TheWonder
Senior Member
Dies ist eine wahre Geschichte...
Donnerstag nachmittag, Badner Land, es schneit. In dichten Flocken kommt der Schnee von Himmel und begräbt die Landschaft unter sich in einer weißen Schneedecke.
Schon etwas müde komme ich mit der Straßenbahn an unserem Hauptbahnhof an, sehe dass in meinem Wohnort einiges mehr an Schnee liegt als weiter nördlich und gehe bereits mit dem leisen Verdacht auf mein Auto zu, dass es vermutlich zugefroren sein wird.
Ich komm also an mein Auto, das schön vollständig mit Schnee bedeckt ist und merke sofort, dass ich keinen Enteiser für's Türschloß dabei habe. Ein ziemlicher Fehler, wenn man einen Golf III fährt.
Aber ok, voller Hoffnung versuche ich nach und nach die Fahrertür, Beifahrertür und den Kofferraum zu öffnen - nichts.
In Gedanken rechne ich mir bereits aus, auf wieviel Minuten Fußweg ich mich bis nach Hause gefasst machen darf (falls ich die Tür nicht doch noch aufbekomme) als ein paar Meter entfernt eine Dame in ihr Auto steigt. Wie es sich für eine Frau gehört, hat sie natürlich keinen Enteiser dabei und fährt ein Auto mit automatischem Türöffner.
Ich mach mich also auf den Weg, als mir ein Raucher entgegen kommt. Mein Gehirn fäng an zu knacken (Raucher -> Feuerzeug -> Schlüssel erhitzen -> Türschloß öffnen -> Auto fahren). Da der Kerl freundlich drauf ist machen wir uns auf dem Weg zu meinem Auto und versuchen einige Minuten lang mit einem erhitzten Schlüssel die Tür zu öffnen. Keine Chance, das Schloß lässt sich nur unmerklich besser bewegen und der Schlüssel ist in wenigen Sekunden wieder eiskalt.
Ich begrab meine Hoffnungen auf eine Heimfahrt mit dem Auto also erneut und will mich auf den Weg machen. Vor dem Bahnhof seh ich gerade ein Auto wegfahren (ich muß hinzufügen, dass ich in einem 30.000-Seelenort wohne, wo nicht allzu viele Leute ihr Auto am Bahnhof parken und dadurch noch weniger Leute da sind, die dann zufällig auch noch wegfahren).
Da es ebenfalls ein Golf ist, starte ich einen Versuch, den Fahrer anzuhalten. Vielleicht hat er ja als "Leidensgenosse" Enteiser dabei. Und tatsächlich, BINGO.
Ich mach mich mit Enteiser also wieder auf dem Weg zum Auto, schieß eine kräftige Ladung von dem Zeug ins Fahrerschloß und lauf zurück zu dem freundlichen Herrn, der mir das Spray gab. Es folgt ein kurzer Smalltalk, der meine Zuversicht beinhaltete, dass das Schloß nun mittlerweile aufgetaut sein dürfte und den ein oder anderen Danke-Kommentar. Anschließend gehe ich zurück zum Auto - um festzustellen, dass das Schloß immer noch zugefroren ist. Ich beweg den Schlüssel hin und her, dreh ihn leicht von links nach rechts - nichts. Beifahrertür - nichts.
So geht mir auch das letzte bißchen Hoffnung verloren. Und das wo ich am nächsten Morgen mit dem Auto zu einem Arzttermin fahren muss. Es wartete also der Fußweg abends nach Hause auf mich + der Fußweg am nächsten Morgen von zu Hause zum Bahnhof. JUHU, da freut man sich doch - vor allem wenn zu Hause keiner da ist, der mich mal kurz mit dem Auto abholen kann oder am nächsten morgen zum Bahnhof bringt.
