[Musik] Das Rock- und Pop ABC

Queen

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Ende der 60er Jahre spielen Brian May (Gitarre) und Roger Taylor (Drums) in der Londoner College-Band Smile, bis ein Kerl namens Frederik Bulsara die beiden überzeugt, statt geradlinigem Rock doch etwas Neues, eine Mischung aus Rock und Operette zu kreieren. Die drei machen sich ans Werk, finden in John Deacon einen Bassisten, und noch 1970 entstehen ihre ersten Kompositionen, mit denen in und um London getourt wird. Durch ihre Liveshows machen sie sich schnell einen Namen.
Bulsara, der sich fortan Freddie Mercury nennt, stellt auf der Bühne sein schauspielerisches Talent unter Beweis und kümmert sich außerdem um das optische Erscheinungsbild der Band, welches sich zur damaligen Zeit stark von Heavy Rock-Bands der Marke Led Zeppelin unterscheidet. Mit Glitzerhemden, Frauenkostümen, Schminke und Nagellack suchen Queen wie die neuen Glamrock-Stars David Bowie und T. Rex die Provokation.

Anfang 1972 gelangt ein Demotape der Band in die Hände eines EMI-Scouts, der Queen nach einem Livetest für ein Album unter Vertrag nimmt. Die erste Single "Keep Yourself Alive" steigt in Japan in die Top Ten ein, geht in Europa aber unter, das Album "Queen I" erweist sich immerhin als Achtungserfolg. 1974 erscheint "Queen II" und die Band supportet Mott The Hoople auf UK-Tour. Von nun an geht es Schlag auf Schlag: "Killer Queen" vom "Sheer Heart Attack"-Album avanciert zum Hit, die Band tourt was das Zeug hält und erspielt sich Fans auf allen Erdteilen. "Bohemian Rhapsody" wird zur besten Single 1976 gekürt, ein Jahr später komponiert Mercury mit "We Are The Champions" eine Art "My Way" für Stadionkonzerte.

Anfang der Achtziger kooperieren Queen mit David Bowie für den Welthit "Under Pressure". Das dazugehörige '82er Album "Hot Space" wird für die beinharte Fan-Fraktion allerdings zum Härtetest. In München, dem Herzen des Disco-Beats aufgenommen, lassen Queen die synthetischen Eindrücke der allabendlichen Partynächte merklich in ihren Rocksound mit einfließen. Bei Presse und Fans stößt diese Entscheidung auf wenig Gegenliebe. Neben unerwarteten Discofunk-Ausflügen wie "Staying Power" und "Back Chat" ist mit "Life Is Real" auch eine leise Piano-Hommage an den kurz zuvor erschossenen John Lennon auf dem Album enthalten.

Die Charts erobern Queen schon zwei Jahre später mit dem "The Works"-Album und den Welthits "Radio Ga Ga" und "I Want To Break Free" zurück. Der letztere, von John Deacon verfasste Song, wird zur Hymne der südafrikanischen Widerstandsbewegung gegen die Apartheid. Anfang 1985 geben Queen zwei umjubelte Konzerte in Brasilien, die als "Rock in Rio" in die Geschichtsbücher eingehen. Es ist das größte Festival seit Woodstock. Im Juli treten sie bei Bob Geldofs Live Aid auf und spielen in London vor über 70.000 Zuschauern. Auf der "Magic Tour 1986" sind Queen das letzte Mal live zu sehen. Auf dem Mannheimer Maimarktgelände erleben 80.000 Menschen ihren Auftritt, es ist die größte jemals erzielte Zuschauermenge eines Konzerts in Deutschland. Das dazugehörige Album "A Kind Of Magic" schreibt die Band für den Film "Highlander".

1987 und 1988 gehen die Bandmitglieder vor allem Soloaktivitäten nach. Roger Taylor gründet die Band The Cross und Mercury kooperiert mit der Sopranistin Montserrat Caballé für ein Album. Der Song "Barcelona" wird zum Eröffnungstitel der Olympischen Spiele 1992 ausgewählt. Tourpläne für das erfolgreiche Queen-Album "The Miracle", das 1989 erscheint, werden wegen des fortgeschrittenen schlechten Gesundheitszustandes von Freddie verworfen. Der Frontmann zieht sich aus der Öffentlichkeit zurück und begibt sich mit der Band schon ein Jahr später erneut ins Studio, um "Innuendo" aufzunehmen.

Das letzte Queen-Album verkauft sich im Zuge der gleichnamigen, an den Bombast des Kultsongs "Bohemian Rhapsody" erinnernden Single weltweit prächtig. Die schlimmen Befürchtungen über Mercurys Gesundheitszustand bewahrheiten sich am 23. November 1991, als der Sänger per Pressemitteilung bekannt gibt, an der Immunschwäche AIDS zu leiden. Tragischerweise verstirbt Freddie Mercury bereits am folgenden Abend im Beisein seines Lebensgefährten Jim Hutton an einer Lungenentzündung.

Zu seinem Gedenken organisieren die übrigen Bandmitglieder am Ostermontag 1992 im Londoner Wembley Stadion ein Tribute Concert, an dem Acts wie Guns'N Roses, George Michael oder Elton John ihre Queen-Favorites zum Besten gaben. 72.000 Zuschauer im Wembley Stadion und rund 1.5 Milliarden an den Fernsehgeräten erleben das Spektakel weltweit. 1995 erscheint an Freddies Todestag mit "Made In Heaven" das vorerst letzte Queen-Album mit sehr melancholischen Songs, die kurz vor seinem Tod entstanden und die dieser bereits im Rollstuhl einsingen musste.

Als Anfang des 21. Jahrhunderts das DVD-Zeitalter eingeläutet wird, müssen natürlich auch alte Queen-Videos in die digitale Remasters-Mangel. So erscheint mit "Live At Wembley Stadium" der Mitschnitt der beiden umjubelten '86er Konzerte in London, angereichert mit neuen Interviews der verbliebenen Bandmitglieder sowie mit Regisseur Gavin Taylor und Tour Manager Gerry Stickells, die Einblicke in den Aufbau der Shows geben. Auch die DVDs "Greatest Video Hits 1" und "Greatest Video Hits 2" sind neben den bekannten Clips randvoll mit haufenweise Archivmaterial, das teilweise sogar erstmals zu sehen ist.

Diskographie

1973 - Queen
1974 - Queen II
1974 - Sheer Heart Attack
1975 - A Night at the Opera
1976 - A Day at the Races
1977 - News of the World
1978 - Jazz
1979 - Live Killers
1980 - The Game
1980 - Flash Gordon
1981 - Greatest Hits
1982 - Hot Space
1984 - The Works
1986 - A Kind of Magic
1986 - Live Magic
1989 - The Miracle
1991 - Innuendo
1991 - Greatest Hits II
1992 - Live at Wembley
1995 - Made in Heaven
1997 - Queen Rocks
1999 - Greatest Hits III
 
Jimi Hendrix


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Als am 18. September 1970 James Marshall Hendrix in London unter tragischen Umständen starb, war die Rockmusik um einen ihrer kreativsten und innovativsten Köpfe ärmer. Jimi Hendrix, der am 27. November 1942 in Seattle, der späteren Hauptstadt des Grunge, geboren wurde, hatte die Rockmusik und die Hörgewohnheiten seiner Zeitgenossen revolutioniert wie keiner vor oder nach ihm. Vom schwarzen Rhythm 'n' Blues kommend, gelang es ihm die elektrische Gitarre auf einzigartige Weise "zum Sprechen" zu bringen. Was früher als störend und fremd in der Musik empfunden wurde, erhob Jimi Hendrix zur Kunstform. Rückkopplungen, unvorhersehbare Frequenzüberlagerungen, die Geräusche manipulierter Verstärker und den verzerrte Auswurf seiner Gitarre integierte er zu einem bis dahin nicht gekannten komplexen Ganzen, das die Grenzen der Rockmusik transzendierte.

Angefangen hatte seine musikalische Karriere wie die vieler Kinder: sein Vater schenkte ihm seine erste Gitarre, wenn man eine einsaitige Ukulele als Gitarre bezeichnen möchte. 1959 kaufte sich Jimi Hendrix dann seine erste E-Gitarre; das Instrument, welches zu seiner zweiten Seele werden sollte. In den frühen 60er Jahren spielte er in verschiedenen Rhythm 'n' Blues Formationen, unter anderem mit solch namhaften Musikern wie Littel Richard und King Curtis. Doch die Show den anderen zu überlassen und selbst im Hintergrund für den richtigen Sound zu sorgen, war nicht die Sache von Jimi Hendrix. So beschloß er auf eigene Faust Musik zu machen und ging nach New York, wo er den Animals-Bassisten Chas Chandler traf, der in dazu ermunterte sein Glück als Solokünstler in London zu versuchen.

Und hier wurde Jimi Hendrix innerhalb kürzester Zeit zum mit der Zunge und auf dem Rücken Gitarre spielenden Superstar. Zusammen mit Mitch Mitchell am Schalgzeug und Noel Redding am Bass veröffentlichten sie unter dem Titel Jimi Hendrix Experience die Singles "Hey Joe", "Purple Haze" und "The Wind Cries Mary", die 1967 allesamt in den Top-Ten landeten. Alle Hits waren auch auf dem Debutalbum "Are You Experienced?" enthalten, das als ein Klassiker des Psychedelic in die Geschichte einging. In den USA nahm man weiterhin keine Notiz von Jimi Hendrix. Erst als dieser beim Popfestival in Monterey im Juni 1967 seine Gitarre in Brand setzte und damit einen beispiellosen Skandal auslöste, wurde "Are You Experienced?" auch in den Staaten zum Tophit.

Zwei weitere Alben, "Axis: Bold as Love" und "Electric Ladyland" folgten noch in der kurzen Karriere von Jimi Hendrix, die sich wie das Debut durch eine leicht und verspielt wirkende stilistische Vielfalt auszeichnen. Neben seinem virtuosen Gitarrenspiel waren es vor allem die Ausreizung aller technischen Mittel, wie Wah-Wah-Pedal und den Möglichkeiten zur Klangmanipulation im Studio, die die Tür zur Geräuschmusik der 70er Jahre weit aufstießen. Einen Meilenstein der Rockgeschichte lieferte Jimi Hendrix bei seinem Auftritt in Woodstock 1969, wo er das Festival mit seiner eigenwilligen Interpretation des "The Star-Spangled Banner" beendete.

Was folgte waren eine Reihe von Umbesetzungen der Hendrix Experience und ein ruheloses Leben, sowohl musikalisch als auch privat. Und so ranken sich heute noch Legenden darum, welchen Weg er mit seinem geplanten Album "First Ray of the New Rising Sun" wohl beschritten hätte.


DISKOGRAPHIE:

1967 - Are You Experienced?
1967 - Axis: Bold As Love
1968 - Electric Ladyland
1968 - Smash Hits
1970 - Band Of Gypsys

nach seinem Tode:

1966 - Get That Feeling (mit Curtis Knight)(London)
1966 - Flashing (mit Curtis Knight)(London)
1970 - In The Beginning (Polydor)
1970 - Cry Of Love (Polydor)
1970 - Historie Performances Recorded At The Monterey International Pop Festival 1967 (Reprise)
1970 - In Memoriam (London)
1970 - I'm A Man (Stateside)
1970 - On The Killing Floor (Stateside)
1970 - Experience (OST)(Entertainment)
1970 - Jimi Plays Berkeley (Barclay)
1971 - Isle Of Wight (Polydor)
1971 - Rainbow Bridge (Reprise)
1971 - Jimi Hendrix (Pantonic)
1971 - The Eternal Fire Of (mit Curtis Knight)(Hallmark)
1971 - Rare Hendrix (Trip)
1971 - Roots Of Hendrix (Trip)
1972 - The Wild One (mit Curtis Knight) (Hallmark)
1972 - More Experience (OST)(Ember)
1972 - Birth Of Success (MFP)
1972 - In The West (Polydor)
1972 - Faces & Places (Byg)
1972 - Together (Maple)
1972 - War Heroes (Polydor)
1972 - Friends From The Beginning (mit Little Richard)
1972 - At His Best Vol. 1 bis 3 (Saga)
1972 - In The Beginning (Shout)
1973 - Loose Ends (Polydor)
1973 - Jimi Hendrix (OST)(Reprise)
1973 - Two Great Experience (mit Lonnie Youngblood)(Joker)
1973 - That Unforgettable (Cobra)
1973 - Jimi Hendrix'64 (Boulevard)
1973 - Together With Little Richard (Pickwick)
1973 - Roots Of Rock (Archive Of Folk & Jazz Musik)
1973 - Moods (Trip)
1974 - Looking Back With Jimi Hendrix (Ember)
1975 - Midnight Lightning
1975 - Crash Landing (Reprise)
1980 - Nine To The Universe (Polydor)
1981 - Cosmic Turnaround (AFE)
1982 - The Jimi Hendrix Concerts (Columbia)
1983 - The Single Album (Polydor)
1986 - Jimi Plays Monterey (OST) (Polydor)
1986 - Johnny B. Goode (Capitol)
1988 - Radio One (Castle)
1991 - Stages Box mit vier CD Live Aufnahmen)(Polydor)
1992 - The Ultimate Experience (Polydor)
1994 - Blues (Polydor)
1995 - Voodoo Soup (Polydor)
1995 - Hot Trigger (Rough Trade)
1995 - Experience (Nektar)
1996 - The Authenthix PPX Studio Recording (SPV)
1997 - First Ray Of The New Rising Sun (MCA)
1997 - South Saturn Delta (MCA)
1998 - BBC Sessions (MCA)
1999 - Experience Hendrix (MCA)
1999 - Live At Woodstock (MCA)
2000 - The Jimi Hendrix Experience Box)(MCA)
2001 - Voodo Child (MCA)
2002 - Live At The Isle Of Wight (MCA)
 
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Rolling Stones

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Mick Jagger und Keith Richards gelten als Kern der dienstältesten Rockgruppe der Welt. Schon als Kinder gingen sie in den 50er Jahren zusammen auf die Dartford Maypole County Primary School, hatten aber bis zu ihrem Wiedersehen 1960 keinen engeren Kontakt. Richards studierte bis zu diesem Zeitpunkt zusammen mit Dick Taylor an der Sidcup Art School. Jagger versuchte sich hingegen als BWL-Student auf der London School of Economics und spielte nebenbei mit Taylor (Bass) in der Blues-Band "Little Boy Blue And The Blue Boys". Der gemeinsame Freund Taylor war es, der die beiden auf musikalischem Wege zusammenführte.

Jagger und Richards trafen 1961 auf den Gitarristen Brian Jones, der bei Alexis Korner's (auch als "Weißer Vater des Blues" bekannt) Band "Blues Inc." unter Vertrag stand. Die beiden Bands jammten zusammen und Jagger, Richards und Jones wurden Freunde. Die anderen Musiker erkannten schnell Jaggers musikalisches und theatralisches Talent und erhoben ihn prompt zum Leadsänger von "Blues Inc.". So entstand das erste Demotape (ein Cover des Muddy-Waters-Klassikers "Soon Forgotten" und drei weiteren Songs), für das sich aber die Plattenfirmen (darunter auch EMI) nicht weiter interessierten. Taylor verließ daraufhin die Band um weiter zu studieren. Die anderen änderten ihren Namen in "The Rolling Stones", frei nach dem bekannten Song von Muddy Waters. Die Gruppe bestand damals aus Mick Jagger, Keith Richards, Brian Jones, Pianist Ian Stewart, Drummer Mick Avory und Dick Taylor, der kurzfristig den Bass nochmals übernahm.

Am 12. Juli 1962 hatten sie unter diesem Namen ihren ersten legendären Auftritt im Londoner Marquee Club. Für Dick Taylor kam ein paar Wochen später Bill Wyman an den Bass und nachdem Mick Avory (später bei den Kinks) die Trommeln an Tony Chapman abgab, dieser die Jungs aber nicht überzeugen konnte, stieß der Jazzdrummer und Werbedesigner Charlie Watts von den "Blues By Five" hinzu. Um 1963 hatten die Rolling Stones eine feste Anstellung für 8 Monate im Crawdaddy Club, die ihnen half, ihre Fangemeinde zu vergrößern. Dort wurde Andrew Loog Oldham auf sie aufmerksam, der alsbald ihr Manager werden sollte.

