Information Wenn dem Sprecher schlecht wird

Kam heute morgen im Radio, der hat das falsche Medikament bekommen und musste sich übergeben deswegen.
 
Tja, bei der Tagesschau herrscht halt noch deutsches Pflichtgefühl.

Für mich ist Hofer jetzt kein Star, aber verkörpert halt noch irgendwie das Tagesschau-Feeling der Bonner Republik.
 
Mir kam das auch bekannt vor, weil ich oft in meinen Berufsleben mit dem Kopf unterm Arm arbeiten gegangen bin.
Ja mit Heldentum hat das nichts zu tun.
 
...weil ich oft in meinen Berufsleben mit dem Kopf unterm Arm arbeiten gegangen bin.

JA! Das ist ein großes Problem und merke ich heute noch! :devil

Das war auch ein großes Problem meiner Frau.
Aus dem Krhs abgeholt und erst zur Firma.
Richtig gedankt wurde es NIE!:cry:
 
...
Richtig gedankt wurde es NIE!:cry:

Ich habe in mehr als 30 Jahren nicht einen einzigen Tag auf Arbeit wegen Krankheit gefehlt. Klar wurde auch ich nicht von Husten, Schnupfen, Magenschmerzen wegen Stress usw. verschont, zum Arzt bin ich deswegen aber nie gegangen. Das wurde immer übers Wochenende halbwegs auskuriert. Das gefiel dem Chef natürlich, aber in DM/Euro drückte er seinen Dank dafür nicht aus, sondern mit den Worten: Du bist eben noch alte Schule und besonders robust.
 
Wer krank ist, gehört ins Bett oder auf das Sofa.
Da stimme ich Dir mit Einschränkung zu. Je nach Position, Berufsbild und Erkrankung erwarte ich tatsächlich, dass gearbeitet wird, auch wenn man vom Arzt eine AU bekommen könnte.
Bei einer sitzenden Tätigkeit kann man z.B. ggf. auch mit einem eingewachsenen Fussnagel weiterarbeiten. Wenn die Genesung gefährdet ist oder die Gefahr besteht, Kollegen oder Kunden anzustecken, hat man gefälligst mit seinem Hintern zuhause zu bleiben. Allerdings, und da kommt meine Unternehmerseite zum Vorschein, sehe ich im Wartezimmer beim Arzt immer wieder Gestalten, die es nur darauf anlegen, einen gelben Schein zu bekommen und da habe ich schon während meiner Ausbildung sehr allergisch drauf reagiert.


Ich gehöre sicherlich nicht zu denjenigen, die schon ihr eigenes Klingelschild an der Arztpraxis anbringen, wenn gleich ich dank Diabetes regelmäßig beim Arzt bin (aufgrund der 150m Luftlinie zwischen Homeoffice und Artzpraxis sowie einer soliden Terminplanung bei meinem Arzt sind das aber in der Regel Arztbesuche, die vor der Arbeitszeit stattfinden oder, selbst wenn es mal während der Arbeitszeit sein muss, kaum auffallen.
Krank war ich in den vergangenen Jahren auch des öfteren, wobei das selten in einer Krankschreibung endete. Dafür habe ich immer weit über das übliche Maß hinaus gearbeitet. Bis meine Freundin hier eingezogen ist, waren mir auch Wochenenden, Feiertage und Urlaub recht egal. Wurde seitens meines Arbeitgebers immer gerne angenommen und eigentlich auch als selbstverständlich angesehen.

Naja, nun wohnt meine Freundin schon ein paar Jahre hier und im Laufe der Jahre habe ich versucht, eine etwas bessere "Work-Life-Balance" zu erreichen. Zu diesem Zwecke habe ich laut meinem Arbeitsvertrag ein Arbeitszeitkonto, damit zumindest ein gewisser Ausgleich entsteht. In den letzten Jahren hatte mein Chef auch nie etwas dagegen, wenn diese Regelung sehr flexibel ausgelegt wurde. Laut Vertrag müsste ich meine Plusstunden bis zum Ende des jeweiligen Jahres abfeiern. In den Jahren zuvor war es ihm völlig egal, ob ich die Stunden mit ins neue Jahr nehme und dann für meinen Nebenjob oder einen längeren Urlaub mal im Block abgefeiert habe. Jetzt habe ich im letzten Jahr einige Stunden zu wenig gearbeitet, was aber nicht gereicht hat, mein Stundenkonto zu leeren. Ich bin also mit meinem kompletten Resturlaub und 130 Stunden Plus in dieses Jahr gestartet. Das lag in erster Linie daran, dass mein Chef im vierten Quartal auf die Idee kam, jetzt doch endlich sowas wie eine Warenwirtschaft einzuführen und ich der Depp war, der sich um alles kümmern durfte. Also wurden im vierten Quartal keine weiteren Stunden abgebaut, sondern wieder ordentlich geklotzt.

