Wir können nicht wissen, wie verzweifelt sich die beiden gewünscht haben, voneinander los zu kommen.
Klar, sie haben 29 Jahre zusammen gelebt, aber vielleicht ist der Wunsch zur Trennung einfach übermächtig geworden.
Es gibt ja noch andere medizinische Beispiele, auch in Deutschland, bei denen Ärzte "Verstümmelungen" zum Wohl des Patienten vornehmen, mit ungewissem Ausgang. Es gibt den Fall des Mannes mit sehr starken und lauten Ohrgeräuschen (Tinnitus), der sich deswegen sogar
jahrelang psychiatrisch behandeln lassen musste. Schliesslich suchte und fand er einen Arzt, der ihm die
Hörnerven durchtrennte (irreperabel), weil er lieber gar nichts mehr hören wollte, als ständig, Tag und Nacht, den Tinnitusgeräuschen ausgesetzt zu sein.
Im Ergebnis hörte er wirklich nichts mehr, ausser seinem Tinnitus........Wie man inzwischen als sicher annimmt, entsteht das Ohrgeräusch in den meisten chronischen Fällen nämlich gar nicht im Ohr, sondern im Gehirn. Auch hier stellt sich natürlich die Frage, wie ein Arzt einen Patienten mutwillig verstümmeln kann, wenn der Ausgang ungewiss ist.
In beiden Fällen war es der Wille des, bzw. der Patienten, da bin ich mir sicher. Und ich hoffe auch, sollte ich in eine ähnliche Situation geraten, dass ich Ärzte finde, die versuchen wollen, mir zu helfen, wenn sie wissen, dass ich um das Risiko weiss.