Ein Siamesischer Zwilling nach Trennung gestorben

AlterKnacker

Household Manager
Teammitglied
Eine der Siamesischen Zwillingsschwestern aus dem Iran hat die Trennung nicht überlebt. Das meldet der Singapurer Fernsehsender Channel News Asia. Die 29-jährigen Schwestern Ladan und Laleh Bijani hatten bei der Trennung viel Blut verloren. Ein internationales Ärzteteam hatte seit gestern an der riskanten Trennung der Gehirne gearbeitet.
 
Das ist echt traurig. Aber ich denke, Sie wollten zuasammen bleiben. Das sind sie jetzt wieder
 
Da fragt man sich wieder einmal, wer da Gott spielen wollte.

Mehrere Spezialkliniken mit sehr großer Erfahrung auf dem Gebiet der Hirnchirurgie und der Trennung von siamesischen Zwillingen hatten vorher schon eine Trennung (zugegebenermaßen eine extrem prestigesteigernde, wenn es klappt) als zu risikoreich abgelehnt

Über 50 Stunden Narkose und dann noch ein offenes Hirn (es gibt im Hirn keine Abwehrmechanismen mehr, deswegen gibt es ja auch die Blut Hirn Sperre), zig Ärtzte und Hilfskräfte, die an der OP beteiligt waren...

...wie hoch war das Infektionsrisiko?

Bei den beiden mussten mehrere Bypässe im Hirn gelegt werden.
Hat irgendwer eine Ahnung, wie viele Bypässe bisher am Hirn von Menschen gelegt wurden und wie hoch die Erfolgsquote war?

Wie lange macht es eigentlich ein Hirnteil ohne Sauerstoffversorgung?
Konnten die die Bypässe überhaupt in der Zeit hinbekommen?

Wurden die Zwillinge wirklich über das Risiko aufgeklärt?

Fragen über Fragen.

Schade, dass der Versuch der Beantwortug der Fragen das Leben der zwei gekostet hat.

BTW: Ich hatte eben auf irgendeinem Fernsehsender den Ausschnitt der Pressekonferenz nach der OP gehört, in dm gesagt wurde, dass die Zwillinge verblutet seinen.

Bitte was?
Verblutet?


Hab ich da etwas nicht verstanden? :confused

Keine Blutkonserven haben aber am Hirn rumschnippeln... :devil
 
Ich finds sehr schade, dass sie dabei gestorben sind. Der leitende Prof hat vor der OP in einem Interview schon daraus hingewiesen, dass beide auf die OP bestanden haben. Verstehen kann man es sicherlich, dass sie getrennt werden wollten wenn man sich überlegt, dass sie 29 Jahre verbunden gelebt haben. Das Risiko war bekannt, eine Überlebenschance für beide lag bei 16%.
 
Auf der OP bestanden haben?

84% sprechen gegen mich, wenn ich die OP machen lasse.
Wenn ich die OP nicht machen lasse, sprechen 100% für mich.

Natürlich bestehe ich auf solchen Chancen, vor allem, wenn es um mein Leben geht.

Einem Artzt, welcher so eine OP macht und, was noch verschärfend hinzukommt, sich des Risikos einer Tötung des Patienten (Ja, das ist es! Sie wären nicht so jung gestorben, wenn er einfach abgelehnt hätte!) bewusst ist, sollte sich meiner Meinung nach zur Eichung seines ethischen Kompasses für eine längere Zeit in eine geschlossene psychiatrische Anstalt einweisen lassen.

<Beginn purer Zynismus und böswillige Unterstellungen>
Aber es ist ja klar, dass die OP durchgeführt werden musste, im asiatischen Raum wollen doch eh alle nur Jungs haben und wenn dann noch eine solche "Missgeburt" auftaucht muss man sie doch von ihrem Elend erlösen, zumal sie ja auch noch aus einem Land kam, wo Frauen noch weniger zählen als im fernen Osten...
<Ende purer Zynismus und böswillige Unterstellungen>

Mir kommt bei so etwas die Galle hoch!
 
>> wenn dann noch eine solche "Missgeburt" auftaucht muss man sie doch von ihrem Elend erlösen

Mutter Natur liess man zur Geburt nicht walten. Der Mensch setzt sich zuviel über die Natur hinweg und jetzt hat sie ihn erbarmungslos eingeholt.
 