Jetzt ist es so, dass ich dank meiner Arbeitswut der letzten Jahre erneut in einen Burnout drifte. Kein Problem dachte ich mir, ich habe habe ja noch unendlich Plusstunden und mache einfach mal eine lange Auszeit. War nett gemeint, denn dadurch spart mein Chef doch einiges. Eine Krankschreibung, die mir mein Arzt sofort aufdrängen wollte, reduziert ja nicht die Plusstunden und wenn ich meine Stunden dafür aufwende, müsste Chef sie nicht auszahlen. Also habe ich einfach mal im Januar vorsichtshalber gekündigt und meine Stunden und den Urlaub auf den Markt geschmissen. Seit dem diskutieren wir über diese Auszeit, die meinem Chef zu lang ist (was ich ja auch einerseits verstehen kann). Allerdings finde ich es fast heroisch von mir, meinen erworbenen Freizeitanspruch dafür zu nutzen, wieder zu gesunden und bin ehrlich angepisst, dass er jetzt, vier Wochen vor der geplanten Auszeit, von mir erwartet, dass ich einen Ersatz für mich beschaffe.

Also habe ich ihm jetzt vorgeschlagen, mir "diese verfickten Stunden" auszahlen soll und ich keine Auszeit nehme. Ist ihm auch nicht recht, weil er genau weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ich nicht mehr kann. Ist mir aber gerade egal. Ich kann auch Kleinkind und bockig. Sicherlich kann man Gesundheit nicht in Geld aufwiegen, aber für diese Nummer darf er richtig bluten. Meine Kündigung ist noch nicht zurückgenommen und wenn er mich halten will, muss der die Schatulle jetzt ganz weit öffnen. Und wenn es bei mir nicht mehr geht, kommt eben die AU und kann sehen, wo er sich einen Ersatz beschafft. Ich erwarte keinen Dank und keine Boni, ein fairer Umgang ist aber das mindeste.
 
@Duftie: Pass bloß auf dich auf, es gibt keinen Dank, zumindest selten und dein Chef kann auch nicht in dich hinein horchen. ;)

Ich habe es auch mal bis zur absoluten Schmerzgrenze getrieben und als ein externer Berater (selber Workaholiker) mir sagte, dass ich Scheiße aussehe, da habe ich nachgedacht.
Dann hatte ich Aussetzer und der Abteilungsleiter hat mich dann nach Hause geschickt.
Ich war ein halbes Jahr krank, weil ich mir keine Ruhe gegönnt habe.

Das mit dem echt krank sein, ja ich meinte ja auch nicht wenn ein Furz quer sitzt, ist zumindest auch ein Nachweis der Überbelastung und wenn du krank bist und Überstunden abfeierst, dann schießt du dir richtig ins Knie. Weil damit kaschierst du es auch noch selbst.

Glaube mir, deine Leistungskurve wird auch mal nach unten gehen und du kannst nichts dagegen machen!

Deine Berufsjahre sind aber dein Erfahrungsschatz und der ist einem weitsichtigen Chef auch wichtig, es sei denn, er ist Personal- oder gar Controllingchef. Die haben keine Schmerzgrenze. :D
 
Ich kann diesen Standpunkt nur bestätigen. Im besten Fall bekommt man Lob. Mehr aber auch nicht.

Ist gerade mal wieder einem Freund von mir passiert. Hat sich bis zur Erschöpfung den Arsch aufgerissen, weil er auf einen Anschlussvertrag hoffte. Ich habe ihm immer nur mitgeteilt, dass es, nach allem, was er mir erzählte, niemand interessieren wird, sondern der Chef knallhart nach Bedarf entscheiden wird. Er wollte die Hoffnung nicht aufgeben.

Leider habe ich Recht behalten. Dürfte einige Wochen psychologische Betreuung leisten, bis die neuen Arbeitsangebote auf dem Tisch lagen.

War aber schon immer so und wird auch immer so bleiben. Die Alternative wäre ein System wie in der DDR. Auch keine Lösung. Einen Mittelweg scheint es nicht zu geben.
 
Das gibt es aber auch anders. Eine meiner Bekannten ist sozusagen Urlaubsresistent. Die hat einfach Spaß daran zu arbeiten. Was sich auch deutlich in ihren Überstunden bemerkbar macht. Zudem ist sie die einzig ausgebildete Fachkraft in dem Laden außer ihrem Chef. Dieser ist durchaus öfter mal im Jahr auf Geschäftsreise in weit entfernten Ländern und dann schmeißt sie sozusagen den Laden im Büro.

