dem Grund, daß die "normalen" Geschäfte endlich dem immer stärker werdenenden Onlinehandel entgegentreten können (gilt mittlerweile sogar für Lebensmittel)...
 
Ich bekomme zwar heute auch schon alles, was ich brauche, aber trotzdem bin ich dafür, weil diese Regelung einfach überholt ist.
Es muss ja nicht unbedingt verlängerte Öffnungszeiten zur Folge haben, sondern auch flexiblere. In den südliche Ländern ist es ja durchaus üblich, dass die Läden im Sommer nachmittags geschlossen haben und dafür gegen Abend wieder öffnen.
Wenn wir noch mehr solche Sommer wie den letzten bekommen, könnte ich mir dieses Modell auch bei uns gut vorstellen.
 
Ich denke, gerade große Ketten werden sich mit einem 24h-Service schwertun, weil auch in etwas ruhigeren Zeiten ein Mindestmaß an Personal da sein muss, um die innere Logistik am Laufen zu halten.

Ich sehe große Chancen gerade für kleine Familienbetriebe, die sich trotz der Nähe großer Ketten zeitlich flexibler platzieren können. Man muss diese Chancen natürlich auch nutzen wollen ...
 
Dafür, aus allen bereits genannten Gründen.

Auch in Ländern mit weniger Einwohnern und einer weitaus geringeren Bevölkerungsdichte, wie z.B. Schweden, hat sich dies seit langem durchgesetzt.

Das Klagen über die veränderten Arbeitszeiten ist mal wieder typisch deutsch - oder ist es evolutionsbedingt so, dass nur von 08.00 bis 16.00 h gearbeitet werden darf ? :ROFLMAO::ROFLMAO:. Dann sind Taxifahrer und Krankenpfleger wohl schon weiter entwickelte Wesen....
 
Wenn man nun jedem Laden selbst überlässt wann er öffnet und schließt, dann könnte man gleich den Montag bis Sonntag abschaffen. Schluss mit dem Gefühl das am Freitag die Freude aufs Wochenende steigt. So etwas wird es dann vielleicht nicht mehr geben. Da heißt es dann 48 Stunden Freizeit irgendwo in der Woche einplanen. Da ja nun jeder Tag ein Werktag ist!

Zusätzlich kann man ja auch gleich die Schulzeiten in den Samstag und Sonntag mit reinlaufen lassen, kommt sicher der Bildung zugute. Und die öffentlichen Verkehrsmittel fahren am Dienstag und Donnerstag zwischen 9 und 18 Uhr nur noch stündlich, weil um diese Zeit ja kaum Fahrgäste mitfahren. Freitags und Samstags zwischen 0 und 6 Uhr im zehn Minuten-Takt und die restlichen Zeiten für Bus und Bahn muss man aus dem Fahrplan für den jeweiligen gültigen Tag entnehmen. Schöne Grüße an jeden Anwohner an Bahnstrecken - da wird der Schlaf gleich noch schöner. Feiertags gibt es dann die größten Staus - Ostern feiern und daneben noch groß einkaufen gehen is doch richtig schön.

Abschließend wird der ruhige Sonnige "Freie Tag" am Balkon über das geplärre von Menschenmassen die vom Supermarkt an der Ecke kommen und dem Zug der nach geändertem Fahrplan fährt mit dessen Pfeif- und Bremsgeräuschen zum Grauen mutieren. Aber egal ich kann ja nun einkaufen wann ich will!

Einkaufen am Samstag um 3 Uhr ist ja schön und Gut, aber wie sich die Wirtschaft daran anpasst ist mir doch sehr ungewiss. Und das der Konsum steigt mag ich auch zu bezweifeln, denn wenn das nach hintenlos geht und ein Geschäft Miese macht, dann kostet wohl bald alles noch mehr...
 
