[Diskussion] Endlich mal wieder über den Euro schimpfen...

chmul

Moderator
Teammitglied
....oder vielleicht doch nicht?

Der Stern beleuchtet in seiner aktuellen Ausgabe das Thema ausgiebig. Ziemlich interessant, finde ich.

Es gibt dort eine Liste mit Sachen, die nach der Euro-Einführung teurer/biller wurden (nicht durch die Euroeinführung), es werden ein paar Tricks aufgezeigt, wie man uns dazu verleitet teurer einzukaufen und schließlich liefert der Artikel auch eine Erklärung für die Tatsache, dass die Preissteigerung eben objektiv nicht so stark war, wie wir sie wahrgenommen haben (gut finde ich das Beispiel mit Bier und Miete).

Lesen!
 
Stern mal wieder :(

Selbst wenn man für einige Artikel weniger arbeiten muss als vorher - insgesamt ist alles teurer geworden seit der Euro-Einführung. Gerade, was den Alltagsbedarf angeht.

Ein Laib Brot (1.25kg) kostete vorher um die 3 Mark, heute sind das schon 2 Euro. Getränke (Gerolsteiner Still): vorher bei 8.50 DM, heute knapp unter 5 Euro.

Und wenn Stern mir was anderes erzählen will, kann ich nur lachen.
Und wenn ich daran denke, wie voll Mediamarkt vor dem Euro war und wie leer heute...

Schnäppchen hier und Geiz da - die Leute kaufen zwar billiger, aber dennoch nicht mehr. Warum eigentlich nicht?

Ach ja - Lohnerhöhung West-Ost - wer hat den Scheiss denn recherchiert? Ja klar haben die mehr bekommen, aber nur, um dem West-Niveau näher zu kommen und selbst heute bestehen da krasse Unterschiede. Ich würde als Elektriker dort für max 8 Euro arbeiten gehen, hier bekomme ich locker die 9.50 bis 10 in derselben Branche (örtliche Abweichungen möglich).

Aber es ist immer wieder erstaunlich, wie Menschen über Lebensbedingungen urteilen, denen es es nie wirklich beschissen ging.
 
Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

Ich denke, dass hier jeder zu einem etwas anderen Ergebnis kommt. Und es gibt Preisverschiebungen teurer/billiger.
Diese resultieren aus den normalen Marktgesetzen, aber auch aus der Euroumstellung.
Zu spüren haben wir es bekommen, als wir die Gastronomie nach der Umstellung aufsuchten. Viele haben ordentlich
zugelangt, aber es gab auch Ausnahmen.
In einem Fall hatte das Restaurant schon im Vorfeld die Preise in DM/EUR in die Speisekarte gedruckt und nachher
nur darauf hingewiesen, dass alle Preise unverändert gelten, aber nur halt in EUR.

Im Lebensmittelbereich (täglicher Bedarf) hat es auch einige unangenehme Aufschläge gegeben, die für uns
nicht nachvollziehbar waren. Abzocke! :motz

Im Elektronikbereich ist es aber auch normal, das Preise sinken.
Beispiel: DVD-Player

Aber wie schon gesagt, es bewertet doch jeder für sich selbst.

Danke, war trotzdem interessant der Artikel. :)

:)
 
Ich kaufe am liebsten in Geschäften, die immer noch beide Preise an den Regalen haben:) Ansonsten kann ich nur sagen, vieles ist teurer geworden, einiges billiger, aber das billiger betrifft nur Luxusartikel oder nichts was ich zum täglichen Leben wirklich brauche:kotz
 
Der Stern hebt ja auf die gesamten Kosten ab, die so für's Leben anfallen. Wenn man die 50% bei der Pizza (1 x pro Monat) und die 100% bei der Butter (3 x im Monat) mit einem Posten wie der Miete verrechnet, der gleichermaßen hoch wie unbeeinflusst vom Euro ist, dann steigen die Lebenshaltungskosten eben prozentual nicht besonders stark.

Logischerweise ist das von Haushalt zu Haushalt verschieden aber die Theorie von der 'gefühlten' Preissteigerung hat was, finde ich.

