Ich find's irgendwie sympathisch

Keuchhusten

assimiliert
Eine junge blonde Russin, Alkohol und Kippen, sich gemütlich in einer warmen Ibiza-Nacht auf dem Sofa breit machen und nebenher das eigene Land an die Russen verschachern.

Der Vize-Häuptling der Schluchtenkacker ist in eine Falle getappt

Ich find's, wie schon im Titel gesagt, sympathisch. Bei unsern Politiker stelle ich mir das Verkaufen des Volkes wesentlich formeller vor. So mit Tischsitten, gewähltem Tonfall und diskreter Wortwahl. Sicherlich sehr viel steifer.

Beim Strache merkt man einfach, dass er noch Mensch geblieben ist. Man möchte sich einfach ne Flasche schnappen und mitschachern.

Ein Ösi-Politexperte meinte gegenüber der Kronen-Zeitung, dass dies der größte Einschlag seit Jahrzehnten sei. Ich bin mir da nicht so sicher. Wenn man bedenkt, welche Tabus in den USA und im UK schon gefallen sind, ohne dass es das Volk sonderlich beeindruckt hat. Mal sehen was draus wird.
 
Nun, da können die beiden immer noch sagen, sie hätten sich einen privaten persönlichen Spaß gemacht und dass sie die Angelegenheit in keinster Weise ernst genommen haben.

Ob das Folgen hat, glaube ich eher weniger. Die Schluchtenkacker sind da dann doch etwas anders gestrickt als die Deutschen Piefkes.
 
Und, was sagt uns das? Politiker sind, wenn es um die Macht geht, keine Engel, natürlich mit Ausnahme unserer regierenden Pastorentochter. Erinnere dich an einen gewissen Herrn Kohl, der ein Spendengeheimnis, selbst nach Androhung von Beugehaft, mit ins Grab nahm.
 
Kurz hat reagiert, schließt weitere Zusammenarbeit mit FPÖ-Chef Strache aus.

... Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) schließt nach dpa-Informationen eine weitere Zusammenarbeit mit dem Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache aus. Ein Rücktritt oder eine Entlassung des 49-Jährigen ist damit die logische Folge. ...

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_85775588/regierungskrise-in-oesterreich-kanzler-kurz-schliesst-weitere-zusammenarbeit-aus.html
 
Nun, da können die beiden immer noch sagen, sie hätten sich einen privaten persönlichen Spaß gemacht und dass sie die Angelegenheit in keinster Weise ernst genommen haben.

Meines Wissens war die Dame ein Lockvogel, da wird die Erklärungsnot des Herren schon etwas größer. Wahrscheinlich hat er das durchschaut und halt mitgespielt.
 
Persönlich finde ich (versuchte) Korruption keineswegs sympathisch.
Dass das Ganze möglicherweise nur ein Honeypot war spielt dabei keine Rolle, es zeigt nur das Herr Strache grundsätzlich bereit ist sich bestechen zu lassen.
 
Persönlich finde ich (versuchte) Korruption keineswegs sympathisch.

Das Konzept der Ironie ist dir irgendwie fremd, oder? ;)

Viel grusliger als die Baugesellschafts-Geschichte finde ich den Verkauf der Wasserversorgung. Beim Thema Bau wird seit Menschengedenken geschmiert, aber die Wasserversorgung ist noch mal eine ganz andere Nummer. Das ist eine grundlegende, lebenswichtige Aufgabe des Staates.

Der Ressort-Chef der Süddeutschen meinte, dass er sich ein derartiges Verhalten bei einem deutschen Politiker nicht vorstellen könne. Ich persönlich kann mir das auch in Deutschland sehr gut vorstellen. Die geistigen Geschwister der FPÖ wären dafür prädestiniert. Zumal sie noch leichter in eine solche Falle tappen würden, so amateurhaft wie die agieren.
 
Das Konzept der Ironie ist dir irgendwie fremd, oder? ;)
Eigentlich nicht, aber in Deinem Eingangspost fehlt dann doch zumindest mal ein Smiley, zumal Du im Text auch noch einmal betonst, wie sympathisch Du das findest. ;)

In China wird für Korruption übrigens die Todesstrafe verhängt (und zwar sowohl für den Geldgeber als auch für den -nehmer.
Das ist mir äußerst sympathisch und schließt Wiederholungstaten wirksam aus. ;)
 
Eigentlich nicht, aber in Deinem Eingangspost fehlt dann doch zumindest mal ein Smiley, zumal Du im Text auch noch einmal betonst, wie sympathisch Du das findest. ;)

Ich werde in Zukunft kleine Verständnishilfen einbauen. *beitoombaumarktanrufenzaunpfählebestellen* ;)

Mal ne andere Frage - Wir hatten in den letzten Jahren ja, zumindest in D, öfter mal den Begriff "Volksverräter" in der Diskussion. Ich weiß nicht, aber ich find den Begriff gerade ganz passend. Wie der Strache da die Nord-Albaner an den Russen verhökern will, dürfte den Tatbestand doch ganz gut erfüllen.
 
