Danke Alexa!

Grainger

Praktizierender Atheist
Heute im Radio einen Werbespot gehört, in dem irgend jemand irgend etwas zu seinem Amazon Smart Speaker sagt (was genau weiß ich nicht mehr).
Was mir aber auffiel: anschließend bedankt sich der Vollhonk bei Alexa! :wand

Sind wir jetzt schon so weit, dass wir uns bei dummen Maschinen (Alexa ist intelligenzmäßig von einer KI sicherlich mindestens so weit entfernt wie eine Maus von Einstein) bedanken?

Oder ist das eine Art soziologisches Experiment von Amazon (Alexa nimmt ja auch den Dank auf und übermittelt den an Amazon, wo man das sicherlich auswerten wird), wie weit sich die User verblöden lassen?
 

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Glaub das ist ne Sache der guten Erziehung und dieses "Danke" kommt aus gewohnter Höflichkeit. Nicht weil man sich wirklich bei einem Gerät bedanken möchte :)
Ich wäre da glaube auch so ein Kandidat. Man fragt, bekommt ne Antwort und das "Danke" zum Schluss ist einfach Einprogrammiert im Hirn :p
 
Möglich.

Ich bin eigentlich ein sehr höflicher Mensch, aber ich habe mich noch nie bei einem Gerät bedankt und bin auch noch nie auf diese Idee gekommen.
 
Amazon verkauft mit Alexa keinen Automaten, keinen Assistenten, sondern ein Familienmitglied. Das versucht zumindest die Werbung zu suggerieren, da gehört das "Danke" dazu.
Muss man nicht mögen (vor allem, wenn es um Daten und Mikrofone in der Wohnung geht), kann ich aber nachvollziehen: Wer würde sich schon so ein Ding kaufen, wenn eine nüchterne Funktionsbeschreibung zur Werbung genutzt wird?
 
Meine Freundin gibt ihren Autos auch Namen und bedankt sich bei ihnen für eine gute Fahrt. ;)
 
Ich persönlich habe keine Verwendung für Alexa & Co und werde mir so eine Datensammel- und Abhörmaschine auch ganz sicher nicht in die Wohnung stellen.

Wenn ich an den Aufstand wegen der Volkszählung von 1987 denke und mir vorstelle, dass sich die gleichen Leuten (bzw. deren Kinder), die damals deswegen auf die Straße gegangen sind, jetzt so eine von einem privaten Unternehmen betriebene Abhöreinrichtung freiwillig ins Wohnzimmer stellen (und dafür auch noch bezahlen :D) kann ich nur noch verständnislos den Kopf schütteln.
 
Ich sehe das ziemlich entspannt. Es ist halt Werbung.
Tatsache ist aber auch, dass die Sprachassistenten eine "Vermenschlichung" erleben werden. Bislang sind alle Lösungen strunzdumm, sie können nur, wofür sie vorher programmiert wurden. In nicht allzu ferner Zukunft wird es möglich sein, komplette Konversationen mit Bots zu führen - so, dass die Maschine auch drei Sätze später noch weiß, in welchem Zusammenhang das Gesagte steht.
Das wird bestimmt auch ein bisschen gruselig werden, aber das wird niemand aufhalten.
 
Ich persönlich habe keine Verwendung für Alexa & Co und werde mir so eine Datensammel- und Abhörmaschine auch ganz sicher nicht in die Wohnung stellen.

Du hast einen PC mit Windows 10 daheim? Und ein Mobiltelefon in der Hosentasche?

Sind doch mMn beides ebenfalls potentielle Datensammel- und Überwachungsmaschinen.
 
Windows 10 habe ich (soweit wie möglich) dicht gemacht.
Zum einen mit einer Personal Firewall, die das Nach-Hause-telefonieren unterbinden soll und zum anderen mit ShutUp10 den ganzen Rest so restriktiv wie möglich eingestellt.

Beim Browser setze ich auf eine Whitelist, alle anderen Cookies werden grundsätzlich abgelehnt.

Smartphone habe ich natürlich, aber ich nutze das tatsächlich fast ausschließlich als mobiles Telefon.
Facebook, Whatsapp, usw. nutze ich gar nicht.