Und außerdem sollte man immer mal wieder einflechten, dass der Euro häufig der Anlass aber fast nie die Ursache für die Preiserhöhungen war. Die Umrechnungsformel lautete ja nicht Preis in Euro = Preis in DM/1,95583 +10%
 
Ich hole mal diesen "älteren" mal wieder raus, weil ich mich heute fürchterlich geärgert habe! :devil

Normalerweise hole ich mir meine belegten Brötchen morgens bei immer dem gleichen "Tante-Emma-Laden". (6:00h) Zahle dort für ein belegtes Brötchen (mind. 2 Scheiben Wurst/Käse) drauf 1 Euro! Vor der Euro-Umstellung 1,40 DM. Nachdem ein Kollege so blöd war, zu sagen, "dort" kostet ein belegtes Brötchen 1,50 DM, wurde dieses natürlich auch erhöht.

Heute morgen musste ich schon früh zu einer Stadt in Hessen. In einem Vorort dieses Ortes, (7:15h) wollte ich mir in einer Bäckerei ein belegtes Brötchen holen. Aber, die waren nicht in der Lage, mir so etwas anzubieten!:eek:

Auf der Rückfahrt, war an der Autobahnauffahrt ein "Autohof". Gut dachte ich mir, holst dort dein Frühstück. (sind ja eigentlich günstiger, als Autobahnraststätten)
Habe dort 2 Brötchen mit Käse/Wurst bestellt und musste :eek:
dort 5,40 Euro
bezahlen.
Ich hatte ja schon so mit 3,60 Euro gerechnet, habe dort auch meinen Unmut Kund getan. Weil ich aber alles schon bestellt hatte, wollte ich nicht zurückziehen (geht evtl. auf die Bedienung zurück)

Ergo! Vorher fragen, was ein Brötchen kostet und zur Not weiter und hungern.:devil
 
Och, ich mach's immer am Eis fest. Bin mit 50 Pf die Kugel aufgewachsen. Dann kam die "Große Kugel" zu 1 Mark und mittlerweile sind die Kugeln in den meisten Eiscafés wieder auf 50 Pf-Größe geschrumpft, kosten dafür aber jetzt rund 1,60 DM. :cry:

Insgesamt sieht meine subjektive Teuerung so aus: Güter des täglichen Bedarfs und Genußmittel sind massiv teurer geworden, während man vor allem Elektrogeräte und neuere Unterhaltungsmedien nachgeschmissen bekommt. Früher war ein Videorekorder eine echte Investition, heute kauft man sich 'nen DVD-Player für 60 Mark. 10x1,44-HDs haben früher locker 10 Mark gekostet, heute kriegt man zehn CD-R Rohlinge für 7 Mark. Dafür darf man sich aber auch bald keine Bücher mehr kaufen. :rolleyes: Da zahlt man mittlerweile das in Euro was man früher in Mark gelöhnt hat.
 
Um jetzt noch objektiv beurteilen zu können, was man davon letztlich dem TEuro zu verdanken hat, müsste man die Zeit zurückdrehen und die letzten fünf Jahre nochmal in D-Mark ablaufen lassen.
Die normale Teuerung lässt sich eben nicht aufhalten. Obwohl ich zum Beispiel überzeugt bin, dass eine Tafel Schokolade immer noch das kosten würde, was sie immer gekostet hat: 99 Pfennig. Das war der Preis im Jahr 1985 und auch noch im Jahr 2000. Dagegen hatte ich speziell bei Backwaren schon immer den Eindruck, dass sie rasant im Preis steigen - unabhängig von der Währung.
 
Zitat Supernature
Die normale Teuerung lässt sich eben nicht aufhalten.

Ist eigentlich richtig! Das ganze hat aber mit "normaler" Teuerung nichts zu tun, das ist einfach nur Abzocke! :devil
Die Leute/der Bürger haben/hat doch immer noch die "alten" Zahlen im Kopf!

Ich werde jedenfalls in Zukunft mehr darauf achten! (habe es wohl auch etwas "schleifen" lassen):cry:
Jedenfalls, werde ich solche "Abzocke" in Zukunft nicht mehr mitmachen!
Lieber schmiere ich mir morgens eine Schnitte, um diese mitzunehmen.
 