Im Normalfall ist vorgesehen das sie im Turnus von vier Jahren eine Gehaltserhöhung erhält. Als sie dann jedoch 2017 es geschafft hatte, in einem Jahr auf etwas über 300 Überstunden zu kommen, zog ihr Chef diese Erhöhung einfach zwei Jahre vor.
Da sich ihr Arbeitsverhalten bisher nicht verändert hat, wird sie dieses Jahr wahrscheinlich die nächste Gehaltserhöhung erhalten.

Ich habe es auch mal bis zur absoluten Schmerzgrenze getrieben
Dies ist mir in meinem Leben auch durchaus öfter passiert. In meinem speziellen Krankheitsfall sogar eigentlich viel zu oft. Aber da wusste ich noch nix darüber.
Ich hab auch schon in einem separaten Büro mit Fieber gesessen um diese eine Aufgabe zu Ende zu bringen. Ich hasse das, wenn ich etwas anfange, aber in der mir selbst vorgegebenen Zeit nicht fertig werden kann. Lieber bleibe ich länger da. Auch deswegen, weil ich bei einer unfertigen Problemlösung zu Hause nicht abschalten kann.

Inzwischen weiß ich jedoch, dass ich sehr genau in mich hinein hören muss, wenn ich arbeite. Hyperaktivität ist zwar meist ungemein Leistungsfördernd, aber ich verbrenne auch viel zu viel Energie damit, die sich mit einmal ordentlich ausschlafen nicht wieder komplett regeneriert. Natürlich sind die meisten Chefs durch klein Schpaiks Energieleistungen erfreut (ganz im Gegensatz zu den meisten Mitarbeitern), aber ich ernte dann meistens kein Verständnis, wenn ich schon nach ein paar Monaten ne Art von Burn-out habe.
Zurückblickend habe ich nach 1996 kein Arbeitsverhältnis, bei dem ich jeden Tag antraben musste, länger als 10 Monate durchgehalten. Danach war ich leer und ausgebrannt. Teilweise brauchte ich Monate, um wieder die Energie aufzubringen, einen erneuten Versuch in der Arbeitswelt zu starten.

Heute weiß ich, das es eigentlich am Besten ist, sofort meine Arbeit einzustellen, wenn ich Hyperaktiv werde. Was wesentlich leichter klingt, als es ist. Tatsächlich schüttet mein Körper Glückshormone aus, wenn es dazu kommt und wenn ich dann auch noch Arbeitstechnisch erfolgreich bin, ist das einfach geil. :)
Ein etwas "krummer Vergleich" - wie mein Neurologe so schön sagte - könnte man heranziehen mit der Einnahme von Kokain. Bei mir funktioniert das noch ein wenig anders, aber die Gefühle sind recht ähnlich. Die Auswirkungen auch.

Tatsächlich möchte ich den glückselig machenden Effekt der Hyperaktivität, nicht missen. Also wenn ich in irgendeiner Arbeit aufgehe. Dies darf jedoch nur zu gesonderten Zeiten, mit genügend Freiraum, in meinem privaten Bereich stattfinden. Was bei mir jedoch nun GANZ GENAU Hyperaktivität auslöst weiß ich nicht. Und dann wird das Ganze doch recht Schwierig für den Arbeitgeber. Und den Gesetzgeber. Und meinem Umfeld. Und den Leuten hier im Forum... und und und....

Die Hyperaktivität ist ein Kontrollverlust. Ich kann in den seltensten Fällen abschätzen, wann diese einsetzt und ich kann sie nicht von meiner Seite her einfach abschalten. Im Regelfall hört sie meist auf, wenn ich nicht mehr kann. Also wenn die körpereigenen Energien verbraucht sind.
Ist ähnlich wie mit Depressionen. Auch bei denen kann ich nicht sagen, wann sie kommen oder gehen. In beiden Fällen habe ich mich jedoch eigentlich tunlichst von normaler Arbeit und vor Allem von Mitarbeitern oder gegebenenfalls Kunden oder Klienten fern zu halten.

Noch komplizierter wird das Ganze, weil ich im Regelfall sozusagen schleichend in diese zwei Phasen (da gibt das noch ein paar mehr..) rutsche. Eigentlich bedarf ich eines externen Kontrolleurs, der ständig meinen seelischen Zustand überwacht. Der dann auch die Befugnis hat, einen kompletten Stopp meiner Tätigkeit herbei zu führen.

Im Erwachsenden-Dasein wird dies anscheinend über Disziplin und Vernunft geregelt. Beides ist bei Kontrollverlust jedoch häufig so überhaupt nicht mehr vorhanden.
Rückblickend ist ein Indikator für Hyperaktivität durchaus hin und wieder ein langer Text von mir in einem Beitrag. ...und irgendwie wird der hier immer länger. Da ich morgen früh einen Gerichtstermin habe, höre ich hier einfach mal auf.

Gute Nacht!
 
... Da ich morgen früh einen Gerichtstermin habe, höre ich hier einfach mal auf. ...

ot.

Viel Glück connie_jail.gif ;):D
 
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