Ich schlappe also los und sehe, dass der andere Golffahrer noch da ist. Er schaut mich erstaunt an, ich erzähl ihm kurz was los ist und er meint, ich solle mir nochmal das Spray nehmen, die Schlösser kräftig einsprühen, er würde so lange warten. Also wieder zurück zum Auto und die nächsten Versuche Fahrer- und Beifahrertür zu öffnen. Nichts... Auch beim Kofferraum nicht. Immerhin bewegt sich das Schloß der Beifahrertür nun etwas, leichte Hoffnung ist also noch da.
Dann kommt mir der Helfer in der Not entgegen, bestätigt mir, dass er so etwas auch noch nicht erlebt hat und versucht nun seinerseits die Beifahrertür mit Spray zu bearbeiten. Als Nächstes versuchen wir es wieder mit einem Feuerzeug, aber mehr als zwei Millimeter nach links und rechts lässt sich der Schlüssel im Schloß der Beifahrertür nicht bewegen. Es folgt eine kurze Beurteilung der Lage. Der Golffahrer muss nun langsam los. Man wünscht sich noch einen schönen Abend und ich pack meine Hände in die Jackentaschen und laufe los. 30 Minuten sind jetzt vergangen in denen ich versucht habe mein Auto aufzubekommen. Es ist kalt und langsam drängen sich mir die ersten Gedanken auf, wie ich das Auto denn dann erst am nächsten Morgen aufbekommen soll, wenn es über Nacht noch kälter wird.
Nach drei, vier Metern dreh ich mich noch einmal zum Auto um und stoße als Konsequenz in Gedanken den ein oder anderen Fluch aus. Dabei schweifen meine Augen im Weggehen begriffen kurz über die Heckseite des Autos. Unter dem Schnee erkenne ich eine "4" auf dem Nummernschild. Ich verharre kurz und drehe mich erneut um. RA-NR 4444 steht da auf dem Nummernschild, ein dunkelfarbener Golf III, weitestgehend mit Schnee bedeckt.
Das Ganze hat nur einen Haken: Mein Golf hat als Kennzeichen RA-LZ 758...
Donnerstag nachmittag, Badner Land, es schneit. In dichten Flocken kommt der Schnee von Himmel und begräbt die Landschaft unter sich in einer weißen Schneedecke.
Schon etwas müde komme ich mit der Straßenbahn an unserem Hauptbahnhof an, sehe dass in meinem Wohnort einiges mehr an Schnee liegt als weiter nördlich und gehe bereits mit dem leisen Verdacht auf mein Auto zu, dass es vermutlich zugefroren sein wird.
Ich komm also an mein Auto, das schön vollständig mit Schnee bedeckt ist und merke sofort, dass ich keinen Enteiser für's Türschloß dabei habe. Ein ziemlicher Fehler, wenn man einen Golf III fährt.
Aber ok, voller Hoffnung versuche ich nach und nach die Fahrertür, Beifahrertür und den Kofferraum zu öffnen - nichts.
In Gedanken rechne ich mir bereits aus, auf wieviel Minuten Fußweg ich mich bis nach Hause gefasst machen darf (falls ich die Tür nicht doch noch aufbekomme) als ein paar Meter entfernt eine Dame in ihr Auto steigt. Wie es sich für eine Frau gehört, hat sie natürlich keinen Enteiser dabei und fährt ein Auto mit automatischem Türöffner.
Ich mach mich also auf den Weg, als mir ein Raucher entgegen kommt. Mein Gehirn fäng an zu knacken (Raucher -> Feuerzeug -> Schlüssel erhitzen -> Türschloß öffnen -> Auto fahren). Da der Kerl freundlich drauf ist machen wir uns auf dem Weg zu meinem Auto und versuchen einige Minuten lang mit einem erhitzten Schlüssel die Tür zu öffnen. Keine Chance, das Schloß lässt sich nur unmerklich besser bewegen und der Schlüssel ist in wenigen Sekunden wieder eiskalt.