Die Leute/der Bürger haben/hat doch immer noch die "alten" Zahlen im Kopf!
Genau das ist doch aber auch das Problem, diese Zahlen sind seit sechs Jahren "eingefroren" - davor wurde zwischen 1996 und 2002 auch alles teurer, nur hat man nicht so sehr darauf geachtet.
Es gab in vielen Bereichen einen Sprung durch die Euro-Einführung, und ich hab im Jahr unmittelbar danach ca. 20-30% mehr Geld für den Lebensunterhalt ausgegeben, da halfen mir auch keine gefälschten Statistiken und geschönten Warenkörbe - aber seither denke ich, läuft das im normalen Rahmen.
 
So richtig spürt man die Preiserhöhungen seit Einführung des Euro natürlich auch, weil seit dem die Löhne , vor allem bei vielen kleinen Firmen, eingefroren wurden. Früher stiegen die Löhne in etwa mit der Inflationsrate.
 
Was mir gerade einfällt - Pornographie hat sich massiv verbilligt. Musste man früher für ein Schweinefilmchen noch richtig Geld in die Hand nehmen, kriegt man es jetzt, dem Internet sei dank, kostenlos hinter her geworfen.

Und seien wir mal ehrlich - das ist doch schon was! :ROFLMAO:
 
Was mir gerade einfällt - Pornographie hat sich massiv verbilligt. Musste man früher für ein Schweinefilmchen noch richtig Geld in die Hand nehmen, kriegt man es jetzt, dem Internet sei dank, kostenlos hinter her geworfen.

Und seien wir mal ehrlich - das ist doch schon was! :ROFLMAO:

Also wenn das NICHT so währe, würde ich das Leben nicht mehr lebenswert finden. :angel

Ihr armen Säcke, Ihr Habenichtse, Ihr Hungerleider! Ha, uns dagegen geht's gut, ich hab dieses Jahr 'ne dicke Rentenerhöhung bekommen! 5€ brutto, 2€ netto. Nur eines grämt mich etwas: was mit den Krankenkassenbeitägen auf mich (uns alle) zukommt. Scheiße, mit was soll ich denn nun die Konjunktur ankurbeln? Den Magen in den Rauch hängen geht auf die Dauer auch nicht.

Ich lasse mich in's Jahr 1000 zurückbeamen und werde Raubritter, heute sagt man zu denen ja Finanzbeamte. :cry:
 
ot:
Hat zwar nur mittelbar mit dem Euro zu tun (und wir hatten ein ähnliches Thema auch schon mal, bin nur zu faul zum suchen):

als ich gestern beim Einkaufen war fiel mir siedendheiß ein, das ich auch noch Waschmittel brauche (zumindest wenn ich am Wochenende mal einen Kessel Buntes durch die Waschmaschine jagen will).

Also bin ich in die entsprechende Abteilung des Supermarktes gegangen, um mal zu sehen ob und was es im Sonderangebot gibt (für gewöhnlich hole ich das Zeug bei ALDI, wollte aber nicht noch mal den Laden wechseln).

Dabei fiel mir eine Sonderangebotsaktion für Weichspüler ins Auge, groß ausgeschildert:

2 Liter Lenor Weichspülerkonzentrat für 3,40 Euro (mit dem Zusatz 8% gespart).
Genau der gleiche Weichspüler stand auch in 1-Liter-Behältnissen im gleichen Regal für 1,35 Euro (macht nach Adam Riese 2,70 Euro für 2 Liter).

2 Liter Weichspüler sind also ~26% teuerer als 2 x 1 Liter Weichspüler.

Ich war versucht, den Filialleiter zu fragen, im Vergleich zu was ich denn bei der 2-Liter-Flasche 8% sparen würde, letztendlich war mir aber meine Zeit dafür zu schade.



Grundsätzlich habe ich nach wie vor das subjektive Empfinden, das mit und seit Einführung des Euro vieles sehr viel teuerer geworden ist.

Grundnahrungsmittel und Gneußmittel sowieso. Da nützt es mir auch nichts, wenn Großbildfernseher oder Laserdrucker billiger geworden sind.