Ich hoffe, dass mein posting nicht falsch ankam, was zwischen Begin und Ende stand ist nicht meine persönliche Meinung und sollte auch nicht in irgendeine Rassismusschublade kommen.

Für mich waren die Zwillinge keine Missgeburt, sondern zwei Menschen die halt das Pech hatten, zusamengewachsen zu sein.

Was ich mich frage:
Wenn sie 29 Jahre zusammen leben konnten, warum konnten sie es auf einmal nicht mehr? War die Entscheidung wirklich so freiwillig, wie es behauptet wurde?

Mutter Natur liess man zur Geburt nicht walten
Warum sollte man? Sie waren doch eindeutig lebensfähig. Wenn man Mutter Natur hätte walten lassen, wäre die Mutter der Zwillinge evtl auch noch mit draufgegangen und dann hätten wir heute 3 Tote.

Man sollte nicht immer sofort nach Mutter Natur rufen, zumindestens nicht, wenn man helfen kann.

BTW: Auch Menschen sind ein Bestandteil von Mutter Natur, auch wenn es einige vergessen haben und sich für etwas übergeordnetes halten...
 
es wird gesagt, die beiden haben auf der Operation bestanden, obwohl die Überlebenschance bei 16% lag. Wieso überlassen die Ärzte bei so einem hohen Risiko überhaupt den Patienten die Entscheidung?
An dieser Argumentation ist doch etwas faul.

Gruß
Mary
 
Original geschrieben von QuHno
Ich hoffe, dass mein posting nicht falsch ankam, was zwischen Begin und Ende stand ist nicht meine persönliche Meinung und sollte auch nicht in irgendeine Rassismusschublade kommen.

Für mich waren die Zwillinge keine Missgeburt, sondern zwei Menschen die halt das Pech hatten, zusamengewachsen zu sein.

Was ich mich frage:
Wenn sie 29 Jahre zusammen leben konnten, warum konnten sie es auf einmal nicht mehr? War die Entscheidung wirklich so freiwillig, wie es behauptet wurde?



Naja, so Asiatisch ist der Iran doch nicht, oder? ;)

Was jetzt ein bisschen lustig tönt war für die beiden bitterer Ernst:

So verlockend ein flotter dreier auch tönen mag, bezweifle ich dass das in dem Fall
so kribelig wäre wie es tönt.

Wenn ich mich versuche in die Lage der beiden zu versetzen, würde es mich wahrscheinlich stören,
auch wenn ich bis jetzt jede Sekunde meines Lebens mit meiner Schwester verbracht habe, sie bei jedem
Date dabei zu haben.

Stellt Euch vor die eine ist Müde und will schlafen die andere ist Fit und will die ganze Nacht durchtanzen.......


Ne, ich hätte alles darangesetzt getrennt zu werden, egal zu welchem Risiko.
 
Wir können nicht wissen, wie verzweifelt sich die beiden gewünscht haben, voneinander los zu kommen.

Klar, sie haben 29 Jahre zusammen gelebt, aber vielleicht ist der Wunsch zur Trennung einfach übermächtig geworden.

Es gibt ja noch andere medizinische Beispiele, auch in Deutschland, bei denen Ärzte "Verstümmelungen" zum Wohl des Patienten vornehmen, mit ungewissem Ausgang. Es gibt den Fall des Mannes mit sehr starken und lauten Ohrgeräuschen (Tinnitus), der sich deswegen sogar
jahrelang psychiatrisch behandeln lassen musste. Schliesslich suchte und fand er einen Arzt, der ihm die
Hörnerven durchtrennte (irreperabel), weil er lieber gar nichts mehr hören wollte, als ständig, Tag und Nacht, den Tinnitusgeräuschen ausgesetzt zu sein.

Im Ergebnis hörte er wirklich nichts mehr, ausser seinem Tinnitus........Wie man inzwischen als sicher annimmt, entsteht das Ohrgeräusch in den meisten chronischen Fällen nämlich gar nicht im Ohr, sondern im Gehirn. Auch hier stellt sich natürlich die Frage, wie ein Arzt einen Patienten mutwillig verstümmeln kann, wenn der Ausgang ungewiss ist.