@ -=SubSys=-


Das mag sich vielleicht komisch anhören, aber man sollte das wirklich nicht so weit wegwerfen. Denn wenn die besagte Betriebssamkeit einsetzt, wird sich auch der letzte Nachbar nicht mehr abschrecken lassen, am Sonntag die Motorsäge in Betrieb zu nehmen. :devil

Was der einen Bevölkerungsschicht als liberal zugute kommt, muss eine andere ausbaden und es verändert unsere
Gesellschaft nur zum negativen, weil wir nur noch an den Konsum denken, der aber nicht wirklich was mit Lebensqualität zu tun hat.

Hier noch eine wichtige Info von ver.di zu dem Thema, dass ich so eigentlich auch unterstützen kann. (y)
 
(n)

Was soll das bringen ???

Arbeitsplätze ??? lachhaft

DENN :

Wenn ich im Monat 1000 Euro zum ausgeben habe, ist es völlig egal ob ich das 24std am Tag machen kann oder es bis 20:00 "erledigt" haben muss.
Fakt bleibt ... ich kann nicht mehr ausgeben, wie ich habe !!!
 
Muss denn alles, was mehr Service und mehr Lebensqualität bringt, auch Arbeitsplätze schaffen ? Wenn es denn so ist, ok - prima, aber hier geht es doch in erster Linie um Flexibilität, da sind wir
Deutschen nunmal nicht gerade die Nr. 1 ;)

Andererseits sind aber seriöse Wirtschaftswissenschaftler durchaus der Meinung, dass längere Öffnungszeiten auch mehr Umsatz bringen können. Ein großer Teil der Kaufkraft "verschwindet" ja heutzutage auf Sparkonten etc. - da möchte der Handel schon gerne noch was von abhaben ;).
 
Hallo,

ich glaube auch nicht, dass das Arbeitsplätze bringt, aber es bringt vielen Leuten, die sich jetzt ständig abhetzen müssen, ein wenig mehr Lebensqualität in dieser Servicewüste Deutschland.

Ich wohne nur 3 km von der holländischen Grenze weg und finde es einfach gut, wie locker man in Holland an die Sache rangeht.

:)
 
Ich bin dagegen:
Ok, es ist praktisch um 7:30 noch schnell die Einfäufe für die nächsten Tage zu machen.
Es gibt dabei aber auch Probleme, vor allem für kleinere Geschäfte. Wenn ich mich hier in meiner Nachbarschaft mal so umsehe, es gibt gerade mal zwei Läden, die die jetzige Regelung ausnützt. Das sind die beiden größten, Marktkauf und Kaufland. Kleinere Läden können und wollen da nicht mithalten. Wenn jetzt die großen noch länger öffnen dürfen (und es sich leisten können), dann gibt das für die kleinen Unternehmen noch mehr Druck.

MfG, Matthias
 
@SubSys

Ich wohne in der Nähe zweier Restaurants, die im Sommer auch draußen bewirten. Samstag Abend auch gerne mal mit Live-Musik (leichter Jazz), ebenfalls draußen. Damit muss ich leben. Ähnlich geht es Anwohnern von Flughäfen, Bahnhöfen, stark befahrenen Straßen, Tankstellen, Sehenswürdigkeiten usw. usw.. Wenn ich also am Samstag Abend meine Bier in der Fußgängerzone trinke, am Sonntag morgen beim Bäcker um die Ecke Brötchen hole, auf dem Weg zum Bahnhof noch schnell tanke, und dann mit dem Bus zum Zoo fahre, kann ich mich doch nicht aufregen, wenn zwei Leute am Sonntag einen Einkaufswagen über's Pflaster schieben.

@Bio-logisch

Dass kleinere Läden Mühe haben, kommt nicht von den Öffnungszeiten oder anderen gesetzlichen Regelungen, sondern von meinem und Deinem Verhalten ab. Wir beide gehen nämlich lieber zu Aldi und Lidl, weil's dort die Schokolade für 20 Cent weniger gibt.
 
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