Dieser Typ verstand zwar nicht viel von Musik, er hatte aber ein begnadetes Händchen im Bezug auf Promotion und Marketing. Er ließ sich von der Vorstellung leiten, die Stones als eine Art Bad-Boy-Alternative gegenüber Muttis Lieblingspilzköpfen zu erschaffen. Er soll später sogar Mick Jagger die Heirat mit seiner Freundin Chrissie Shrimpton untersagt haben, weil dies nicht ins Hallodri-Image passte. Auf seine Anweisung hin wurde auch Ian Stewart am Piano aus der Band geekelt, weil er nicht in das Rocker-Image passte. Stewart ging, blieb aber im engen Kontakt zur Gruppe. Bis zu seinem Tod 1985 galt er als einer der Hauptroadies der Stones und wirkte als Gastmusiker auf einigen Alben mit.

Oldham war es, der im Juni 1963 den ersten Plattenvertrag der Stones bei Decca unter Dach und Fach brachte. Der selbe Manager bei Decca, der noch vor wenigen Monaten die Beatles abgelehnt hatte, unterschrieb den Drei-Jahres-Vertrag. Kurz darauf kam auch schon die erste Single aus der Presse, ein Cover von Chuck Berry's "Come On" und brachte die erste Notierung der Band auf Platz 21 der UK-Charts. Einige weitere mehr oder minder erfolgreiche Coverversionen folgten, bis die Stones 1964 mit dem Hit der "Valentinos" (darunter auch Bobby Womack) "It's All Over Now" ihre erste Nummer 1 auf der Insel platzierten.

Am 17. April 1964 erschien der erste selbstbetitelte Longplayer, der noch vorwiegend Fremdkompositionen aus dem R'n'B-Lager enthielt. Nur 2 Songs stammten aus der Feder von Jagger/Richards. Andrew Oldham war es zu verdanken, dass fortan dieses Autorenduo die Kompositionen der Stones dominieren sollte. Er war nämlich davon überzeugt, dass diese zwei das Talent hätten. Natürlich war da auch ein wirtschaftliches Interesse dahinter, denn bei Eigenkompositionen würden die Kassen nur im Lager der Stones klingeln. So veröffentlichten sie im Juni 1964 ihre erste eigene Nummer "Tell Me (You're Coming Back)", die zum ersten Top-40-Hit in den USA avancierte. Ein Erfolgsrezept, das eine Reihe von bedeutenden Jagger/Richards-Singles nach sich zog und im Sommer 1965 mit "(I Can't Get No) Satisfaction" in einem ersten Millionenseller gipfelte. "Satisfaction" war der Wegweiser, der das dynamische Duo von ihren Roots im Rythm'n'Blues zum rauen Rock'n'Roll mit bluesigen Riffs und sarkastisch-zweideutigen Texten lenkte. Die Stones waren jetzt in die Riege der Superstars aufgerückt.

Zwischen 1966 und 1967 machte sich dieser Rockstar-Status mehr und mehr in den Songs bemerkbar. Brian Jones entdeckte seinen Geschmack an halluzinogenen Substanzen und war z.B. verantwortlich für die exotischeren Einflüsse auf der LP "Aftermath". Auch die psychedelischen Sitar-Parts bei "Paint It Black" tragen später seine Handschrift. Auch die Texte wurden anrüchiger und verstärkten das von Oldham forcierte Bad-Boy-Image der Stones. Als die Stones damals "Let's Spend The Night Together" in der Ed Sullivan Show zum Besten geben sollten, wurde Jagger auferlegt, den Refrain in eine weniger eindeutige Zeile umzudichten, was er aber ablehnte.

Im Februar 1967 wurden Mick und Keith wegen Drogenbesitzes verhaftet, später auch Brian Jones. Alle drei kamen aber mit einer Bewährungsstrafe davon. Die Drogen ergriffen mehr und mehr Besitz von der Band, schlugen sich aber nicht negativ auf das kreative Output nieder. Sie trennten sich 1968 von Manager Oldham und wurden jetzt von Allen Klein betreut, der wohl mit verantwortlich für die kreative Freizügigkeit in der Gruppe war. Die psychedelischeren Stones-Platten wie "Their Satanic Majesties Request" oder "Beggar's Banquet" erzielten seinerzeit äußerst positive Resonanz bei den Kritikern.

Mit 1969 brach das Schicksalsjahr für die Stones herein. Brian Jones verließ im Juni die Band, angeblich weil er nicht mit dem dominierenden Songschreiberduo Jagger/Richards klar kam. Einen Monat später ertrank Jones in seinem Swimmingpool. Er wurde alsbald durch Gitarrist Mick Taylor ersetzt. Doch damit nicht genug. Bei einem kostenlosen Konzert am Altamont Speedway bei San Fancisco heuerten die Stones auf Anraten der Grateful Dead die Hell's Angels als Ordner an, um des Publikumsansturms Herr zu werden. Der Plan erwies sich als Fehlschlag, als einer der Angels einen schwarzen Konzertbesucher niederstach, was in dem Live-Film "Gimme Shelter" deutlich zu sehen ist.

Mick Jagger ward nun des Öfteren im Rampenlicht der High Society gesehen und heiratete das nicaraguanische Model Bianca Perez Morena de Macias. Nach seinem 69er Ausflug ins Filmgeschäft mit dem australischen Western "Ned Kelly" wagte er erneut eine Rolle in Nicholas Roeg's Kultfilm "Performance". Bei beiden Filmen steuerte er auch den Soundtrack bei. Auch Keith Richards hatte '69 eine kleine Rolle in Volker Schlöndorff's Film "Michael Kohlhaas - Der Rebell". Mit dem 70er Release von "Get Yer Ya-Ya's Out" endete der Plattenvertrag mit Decca. Die Gruppe gründete ihr eigenes Label "Rolling Stones Records" als Teil von Atlantic Records. Seit der ersten Veröffentlichung "Sticky Fingers" (mit dem skandalösen Reißverschluss-Cover von Andy Warhol) ist die "Zunge" als Logo auf jeder Platte zu sehen. Gegen die Stones waren Klagen wegen Steuerhinterziehung anhängig und sie flohen ins französische Exil, wo die Doppel-LP "Exile On Main St." entstand.

1974 übergab Mick Taylor die Stones-Klampfe an Ron Wood, der schon bei Rod Stewart und den Faces unter Vertrag stand. Die Stones begannen sich in den 70ern mehr auf Nebenprojekte zu konzentrieren, wobei Wyman und Wood regelmäßig Soloalben veröffentlichten. Auch Keith Richards jetsettete in der Weltgeschichte herum, er wurde 1977 in Kanada mit seinem Dauergroupie Anita Pallenberg wegen Heroinbesitzes verhaftet und zu Bewährungsstrafe verurteilt. Nach seinem Entzug brachten die Stones 1978 "Some Girls" auf den Markt, ihre Antwort auf Punk, New Wave und Disco.

Bis 1981 hatte es jede Stone-Single in die Top 10 geschafft und das Album "Tattoo You" war das letzte, das die Charts ganz von oben betrachten konnte. Jagger und Richards gerieten eine Kontroverse darüber, wohin der Weg der Stones führen sollte. Jagger wollte neuere Einflüsse in den Sound integrieren wobei man nach Richards den alten Roots im Rock und Blues treu bleiben sollte. So begann Mick eine relativ erfolgreiche Solokarriere ("She's The Boss", "Primitive Cool") und auch Keith brachte 1988 mit "Talk Is Cheap" ein Solowerk hervor. Obwohl sie 1986 den Grammy für ihr Lebenswerk erhielten, waren die achtziger Jahre wohl die unproduktivste und am wenigsten erfolgreiche Zeit der Gruppe.

Erst 1989 konnten die Stones mit "Steel Wheels" wieder an alte Erfolge anknüpfen und füllten mit ihrer 140 Millionen Dollar Mega-Tour die Stadien der Welt. Bill Wyman verließ nach dem Release des Live-Albums "Flashback" 1991 die Truppe und verdingte sich als Buchautor ("Stone Alone"). Mit dem 94er "Voodoo Lounge" kam Darryl Jones an den Bass und die Band erreichte erstmals seit 13 Jahren wieder die britischen LP-Charts. Sie waren damals die älteste Gruppe (Durchschnittsalter 50), die jemals den 1. Platz dieser Charts belegte. Daraufhin gab's sogar den Grammy fürs beste Rockalbum. Auch der 97er Longplayer "Bridges To Babylon" und die beiden Live-Alben "Stripped" und "No Security" waren ausgesprochen erfolgreich und garantierten volle Stadien rund um die Welt.

Diskographie:

2004 - Live Licks
2002 - Forty Licks
1998 - No Security
1997 - Brifges to Babylon
1995 - Stripped
1994 - Voodoo Lounge
1991 - Flashpoint
1989 - Steel Weels
1986 - Dirty Work
1983 - Undercover
1982 - Still Life
1981 - Tattoo You
1980 - Emotional Rescue
1978 - Some Girls
1977 - Love You Live
1976 - Black & Blue
1975 - Metamorophosis
1974 - It's Only Rock And Roll
1973 - Goats Head Soup
1972 - Exile On Main Street
1972 - Jamming With Edward
1971 - Sticky Fingers
1970 - Get Yer Ya-Ya's Out
1969 - Let it Bleed
1968 - Beggat's Banquet
1967 - Between The Buttons
1967 - Flowers
1967 - Their Satanic Majesties Request
1966 - Aftermath
1966 - Got Live If You Want It
1965 - December's Children
1965 - The Rolling Stones Now!
1965 - Out Of Our Heads
1964 - The Rolling Stones
1964 - Around And Around
1964 - 12 x 5
1964 - No. 2
 
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Böhse Onkelz

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Die wohl umstrittenste deutsche Rockband, die Böhsen Onkelz, wurde 1980 in Hösbach nahe Aschaffenburg von Kevin Russel, Stephan Weidner und Peter Schrorowsky gegründet. Musikalische Vorbilder sind die Sex Pistols, Ramones oder auch die Stranglers. Alle drei kommen aus sozialen Brennpunkten und so ist Ihre Musik. Durch heftige Auftritte und Songs wie "Türken raus" werden die Böhsen Onkelz schnell der rechtsradikalen Ecke zugeordnet. Sie selber sehen sich aber als Punkband. Matthias Gonzo Röhr stösst 1981 dazu. Ende 1981 bekommen sie ihre erste offizielle Aufnahme bei Aggressive Rockproduktionen. 2 Stücke von ihnen kommen auf den Soundtrack zum Untergang Vol. II. Die Böhsen Onkelz fühlen sich in dieser Zeit stark von der OI-Szene angezogen, in England musizierenden Hooligans entsprungen, die in Deutschland aber immer mehr dem Rechtsradikalismus zuzuordnen ist. 1983 ensteht die Demo zu "Der nette Mann", die in der rechten Szene hohen Zuspruch bekommt und nachdem Rockorama die Platte produziert sind die Onkelz die "Kultband der deutschen Skinheadszene". 1985 erscheint "Böse Menschen - Böse Lieder", inhaltlich geht es wie auch bei "Der nette Mann" um Gewalt, Strassenkampf und Alkohol. Die Band bekommt immer mehr Angebote von rechten Parteien, die sie für ihre Zwecke einsetzen wollen, die Onkelz lehnen aber strickt ab. Zu diesem Zeitpunkt ist Kevin eigentlich noch der Einzige, der sich in der Skinheadszene wohlfühlt. Noch im gleichen Jahr nehmen sie für Rockorama das dritte Album auf, die EP Mexico, auf. Sie bekommen für alle drei Alben einmalig 4000,-- DM, vertraglich festgelegt gehen alle Erlöse an den Rockorama-Vertrieb. "Der nette Mann" wird 1986 wegen gewalt- und nationalismusverherlichender Texte indiziert, den Onkelz ist das egal da sie bis auf die 4000,-- DM keinen Pfennig an dem Album verdient haben. 1987 erscheint "Onkelz wie wir" bei Metal Enterprises, ein reines Metal-Album mit dem sich die Onkelz endgültig von der Skinheadszene abwenden wollen. Die Presse ignoriert das aber weitestgehend, nur in einigen Fanzines sind Statements von Stephan Weidner zu lesen. 1988 bekommen sie ihr erstes Interview bei Edgar Küsener, Chefredakteur der Metal Hammer, der 1987 das Album "Onkelz wie wir" als Nazi-Skin-Platte betitelt und damit lapidar abgehakt hatte. Nach seinem Interview erscheint der Artikel "Böse ja, rechtsradikal nein" und er revidiert seine Aussage vom Vorjahr. 1988 erscheint "Kneipenterroristen", eine Platte die schnell 15000 mal verkauft wird. Die Onkelz haben sich eine Fangemeinde im Metalbereich aufgebaut, werden aber von den Medien weiterhin ignoriert. Nach mehreren Jahren der Bühnenabstinenz gibt es wieder öffentliche Auftritte vor durchschnittlich 1000 Zuschauern.
1990 wird ein der Band sehr nahestehender Freund, Andreas 'Trimi' Trimborn ermordet. Sänger Kevin Russel zieht das endgültig in einen Drogensumpf. Jahrelang hat er nahezu alles "Leichte" konsumiert was benebelt, ab jetzt sind es täglich grosse Mengen Heroin und Kokain. Das Album "Es ist soweit" erscheint, mit Liedern wie "Hast Du Sehnsucht nach der Nadel?" oder "Leiden" hat sich Stephan Weidner, der seit 1983 die Texte der Onkelz schreibt, stark von Kevins Drogensucht inspirieren lassen. Ende des Jahres wechseln die Onkelz zu Bellaphon da sich, wie schon Rockorama, auch Metal Enterprises nicht an vertragliche Lizenzzahlungen hält. Die Presse nimmt langsam Notiz von den Onkelz, sie wirft der Band vor immer noch der rechten Szene anzugehören, die Abwendung nur aus rein marketingtechnischen Interessen inszeniert zu haben. Das beste wäre, diese Nazi-Kombo zu ignorieren. "Es ist soweit" verkauft sich 30000 mal. 1991 erscheint "Wir ham' noch lange nicht genug", 100000 Stück werden in kurzer Zeit abgesetzt, die Popularität der Onkelz steigt. Die Musikindustrie ruft öffentlich zum Boykott der Onkelz auf und fordert, wie auch die Presse, eine Namensänderung. Die Onkelz beugen sich dem Druck aber nicht und sind fest entschlossen, den Namen "Böhse Onkelz" zum Symbol des Umdenkens zu machen. In Zeitungsartikeln der Tagespresse werden sie immer wieder in Zusammenhang mit rechter Gewalt gebracht. Die Artikel sind schlecht bis gar nicht recherchiert, Daten und Fakten werden beliebig verdreht, eingesetzt oder erfunden. Objektive Berichterstattung findet nur in einigen Metal-Magazinen statt, Radio- und Fernsehsender boykottieren sie komplett. Das achte Album "Heilige Lieder" springt trotz diesem Boykott von 0 auf 5 in die Top Ten der LP Charts, die Presse ist empört und der Begriff "Rechtsrock" wird geboren. Die Medien geben den Onkelz die Schuld an den rechtsradikalen Übergriffen in Mölln, Solingen, Hoyerswerda, Hünxe usw. und die Onkelz entschliessen angesichts der Situation zu Stellungnahmen obwohl sie nach ihrem letzten Album und den Reaktionen der Presse keine Interviews mehr geben wollten. Wieder wird der Ruf nach Namensänderung laut dem sie sich erneut verweigern. Die Reaktionen der Presse sind entsprechend, bundesweit sorgen sie dafür, daß der Name "Böhse Onkelz" nun ein Synonym für rechtsradikale Musik zu sein scheint. Ein geplante Tournee kann nur eingeschränkt stattfinden, Hallenpächter werden unter Druck gesetzt, mehr als die Hälfte der Konzerte muss abgesagt werden. Mittlerweile gibt es aber auch namhafte Befürworter der Onkelz aus der deutschen Musikszene und Politik. Sie werden zu einem Anti-Rechts-Festival in Frankfurt eingeladen, andere grosse Künstler sagen daraufhin ab, sie werden wieder ausgeladen und vom Veranstalter wird nachher bestritten sie eingeladen zu haben. Das Konzert findet ohne sie statt. Sie distanzieren sich weiterhin von den rechtsradikalen Geschehnissen in Deutschland und auf dem Album
"Weiss" veröffentlichen sie mit "Deutschland im Herbst" zum ersten mal einen Song mit ganz klarem Statement gegen die Übergriffe. Die Fangemeinde wächste weiter und die Band polarisiert die deutsche Musikszene wie es bisher keine andere geschafft hat. 1994 folgt eine Deutschlandtournee mit 35 Konzerten und der B.O.S.C wird gegründet, der offizielle Fanclub mit einer Begrenzung auf 2000 Mitgliedern. 1994 macht Kevin einen Drogenentzug in Stephans Keller da vorher mehrere Versuch in Krankhäusern gescheitert sind, er schafft den Entzug, ist abver weiterhin von Ersatzdrogen abhängig. Die Bandmitglieder werden endgültig Berufsmusiker und schliessen daraufhin mit Virgin einen renomierten Vertrag ab. Sie bekommen Gold für 250000 verkaufte "Heilige Lieder" und "Hier sind die Onkelz" steigt von 0 auf 6 in die LP Charts. World of Music (WOM) ruft erneut zum grossangelegten Boykott auf und Virgin-Geschäftsführer Udo Lange, selbst angesehener Mann in der Musikbranche, muss immer wieder in Interviews und öffentlichen Auftritten den Vertrag rechtfertigen. Die Onkelz bleiben für die Presse die "Nazi-Kombo" obwohl sie sich mehr und mehr gegen Rechts engangieren und für wohltätige Zwecke Konzerte geben. Die Göttinger Presse bezeichnet ein Konzert in Nordheim vor 8000 Zuschauschern als "Alt-Nazi-Treff" worauf die Onkelz beschliessen von nun an gegen jede Äusserung die sie in die rechte Ecke drängen will, mit einem Anwalt vorzugehen. Auch gegen Herbert Egoldt (Rockorama) und Ingo Nowotny (Metal Enterprises) gehen sie gerichtlich vor um den Vertreib der alten
Platten zu verbieten. Das indizierte Album "Der nette Mann" hat mittlerweile Kultstatus. 1996 erscheint
"E.I.N.S", der Titel soll den Zusammenhalt der Band zeigen, Journalisten machen da raus "Eigentlich Immmer Noch Skins", den Onkelz ist es mittlerweile fast egal. Das Album verkauft sich schnell 400000 mal und startet auf Platz 3 in den LP Charts. Die folgende Tour ist ohne Werbung bereits Monate im voraus ausverkauft und die Onkelz füllen grosse Hallen problemlos. 1997 erscheint das Buch "Danke für nichts", eine lückenlose Biographie der Onkelz die zur Entspannung des Reizthemas Böhse Onkelz beitragen sollte. Erfolglos, das Buch findet bei der Presse kaum Beachtung. 1998 erscheint "Viva los Tioz", das Album verkauft sich innerhalb von 48 Stunden über 300000 mal was Platz 1 in den LP Charts bedeutet, gleichzeitig steigt die Single "Terpentin" auf Platz 7 der Single-Charts ein. Aufgrund der hohen Verkaufszahlen werden sie für den Echo als "beste Rockband national" nominiert, erste Konzerte ausserhalb Deutschlands finden statt. 1999 gründen die Onkelz ihr eigenes Label "Rule23 Recordings" und drehen zum ersten mal einen Videoclip zu der Single "Dunkler Ort". Im März 2000 erscheint das Album "Ein böses Märchen aus tausend finsteren Nächten", wieder von 0 aus 1 in den LP Charts. Eine Handvoll Radiosender spielt Ihre Songs mittlerweile aber der Grossteil boykottiert weiterhin. Der Videoclip läuft nur in der MTV Chartshow, Viva erhält gar keine Kopie. Nach langer Diskussion begleitet MTV die Onkelz bei der Tour 2000 und bringt im Juni 2001 eine Dokumentation in der MTV Masters Reihe. Zwei Tage vor Sendung wird der Redakteurin das Projekt abgenommen, ein Interview mit der Ausländerbeauftragten des Landes Bremen entfernt, statt dessen Interviews mit den Ärzten und einem NPD-Mitglied zugefügt und Statements der Onkelz als Unglaubwürdig dargestellt. Nach Sendung stellen die Onkelz die Zusammenarbeit mit MTV komplett ein.
Im Februar 2002 veröffentlichen sie ihre Single "Keine Amnestie für MTV" als Antwort auf die MTV Masters Dokumentation. Nicht nur wird der Text des Liedes bis zum Veröffentlichungstag geheim gehalten, sondern man überlegt sich für diesen Tag auch eine begleitende Aktion. Ohne die großen TV-Medien oder die Tagespresse davon zu informieren, fährt Stephan Weidner in Begleitung des Bandmanagements und ca.70-80 Onkelzfans in die Fußgängerzone vor dem Münchener Rathaus vor und lädt einen 40t Sandkipper mit 150 schrottreifen Fernsehern ab. Eine Aktion, die auf die "Verblödung" durch das deutsche Fernsehen aufmerksam machen soll. Der Musiksender MTV berichtet am gleichen Tag über diese Aktion und spielt sie als lächerlichen und albernen Kinderstreich herunter. Eine Woche später steigt die Single auf Platz 2 in die Charts ein. Große Ladenketten wie WOM beginnen nun die Böhsen Onkelz in ihr Programm aufzunehmen und handeln somit entgegen ihren noch vor kurzer Zeit verkündeten "Onkelz? -Bei-uns-niemals"-Strategien. Daß die Onkelz nun auch für große Handelsketten ein nicht mehr zu ignorierender Wirtschaftsfaktor geworden sind, läßt sich nicht mehr leugnen.