Ich begrab meine Hoffnungen auf eine Heimfahrt mit dem Auto also erneut und will mich auf den Weg machen. Vor dem Bahnhof seh ich gerade ein Auto wegfahren (ich muß hinzufügen, dass ich in einem 30.000-Seelenort wohne, wo nicht allzu viele Leute ihr Auto am Bahnhof parken und dadurch noch weniger Leute da sind, die dann zufällig auch noch wegfahren).
Da es ebenfalls ein Golf ist, starte ich einen Versuch, den Fahrer anzuhalten. Vielleicht hat er ja als "Leidensgenosse" Enteiser dabei. Und tatsächlich, BINGO.
Ich mach mich mit Enteiser also wieder auf dem Weg zum Auto, schieß eine kräftige Ladung von dem Zeug ins Fahrerschloß und lauf zurück zu dem freundlichen Herrn, der mir das Spray gab. Es folgt ein kurzer Smalltalk, der meine Zuversicht beinhaltete, dass das Schloß nun mittlerweile aufgetaut sein dürfte und den ein oder anderen Danke-Kommentar. Anschließend gehe ich zurück zum Auto - um festzustellen, dass das Schloß immer noch zugefroren ist. Ich beweg den Schlüssel hin und her, dreh ihn leicht von links nach rechts - nichts. Beifahrertür - nichts.
So geht mir auch das letzte bißchen Hoffnung verloren. Und das wo ich am nächsten Morgen mit dem Auto zu einem Arzttermin fahren muss. Es wartete also der Fußweg abends nach Hause auf mich + der Fußweg am nächsten Morgen von zu Hause zum Bahnhof. JUHU, da freut man sich doch - vor allem wenn zu Hause keiner da ist, der mich mal kurz mit dem Auto abholen kann oder am nächsten morgen zum Bahnhof bringt.
Ich schlappe also los und sehe, dass der andere Golffahrer noch da ist. Er schaut mich erstaunt an, ich erzähl ihm kurz was los ist und er meint, ich solle mir nochmal das Spray nehmen, die Schlösser kräftig einsprühen, er würde so lange warten. Also wieder zurück zum Auto und die nächsten Versuche Fahrer- und Beifahrertür zu öffnen. Nichts... Auch beim Kofferraum nicht. Immerhin bewegt sich das Schloß der Beifahrertür nun etwas, leichte Hoffnung ist also noch da.
Dann kommt mir der Helfer in der Not entgegen, bestätigt mir, dass er so etwas auch noch nicht erlebt hat und versucht nun seinerseits die Beifahrertür mit Spray zu bearbeiten. Als Nächstes versuchen wir es wieder mit einem Feuerzeug, aber mehr als zwei Millimeter nach links und rechts lässt sich der Schlüssel im Schloß der Beifahrertür nicht bewegen. Es folgt eine kurze Beurteilung der Lage. Der Golffahrer muss nun langsam los. Man wünscht sich noch einen schönen Abend und ich pack meine Hände in die Jackentaschen und laufe los. 30 Minuten sind jetzt vergangen in denen ich versucht habe mein Auto aufzubekommen. Es ist kalt und langsam drängen sich mir die ersten Gedanken auf, wie ich das Auto denn dann erst am nächsten Morgen aufbekommen soll, wenn es über Nacht noch kälter wird.
Nach drei, vier Metern dreh ich mich noch einmal zum Auto um und stoße als Konsequenz in Gedanken den ein oder anderen Fluch aus. Dabei schweifen meine Augen im Weggehen begriffen kurz über die Heckseite des Autos. Unter dem Schnee erkenne ich eine "4" auf dem Nummernschild. Ich verharre kurz und drehe mich erneut um. RA-NR 4444 steht da auf dem Nummernschild, ein dunkelfarbener Golf III, weitestgehend mit Schnee bedeckt.
Das Ganze hat nur einen Haken: Mein Golf hat als Kennzeichen RA-LZ 758...