«Palast-Revolution»: Diener der Queen kündigen wegen Niedriglöhnen

RollerChris

R.I.P.
London (dpa) - Kurz vor Beginn ihres alljährlichen Sommerurlaubs haben fünf der zehn Diener von Königin Elizabeth II. (76) auf ihrem schottischen Feriendomizil Schloss Balmoral gekündigt. Zwei weitere sähen sich ebenfalls schon nach einem anderen Job um, berichtete die Zeitung «The Sun». Der Grund für die «Palast-Revolution» sei die schlechte Bezahlung. Einer der Mitarbeiter sagte, wenn die Queen auf Balmoral residiere, bedeute dies für die mitgereiste Dienerschaft eine 104-Stunden-Woche. «Der Stundenlohn beträgt aber nur 1,65 Pfund (2,60 Euro), und das ist 2,45 Pfund (3,90 Euro) weniger als der gesetzliche Mindestlohn. Alle haben die Schnauze voll davon.»

Nach Informationen der «Sun» hat sich die Queen bei ihren Dienern nach den Gründen für die hohe Fluktuation erkundigt. Daraufhin habe sie zur Antwort bekommen: «Weil die auf dem Sozialamt mehr kriegen, Ma'am.» Einer der Abwanderer hat sein Einkommen als Butler in einem Londoner Hotel schon vervierfacht. Ein anderer verdient bei der Polizei doppelt so viel wie zuvor in Diensten der Königin.

Die Queen - eine der reichsten Frauen der Welt - gilt seit langem als einer der schlechtesten Arbeitgeber des Großbritanniens. Die Höhe der Gehälter wird zum Teil noch nach Richtlinien aus dem 14. Jahrhundert bemessen. Viele Diener bekommen mit ihrem Anstellungsvertrag gleich ein Formular ausgehändigt, mit dem sie zusätzlich Sozialhilfe beantragen können. Einmal veröffentlichte die Queen sogar eine Anzeige, mit der sie Diener ganz ohne Bezahlung anwerben wollte - das allerdings verstieß gegen EU-Bestimmungen. Dazu strich Sir Michael Peat, der Verwahrer der Königlichen Privatschatulle, in den vergangenen Jahren noch Vergünstigungen wie Gratis-Suppe und kostenloses Schuhe-Flicken.
 
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