onkelz.de







1984 Der nette Mann
1985 Böse Menschen - Böse Lieder
1985 Mexico
1987 Onkelz wie wir
1988 Kneipenterroristen
1989 Lügenmarsch
1990 Es ist soweit
1991 Wir ham' noch lange nicht genug...
1992 Heilige Lieder
1992 Live in Vienna
1993 Weiss
1993 Schwarz
1994 Gehasst, verdammt, vergöttert...
1995 Hier sind die Onkelz
1996 E.I.N.S.
1997 Live in Dortmund
1998 Viva los Tioz
2000 Ein böses Märchen
2001 Gestern war heute noch morgen
2001 20 Jahre - Live in Frankfurt
2002 Dopamin
 
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Joe Cocker


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Joe Cocker (voc), 1944 in Sheffield, England geboren, hat es mit seinem an Schallplatten von Ray Charles geschulten Soul-Gesang vom Klempner und Rohrleger zur internationalen Kassenattraktion gebracht. Er war einer Stars des 69er Woodstock festival und der lebende Beweis, dass man aus Sheffield kommen und trotzdem wie ein Schwarzer aus Mississippi singen kann. Jahrelang hatte er für rund 100 Mark die Woche nur in Proletatierkneipen gekreischt und dabei am Abend mehr als fünf Liter Bier getrunken. Doch als er 1969 vom großen Show-Business entedeckt wurde, fand er sich nicht mehr zurecht. In 56 Tagen hetzten ihn seine Manager 1970 durch 48 amerikanische Städte. Cocker sagte später: "Ich hatte keine Ahnung, wie viele von uns jeweils auf der Bühne waren und mit dem Tambourin rasselten". Diese Tournee wurde unter dem Titel "Mad Dogs and the Englishmen" verfilmt und brachte den Produzenten volle Kassen. Für Cocker selbst blieben nach der Tournee 862 Dollar und ein Nervenzusammenbruch übrig. Er zog sich in heimatliche Gefilde zurück und es wurde erstmal Still um ihn. So ging es Jahrelang weiter, neues Comeback mit neuem Album, Tourneen, Drogen und Suff und Rückzug. Trotzdem gelangen ihm immer wieder große Würfe: I Can Stand A Little Rain - mit hervorragenden Sessionsmusikern eingespielt, You Are So Beautiful, When The Night Comes, Night Calls. So schien der Sänger als einer der vitalsten "Untoten" zu sein.

Diskographie:

1969 - With A Little Help From My Friends
1969 - Joe Cocker!
1970 - Mad Dogs And The Englishmen
1971 - Cocker Happy
1972 - Something To Say
1974 - I Can Stand A Little Rain
1975 - Jamaica Say You Will
1976 - Live In LA
1976 - Stingray
1978 - Luxery You Can Afford
1981 - The Platinum Collection
1982 - Sheffield Steel
1982 - Space Captain - Live In Concert
1984 - Civilizid Man
1986 - Cocker
1987 - Unchain My Heart
1989 - One Night of Sin
1990 - Joe Cocker Live
1991 - Night Calls
1992 - The Legend
1994 - Have A Little Faith
1994 - Best Of Joe Cocker
1995 - The Long Way Home (4erBox)
1996 - Organic
1997 - Across From Midnight
1999 - Greatest Hits
2000 - No Ordinary World
2000 - Vance Arnold And The Avange 1963
2001 - Essential
2002 - Respect Yourself
2003 - Ultimate Collection 1968 - 2003
 
Metallica

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Metallica wird 1981 von Lars Ulrich und James Hetfield in Los Angeles gegründet. Der Name sollte eindeutig klingen damit ältere Leute sie nicht für ein Jazz-Ensemble halten. Mit dabei sind der Bassist Ron McGovney und als Lead-Gitarrist Dave Mustaine, der später Megadeth gründet. Nachdem sich innerhalb der nächsten 2 Jahre nicht viel tut ziehen sie 1983 nach Los Angeles, dort stösst Cliff Burton zu der Kombo und ersetzt Ron McGovney. Direkt danach schmeissen sie Dave Mustaine auch raus und finden in Kirk Hammet eine neuen Leadgitaristen. Sie gehen nach New York um dort ihre Debut-LP "Kill´em all" aufzunehmen. Der Name ist Programm denn das Album wirbelt das komplette altbackene Heavy-Metal-Genre durcheinander.
Ein Jahr später, 1984, folgt das zweite Album, "Ride the lightning". Zum ersten mal wird im Heavy-Metal eine Akustik-Gitarre verwendet, zu dieser Zeit eine Sensation. Das Album wird zwar von den meissten Radiostationen ignoriert, hält sich aber dennoch 50 Wochen in Billboard's Top 200 und wird vergoldet.

Mit dem dritten Album, das 1986 erscheint, definiert Metallica den Begriff Trash-Metal komplett neu. "Master of puppets" ist ein abwechslungreiches Album voller Melodik aber auch unerbittlich hartem Sound. Videos oder Singles werden immer noch nicht produziert, die Band lehnt diese Kommerzialisierung bisher komplett ab, das Album verkauft sich so über 1 Million mal. Ein trauriges Ereignis überschattet das Jahr 1986 aber, Cliff Burton, der Bassist, kommt bei einem Unfall auf der Europatournee ums Leben. Sie bechliessen aber weiter zu machen und finden nach einigen Wochen in Jason Newstead einen Nachfolger.
1987 kehren sie aus Europa zurück und Spielen Ihre aufgrund des Unfalls verschobenen Konzerte. Nach der Rückkehr in San Fransisco bauen sie Lars Ulrichs Garage zu einem Übungsraum um, spielen ein paar Coversongs ein und veröffentlichen die EP "Garage days re-revistited. Das Album wird in nur wenigen Stunden aufgenommen. Mit Material, das grösstenteils von Fans bei Ihgren Auftritten aufgenommen wurde, veröffentlichen sie 1998 das video Cliff´em All und gehen danach in den USA als Bestandteil der Monsters Of Rock erneut auf Tournee.
Im Anschluss daran, im September 88, erscheint ihr viertes Album ...And Justice for All, meiner Meinung nach bis heute das was sie je gemacht haben. Die anschliessende Welttournee umfasst allein in den USA 120 Gigs in Stadien und gegen ihre Gewohnheit koppeln sie zum ersten mal Singles aus einem Album aus - "Harvester of Sorrow" und "One" - dazu noch zwei verschiedene Videos zu "One".
Das "Black"-Album, das 1991 ersheint, wird von Bob Rock produziert, der durch seine Zusammenarbeit mir Bon Jovi sehr bekannt ist. Die Single, "Enter Sandman", wird zum internationalen Hit und genau wie "Sad but True", "Nothing Else Maters" und "Wherever I May Roam" zum Live-Hit. Metallica spielen zwischen August 1991 und Juli 1993 300 Shows rund um die Welt. Ihr Ruf als einer der weltweit besten Live-Acts wird in Stein gehauen - sie sind die Band, die Heavy in den Mainstream brachte.
1996 erscheint die erste Hälfte ihres neuen gesammelten Materials unter dem Namen "Load"und im Folgejahr der zweite Teil, "ReLoad", was in den USA zum Nr.1-Album wird.
Mit dem San Francisco Symphony Orchestra wird unter dem Titel S&M 1999 ein Best-Of-Album eingespielt, welches erneut sehr hoch in Charts schiesst.
Im Jahr 2000 machen Metallica ganz andere Schlagzeilen, aus Angst vor Umsatzeinbussen verklagen sie Napster, die derzeit grösste und verbreitetste Tauschbörse im Internet, weitere Künstler schliessen sich an und die Aktion hat schliesslich einen Teilerfolg, Napster muss seine Pforten schliessen. Nachahmer sind aber schnell gefunden und das eigentliche Ziel, den illegalen Tausch ihrer Musik im Internet zu unterbinden haben sie nicht erreicht, wohl aber die Sympathien einer grossan Anzahl von Fans verspielt. Lars Ulrich dazu wörtlich:" Ich kann auf Fans scheissen, die nicht bereit sind für meine Songs zu zahlen!"

2001 trennen sie sich von Jason Newstead, dem Bassisten. Spezielle Gründe hierfür werden nicht genannt, eher die gesammte Entwicklung der Band und über die Jahre aufgestaute Differenzen sollen die Ursache sein. Mit Robert Trujillo, der für Ozzy Osbourne und die Suicidal Tendencies gespielt hat, finden sie 2002 einen Nachfolger.
Nachdem es lange Jahre kein Studioalbum mehr von ihnen gab erscheint nach 6 Jahren "St. Anger" 2003. Die Fans sind schockiert und überrascht zugleich. Der Name St. Anger beschreibt das Album zu deutlich. Eine wütende Platte, aggressiv, schnell und laut. Metallica sagt zu dem Album:"Das erste Album, was wir nüchtern eingespielt haben.", dazu ein Fan:"Wenn das wahr ist, hoffe ich, dass sie bald wieder mit dem Trinken anfangen!" Das Album wird ein weiterer Totalerfolg und ist für den 46. Grammy Award in der kategorie Best Metal Performance nominiert.