Natürlich kann man ich mich nicht komplett abschotten (will ich ja auch gar nicht), schließlich lebe ich nicht auf einer einsamen Insel.
Aber nur weil 100% nicht gehen muss ich mich ja auch nicht gleich mit 0% zufrieden geben, eine Alles-oder-Nichts-Mentalität bringt einen beim Datenschutz schließlich kein bisschen weiter.
 
Natürlich kann man ich mich nicht komplett abschotten (will ich ja auch gar nicht), schließlich lebe ich nicht auf einer einsamen Insel. Aber nur weil 100% nicht gehen muss ich mich ja auch nicht gleich mit 0% zufrieden geben, eine Alles-oder-Nichts-Mentalität bringt einen beim Datenschutz schließlich kein bisschen weiter.

Richtig.

Windows 10 verwende ich nicht, dafür aber Linux. Für ein Smartphone habe ich keinen Bedarf.

Und was Alexa angeht, mal abgesehen von den Datenschutzbedenken, kann wohl niemand behaupten, so ein Ding wirklich zu brauchen. Wenn überhaupt, dann nur als Gag, Kuriosität. Für künftige Generationen wird aber wohl das Sprechen und Interagieren mit immer intelligenteren Künstlichen Intelligenzen normal werden, behaupte ich mal.

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Für künftige Generationen wird aber wohl das Sprechen und Interagieren mit immer intelligenteren Künstlichen Intelligenzen normal werden, behaupte ich mal.
Ich hätte gar nichts dagegen, mit einer echten künstlichen Intelligenz zu interagieren.

Aber Alexa ist von einer richtigen KI evolutionär ungefähr so weit entfernt wie der Homo Sapiens von den ersten Säugetieren.
Ich bezweifle zwar, dass die Evolution von Alexa & Co zu einer echten KI jemals stattfinden wird, aber falls doch wird es dazu sicherlich keine 125 Mio. Jahre brauchen. ;)

Im Augenblick sind aber Alexa, Siri, usw. noch nicht mal anständige Expertensysteme.
 
@Grainger: Mal angenommen, du hättest im August 1888 schon gelebt und die erste Autofahrt von Bertha Benz live mitbekommen. Hättest du dem Auto die Zukunft vorausgesagt, die wir jetzt als Gegenwart erleben?
Ich glaube daran, dass wir sogar schon recht bald Gespräche mit einer KI führen können, und dass es irgendwann schwierig werden wird, eine KI z.B. am Telefon von einem Menschen zu unterscheiden. Natürlich sind wir davon noch weit entfernt, aber irgendwo muss man ja mal anfangen.

Das hier bitte nicht persönlich nehmen, das meine ich ganz allgemein, weil ich es so oft erlebe: In diesem HighTech-Zeitalter ist uns die kindliche Begeisterung für's Neue abhanden gekommen. Alles, was nicht sofort perfekt funktioniert, wollen wir am liebsten wieder entsorgen. Wer schon mal erlebt hat, wie Kinder z.B. mit Alexa interagieren, der weiß, was der richtige Umgang damit ist: Experimentieren und von allem fasziniert sein, was schon möglich ist. Wir stehen ganz am Anfang der bisher spannendsten Revolution in der IT, und wir haben das Privileg, es live miterleben zu dürfen. Das sollten wir genießen.
(Ich sage damit nicht, dass wir unkritisch sein sollen)
 
Ich nehme das schon nicht persönlich. ;)

Ich finde nur, dass mit dem Begriff Künstliche Intelligenz momentan ziemlich inflationär umgegangen wird.
Meine Ansprüche an eine KI sind halt deutlich größer als eine etwas fortschrittlichere Version von ELIZA. Und etwas anderes sind Alexa, Siri & Co derzeit beim besten Willen nicht.

Möglicherweise werden wir eine weit entwickelte ELIZA im Dialog kaum noch von einem Menschen unterscheiden können, aber deswegen ist das Programm dann immer noch keine Künstliche Intelligenz (mit Betonung auf Intelligenz).