Nach meinem Verständnis meint man mit "Volksverrätern" gemeinhin Verräter am eigenen Volk.
Und imho ist der Herr Strache selbst kein Albaner … ?
 
Nun hat Kanzler Kurz das vermutlich einzig beste gemacht und es wird kurzfristig Neuwahlen geben (passt ja :D)
Der Vizekanzler ist in den Aufnahmen auch über ihn hergezogen und das Verhältnis ist dadurch nachhaltig gestört.
Das kann für ihn eigentlich nur besser werden. Schauen wir mal.
 
Nach meinem Verständnis meint man mit "Volksverrätern" gemeinhin Verräter am eigenen Volk.
Und imho ist der Herr Strache selbst kein Albaner … ?

Nord-Albaner ist eine spassig-rassistische Bezeichnung für die Österreicher (ähnlich wie Inselaffen für die Engländer). Leitet sich vermutlich von dem Spruch "In Wien fängt der Balkan an." ab.
 
Nord-Albaner ist eine spassig-rassistische Bezeichnung für die Österreicher (ähnlich wie Inselaffen für die Engländer).
Habe ich zwar noch nie gehört (und eine Kollegin von mir ist Österreicherin), aber man kann ja nicht alles kennen/wissen. ;)

Unter diesem Aspekt sind die von Strache geäußerten Absichten wie z.B.
Wir wollen eine Medienlandschaft ähnlich wie der Orbán aufbauen.
durchaus möglicherweise verfassungsrechtlich relevant (wobei ich mich im österreichischen Recht überhaupt nicht auskenne).

Er spricht ja an verschiedenen Stellen in der Mehrzahl (wir), da fragt man sich natürlich schon inwiefern er auch im Namen seiner ganzen Partei spricht?
Aber eigentlich nicht verwunderlich, meiner Meinung nach sind die ganzen extrem rechts (oder links) stehenden Parteien global (nicht nur in Österreich) grundsätzlich anti-demokratisch orientiert.
 
Was mich langsam interessiert: Wer steckt da eigentlich dahinter? Böhmermann hat Bescheid gewusst, das Zentrum für politische Schönheit angeblich auch. Spiegel und Süddeutsche haben es veröffentlicht. Die Spur führt also erst einmal nach Deutschland in die linke Szene.

Allerdings sickert auch immer mehr die Vorgeschichte durch. Und die klingt aus meiner Sicht zu komplex für die Aktion einer Gruppierung aus der linken Szene. So etwas wird nicht in der Roten Flora auf die Beine gestellt. Das war entweder der Job einer staatlichen Institution (Geheimdienst oder Ministerium) oder einer nicht-staatlichen Organisation mit beachtlichen Fähigkeiten im operativen Bereich.

Versteht mich nicht falsch. Es ist gut, dass die Menschen zu sehen kriegen, wie diese Typen ticken. Aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass hier ein "Robin Hood" am Werke war.

Zumal der Schuss nach hinten losgehen könnte. Was ist, wenn die FPÖ-Wähler das als Abwehraktion des politischen Establishments interpretieren? Strache hat ja schon versucht, es in die Richtung zu lenken.

Ich bin auf jeden Fall auf die nächsten Umfragen gespannt. Bei den Umfragen schwankte die FPÖ in diesem Jahr zwischen 22 bis 25 %. Den Medien nach müsste die FPÖ ins Bodenlose stürzen. Ich glaub da nicht so recht dran. Auf jeden Fall wird man sehen, wie viel Prozent der Wähler bereit sind, mit der FPÖ komme was wolle zu marschieren.
 
Es ist durchaus denkbar, dass er reingelegt wurde, von wem auch immer. Entscheidend ist aber die politische Gesinnung und nicht, dass er reingelegt wurde.
Denn wenn er völlig "unbeobachtet" so seinen Charakter und seine Authentizität freilegt, dann können die Wähler nicht sagen, dass sie nicht gewusst haben, welche politische Gesinnung er in Wahrheit hat.

Mal ganz krass: Wenn man Angela Merkel unter der Dusche filmen würde, wie sie deutsches Liedgut der Nazis vor sich hin trällern würde (was sie imho nicht tut!), dann wäre das sinngemäß das gleiche, auch wenn hier massiv in das Persönlichkeitsrecht von Merkel eingegriffen wurde. Hier könnte man höchstens noch sagen, dass es sich um Fake mit technischen Mitteln handelt.
Beim FPÖ-Chef Strache waren aber noch zwei weitere Personen dabei.
 
Lass es mich so sagen.
Anstatt uns zu freuen, dass ein Drecksack vom Blitz erschlagen worden ist, sollten wir uns überlegen, wie dieser Blitz zustande gekommen ist, ob es demnächst noch mal blitzt und wie wir verhindern können, selbst vom Blitz erschlagen zu werden.
Ich glaube nun mal nicht an das Gute im Menschen.
Schon gar nicht, wenn's um Politik geht.
 
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