1983 Kill 'Em All
1984 Ride the Lightning
1986 Master of Puppets
1987 Garage Days re-revistited
1988 ...And Justice for All
1990 The Good, the Bad and the Live
1991 Metallica
1996 Load
1997 Reload
1999 S&M
2003 St. Anger
 
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The Beatles


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Die Vorgeschichte:
The Beatles, traten erstmals am 27.12.1960 unter diesem Namen in Liverpool auf. Zur band gehörten seinerzeit John Lennon (voc, g sh. auch: https://www.supernature-forum.de/showthread.php?s=&action=showpost&postid=271992#271992 ); James Paul McCartney (voc, bg sh. auch: https://www.supernature-forum.de/showthread.php?s=&action=showpost&postid=288345#288345); George Harrison (g, voc sh. auch:https://www.supernature-forum.de/showthread.php?s=&action=showpost&postid=277768#277768 ) und Randolph "Pete" Best (dr). Hierher fanden sie sich über einige Zwischenstationen z.B. John Lennon's Quarrymen denen sich Harrison und McCartney anschlossen, später umbenannt zum Trio Johnny and the Moondogs. Hier stießen dann Pete Best und Stuart "Stu" Sutcliffe (g) hinzu. Fortan nannten sie sich, zum Quintett erweitert "The Silver Beatles". In der Hamburger Äre schied Sutcliffe aus und verstarb 1962 an Gehirntumor. Das nunmerige Quartett begleitete nun des öfteren Tony Sheridan bei Clubauftritten und bei Plattenaufnahmen. Ringo Starr (dr, voc sh. auch https://www.supernature-forum.de/showthread.php?s=&action=showpost&postid=281965#281965 ), geboren als Richard Starkey trommelte im Hamburger Kaiserkeller für die Band Rory Storm And The Hurricans, er ersetzte den kränkelnden Pete Best ab und zu am Schlagzeug und trat 1962, als die Gruppe andgültig nach Liverpool zurückkehrte an dessen Stelle. Zu dieser zeit waren die Beatles bereits in Liverpool und Umgebung die beliebteste Band. Sie bezogen ihr Repertoire vorrangig von ihren Vorbildern Chuck Berry und Little Richard.

Der Start:
Brian Epstein, ein vermögender Liverpooler Schallplattenhändler bot sich ihnen 1961 als Manager an und vermittelte ihnen einen Schallplattenkontrakt beim Londoner Musikkonzern EMI. George Martin - eigentlich auf der klassischen Strecke zuhause - fungierte als Sound-Betreuer der Vier. Am 4.10.1962 erschien ihre erste Single, die Eigenkomposition "Love Me Do". die bis auf Platz 17 der englischen Charts kletterte - ein erster Achtungserfolg. Ein viertel Jahr später folgte "Please Please Me" und startete sofort bis auf Platz eins durch. Die ebenfalls 1963 veröffentlichten Titel "From Me To You", "She Loves You" und "I Want To Hold Your Hand" erreichten ähnlich schnell die Spitze. Die letzten beiden Titel erschienen in Deutschland sogar in deutscher Sprache, eine Reminiszenz an ihrer Hamburger Zeit. Das wichtigste aber - der Durchbruch in den USA und der übrigen Welt.

Beatlemania:
Sie sorgten fortan für Schlagzeilen, Superlative und Umsatzrekorde. Als die Beatles 1964 zum erstenmal im amerikanischen Fernsehen auftraten, schalteten 72% aller Gerätebsitzer zu den "Beatles". Bis zum Juli 1964 besetzten sie ununterbrochen alle Top-Eins-Plätze der amerikanischen Charts. 60% aller 1964 in den USA verkauften Singles waren Scheiben der Vier - insgesamt 2,5 Millionen pro Monat. Der Filmsoundtrack zum Film "A Hard Day's Night" spielte allein die Herstellungskosten ein bevor überhaupt eine einzige Kinokarte verkauft wurde. Bis 1973 wurden 90 Millionen LP und 125 Millionen Singles verkauft. Diese Pahse der Slapstick-Apotheose fand im Jahre 1965 mit der LP "Rubber Soul" ihr Ende.

Die Musik:
Angeregt von Drogengenuß, beeindruckt von Bob Dylan und gereift an der Persönlichkeit ihres musikalisch versierten Produzenten George Martin, begannen die Beatles, mit klassischen Musikformen, exotischen Instrumenten (Sitar) und esoterischen, teilweise sogar fremdsprchiger Lyrik (Michaelle) zu experimentieren. Songtitel wie "Norwegian Wood" und später "Yellow Submarine", "Strawberry Fields Forever", Lucy In The Sky With Diamond" deuteten, trotz gegenteiliger Behauptungen der Bandmitglieder, auf Kenntnisse diverser Rauschmittel hin. "Yesterday" orchestrierten sie mit einem Streichquartett, "Eleanor Rigby" wie ein Weillsches Coublet. "Tormorrow Neber Know" füllten sie mit elektronischen Verfremdungen, den Geräuschen rückwärts laufender Bänder und Multi-Track-Überspielungen. Das Stück signalisierte auch, warum sie nach ihrer bahnbrechenden Tournee in den USA und aller Welt im August 1966 ihr letztes Konzert gaben: Die Musik liess sich nicht mehr adäquat zu dieser zeit mit den vorhandenen Mitteln live umsetzen. Das folgende Werk "Sgt. Peppe's Lonley Hearts Club Band" wurde mit 120 Orchestermusikern, elektronischen Apperaturen, Bläserchören erstellt und erzielte für die LP das höchste Entwicklungsstadium als künstlerisches Medium.

Das Ende:
Nach dem Tod von Brian Epstein managten sich die vier Pilzköpfe von nun an selber. Sie gründeten eine eigene Plattenfirma "Apple Corps Ltd", hatten damit aber nicht viel Glück. Ihre Seit 1968 vorgelegten Alben bezeugen die künstlerischen Auseinandersetzungen in der Gruppe und zu Spiegelbildern ihrer privaten Querelen. Insbesondere die verbindung zwischen John Lennon und Yoko Ono, die Forderungen George Harrisons nach mehr musikalischer beteiligung brachten die Gemeinschaft dem Ende entgegen. Trotzdem gelang ihnen mit dem Doppelalbum "The Beatles" (auch "Weißes Album" genannt), gelang ihnen nochmals ein großer Wurf. Dann endlich am 11.04. 1970 kam das offizielle Ende. Alle vier hatten in dieser zeit bereits ihre ersten Soloalben vorgelegt. Man hatte sich nichts mehr zu sagen!

Immer wieder aufkeimenden Gerüchten nach einer Re-Union war spätestens nach Lennons gewaltsamen Tod 1980 ein Riegel vorgeschoben. Paul, George und Ringo trafen sich zwar noch in den Studios, aber nur um sich gegenseitig bei Soloprojekten zu unterstützen oder alte Aufnahmen zu remastern.

Diskographie:

1963 - Please Please Me
1963 - With the Beatles
1963 - Introducing The Beatles (nur USA)
1964 - A Hard Day's Night
1964 - Beatles For Sale
1964 - The Beatles' First
1964 - The Beatles Second Album (nur USA)
1964 - Meet The Beatles (nur USA)
1964 - Something New (nur USA)
1964 - The Beatles Story (nur USA)
1965 - Beatles'65 (nur USA)
1965 - Beatles VI (nur USA)
1965 - Early Beatles (nur USA)
1965 - Help!
1965 - Rubber Soul
1966 - Revolver
1966 - A Collection Of Beatles Oldies
1966 - Yesterday And Today (nur USA)
1967 - Sgt. Pepper's Lonley Hearts Club Band
1967 - Magical Mystery Tour
1968 - The Beatles
1969 - Yellow Submarine
1969 - Abbey Road
1970 - Let It Be
1970 - From Them To You
1971 - The Early Years
1973 - The Beatles 1962 - 1966
1973 - The Beatles 1967 - 1970
1976 - The Beatles feat. Tony Sheridan
1977 - Love Songs
1977 - The Beatles At The Hollywood Bowl
1978 - The Beatles Collection (14 LP's)
1979 - Rarities
1980 - Beatles Ballads
1980 - Rock And Roll Music Vol. 1
1980 - Rock And Roll Music Vol. 2
1980 - The Beatles Box
1981 - Early Beatles Vol. 1
1981 - Early Beatles Vol. 2
1982 - rare Beatles
1982 - Reel Music
1982 - 20 Greatest Hits
1982 - The Beatles Mono Collection
1982 - The Savage Young Beatles
1982 - The Complete Silver Beatles
1983 - 20 Great Hits
1983 - The Hamburg Tapes Vol. 1
1983 - The Hamburg Tapes Vol. 2
1983 - The Audition Tapes
1984 - The History Of Rock Vol. 26
1984 - The Beatles: Their Greatest Hits
1985 - The Beatles Live! At The Starclub, Hamburg Germany, 1962 Vol. 1
1985 - The Beatles Live! At The Starclub, Hamburg Germany, 1962 Vol. 2
1987 - Decca Sessions
1988 - Past Masters
1988 - The Beatles
1994 - The Beatles - Live At The BBC
1995 - Anthologie Vol. 1
1996 - Anthologie Vol. 2
1996 - Anthologie Vol. 3
2000 - 1
2003 - Let It Be - Naked
2004 - The Capitol Years Vol. 1
 
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System Of A Down

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Das aus Los Angeles stammende Metal-Quartett SYSTEM OF A DOWN besteht aus den Mitgliedern Serj Tankian (Gesang, Keyboards), Daron Malakian (Gitarre), Shavo Odadjian (Bass) und John Dolmayan (Schlagzeug). Tankian, Malakian und Odadjian sind armenischer Herkunft. Sie begannen 1993 unter dem Band-Namen SOIL aufzutreten, jedoch nannten Sie sich 1995 auf Grund des Gedichtes VICTIMS OF A DOWN von Daron Malakian in SYSTEM OF A DOWN um. Sie stießen bei einem Auftritt in Süd-Kalifornien auf den Schlagzeuger John Dolmayan und nahmen ihn in die Band auf. Im September des Jahres 1997 wurden Sie von Rick Rubin, dem Manager der Plattenfirma AMERICAN RECORDINGS, auf seinem Label unter Vertrag genommen, nachdem er sie mit voller Begeisterung in dem Club VIPER ROOM in Hollywood gesehen hatte. Ihr Debut-Album, welches im Juni 1998 in die Plattenläden kam, wurde von Rick Rubin und Dave Sardy in den SOUND CITY STUDIOS produziert. Durch ihre Mischung aus alternativen Metal, osteuropäischen Einflüssen und Stilelementen aus den verschiedensten Musikrichtungen verdienten sich SYSTEM OF A DOWN in kürzester Zeit große Anerkennung. Auch ihr im September 2001 erschienenes Zweitwerk TOXICITY produzierte Rick Rubin - im Vergleich zum Erstling melodiöser, noch vielfältiger und kein bißchen weniger druckvoll. Insgesamt wurden 33 Songs aufgenommen, von denen nur 15 ihren Weg auf das Album fanden. Ihr neustes Album heißt STEAL THIS ALBUM! und wurde im November 2002 veröffentlicht. Es wurde nach dem Handbuch STEAL THIS BOOK! von Abbie Hoffman benannt, welches in den 60er Jahren entstand und eine Anleitung zur Herstellung von Molotov-Cocktails beinhaltet. Die Art, wie SYSTEM OF A DOWN ihre Alben aufnehmen, beschreibt den Charakter der Band sehr gut. So wurde das erste Album in einem Zelt im Haus von Rick Rubin aufgenommen. Den Song DARTS sang Serj Tankian sogar an den Füßen aufgehängt ins Mikro.

1998 System of a down
2001 Toxicity
2003 Steal this album
 
the prodigy

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biografie:
Was nach der Veröffentlichung der Debut-Single "What Evil Lurks" im Februar 1991 noch lange nicht abzusehen ist, kommt plötzlich schneller als erwartet: Die Band um Mastermind Liam Howlett wird dank "Charly", der zweiten Single, urplötzlich zum Hitparadenstürmer. Eingängige Melodien (inspirieren lässt sich Howlett von der britischen Underground-Szene um Joey Beltram und Meat Beat Manifesto) kombiniert mit hoch gepitchten Hip Hop-Beats - so einfach ist das Rezept von The Prodigy. Verfeinert wird dies auf dem Welthit "Out Of Space", dessen Refrain der alten Lee Scratch Perry/Max Romeo-Nummer "Chase The Devil" entliehen ist. Bereits mit dem Debutalbum "The Prodigy Experience" nehmen sie vorweg, was später unter dem Namen Big Beat Furore machen sollte. Zwei Alben später treiben Prodigy voll im Trend, produzieren fette Breakbeats mit wirren Gitarrenriffs, treten jedes Jahr auf allen Giganto-Open-Air-Festivals auf und erfreuen dadurch ihre gewaltige Fangemeinde. Auf jeder Platte finden sich diverse chartverdächtige Hits - selbst wenn mal ein Video wie das von "Smack My Bitch Up" keinen Sendeplatz mehr bei MTV erhält. Der Clip beschäftigt sogar das englische Parlament. Auf den Tanzflächen der Clubs sind Prodigy trotzdem der gemeinsame Nenner, auf den sich Rockfans und Raver problemlos einigen können - bei Tracks wie "Firestarter" oder "Breathe" wird's immer eng auf dem Floor.
Musikalisch gesehen besteht die 1990 gegründete Band eigentlich nur aus Liam Howlett - die restlichen Mitglieder beschränken sich in erster Linie auf Tanz- und Gesangseinlagen. Aber Keith 'Firestarter' Flint, Keeti Palmer aka Maxim Reality und Leeroy Thornhill sind untrennbar mit dem Gesamtphänomen Prodigy verbunden. Denn ein Großteil des Erfolgs beruht auf den energiegeladenen Live-Performances. Kollaborationsangebote von David Bowie, U2 und Madonna haben The Prodigy Mitte der 90er nicht mehr nötig und bringen lieber ihr drittes Album auf den Markt. "Fat Of The Land" wird in Großbritannien die meistverkaufte Platte überhaupt und geht in 22 Ländern auf Platz Eins der Charts. Die Tour in den darauffolgenden 18 Monaten führt das Quartett durch über 50 Länder. Auf dem Roten Platz in Moskau begeistern die dreckigen Grooves der Elektro-Hopper mit Punk-Attitüde 250.000 Fans.
In den 80ern, lange vor der Prodigy-Zeit, machte sich Liam Howlett bereits als Hip Hop-DJ u.a. mit der Rap-Gruppe Cut To Kill einen Namen, bevor er mit Acid House die Rave-Szene erobert. In den 90ern setzt er dagegen verstärkt auf Breakbeats und Gitarren, wie das Album "Music For The Jilted Generation" zeigt. Dass Howlett, der auch Remixe für Front 242, Jesus Jones und Art Of Noise anfertigt, seine Mixing-Skills nicht verloren hat, beweisen die "The Dirtchamber Sessions", auf denen er seine musikalischen Wurzeln aus dem Plattenkoffer zaubert. Nach dem Ausstieg von Leeroy Thornhill im April 2000 veröffentlicht auch Maxim ein erstes Soloalbum. Der dunkle Cyber-Sound seiner Platte bleibt an den typischen Prodigy-Beats orientiert, betont aber die Black Music-Roots des 1993 zur Band gestoßenen MCs.
Als Vorbote des sehnlichst erwarteten vierten Longplayers "Always Outnumbered, Never Outgunned", der sich jedoch auf Winter 2003 verschiebt, schicken Prodigy im Juli '01 die Single "Baby's Got A Temper" ins Rennen. Der Sound des Songs erinnert mächtig an "Fat Of The Land". Der dazugehörige von Traktor gedrehte Clip beschäftigt (wegen Drogenverherrlichung) einmal mehr die englischen Medienwächter. Howlett, der Chef einer der wichtigsten Elektro-Combos der 90er und mittlerweile Ehemann von All Saints-Sängerin Natalie Appleton sagt übers neue Album: "Statt meine Plattensammlung als Quelle für Sounds und Samples zu nutzen, habe ich diesmal versucht, andere Musiker zu integrieren und viele Instrumente selbst einzuspielen." So waren Pitchshifter-Gitarrist Jim Davis und angeblich sogar Liam Gallagher im Studio zu Gast. Davis soll das Trio auch auf Tour begleiten.
Im Juni 2003 präsentiert Keith Flint seine neue Band, kurz Flint betitelt, auf einem Londoner Showcase. Mit Davis, zwei Drummern namens Tony Howlett (!) und Kieran Pepper sowie einem ungenannten Bassisten zimmern sie außerdem ein Debutalbum ein, das Killing Joke-Produzent Youth produziert. Eine Single namens "Asteroid", die "Smack My Bitch Up"-Regisseur Jonas Akerlund gedreht hat, soll im Sommer erscheinen.