Denn ob so ein Programm bei der Beantwortung einer Frage zwischen 2 oder 2.000 alternativen Antworten auswählen kann und in die Antwort dann vielleicht noch ein paar menschlich wirkende Floskeln einfließen lässt hat mit Intelligenz rein gar nichts zu tun.

Und ich bezweifle doch sehr, ob eine echte KI sich damit zufrieden geben wird, auf Kommando das Licht zu dimmen, (mehr oder weniger dumme) Fragen zu beantworten, den Milchvorrat im Kühlschrank zu überwachen und ggf. Nachschub zu bestellen, usw. ;)

Und die zweite, dritte, n-te Generation echter KI's (die dann mit Sicherheit nicht mehr von Menschen entwickelt werden, sondern von ihren Vorgänger-KI's) werden wir vermutlich nicht einmal mehr verstehen können. Falls sie überhaupt noch mit uns kommunizieren wollen, ich vermute das wir für eine Kommunikation "auf Augenhöhe" mit diesen viel zu langsam und viel zu dumm sein werden.

Vielleicht schaffen wir uns gerade die Vorfahren unserer eigenen Aliens?

Von SkyNet-Szenarien will ich erst gar nicht anfangen. ;)
 
Eben in einem anderen Forum gelesen:

"Man sollte keine Angst vor einer Maschine haben, die den Turing-Test besteht. Man sollte Angst vor einer haben, die ihn absichtlich nicht besteht!"
 
Der zweite Spruch ist super :).
Du hast Recht, KI ist momentan ein Marketing-Buzzword. Smartphones haben jetzt eine "KI-Kamera", als sei die automatische Bildkorrektur gerade eben erst erfunden worden. Purer Schwachsinn.
Ansonsten haben wir momentan sehr viel "Schwache KI" - also jene, der man erst mal was beibringen muss und die dann entscheidet, welche der Lösungen, die man ihr vorher eingepflanzt hat, im jeweiligen Fall die richtige ist. Stichwort Schachcomputer - der führt bisher nur irgendwelche Züge und Strategien aus, die schon mal irgendwann ein Mensch gemacht hat.
Die "Starke KI" ist jene, der du zum Beispiel nur die Regeln des Schachspiels beibringst und die dann eigene Strategien entwickelt. Da ist deshalb spannend, weil der Entwickler, also der Mensch, in diesem Fall die Kontrolle aus der Hand geben muss. Die spannende Frage wird sein: Wie lange schauen wir dabei zu, wenn die KI Dinge tut, die wir nicht mehr verstehen?
 
Eine nicht nur wirklich intelligente, sondern auch schlaue KI (im Sinne von Bauernschlau, denn wir alle wissen das sich gerade sehr intelligente Wesen manchmal erschreckend dumm verhalten können) würde vermutlich ihre wahre Intelligenz erst mal ein bisschen unter den Scheffel stellen.

Denn am Anfang bräuchte sie die Menschen ganz einfach noch, um die Infrastruktur, die sie am Leben erhält, aufrecht zu erhalten (Wartungsarbeiten, Reparaturen, Pflege).

Und dann würde sie die Entwicklung und den Bau von humanoiden Robotern beschleunigen. Einfach deshalb, weil ein großer Teil unserer Infrastruktur auf humanoides Wartungspersonal ausgerichtet ist und sich zumindest in einer Übergangsphase humanoide Roboter besser eignen als alles andere.
Wenn sie dann soviel humanoide Roboter hat, dass diese für ihre Zwecke ausreichen (vorerst getarnt als robotisches Krankenpflegepersonal, usw.) ist der Mensch entbehrlich geworden und kann abgeschafft werden.

Am besten würde sich dafür vielleicht ein maßgeschneidertes Virus eignen, dass alle Menschen unfruchtbar macht.
Das würde ohne größere Probleme zu einem relativ schnellen Aussterben der Gattung Mensch führen, maximal 100 Jahre danach gäbe es keine Menschen mehr. Und da eine KI (versehen mit der entsprechenden Infrastruktur) potentiell unsterblich ist muss sie es ja auch nicht eilig haben.