Denn das sind Artikel, die ich im Gegensatz zu Nahrungsmittel nicht täglich kaufe und die ich mir auch kaum aufs Brot schmieren kann.

Ich war (und bin) gegen die Einführung des Euros, in einem Staat der sich als Demokratie versteht hätte eine so grundlegende Änderung mittels Volksabstimmung entschieden werden müssen. Das darf man keinesfalls nur der Politik überlassen.
 
Meine beiden Lieblingsbeispiele zur Euro-Einführung (manches weicht regional bedingt ab):

2001 - an Bratwurstständen auf der Kerb (Volksfest ;)) wurde über 3 DM gemeckert
2002 - die Bratwürste für 1,80 EUR wurden ohne mit der Wimper zu zucken gekauft
2008 - schonmal eine Bratwurst unter 2,30 EUR gesehen? Wenn man da "sorry, aber ist mir zu teuer" sagt, wird man dumm angesehen.

2001 - Kinokarte einer grossen Kette (im MTZ) 14,00 DM (17,50 bei überlänge)
2002 - 9,50 EUR (11,00 bei Überlänge)
2003-2008 war ich nicht mehr im Kino, kann daher keine Preise nennen
2008 - Habe gerade nachgesehen, die nehmen mittlerweile nur noch 6,70 EUR? Erstaunlich.
 
Euch in D geht's ja noch gut,
hier sind Lebensmittel im Schnitt um 83% teurer geworden.
Die Diskonter deutscher Herkunft nehmen hier durchschnittlich um 25% mehr,
als vergleichbare Artikel in D kosten.
Obst, Gemüse und Rindfleisch sind fast nicht mehr zu bezahlen.
Blumenkohl z.B. erhielt man früher um öS 7 (etwa 1 DM), heute darf man bis zu 2,50 Euro abdrücken.
Rindfleisch egal welches unter 14 Euro / kg ist kaum mehr zu finden.

Lebensmitteldiskonter bieten Hausmarken an, die preislich recht attraktiv sind,
die Freude daran vergeht einem spätestens dann, wenn man das Zeug isst.

Einer der schlimmsten Fälle (na gut, wie oft kauft man schon Blumen- oder Gemüsesamen):
Vor der Euro-Einführung kosteten beim Gärtner 15 Samenkörner in einer Tüte 65 - 85 Groschen (9 - 12 Pf.),
heute bezahlt man im Großhandel für 10 Körner in der Tüte 1,50 Euro und mehr
(das weiß ich aus einem Gespräch mit einer Bekannten, die mit Gärtnereibedarf handelt).
 
Zuletzt bearbeitet:
Euch in D geht's ja noch gut,
hier sind Lebensmittel im Schnitt um 83% teurer geworden.


Österreich?.....Österreich?...... Gehört ihr nicht mehr zu uns? :D :weg


Was hilft uns das ganze Gejammer über den Teuro
und das kaum noch alles zu bezahlen ist?
Haben wir es uns mit unserer Bequemlichkeit nicht selbst heraufbeschworen?
Sprit wird immer teurer, aber sieht man deshalb mehr Radfahrer oder Fußgänger? Keinesfalls!

Aus dem Gemüsegarten am Haus wurde ein
Golfrasen mit Abenteuerspielplatz für die Kleinen.
So langsam denken die Leute wieder nach und die Gemüsegärten blühen wieder.
Der Wald sieht aus wie gefegt, kein Brennholz mehr da
und mal schauen,wann der erste wieder Kühe hält. Platz ist reichlich vorhanden,
manch eine Garage ist größer als ne Eigentumswohnung. ;)
 
irgendwie kann ich es nicht mehr hören, das im Durchschnitt ja gar nichts teurer geworden ist ;)

Kaufe ich mir jeden Tag ein Auto ... kaufe ich mir jeden Tag einen DVD Player oder gehe ich jeden Tag ins Kino oder oder ???

Nein !

Aber ich muss jeden Tag meinen 3 Kiddies was zum beissen auf den Tisch stellen , und das ist das was immer teurer wird.
Wenn das so weiter geht sehe ich mich schon durch den Wald streifen, auf der Jagd nach dem nächsten Braten :(
 
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