diskografie:
presents The Dirtchamber Sessions Vol. 1
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(1999)
The Fat Of The Land
(1997)
Music For The Jilted Generation
(1994)
The Prodigy Experience
(1992)

offizielle homepage:
http://www.theprodigy.com/
 
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nirvana

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biografie:
Der Verantwortliche, der 1992 bei MTV den Song "Smells Like Teen Spirit" auf Heavy Rotation setzt, ist sich damals wohl kaum bewusst, dass er damit den Schalter für ein neues Zeitalter des Alternative-Rocks umlegen würde. Was immer ihn dazu getrieben hat auf dieses aus dem üblichen Musikvideo-Rahmen fallende Pferd zu setzen, es war ein kommerzieller Glücksgriff sondersgleichen. Mit einem langweiligen Sporthallen-Video, in dem meist ein zerzauster Typ seine schulterlangen, blonden Haare in die Kamera wuschelt und einen einfachen vier Akkord-Riff-Song lustlos hinschmettert, treffen ein paar Gammler aus Seattle seltsamerweise den Nerv der Zeit und werden zu einem Sprachrohr einer ganzen Generation inszeniert.Ob das so gewollt war, ist streitbar. Gitarrist, Sänger und Songwriter Kurt Cobain hat es sich wohl nicht zum Ziel gesetzt, für Millionen von Teenager in ihrer Depri-und-nicht-verstanden-Phase als Role-Model herzuhalten. Andererseits kämpft er seit seinen Anfangstagen als Musiker verbissen, höllisch selbstbewusst ("Ich wusste immer dass ich etwas besonderes mache.") und ohne Rücksicht auf Verluste für ein Leben in Ruhm, Ehre und jeder Menge Rock'n'Roll.
In seinen High School-Tagen ändern sich seine Vorlieben von Heavy Metal zunächst hin zu amerikanischem Hardcore. Black Flag zählen später neben den Pixies zu seinen absoluten Lieblings-Bands. Über seine Kiffer- und Abhäng-Kumpels lernt Cobain die Heavy Punks der Melvins aus dem nahe liegenden Ort Olympia kennen. Sie sind cool, rauchen eine Menge Joints und haben nichts mit den Leuten aus der Football-Mannschaft zu tun, von denen sich Kurt nach und nach abgrenzt. Cobain himmelt die Melvins an und wird durch sie endgültig vom Punkrock angefixt. Nebenbei spielt er bereits in einigen Punk Bands, darunter bei Fecal Matter, bei denen der Melvins-Drummer Dale Crover Bass zupft. Durch den Melvins-Kopf King Buzzo kommt Kurt 1985 in Kontakt mit dem Bassisten Krist Novoselic, der zwar in relativ behüteten Verhältnissen aufgewachsen ist, aber in Sachen Punk-Rock-Interesse und High-School-Desinteresse mit Cobain auf einer Wellenlänge liegt.
Sie schließen sich zusammen und durchlaufen dabei eine Vielzahl von Formationen und Bands, bis sie als Skid Row in der Besetzung Kurt (Gitarre, Gesang), Krist (Bass) und Aaron Burckhard (Drums) musizieren. Bei ihren ersten Auftritten spielt die Band bereits erste Versionen von Songs wie "Spank Thru", "Beeswax" oder "Floyd The Barber", die sich später auf dem Nirvana-Debüt "Bleach" wiederfinden. Die Formation bleibt, gemäß ihrem Lifestyle von Drogen und Abgesifftheit (Kurt lebt einige Zeit sogar unter einer Brücke in Aberdeen und ernährt sich hauptsächlich von Fisch, Bier und Süßigkeiten) nicht lange zusammen. Für Burckhard ist Nirvana, wie sich Skid Row mittlerweile nennen, ein Spaß. Für Krist und Kurt ist die Band hingegen alles andere als nur ein Zeitvertreib. "Sie wollten jeden Tag proben. Das war ein bisschen viel.", resümiert Burckhard sein Engagement. Er verlässt Nirvana, und Kurt und Krist stehen ohne Drummer da. Ein Zustand, an den sie sich gewöhnen.
Kurt zieht nach Olympia, und Nirvana nehmen 1988 mit ihrem alten Kumpel Dale Crover am Schlagzeug ihr erstes Demo auf. Produziert wird es vom Seattler Hausproduzenten Jack Endino, der damals praktisch alles produziert, was auf den Seattle-Label Sub Pop erscheint. Bruce Pavitt und Jonathan Poemann, die Sub Pop-Gründer, werden auf Nirvana aufmerksam und verschaffen ihnen einige Gigs.
Nachdem Dale Crover mit King Buzzo nach San Francisco zieht, stehen sie wieder einmal ohne Schlagzeuger da. Auf Crovers Tipp wird Dave Foster eingestellt, ein Redneck mit Schnauzbart aus Aberdeen. Von Anfang ist aber klar, dass sein Einsatz nur von kurzer Dauer sein wird. Foster ist zu sehr Macho, zu sehr Proll, als dass er sich mit dem Punkrock-Style von Krist und Kurt, die zeitweise auch zu Dritt mit Novoselic' Freundin Shelli in einem Haus wohnen, anfreunden könnte. Als Foster einen Nebenbuhler krankenhausreif schlägt und für ein Jahr ins Gefängnis wandert, kommt aushilfsweise Aaron Burckhard wieder kurz ins Boot. Chad Channig, der dann für längere Zeit fester Nirvana-Drummer ist, ersetzt ihn. Zwei Monate nach Channings Einstieg nehmen Nirvana ihrer erste Single für Sub Pop auf. "Love Buzz", eine Coverversion von Shocking Blue auf der A-Seite und der eigene Song "Big Cheese" auf der B-Seite. Die 7'' erscheint nur in einer kleinen Auflage von tausend Exemplaren über den legendären Sub Pop-Singles-Club.
Für lächerliche sechshundert Dollar spielen Nirvana 1989 ihr Debüt-Album "Bleach" ein. Jason Evermann wird auf der Rückseite des Booklets zwar als zweiter Gitarrist genannt, in Wirklichkeit ist auf "Bleach" aber kein einziger Ton von ihm zu hören. Er war nur bei einigen Live-Shows vierter Mann, bevor er Nirvana Ende 1989 verlässt, um bei Soundgarden einzusteigen, die neben Mudhoney eine der wenigen Bands aus Seattle ist, die zu dieser Zeit schon überregionalen Erfolg hat.
Obwohl alles andere als leicht verdaulich, belegt "Bleach" gute Platzierungen in den College-Radio-Charts und mausert sich zum Liebling der amerikanischen Indie-Szene. Kurts Songwriter-Qualitäten sind auf dem Debüt noch lange nicht auf ihrem Höhepunkt angelangt, lassen aber das Potential, das in ihm steckt, erahnen. Songs wie "About A Girl" gehen schon deutlich in eine ähnliche Richtung, die Nirvana zwei Jahre später weltweit bekannt macht. Noch sind sie in den Staaten aber nicht viel mehr als eine Underground-Tipp.
Die englische Presse ist da natürlich schon etwas weiter. Angefixt durch andere Seattle-Bands haben die Insulaner Grunge schon längst als das nächste große Ding ausgemacht. Durch den großen Support damaliger Indie-Stars wie Sonic Youth und Dinosaur Jr., werden Nirvana in England schnell zu viel versprechenden Newcomern. Spätestens als Cobain & Co mit Tad auf England-Tour gehen, sind Holzfäller-Hemden in aller Munde.
Nirvana nehmen zusammen mit Butch Vig, dem Starproduzenten und späteren Garbage-Drummer, ein Demo auf, mit dem sie sich bei verschiedenen Major-Labels bewerben wollen, die sich jedoch schon heftig um die Band reißen. Im Mai 1990 verlässt Chad Channings die Band. Kurt und Krist sind schon lange mit seinem Spiel unzufrieden, da sie es für zu undynamisch halten. Mit Dan Peters von Mudhoney finden sie kurzfristig und für eine Single ("Sliver/Dive") Ersatz.
King Buzzo spielt dann erneut Schicksalsgeber für Nirvana. Er gibt dem jungen Drummer Dave Grohl, der damals in der Hardcore-Band Scream spielt, die Telefonnummer von Novoselic. Grohl ruft tatsächlich an, obwohl er von Nirvana nicht wirklich begeistert ist: "Sie rissen mich nicht gerade vom Hocker". Als er die Zusage von Kurt und Chris hat, steigt er dennoch mitsamt Drumkit und ein paar Klamotten ins Flugzeug und fliegt nach Seattle. Bei der ersten gemeinsamen Probe läuft alles glatt. "Nach zwei Minuten wussten wir, dass er der richtige Schlagzeuger war", erzählt Novoselic später über Grohls Drumming, dass endlich die gewünschte Härte hat. Grohl zieht zusammen mit Cobain in ein Haus, und bald darauf spielen Nirvana ihre erste Show mit dem neuen Schlagzeuger aus Washington ? nach nur einem Tag ist das Konzert ausverkauft.
Über Sonic Youth stellen Nirvana Kontakt zu Geffen Records her, bei denen sie im April 1991 einen Deal unterschreiben. Zusammen mit Butch Vig nimmt die Band in Los Angeles ihr zweites Album "Nevermind" auf, das nach einer Europa-Tournee mit Sonic Youth im September 1991 erscheint. Als eine der letzten Bands aus Seattle, die mit einem Major-Album auf den Markt kommt, sind die Erwartungen auf Seiten der Plattenfirma aber eher mittelmäßig.
"Nevermind" steigt auf Platz 144 der amerikanischen Charts ein und wird bereits im Oktober vergoldet. Das Video zur ersten Single "Smells Like Teen Spirit" (ein Satz den Bikini Kill-Sängerin Kathleen Hanna an Cobains Wand sprüht und damit Kurts Körperdüfte mit dem eines Deodorants vergleicht) läuft auf den Clip-Kanälen rauf und runter und hilft kräftig mit, dass sich das Album nach einer kurzen Tour mit den Red Hot Chili Peppers und Pearl Jam pro Woche unglaubliche 300.000 mal verkauft. Die Platte ist um einiges härter ist als alles was sich damals auf dem Mainstream-Markt tummelt. Sie bringt die Verschmelzung von Punk und Metal, Grunge, den Massen näher und schubst sogar Michael Jackson mit "Dangerous" von ersten Platz der Album-Charts. Führt Alternative Rock davor noch ein Leben in der Nische, haben die Medien danach mit Nirvana und vor allem mit Cobain ihren ersten abgewrackten Rockstar, der sich herrlich medial ausschlachten lässt.
Zu Beginn spielen Nirvana das Spiel der Stars auch kräftig mit und provozieren, wo sie nur können. Legendär sind ihre effektiv in Szene gesetzten, selbstzerrstörerischen Auftritte, bei denen meist nicht mal ein Becken stehen bleibt. Nirvana pöbeln in TV-Shows und bieten der Welt das Bild, das man von ihnen verlangt. Ihrer Anhängerschaft geben sie ein Gefühl der Identifikation und der Revolte. Cobain macht jedoch nicht auf Verständnis für die gelangweilte Jugend. Er lebt eher genau das aus, was sich viele wünschen: die komplette Verneinung: "Here We Are Now, Entertain Us".
Als Cobain dann auch noch mit der Hole-Frontfrau Courntey Love anbändelt, hat die Presse ihr Vorzeige-Paar. Im Februar 1992 heiraten Cobain und Love auf Hawaii. Love ist bereits hochschwanger und bringt am 18. August 1992 die gemeinsame Tochter Frances Bean auf die Welt. Zwei Wochen später berichtet das Boulevard-Magazin Vanity Fair, dass Love während ihrer Schwangerschaft Heroin genommen habe. Daraufhin wird den Eltern das Sorgerecht für einen Monat entzogen und erst nach einem heftigen Rechtsstreit wieder zurück gegeben.
Cobain zieht sich immer mehr zurück und flüchtet sich in Alkohol und Drogen. Er nimmt täglich Heroin für vierhundert Dollar, da der Bankautomat nicht mehr an einem Tag ausgibt. Weil Cobain vollkommen unfähig ist, einen Nachfolger für "Nevermind" aufzunehmen, veröffentlicht Geffen im Dezember 1992 die B-Seiten und Raritäten-Sammlung "Incesticide", um Nirvana im Gespräch zu halten. Es wird auf Wunsch der Band nicht promotet, erreicht aber trotzdem Platz 39 der amerikanischen Charts.
Bei ihrem dritten Album entscheiden sich Nirvana für Steve Albini als Produzenten. Albini hat sich bereits mit Platten der Breeders oder den Pixies einen guten Namen gemacht. Im Februar 1993 nehmen Nirvana in Minnesota ihr drittes Album auf. Eigentlich ist geplant, ihm den Titel "I Hate Myself And I Want To Die" zu geben. Das empfindet die Plattenfirma aber als zu hart und lehnt es ab. Schließlich tauft man es auf "In Utero".
Albinis grober Sound stößt bei Geffen ebenfalls auf Ablehnung. Nach dem utopischen Verkaufszahlen des Vorgängers ist der Druck groß, das Album wird von R.E.M.-Produzent Scott Litt noch mal gemixt, da Geffen die urpsrünglichen Aufnahmen unter kommerziellen Gesichtspunkten für untragbar hält. Ab den Sessions mit Albini bis zum endgültigen Release am 21.September 1993 zieht sich der Streit zwischen Band und Firma auf knapp sechs Monate.
"In Utero" entwickelt sich zum Schlag ins Gesicht von MTV und Radiostationen. Bis auf wenige Songs wie "All Apologies" oder "Pennyroyal Tea" ist es ein verzerrter Wutausbruch, mit dem Cobain dem Pop-Appeal den Riegel vorschiebt. Einen "Smells Like Teen Spirit"-Nachfolger sucht man vergebens, trotzdem schießt die Platte von 0 auf 1 in die Charts.
Bei der folgenden Tournee lassen sich Nirvana durch die LA Punk-Legende Pat Smear (The Germs, später für eine Platte auch bei den Foo Fighters) an der zweiten Gitarre unterstützen. Die Tour läuft relativ erfolgreich, auch wenn einige Shows nicht ausverkauft sind. Am 18. November 1993 spielen Nirvana ein MTV Unplugged-Konzert, das ein Jahr später als CD veröffentlicht wird. Es zeigt Nirvana von einer unbekannten Seite mit einem ungewöhnlichen Fokus auf Perfektion.
Am 1.März 1994 spielen Nirvana ihr letztes Konzert im Münchner Terminal Eins. Danach verbringt Cobain mit Courtney Love einige Tage in Rom, wo er wieder einen Zusammenbruch erleidet. Die Mixtur aus Champagner und dem valiumähnlichen Rohypnol wird an die Medien als Überdosis verkauft, ist in Wirklichkeit aber bereits ein geheim gehaltener Selbstmordversuch. Zurück in Seattle verbessert sich Kurts Gemütslage nicht. Am 18. März muss Courtney Love die Polizei in ihr Haus rufen, da Cobain sich im Badezimmer eingeschlossen hat und damit droht, sich umzubringen.
Der Nirvana-Sänger begibt sich in das Exodus Recovery Center in Marina del Ray bei Los Angeles, um seinen Drogenkonsum und die Psyche in den Griff zu bekommen. Bereits nach zwei Tagen flieht er aus der Anstalt und geht zurück nach Seattle. Dort angekommen, verbarrikadiert er sich am 5. April 1994 in einem Raum über seiner Garage und schießt sich eine Dosis Heroin in den Arm, nach der ein normaler Mensch bereits klinisch tot sein müsste. Mit einer Schrotflinte, die er im März zusammen mit seinem Freund Dylan Carlson gekauft hatte, um sich gegen Einbrecher zu schützen, schießt er sich danach in den Mund. Erst drei Tage später wird seine Leiche von einem Elektriker gefunden. Allen Spekulationen um den Tod Cobains zum Trotz, wird als Todesursache offiziell Selbstmord angegeben.
Am Abend des 10. April versammeln sich Tausende Jugendliche in der Innenstadt von Seattle, um Abschied zu nehmen. Courtney Love liest dabei den von ihrem Ehemann zurück gelassen Abschiedsbrief vor. Später wird er sogar auf T-Shirts und Poster abgedruckt. Kurt Cobains Leichnam wird eingeäschert, und die Garage, in der sich er sich das Leben nahm, zwei Jahre später abgerissen, um den Ort nicht zu einem Pilgerort verkommen zu lassen.
Nach Cobains Tod wird neben dem Unplugged-Album auch das Live Video "Live! Tonight! Sold Out!" veröffentlicht. Als 1996 das Live-Album "From The Muddy Banks Of The Whiskah" erscheint, sind die verbleibenden Nirvana-Mitglieder bereits anderweitig beschäftigt. Dave Grohl wechselt bei seiner eigenen Band den Foo Fighters äußerst erfolgreich von den Drums an die Gitarre und den Gesang, während Krist Novoselic mit Sweet 75, von der Außenwelt kaum beachtet, weiter musiziert.
1997 gründen Grohl und Novoselic zusammen mit Courtney Love ein Nirvana Partnership, um den Nachlass der Band zu verwalten. Die traute Dreisamkeit entwickelt sich allerdings zum Desaster und resultiert in einem endlosen Rechtsstreit zwischen den Parteien Grohl/Novoselic und Love, die darauf pocht, die Songs ihres Ehemannes allein zu verwalten. Erst 2002 erscheint das Best Of-Album und nicht wie eigentlich geplant eine weitere Raritäten-Box. Es enthält mit "You Know You're Right" einen einzigen neuen Song, den Novoselic nach der letzten Nirvana Studiosession in seinem Keller bunkert. Love ist das noch nicht genug und sie veröffentlicht kurz vor Weihnachten 2002 die Tagebücher ihres Mannes. Tagebücher ist jedoch eine falsche Beschreibung, es handelt sich aber eher um eine Ansammlung von Notizzetteln, Songtext-Fragmenten oder wirren Kritzeleien.
Krist Novoselic gibt 2003 seinen Rückzug von der Musik bekannt und will sich nach misslungenem Comeback-Versuch fortan der Politik widmen. Dave Grohl ist dagegen Rockstar geblieben. Neben seiner Hauptbetätigung bei den Foo Fighters klopft er noch hier und da (z. B. Queens Of The Stone Age und bei Killing Joke) auf die Becken. Seine berühmtesten Zwischeneinlagen sind die bei den Queens Of The Stone Age und bei Killing Joke.