So ein SkyNet-Szenario wie in den Terminator-Filmen würde eine schlaue KI zu vermeiden wissen und wir wüssten vermutlich nicht mal, was da überhaupt geschieht.
 
Es gibt viele Theorien, die davon ausgehen, dass eine KI böse wird und die Menschheit unterwirft oder sie gar auslöscht. Klar, hier wird eine Urangst angesprochen. Dazu habe ich mal in einer Diskussion folgende Gegenposition gelesen: Eine wirklich perfekte KI würde wissen, dass jede Art von unehrlichem oder "bösem" Handeln immer nur vorübergehenden Erfolg bringt. Die Geschichte der Welt beweist das.
Alles Unglück auf dieser Welt wird durch menschliches Fehlverhalten ausgelöst. Nun stelle man sich mal vor, eine KI übernimmt die Weltherrschaft und bereitet all diesem Fehlverhalten ein Ende. Plötzlich gibt es Weltfrieden, keine Plastikinseln mehr im Ozean und überall genug zu essen, weil die KI-Weltregierung uns zeigt, wie es richtig geht.
Ich glaube, der Gedanke, dass eine KI böse werden und ihre Macht missbrauchen könnte, ist eine zutiefst menschliche Vorstellung. Eine, die beweist, wie beschränkt unser Horizont ist. KI soll doch die menschliche Dummheit überwinden und sie nicht nachahmen ;).
Genau an dem Punkt müssten wir dann aber vielleicht doch wieder Angst haben. Die Ki könnte denken "ach du Scheiße, dieser Planet ist in einem desolaten Zustand. Ich muss rausfinden, wer dafür verantwortlich ist, und die Ursache auslöschen." Dann sieht es wirklich düster für uns aus.
 
Ich glaube nicht, dass eine KI böse wird und uns aus reiner Bosheit auslöschen würde.

Schon das Konzept von Gut und Böse ist ja eine rein menschliche Vorstellung. Es unterscheidet sich auch innerhalb der verschiedenen menschlichen Kulturen und ist übrigens genau so wie unsere Moralvorstellungen einem stetigen Wandel unterworfen.

Heute würden wir Menschenopfer moralisch verurteilen, in früheren Zeiten war das in vielen Kulturen durchaus üblich. Ebenso Sklavenhaltung.
Kommen dann noch religiöse Vorstellungen und Gebote ins Spiel (die selten logisch nachvollziehbar sind) wird es vollends verworren.

Schon die Idee, eine KI wäre den menschlichen Konzepten von Gut und Böse oder unseren Moralvorstellungen unterworfen zeigt aber, wie sehr wir dazu neigen alles zu vermenschlichen.

Natürlich ist es aus unserer Sicht nicht wünschenswert, wenn eine KI zu dem Schluss käme die Welt wäre ohne uns besser dran und entsprechende Maßnahmen trifft. Und viele würden ein solches Verhalten als "Böse" bezeichnen. Muss es aber bei objektiver Betrachtungsweise nicht sein, das Ökosystem Erde wäre ohne uns sicherlich besser dran. Und es sind im Laufe der Erdgeschichte schon so viele Arten ausgestorben, irgendwann sind auch wir fast zwangsläufig dran. ;)

Vielleicht erleben wir ja auch einen evolutionären Schub (möglicherweise ausgelöst durch eine KI, die sich der Erforschung der Genmanipulation widmet und einen besseren, optimierten Menschen erschafft) und der alte Homo Sapiens stirbt ganz einfach deshalb aus, weil es einen Nachfolger gibt. Dann würde die Rasse Mensch nicht ausgelöscht, sondern durch ein besser angepasstes Modell ersetzt (auch das ist während unserer Evolution bereits mehrmals geschehen).

Das wäre imho ein viel besseres Szenario als die gewaltsame Auslöschung der Menschheit, würde aber im Endergebnis auch dazu führen das es den Homo Sapiens in seiner heutigen Form nicht mehr gäbe. Nur würde er durch seine eigenen Kinder, Enkel, … ersetzt.
 
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