RollerChris
R.I.P.
Sprengung legt die halbe Stadt lahm
Die Sprengung eines alten Postgebäudes mitten im Zentrum von Düsseldorf ist am Sonntagmorgen gründlich schief gegangen. Etliche Fensterscheiben der umliegenden Gebäude gingen zu Bruch, der Verkehr im gesamten Innenstadtbereich war weitgehend lahm gelegt.
Innenstadt lahmgelegt: Sprengung des alten Postgebäudes
Düsseldorf - Besonders betroffen war der Straßenbahnverkehr, weil ausgerechnet an einer der größten Straßenkreuzungen am Graf-Adolf-Platz mehr als 500 Meter Oberleitung heruntergerissen wurden. Die Rheinbahn rechnete damit, dass die Reparaturarbeiten bis Mitternacht andauern würden. Zahlreiche Schaufensterscheiben nahe liegender Geschäfte zerbarsten durch die Druckwelle der Explosion. Menschen kamen nicht zu Schaden. Die Sprengung des alten Gebäudes sollte eigentlich eine Routinesache sein. Das Ordnungsamt hatte die umliegenden Straßen für den großen Knall am frühen Sonntagmorgen weiträumig abgesperrt.
Der Chef der mit der Sprengung beauftragten Wuppertaler Firma, Helmut Roller, sagte, die beiden Gebäudeflügel seien nicht so wie geplant in sich zusammen gesackt. Eine Gebäudewand sei auf die Straße gestürzt und habe Schäden an der Oberleitung angerichtet. In dem alten Gebäude habe es sehr viel Stahldrähte gegeben, so dass mehr Spezial-Sprengladungen, so genannte Schneidladungen, hätten verwendet werden müssen, als zunächst beabsichtigt. 15 Kilogramm davon seien angebracht worden und 25 Kilogramm Gesteinssprengstoff. Dadurch sei der Knall sehr laut gewesen, so dass mehrere Scheiben zu Bruch gegangen seien.
"Da ist jetzt erst einmal Land unter", kommentierte ein Rheinbahnsprecher die Schäden am Graf-Adolf-Platz, über den zahlreiche Linien der Stadtbahn kreuzen. "Wegen der weiträumigen Absperrungen ist auch nur eingeschränkter Bus-Ersatzverkehr möglich." Die Reparaturtrupps konnten ihre Arbeit erst mittags aufnehmen, nachdem die Trümmer von den Gleisen geräumt worden waren.