diskografie
Nirvana
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(2002 - (Best Of))
From the Muddy Banks of the Wishkah
(1996)
MTV Unplugged In New York
(1994)
Live! Tonight! Sold Out!!
(1994)
In Utero
(1993)
Incesticide
(1992)
Nevermind
(1991)
Bleach
(1989)
 
ZZ TOP

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Diese kleine, uns wohlbekannte Band ist schon etwas Außergewöhnliches. Sie hält den Weltrekord als am längsten in der Urbesetzung zusammen spielende Band und sind seit 1986 als ihnen ein gewisser George W. Bush den Titel verleiht, offizielle Helden des amerikanischen Bundesstaates Texas. Bis es aber so weit ist, haben die drei schon einen langen Weg zurück gelegt, der Ende der Sechziger Jahre seinen Anfang nimmt.

Billy Gibbons, der einmal beim texanischen Trio die Gitarre spielen wird, kommt am 16.12.1949 in Houston zur Welt. Mit 14 nimmt er zum ersten mal eine Klampfe in die Hand und gründet diverse Bands. Eine dieser Combos sind die Moving Sidewalks, deren erste Single "99th Floor" - von Billy geschrieben - die lokalen Charts in Texas aufmischen kann. Der größte Erfolg der Band ist jedoch ein Auftritt im Vorprogramm keines geringeren als Jimi Hendrix. Der Saiten-Derwisch bescheinigt dem jungen Nachwuchsgitarristen Gibbons, der talentierteste amerikanische Gitarrist zu sein. Die Karriere der Moving Sidewalks ist damit aber bereits Geschichte. 1970 setzt sich Billy mit dem Manager und späteren Hausproduzenten Bill Ham zusammen und gemeinsam schaffen sie es, der Gruppe American Blues den Bassisten Dusty Hill und Schlagzeuger Frank Beard auszuspannen. Da die beiden bereits zwei Alben mit der Band veröffentlicht haben, die beide grandios floppen, nehmen sie das Angebot Billys bereitwillig an und nehmen gleich im Anschluss die erste ZZ Top-Single "Salt Lick" auf, die Scat Records erscheint. Noch im selben Jahr erscheint mit "ZZ Top's First Album" der erste Longplayer des Trios. Laut eigenen Angaben spielen ZZ Zop "Abstract Blues", eine etwas gestelzte Formulierung, denn das, was den ZZ Top-Sound dieser Tage ausmacht, ist vielmehr eine Verschmelzung dessen, was der Staat Texas an musikalischen Eigenheiten bis dahin hervor gebracht hat. Country, Blues, Rock'n'Roll und Boogie werden zusammengeführt und durch die texanische Rauhbeinigkeit entsteht ein kraftvoller Cocktail, der zu dieser Zeit seinesgleichen sucht.

Bislang ist aber an eine größere Karriere nicht zu denken. Das Debüt verkauft sich nicht sonderlich und auch der zweite Streich "Rio Grande Mud" kann nichts Entscheidendes reißen. Das ändert sich ziemlich schnell mit der Veröffentlichung von "Tres Hombres", das im Spiegel der Zeit als das Album in die ZZ Top-Geschichte eingeht, das den entscheidenden Wendepunkt in der Band-Historie darstellt. Sage und schreibe 81 Wochen hält sich die Platte in den amerikanischen Billboard-Charts und die Single "La Grange" erreicht die Top 50. Mit "La Grange", "Beer Drinkers And Hell Raisers", Waitin' For The Bus" und "Jesus Just Left Chicago" ist "Tres Hombres" auch heute noch das Album, aus dem die meisten Songs bei Live-Konzerten stammen. Bislang nur in den Südstaaten bekannt, verbreitet sich die Kunde der drei jetzt auch im Norden Amerikas. 1974 spielen die drei bereits vor 80.000 Zuschauern in New Orleans. Einen kleinen Ausschnitt daraus findet man auf dem '75er Output "Fandango" wieder. Die zweite Seite ist mit "Tush" bestückt, dem wohl bekanntesten Track aus den frühen tagen des Trios.

Mit der sich daran anschließenden Worldwide Texas-Tour hauen die Jungs dann richtig fett aufs Schnitzel. Auf dieser Konzertreise, zu der insgesamt 1,2 Millionen Zuschauer strömen, schleppen sie einen ganzen Tross an lebenden Tieren mit. Neben ausgewachsenen Stieren kann man auch Wölfe bestaunen, die in riesigen Trucks durch die Gegend gekarrt werden - eine heute nicht mehr denkbare Tierquälerei. Nach den soliden Alben "Tejas" (spanisch für Texas) und "Deguello" haben sie sich mittlerweile auch außerhalb der Staaten einen Namen gemacht. Am 19.April 1980 kommt es dann in der Grugahalle in Essen zu einem denkwürdigen Auftritt. Im Rahmen des ARD-Rockpalastes werden Millionen Fernsehzuschauer Zeuge der Live-Performance von ZZ Top. Danach ist es um die Deutschen geschehen. Im Anschluss an "El Loco" kommen ZZ Top nach Deutschland zurück und selbst die Frankfurter Rundschau attestiert ihnen den "flüssigsten Blues-Rock seit Johnny Winter".

Danach ist es erst einmal zwei Jahre still um die Band. Die Legende besagt, dass justament zu dieser Zeit, als die drei einmal getrennte Wege gehen, die Sache mit den ultralangen Bärten entsteht. Unabhängig voneinander lassen sich Billy Gibbons und Dusty Hill die Bärte lang wachsen. Ledigleich Schlagzeuger Frank Beard (sinnigerweise englisch für Bart) verschließt sich der haarigen Angelegenheit.

1983 wird dann mit "Eliminator" der Mega-Hammer ausgepackt. Man muss die Umstände der damaligen Zeit Revue passieren lassen, um zu verstehen, warum ZZ Top zu neuen Höhenflügen ansetzen. Das MTV-Zeitalter wirft seinen Schatten voraus. Zwar existiert der Musik-Kanal zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Jahre, aber ZZ Top sind in der Tat die erste Band, die sich den Video-Clip als Darstellungsform zu eigen machen. Die Videos zu den Single-Hits "Sharped Dressed Man", "Legs" und "Gimme All Your Lovin'" sind denkbar einfach gestrickt. Frauen in knappen Minis, heftigst aufgemotzte Autos und harte Riffs vereinigen sich zu einem Hör-Seh-Genuss, der auf reges Interesse stößt. Die fast logische Folge sind der erste Top Ten-Hit ("Legs") und acht Millionen verkaufte Einheiten von "Eliminator". Der Sound hat sich ebenfalls geändert. Setzt man in der Vergangenheit auf ein reduziertes Klangkostüm, halten nun Synthesizer und Overdubs einzug in die Songs von ZZ Top. Den einen oder anderen alten Fan wird diese Kehrtwende vergrault haben, aber Millionen andere folgen nach und machen die Band zu internationalen Megasellern - insgesamt hält sich die Platte ganze zwei Jahre in den US-Charts.

Der Nachfolger hört auf den Namen "Afterburner" - eine eher zwiespältige Angelegenheit, denn eigentlich könnte man das Album auch "Eliminator Part II" nennen, denn das Konzept wird weiter gesponnen und der bis dahin typische ZZ Top-Sound geht in technischen Spielereien unter, die überproduziert und im negativen Sinne opulent wirken. Nichtsdestotrotz verkauft sich die Scheibe wie geschnitten Brot. Nach der weltweiten Tour zu "Afterburner" legen ZZ Top erst einmal die dringend benötigte kreative Pause ein. In der Zwischenzeit engagieren sie sich für den Erhalt des Delta Blues Museum in Clarksdale/Mississippi und buchen die ersten Tickets für etwaige zukünftige Flüge zum Mond. Beim dritten Teil der Zurück in die Zukunft-Saga mit Michael J. Fox spielen sie eine kleine Rolle als Saloon-Band und steuern einen Song ("Doubleback") zum Soundtrack bei.

1990 kehren sie mit "Recycler" zurück. Zwar wird der Anteil an technischem Firlefanz wieder etwas zurück geschraubt, an die Klassiker kann das Album trotz seiner Verkaufserfolge jedoch nicht anknüpfen - der Plattentitel scheint programmatisch zu sein. 1992 erscheint die zweite Compilation "Greatest Hits" mit einem Cover des Elvis-Songs "Viva Las Vegas". Das 1994 erscheinende "Antenna" - eine Hommage an die Radiostationen in Texas - scheint die ZZ Top-Renaissance einzuläuten. Rauher als zuvor und mit erheblich groovigeren Songs ausgestattet, findet das Trio mit Studio-Album Nummer 11 in die Spur zurück: der Blues ist wieder mit ihnen. Mega-Bühnenaufbauten und dutzendweise nackte Mädels scheinen ausgedient zu haben. Die Musik wird wieder auf das Wesentliche reduziert und das ist wahrscheinlich auch das, worauf die vielen ZZ Top-Fans in aller Welt gewartet haben, denn beliebt sind die Rauschebärte nach wie vor und daran scheint sich auch in Zukunft nicht all zu viel zu ändern.

Im September 2003 erscheint nach vier Jahren erstmals wieder neues Material von der 'Little Ol' Band From Texas'. "Mescalero" lautet der Titel und führt die Band wieder weiter zurück zu ihren Wurzeln. Blues, Country und Boogie at its best!

2003 - Mescalero
1999 - XXX
1996 - Rhthmeen
1994 - Antenna
1994 - One Foot In The Blues
1992 - Greatest Hits
1990 - Recycler
1987 - The Sixpack
1985 - Afterburner
1983 - Eliminator
1981 - El Loco
1979 - Deguello
1977 - The Best of ZZ Top
1976 - Tejas
1975 - Fandango
1973 - Tres Hombres
1972 - Rop Grande Mud
1970 - ZZ Top's First Album
 
Wu-Tang Clan

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Der Wu-Tang Clan ist wohl die bedeutendste Hip Hop-Kombo der 90er; sie schaffte es, aus dem East- vs. Westcoast-Zwist auszubrechen und wieder dicke Scheiben zu produzieren.

Entstanden ist Wu-Tang aus der von RZA (Prince Rakeem), GZA (Genius) und Ol' Dirty Bastard gegründeten Gruppe "All In Together Now", es gibt aber keinerlei Produktionen aus dieser Zeit. Nach einigen Gigs auf kleineren Partys und Konzerten konnten sie noch Etliche von ihren Freunden und Verwandten für ihre Sache gewinnen. Daraus wurde dann der Wu-Tang Clan (wobei "Clan" dafür steht, dass fast alle Mitglieder irgendwie miteinander verwandt sind). Der gesamte Clan besteht aus U-God, Ghostface Killah, Method Man, Raekwon, Inspectah Deck, Masta Killa, RZA, GZA und Ol' Dirty Bastard.

Obwohl erst zwei Alben des gesamten Wu-Tang Clans erschienen sind, gibt es schon weit mehr als 160 Songs von ihnen. Es wurde schnell klar, dass sie ihre teilweise sehr unterschiedlichen Styles nur durch Soloprojekte fördern konnten. Method Man und Ol' Dirty Bastard sind dabei die Erfolgreichsten gewesen. Hinter allen Projekten steht aber immer RZA, der fast alles des Clans produziert.

1995 war das Jahr für den Clan. Die Singles von Ol' Dirty Bastard eroberten die Charts. Method Man brachte einen Remix von "All You Need" heraus. In dem Stück "I'll Be There For You" ist sogar Mary J. Blige zu hören. Der Song stieg in den Billboard Charts sprunghaft nach oben. Danach veröffentlichte Raekwon sein lang erwartetes Album "Only Built For Cuban Linx".

Aufgefallen sind die Jungs aus New York oft durch ihr Vorhaben, die Welt zu beherrschen. Angefangen haben sie schlauerweise damit, ihre eigene Klamottenmarke Wu-Wear zu gründen und diese weltweit zu verkaufen. Doch auch an dem Y2K-Wahn haben sie sich tatkräftig beteiligt. So gehörten sie auch der Fraktion der Menschen an, die meinten, am 1. Januar 2000 ist es vorbei mit uns. Sie lagen da wohl nicht ganz richtig. Ende 2001 erscheint ein Lebenszeichen des Wu-Masterminds RZA: das Album Digital Bullet.

DISKOGRAPHIE:

2004 - Legend Of the Wu-Tang
2004 - Diciples of the 36 Chambers
2001 - Iron Flag
2000 - The W
1999 - Wu-Tang Forever
1994 - Enter The Wu-Tang (36 Chamvers)
 
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Wizo

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WIZO machen seit 1985 das selbe: Das was ihnen passt. Und sonst nichts.

Das heißt vor allem, dass sich die drei Sindelfinger von nichts und niemandem den Spaß versauen lassen wollen. Punkrock heißt für sie "alles zu machen worauf wir Bock haben, ohne Regeln und ohne Grenzen".

Angefangen hat es mit Auftritten, Demos, Auftritten, Demos, u.s.w. Nach einiger Zeit entschied man sich, dass man sich nicht von irgendeiner Plattenfirma abhängig machen wollte und gründete kurzer Hand eine eigene namens "Hulk Räckorz". Ihre erste EP wurde 1989 in einem Stuttgarter Kellerstudio aufgenommen. Doch der Song, der ihnen erstmals große Aufmerksamkeit bescheren sollte, war das Punkrockcover von Ace Of Bases "All That She Wants", das 1993 eingespielt wurde, der Song lief auf vielen Radiostationen in ganz Europa. Das selbst produzierte Video schaffte es sogar in die Playlists von MTV.

Aber mehr als die Medienpräsenz wirkten wohl die Konzerte. Sie waren immer von einer riesigen Portion Energie gesegnet und schafften es, das Publikum mitzureißen. Hier erreichte die Band die Leute, welche sie auch gerne als Fans haben wollte. Diejenigen, die sich noch für Punkrock der frühen Stunde interessierten und mit dem neueren Harcoregestampfe nichts anfangen konnten.