In beiden Fällen war es der Wille des, bzw. der Patienten, da bin ich mir sicher. Und ich hoffe auch, sollte ich in eine ähnliche Situation geraten, dass ich Ärzte finde, die versuchen wollen, mir zu helfen, wenn sie wissen, dass ich um das Risiko weiss.
 
Original geschrieben von AlterKnacker
Wir können nicht wissen, wie verzweifelt sich die beiden gewünscht haben, voneinander los zu kommen.
Das ist ein Argument.
Klar, sie haben 29 Jahre zusammen gelebt, aber vielleicht ist der Wunsch zur Trennung einfach übermächtig geworden.
So stark, dass sie lieber sterben wollten, als zusammen zu bleiben?
Wer hat das überprüft?
Es gibt ja noch andere medizinische Beispiele, auch in Deutschland, bei denen Ärzte "Verstümmelungen" zum Wohl des Patienten vornehmen, mit ungewissem Ausgang.
welche sich IMHO auch für eineige Zeit slbst in eine psychiatrische Behandlung zwecks Neueichung des Moralischen Kompasses begeben sollten!
Es gibt den Fall des Mannes mit sehr starken und lauten Ohrgeräuschen (Tinnitus), der sich deswegen sogar jahrelang psychiatrisch behandeln lassen musste. Schliesslich suchte und fand er einen Arzt, der ihm die
Hörnerven durchtrennte (irreperabel), weil er lieber gar nichts mehr hören wollte, als ständig, Tag und Nacht, den Tinnitusgeräuschen ausgesetzt zu sein.
Im Ergebnis hörte er wirklich nichts mehr, ausser seinem Tinnitus........
Es gibt genau 2 Ursachen für Tinitus, die eine ist eine mangelnde Durchblutung im Bereich der Basilarmembran und die andere ist eine Funktionsstörung im Hörzentrum des Gehirns.
Erstere ist heilbar.
Zweitere fast nicht.

BTW: Sollten wir evtl. einmal einen Tinitusthread aufmachen? Ich oute mich jetzt einemal als Gestörter, der seit ca 20 Jahren darunter "leidet" und kann mir gut vorstellen, dass es durchaus den ein oder anderen hier im Board gibt, der das selbe Problem hat...

In beiden Fällen war es der Wille des, bzw. der Patienten, da bin ich mir sicher. Und ich hoffe auch, sollte ich in eine ähnliche Situation geraten, dass ich Ärzte finde, die versuchen wollen, mir zu helfen, wenn sie wissen, dass ich um das Risiko weiss.

Ich habe einmal das wichtigste Wort fett zitiert.

helfen

Der Arzt, der den Hörnerv durchtrennt hat, hat mit Sicherheit nicht genug gewusst um zu wissen, ob es hilft oder nicht und ich glaube auch nicht, dass es die Ärzte, die versucht haben die Zwillinge zu trennen, es wirklich gewusst haben...
 
Original geschrieben von QuHno
.......ob es hilft oder nicht und ich glaube auch nicht, dass es die Ärzte, die versucht haben die Zwillinge zu trennen, es wirklich gewusst haben...

Was sie auch mehrfach in Interviews erwähnt haben. Ein Ding der Unmöglichkeit so einer Operation, die noch nie auf der Welt bei Patienten in so hohem Alter gutgegangen ist, gelingen vorraus zu sagen. Mal so nebenbei, das Zwillingspaar suchte etwa 20 Jahre einen Arzt, der die Verantwortung dieser OP übernimmt. Ich denke schon, dass sie ganz genau gewusst haben welcher Gefahr sie sich da ausgesetzen und auch die möglichen und schliesslich eingetretenen Folgen in Kauf genommen haben um endlich getrennt zu werden. Ihre Entscheidung ist für mich absolut nachvollziehbar.
 
Wortklauber :D

So so, Tinnitus seit 20 Jahren, urgh... meiner ist erst 5 Jahre alt, 2 Jahre habe ich gebraucht, um ihn zu kompensieren. Jetzt leben wir friedlich miteinander ;).

T. ist weiter verbreitet, als viele glauben. Auch in der Vergangenheit gab es ihn häufig, er wurde nur "weniger beachtet", als heute. Es hieß: "man hat einen Mann im Ohr", "jemand denkt an einen", "ein Englein geht vorbei" und zahlreiche andere Beschreibungen...
 
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