Punk war für WIZO nie ein Trend, sondern eine Lebenseinstellung: Sie sind "Links, gegen Nazis, Rassisten, Sexisten und andere Arschlöcher". Und doch schafften sie mit ihrer 1994 erschienen Platte "UUAARRGH!" ihren Durchbruch in Deutschland, man verkaufte ca. 100 000 Exemplare. Große öffentliche Beachtung bekamen sie, als sie es bei den 1994er Chaostagen schafften, sich an den Polizeisperren vorbei unter die Menge zu mischen und dort ein Konzert zu spielen.

Wegen ihres Songs "Kein Gerede" vom Debutalbum "Für'n Arsch" wurden sie im selben Jahr noch wegen "illegaler Anti-Staats Statements" in besagtem Lied verklagt und schafften es so, sich zu einer kleinen Skandalband zu mausern.

Mindestens genau so ereignisreich verlief das folgende Jahr: Man spielte zwei Konzerte mit den Ami-Punk-Heroen der 90er, NOFX. Und siehe da, man gefiel so gut, dass Fat Mike vorschlug, mit seinem Label die Verbreitung von WIZO-Platten in der ganzen Welt zu übernehmen. Und da die beiden Bands sich prächtig verstanden, wurde zum ersten mal ein Record-Deal mit einem großen Label nicht abgelehnt. So kam es auch, dass sie auf der Warped-Tour dabei waren.

1996 haben sie ihren alten Drummer gefeuert und sich einen neuen, Ingo, zugelegt. Touren durch Japan, Amerika, Ungarn und den Rest von Europa folgten. Der nächste Skandal ließ nicht auf sich warten: 1998 verpflichtete sich die Band fürs Bizarre-Festival und willigte ein, dass der WDR ihre Show aufzeichnen durfte. Leider hielten sich die Kameramänner nicht an die Vereinbarungen mit der Band. Und während eines kleinen Wutausbruchs zerstörten Sänger und Gitarrist Axel und Bassist Jörni schnell mal einige der aufzeichnenden Ungestüme. Klar, das Publikum konnte ja auch nichts mehr sehen von der Band, wenn da an dauernd Kameras vor ihren Augen rumfuhren...

Und wann kommt jetzt endlich mal was Neues? "...wenn es fertig ist", die lapidare Erklärung der Band. "Wir setzten erst einmal alle Hoffnung auf das Ende der Punkwelle" ... und immer noch tun sie ausschließlich das, was ihnen gefällt!

DISKOGRAPHIE:

1988 - KIK-Demotape
1990 - Gute Freunde-Demotape
1990 - Klebstoff-Vinyl
1991 - Für'n Arsch
1992 - Bleib Tapfer
1992 - Roy Black Single
1993 - All that she wants Single
1994 - UUAARRGH!
1995 - Herrénhandtasche
1996 - D.W.S. Seven-Inch-Single-Vinyl
1996 - Fanclub-Tape
1997 - Minderhalálig Punk (Split mit Aurora)
1997 - Weihnachten stinkt ( Split mit Hi-Standard)
1998 - Kraut & Rüben [nur USA]
2004 - Stick-EP
2004 - Anderster
 
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Whitesnake

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Der Bandname Whitesnake ist untrennbar mit David Coverdale verbunden. Zur Welt kommt er am 22. September 1951 im kleinen Städtchen Saltburn in England. Die Affinität zur Musik legen ihm seine Eltern, Eigentümer eines Musikclubs, in die Wiege. Während seiner Jugendzeit studiert er am Art College in Middlesborough.

Zu dieser Zeit - Ende der Sechziger - spielt und singt er in einigen Bands, die aber nicht über den Amateurstatus hinaus kommen. Lediglich die von ihm gegründete Gruppe The Fabulosa Brothers ist eine enrstzunehmende Sache. Von ebenjenen verabschiedet er sich jedoch recht schnell, nachdem er davon Wind bekommen hat, dass die Rockgiganten Deep Purple einen Ersatz für ihren ausgestiegenen Sänger Ian Gillan suchen. Coverdale schickt der Band kurzerhand ein Demo der Fabulosa Brothers und wird engagiert.

Mit Deep Purple, denen er von 1973 bis 1976 angehört, nimmt er die Platten "Burn", "Stormbringer", "Come Taste The Band" und die Live-Scheibe "Made In Europe" auf, die allesamt guten Standard erreichen, aber nicht unbedingt zu den Glanzlichtern der Purple-Geschichte zu zählen sind. Coverdale muss sich danach ein neues Betätigungsfeld suchen, Purple lösen sich erst einmal auf. Solo veröffentlicht er zwei Platten ("David Coverdale's Whitesnake" und "Northwinds"), die jedoch alles andere als Kassenschlager sind.

1979 erscheint zum ersten Mal unter der Bezeichnung Whitesnake der Longplayer "Snakebite". Produziert wird das Album von Martin Birch, der später aufgrund seiner Arbeit mit der Metal-Legende Iron Maiden Meriten sammeln wird. Der einzige Knaller, den das Album auszeichnet, ist ein Remake des Bobby "Blue" Bland-Songs "Ain't No Love In The Heart Of The City". Jener Track zählt jedoch fortan zu den Standards des Live-Programms der Band und scheint Coverdale wie auf den Leib geschneidert zu sein, bringt er doch dessen ausdrucksstarke Bluesstimme hervorragend zur Geltung. Die Songs für "Snakebite" entstehen jedoch nicht im Bandkontext, sondern sind Überbleibsel von Davids vorherigen Solo-Sessions.

Somit ist der zweite Streich eigentlich der richtige erste. "Trouble" erblickt einen Monat nach "Snakebite" im Februar 1978 das Licht der Welt und markiert den ersten wirklichen Schritt vorwärts. Das Songwriting wurde gestrafft und alles klang ein wenig kompakter, einmal abgesehen von Ausrutschern wie "Belgian Tom's Hat Trick". Mit an Bord sind nun neben Coverdale noch Bernie Marsden und Mick Moody (den er noch aus jungen Jahren kennt) an den Gitarren, Neil Murray (Bass), Ex-Purple Keyboarder Jon Lord, sowie David Dowle am Schlagzeug.

Der Nachfolger "Love Hunter" setzt die Reihe logisch fort: Bluesiger harter Rock mit Ecken und Kanten. Erwähnenswert sind hier vor allem das Coverartwork mit nackter Frau und Riesenschlange - nicht umsonst sieht sich Coverdale in Zukunft dem Vorwurf ausgesetzt, ein ausgemachter Sexist zu sein - und die Nummer "We Wish You Well", die, wer hätte es gedacht, zum Konzert-Rausschmeißer avcanciert. Auf der folgende Live-Scheibe "Live- In The Heart Of The City" spielt Ian Paice bereits einige Parts am Schlagzeug ein, der ebenso wie Jon Lord zum ehemaligen Line Up von Deep Purple zählt und auf dem 80er Release "Ready An' Wiiling" zum festen Mitglied wird.

Der Song "Fool For Your Loving" wird für Whitesnake der Durchbruch in England. Ursprünglich war das Lied für Blueslegende BB King gedacht, aber Coverdale überlegt es sich anders - zum Glück. Nach dem guten "Come An' Get It", das mit einigen Krachern wie "Don't Break My Heart Again", "Wine Women And Song" und "Child Of Babylon" aufwarten kann und dem kommerziell noch erfolgreicheren "Saints & Sinners" (unter anderem mit dem Evergreen "Here I Go Again"), muss Coverdale eine Zwangspause einlegen, da seine kleine Tochter ernsthaft erkrankt und ihr Überleben auf der Kippe steht.

Nachdem wieder alles im Lot ist, schielt David auf den US-Markt, den er mit seiner Combo trotz guter Alben noch nicht knacken konnte. Dies ändert sich mit dem follow up "Slide It In", das sich bis in die Top 40 vorkämpfen kann. Ein Markenzeichen der Band wird hier bereits bemerkbar: eigentlich ist es ziemlich wurst, wer neben Coverdale auf der Bühne steht, das Sagen hat sowieso er selbst. Das verhindert jedoch nicht, dass "Slide It In" zum ersten Platinerfolg von Whitesnake mutiert. Nach erfolgreichen Konzertreisen rund um den Globus trifft Coverdale erneut ein Schicksalsschlag. Wegen den Auswirkungen einer Stirnhölenentzündung steht seine Sängerkarriere auf des Messers Schneide und so nimmt es nicht Wunder, dass die Band erst einmal für ein paar Jahre auf Eis liegt.

Doch 1987 melden sich Whitesnake mit einem Paukenschlag auf der musikalischen Landkarte zurück. Das schlicht "1987" betitelte Album wird die erfolgreichste Platte der Bandhistorie mit gleich drei Top Hits ("Still Of The Night", "Is This Love" und dem Remake von "Here I Go Again"). Am Ende stehen zehn Millionen verkaufte Einheiten zu buche. Diesen Status kann Coverdale mit "Slip Of The Tongue" auch annhähernd halten, aber die starke Konzentration auf den damals in Mode gekommenen Heavyrock lässt die Platte sehr einseitig ausfallen. Der Blues ist jetzt vollkommen aus dem Sound gewichen, was sich nicht gerade positiv auf das Gesamtbild auswirkt. Schmachtballaden ("The Deeper The Love" und "Now You're Gone"), die so klingen, als wären sie nur für die Charts geschrieben, tun das ihre dazu.

Das Konzept der Heavy-Schlange scheint ausgereizt und der Lorbeer geerntet. Für die nächste Veröffentlichung geht er zusammen mit Led Zeppelins Gitarren-Legende Jimmy Page ins Studio. Heraus kommt ein gutes, aber nicht überragendes Album, das auch kommerziell nicht das bringt, was die Namen im Vorfeld vielleicht versprochen haben.

Es dauert dann noch bis 1997, ehe die weiße Schlange wieder als solche in Erscheinung tritt. Zusammen mit Adrian Vandenbergh - einziges Überbleibsel aus vergangenen Whitesnake-Tagen - nimmt David "Restless Heart" auf, das jedoch in keiner Weise an alte Erfolge anknüpfen kann. Mit dem unplugged-Album "Starkers In Tokyo" erklärt Coverdale die Akte Whitesnake offiziell für geschlossen. 2000 versucht er es noch einmal Solo, aber "Into the Light" floppt gnadenlos.

2003 veröffentlicht Emi eine neue Best Of-Zusammenstellung und auch eine Tour wird in Angriff genommen. Vielleicht war das offizielle Ende der Gruppe am Ende doch gar keines?


2003 - Best of
1997 - Starkers In Tokyo
1997 - Restless Heart
1994 - Greatest Hits
1993 - Coverdale/page
1989 - Slep Of The Tonge
1987 - 1987
1984 - Slide It in
1982 - Saints & Sinners
1981 - Come An' Get It
1980 - Ready And Willing
1980 - Live In the Heart Of the City
1979 - Lovehunter
1978 - Nortwinds
1978 - Snakebite
1978 - Trouble
1977 - Whitesnake
 
foo fighters

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biografie:
Am 5. April 1994 endet mit einem Schuss das Kapitel Nirvana und damit auch Dave Grohls Karriere als Schlagzeuger in selbiger Band. Davor hat Dave u.a. schon bei der D.C.-Punklegende Scream in die Felle gehauen und nebenbei begonnen, an eigenen Songs zu arbeiten.Nach dem Ende von Nirvana bleibt er allerdings nicht lange arbeitslos, denn er gründet die Foo Fighters und spielt auch gleich komplett im Alleingang das erste Album ein. Da er auf der Bühne aber nicht alle Instrumente gleichzeitig spielen kann, stellt er sich zum Touren doch eine Band zusammen: Pat Smear (Ex-Germs und Nirvana-Tour-Guitarist), Nate Mendel (Ex-Sunny Day Real Estate) und William Goldsmith komplettieren die Foo Fighters. Die Hoffnungen der Nirvanafans auf ein Weiterleben ihrer Musik werden jedoch nicht wahr, teilweise kann man zwar noch Nirvana heraushören, doch die Foos machen definitiv keinen Grunge, sondern Rock. Was anfangs allerdings kaum jemanden interessiert, alle Fragen in Interviews an Dave Grohl zielen letztendlich auf das Ende von Nirvana ab.
1997 kommt dann mit dem zweiten Album - an dem die gesamte Band mitgearbeitet hat - der Befreiungsschlag. Die Foo Fighters werden endlich nicht mehr nur als "Die Band nach Nirvana" angesehen, wofür sicherlich das durchgehend hohe Niveaus des Albums ein Grund ist, sie steigen sogar in die oberste Liga im Rock auf. Intern gibt es allerdings ein wenig Trouble, Pat Smear steigt aus und wird durch Franz Stahl ersetzt und auch Drummer Goldsmith verlässt die Band, weil Dave Grohl mal so ganz nebenbei seine Schlagzeugparts einspielt, als sie unter Zeitdruck stehen. Taylor Hawkins übernimmt schließlich seinen Part.
Im Hebst 1999 erscheint ihr dritter Longplayer "There's Nothing Left To Lose". An der Gitarre steht inzwischen Chris Shiflett, der davor bei No Use For A Name" in die Seiten griff. Die erste Single "Learn To Fly" erreichte in den USA und Kanada bereits die Spitze der Modern Rock Charts und auch das Album kommt ähnlich gut an.
In der Folge engagiert sich Grohl auch mal bei QOTSA, um das "beste Album seit 'Nevermind'" einzuspielen, ein neues Foo-Album soll es erst Anfang 2002 geben. Den ersten neuen Song "The One" veröffentlichen sie jedoch bereits im Dezember 2001 auf ihrer offiziellen Webseite.

diskografie:
Everywhere But Home
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(2003)
Live-Shows vor unglaublichen Kulissen.

There Is Nothing Left To Lose
(1999)

The Colour And The Shape
(1997)

Foo Fighters
(1995)

offizielle website:
http://www.foofighters.com/
 
Bob Geldof (Boomtown Rats)


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Geldof, Robert Frederick Zenon Bob (kurz Bob Geldof)(voc) 1954 in Irland geboren, entfloh einer unglücklichen Kindheit und einem unsteten Berufsleben in diversen Jops, in den Gruppenverband der Boomtown Rats, um dort seinen Traum verwirklichen zu können. Er sagte seinerzeit selber "Ich will schnell reich und berühmt werden". Beides gelang dem redegewandten charismatischen Sänger und Songschreiber nur in Maßen. Statt dessen half er in spektakulärer Manier, mit Millionenbeträgen den wahrhaft Bedürftigen dieser welt das Existenzminimum zu sichern, und wurde erst durch diese Aktionen berühmt. Im Herbst 1984 organisierte er die britische Rock- und Pop Creme sich zur "Band Aid" an einer Benefiz-Single zu beteiligen. Das Stück "Do They Know It's Christmas?" wurde zu einem weltweiten Bestseller und erbrachte mehr als acht Millionen Pfund für seinen Afrika Hungerfond. 1985 organisierte er den TV-Pop Marathon "Live Aid", das von neun Satelliten in 100 Ländern live übertragen wurde und 120 Millionen Dollar für die welthungerhilfe einspielte. Für diese Aktionen wurde Geldof von Königin Elisabeth II. zum Ritter geschlagen und Höhepunkt war sicherlich die Nominierung zum Friedensnobelpreis.
Seine Karriere, sowohl als Mitglied der Boomtown Rats, als auch als Solosänger nach dem Ende der Rats 1986 hatten nur mäßigen Erfolg. So avancierte er zur traurigen Gestalt des Popgeschäfts, ob seiner organisatorischen Erfolge der "Aid" Konzerte mit dem Titel "Saint Bob" belächelt. Seine Frau Paula Yates, mit der er drei Kinder hatte füllte sich dann zum Rocksänger Michael Hutchens von INXS hingezogen, die darauf folgende Scheidung artete in einer Schlammschlacht aus, bei der er natürlich den kürzeren zog.

Diskographie:

1977 - Boomtown Rats
1978 - A Fine Art Of Surfacing
1980 - Mondo Bongo
1981 - Rat Tracks
1982 - V Deep
1983 - Retrospektive
1984 - In The Long Gras
1986 - Deep In The Heart Of Nowhere
1987 - Greatest Hits
1990 - Vegetarians Of Love
1992 - The Happy Club
1994 - Loudmouth - Best Of
2001 - Sex & Age & Death
 
hypocrisy

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biografie
Was haben Schweden und Florida gemeinsam? Richtig, die Flugelche, die im Sommer in Schweden grasen, brüten im Winter in Florida. O.k., es gibt in beiden Gebieten auch extrem geile Death Metal Bands, aber sonst? Nun, Florida war für Peter Tätgren die entscheidende Location, die ihm die Brutalität und Aggression des Death Metals näher brachte. Seinem neugewonnenen Kumpel Phil Fasciana von Malevolent Creation, verspricht er, das nächste Mal mit eigener Band und nem Deal in der Tasche zurückzukommen. Das war 1990.Kaum wieder in Schweden, setzt sich der Mann, der mit seinem Nebenprojekt Pain inzwischen auch sehr erfolgreich ist, auf seinen Hintern und steht erst wieder auf, nachdem er ein Demo komplett selber eingezimmert hat, aber mit den Vocals nicht zufrieden ist und sich die Chancen für Live Auftritte einer Ein-Mann-Death-Metal-Band eher in Grenzen hielten. Somit kommen Masse Broberg am Micro, Mikael Hedlund am Bass, Lars Szöke an den Drums und Jonas Osterberg an der zweiten Klampfe ins Spiel. Die beiden letzteren stoßen allerdings erst zur Band, als der Deal mit Nuclear Blast schon in trockenen Tüchern ist. 1992 kommt das Debut "Penetralia" raus, welches, genau wie unzählige andere Bands zu dieser Zeit, recht biederen Death Metal zum Besten gibt. Doch schon der Nachfolger "Osculum Obscenum" ist von einem ganz anderen Kaliber. Roher auf die Fresse Metal trifft auf Elemente des Black Metal. Die EP "Inferior Devoties" zeigt Hypocrisy in verändertem Line-Up. Peter hat die Vocals mit übernommen und Masse und Jonas haben die Kurve gekratzt.
Mit dem 94er Album "The Fourth Dimension" beginnt Peter, der seine Augenringe inzwischen als Dunkelkammer vermieten kann, den Stil für seine Band endlich zu entwickeln. Das Motto lautet: Death Metal als Grundgerüst, ausgestattet mit allem, was atmosphärische Dichte verspricht. Dieses Konzept wird auch auf "Abducted" erfolgreich fortgeführt und zeigt, dass Hypocrisy, im Gegensatz zu alten schwedischen Death Metal Helden wie Entombed nicht in einer musikalischen Sackgasse gelandet sind, sondern ihren Sound ständig weiter entwickeln. Auch als Produzent wird Peter immer gefragter, da er im eigenen Abyss Studio nicht nur die Platten seiner eigenen Band veredelt, sondern auch für die Produktionen anderer Truppen zuständig ist.
Als 1997 das Album "The Final Chapter" veröffentlicht wird, glauben alle, dass der Titel Programm ist und die Band nach dem Album die Segel streicht. Da der Erfolg mit Hypocrisy immer noch nicht in dem Rahmen ist, wie Peter sich das vorstellt, und die Studio Arbeit immer mehr Zeit in Anspruch nimmt, scheint der Abschied besiegelt. Letztendlich ist es der steigenden Popularität, dem Zuspruch der Fans und dem Spaß am live Spielen zu verdanken, der ihn weiter machen lässt. Somit kommt '99 "Hypocrisy Destroys Wacken" sowohl auf DVD, als auch auf Video heraus und im selben Jahr auch das nächste Studio Album mit dem schlichten Titel "Hypocrisy". Obwohl weder hier noch auf dem 2000er Werk "Into The Abyss" wesentliche Veränderungen vorgenommen werden, sind es die szeneübergreifenden Klangvariationen, die den Ausnahmestatus von Hypocrisy zementieren.
Mit "10 Years Of Chaos And Confusion" kommt 2001 dann die schon lange überfällige Dokumentation dieser einzigartigen Band und macht Appetit auf alles, was da folgen mag. Die CD besteht aus einer Best-Of Compilation und aus einer zweiten Scheibe, welche die beiden Demos von 1991 und 1992 enthält und einen neuen Track namens "Turn The Page". Als dann 2002 eigentlich eher jeder mit der lang angekündigten dritten Pain-Scheibe rechnet, kommt Peter auf einmal mit 'ner neuen Hypocrisy-Rille daher, die auf den Namen "Catch 22" hört und so ziemlich genau das nicht ist, womit man gerechnet haben mag. Anstatt wieder schnelle Songs zu schreiben, oder solche, die mit massiven Keyboardeinsatzen arbeiten, besinnt sich Peter auf die Grundsätze von Bass, Drums und Gitarre und liefert ein sehr variables Album mit jeder Menge starker Songs ab.

diskografie:
Catch 22
(2002)
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Tja, da wartet man schon seit Monaten auf die Veröffentlichung von der dritten Pain Scheibe und dann kommt davor doch tatsächlich erst mal 'ne neue Hypocrisy Rille raus. Anscheinend kann sich der gute Peter Tätgren nicht so recht auf eine Sache konzentrieren.
10 Years Of Chaos And Confusion
(2001)
Best Of mit einem nagelneuen Track und einigen alten Demos.
Into The Abyss
(2000)
Hypocrisy Destroys Wacken (live DVD)
(1999)
Hypocrisy
(1999)
The Final Chapter
(1997)
Abducted
(1996)
Osculum Obscenum
(1993)
The Fourth Dimension
(1993)
Penetralia
(1992)
 
(The) Kinks

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The Kinks, bestehend ausRay Davies (voc, g, kb); Bruder Dave Davies (voc, g); Pete Quaife (ab 69 John Dalton [bg]) und ab 1970 John Gosling (org), Mick Avory (dr) - gingen am Neujahrstag 1964 aus einer Amateurband hervor. Ihr lärmender Rock, eine rudimentäre und anglisierte Interpretation der US-Popmusik aus den frühen 60igern, wurde von der Teenager-Begeisterung für Liverpool- und Manchester-Beat auf zahlreichen Singles in die Hitparaden transportiert. Die bekanntesten Titel aus dieser Zeit sind wohl "You Really Got Me", "Louie, Louie", "All Day And All Of The Night", "Tired Of Waiting for You"", "See My Friends", "Set Me Free". Ab dem Titel "Sunny Afternoon" und "Well Respected Man (1966) entwickelte sich der Bandleader Ray Davies zum einzigen Songschreiber der Kinks. Dabei gewannen nach und nach Sarkasmus und Kritik am System zunehmend Bedeutung in seinen Songs. "Arthur Or The Decline And Fall Of The British Empire" von einer TV Produktionfirma als Soundtrack bestellt, wurde nicht abgenommen. Sie benannten es als musikalisches Spießer-Psychogramm und die texte als zu renitent weil dort Aristokraten und Brüokraten als dreckige Ratten bezeichnet wurden. Die nachfolgende LP "Lola Versus Powerman" kam als treffende Satire auf das Musikgeschäft heraus, wo Verleger, Hitparaden Manager und Plattenbosse, die vom Gewinn einer Platte stets soviel kassierten, dass es für die Musiker "nur noch zum Überleben reicht". Dies setzte sich auch nach dem Wechsel zum seinerzeitgen US-Plattenlabel RCA fort. Die 1973/74 produzierten Alben "Preservation Act 1 & 2" setzen die gesellschaftskritischen Töne massivst fort und zeigen Klassenauseinandersetzung, Kapitalismus und die Vision einer sozialistischen Gesellschaft in einem Zerrspiegel: Jedermann ist gleich anfällig für Korruption. 1976 gründete man das eigene Label KONK. Hinter den Kulissen tobte zwischenzeitlich ein Bruderkampf um die "Herrschaft" in der Band, was sich nicht gerade motivierend auf die Kollegen auswirkte. 1977 verließ John Dalton die Band. Für ihn kam Andy Pyle (bg), der aber bereits ein jahr später durch Jim Rodford ersetzt wurde. Die Verkaufszahlen der neuen Alben stürzten nun regelmäßig in den Keller - von den aufklärerischen Anstregungen der kaberettistischen Konzeptalben war nichts mehr übrig - man zielte nun auf den "Durchschnittshörer". Die Kinks haben sich zwischenzeitlich mit der Tatsache abgefunden, dass sie die Musik nicht mehr verändern können, dass ihre Jahre als fortschrittliche Besonderheit endgültig und schon sehr lange vorbei sind - aber sie werden graziös und zugleich kraftvoll alt!

Diskographie:

1964 - Well Respected Kinks
1964 - Kinks
1965 - Kinda Kinks
1965 - Kink Kontroversy
1965 - Kinks Size
1966 - Greatest Hits
1967 - Face To Face
1967 - Kinks Live At The Kelvin Hall
1967 - Something Else
1967 - The Kinks
1967 - Sunny Afternoon
1968 - The Kinks Are The Village Green Perservation Society
1969 - Arthur Or The Decline And Fall Of The British Empire
1970 - Lola Versus Powerman And The Money Go Round
1971 - Percy (OST)
1971 - Muswell Hillbillies
1972 - Kinks Kronicles
1972 - Everybody's In Show Biz - Everybody's A Star
1973 - Hit Collection
1973 - The Great Lost Kinks Album
1973 - The Kinks
1973 - Preservation Act 1
1974 - Preservation Act 2
1974 - Lola Percy And The Apeman Come Face To Fcae With The Village Green Preservation Society
1975 - Soap Opera
1975 - Schoolboys In Disgrace
1976 - Celluloid Heroes
1976 - Second Time Around
1977 - Sleepwalker
1978 - Misfits
1979 - Low Budget
1980 - One For The Road
1981 - Give The People What They Want
1983 - State Of Confusion
1984 - Word Of Mouth
1986 - Come Dance With The Kinks
1986 - Think Visual
1987 - The Road
1989 - UK Jive
1991 - Lost & Found 1986 - 1989
1991 - The Singles Collection 1964 - 1970
1992 - The EP Collection
1992 - The EP Colltection Vol. 2
1993 - Phobia
1994 - To The Bone
1995 - Tired Of Waiting For You
2001 - The BBC Sessions 1964 - 1977
 
Beck


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Beck (voc, g) als Beck David Campbell 1970 in L.A. geboren, brauchte genau einen Song um als 23jähriger in die Annalen der Rockgeschichte einzugehen. "Loser" verkörperte nicht nur alle Ängste und Leidenschaften der sogenannten Generation X, Beck führte auch die Sänger/Songwriter Tradition eines Bob Dylan ins Zeitalter des Samplers hinüber. Er war es der zu jener Zeit die dahindämmernde Rock'n' Roller durcheinanderwirbelte. Nach eigenen Worten ging es ihm stets darum, einen sicheren Ort außerhalb des Möglichen zu finden. Beck wechselte selbt auf einer LP ständig seine Richtung, ob nun innerhalb eines Songs oder auf der Länge der LP, man wurde immer wieder überrascht. Mit Hilfe des Produzenten Karl Stephenson, nahm Becke den Song "Loser", eine schräge Mischung aus Country, Blues und Hip Hop, auf. 1993 erhielt er seinen ersten Plattenvertrag bei Geffen. Um "Loser" herum baute Beck das Album "Mellow Gold" auf, das mit erfrischender Infantilität das gesamte Wertesystem des Rock 'n' Roll in Frage stellte. Danach erschienen die Alben "One Foot In The Grave" und "Stereopathie Soul Manure", die in ihrer Unbefangenheit noch viel offener die vielfältigen Quellen Becks an den Tag legten. Seine Fähigkeiten als genialer Songschreiber stellte er endgültig auf dem Album "Odelay" (1996) unter Beweis. Der Rockgeschichte erwies er einmal mehr durch Respektlosigkeit Respekt. So basierte der Song "Jack-Ass" auf einem Sample der Them-Einspielung von "It's All Over Now Baby Blue", entwickelte aber unter Becks Dramaturgie eine ganz eigene Dynamik. Diese Musizierart führte Beck zu einer wahren Meisterschaft fort. Beck war nun unwiderruflich zum Symbol einer nach stilistischer, medialer und kommerzieller Unabhängigkeit strebenden Pop-Elite der Neunziger geworden, ein Star, wie es ihn vorher nicht gab: allürenfrei, clever und ironisch!

Diskographie:

1993 - Golden Feelings
1994 - Mellow Gold
1994 - Stereopathetic Soul Manure
1994 - One Foot In The Grave
1996 - Odelay
1998 - Mutations
1999 - Midnite Vultures
2002 - Sea Changes
 
Bob Dylan

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Kaum ein anderer Weißer hat so viel für die Rockmusik getan, wie der 1941 geborene Bob Dylan. Seinen Namen hat er vermutlich aus Respekt vor Dylan Thomas (Unter dem Milchwald!) gewählt, eigentlich heißt er Robert Allen Zimmermann.

Zunächst traute er seinen Fähigkeiten als Songwriter nicht: Das Debütalbum enthält viele Covers, aber nur zwei Eigenkompositionen. Aber bereits seine beiden nächsten Platten, "The Freewheelin' Bob Dylan" und "The Times They Are A-Changin'" machte ihn zum Weltstar, sein "Blowin' In The Wind" wurde zur Hymne einer ganzen Generation.

Plötzlich war Bob Dylan, noch nicht einmal 25 Jahre alt, eine Symbolfigur der Protestbewegung. Lange hat er das Dasein als Lichtgestalt nicht ausgehalten; noch bevor ihn 1966 ein schwerer Motorradunfall aus der Bahn warf, machte er auf der Bühne ernst mit schmutzigem, lautem Rock'n'Roll.

Das wiederum war seinen Fans ein Dorn im Auge und auch wenn Dylan Mitte der 70er mit "Planet Waves", "Blood on the Tracks" und "Desire" noch einmal drei Nr.1-Hits in den Albumcharts hatte, schien es doch vielen, die "Never Ending Tour", die ihn seitdem um den Erdball führt, sei ein absteigender Ast. Auch die plötzliche Jesus-Begeisterung schien Beleg dafür, dass der Mann im Diesseits nicht mehr viel zu erwarten hat.

1997 aber hat Bob Dylan sich mit "Time Out Of Mind" eindrucksvoll zurück gemeldet. Das ist traurig-schöner Blues, die Instrumentierung erinnert an Cajun und New Orleans und Dylan's Stimme klingt rauh und strahlt zugleich eine Wärme aus, die man so von ihm noch nicht gehört hat. Ein Alterswerk? Hoffentlich nicht das letzte.


DISKOGRAPHIE:

(2004) The Bootleg Series Vol. 6: Live 1964
(2002) The Bootleg Series Vol. 5: Live 1975
(2001) Love And Theft
(1998) Live 1966
(1997) Time Out Of Mind
(1995) MTV Unplugged
(1993) World Gone Wrong
(1990) Under The Red Sky
(1989) Oh Mercy
(1988) Down In The Groove
(1986) Knocked Out Loaded
(1985) Empire Burlesque
(1985) Biograph
(1984) Real Live
(1983) Infidels
(1981) Shot Of Love
(1980) Saved
(1979) At Budokan
(1979) Slow Train Coming
(1978) Street Legal
(1976) Desire
(1976) Hard Rain
(1975) The Basement Tapes
(1975) Blood On The Tracks
(1974) Planet Waves
(1970) New Morning
(1970) Self Portrait
(1969) Nashville Skyline
(1968) John Wesley Harding
(1967) Bob Dylan's Greatest Hits
(1966) Blonde On Blonde
(1965) Bringing It All Back Home
(1965) Highway 61 Revisited
(1964) The Times They Are A-Changin'
(1964) Another Side Of Bob Dylan
(1963) The Freewheelin' Bob Dylan
(1962) Bob Dylan
 
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