Diskussion Polizei, Rettungskräfte, Ordnungsdienste

oxfort

Geht bald.
Werden ja immer mehr behindert, beschimpft und auch tätlich angegriffen. (n)
Da hört bei mir Verständnis auf.
Sicher stehe (auch) ich nicht immer im Einklang mit den Behörden, aber diese bei einem rettenden Einsatz zu behindern, belästigen und beschimpfen geht ja mal garnicht.
Die Aufklärung zur Rettungsgasse scheint ja schon etwas gefruchtet zu haben.

Wie reagieren diese Leute wohl, wenn sie selbst in eine Notfallsituation geraten.
Ich war jedenfalls froh, dass ein Notarztwagen innerhalb von 5 Min. vor Ort war. (y)

Auch vor vielen Jahren, lief mir ein Kleinkind nicht vor das Auto, sondern in das Auto. Hatte sich von der Mutter losgerissen und lief durch parkende Autos auf die Strasse und war von mir nicht zu sehen. Hatte aber auch weniger als Schrittgeschwindigkeit "drauf". (Waren Zeugen vor Ort)
Das Polizeifahrzeug und Rettungsfahrzeug blockierten die Straße.
Ein Autofahrer der weiterfahren wollte schimpfte und der Polizeibeamte blieb völlig ruhig und nahm die Ermittlungen einfach weiter auf.
Das ist jetzt bestimmt schon 20 Jahre her, aber man hat das Gefühl, es wird immer schlimmer.

Ach ja, dem Kind ist, bis auf die Schrecksekunde nichts passiert. (y) :)

Ein Beitrag aus England. :motz
 
Ich bin ja in der freiwilligen Feuerwehr und muss sagen, in unserem kleinen Ort ist es gottseidank nicht schlimm, da man die meisten Gaffer persönlich kennt :ROFLMAO:

Aber wir diskutieren diese Geschehnisse natürlich auch und ich muss sagen ich kann es nicht nachvollziehen was in solchen Hirnen vorgeht. Jeder sollte doch mal
einen kurzen Moment innehalten und bedenken, wie er oder sie sich fühlen würde wenn er/sie im Auto verbluten würde weil Gaffer die Rettungskräfte behindern. :stupid
 
Im Prinzip erübrigt sich zu solche Subjekten jeglicher Kommentar. Würde mich nur interessieren, ob die Fallzahlen zugenommen haben, oder die Berichterstattung.
 
Kann man nicht of genug hinweisen, sieht man ja auch bei der Rettungsgasse. Wird immer besser.

Einen anderen Weg ging die Feuerwehr bei einem Unfall auf der A3. (wenn auch rechtlich umstritten)

 
Im Prinzip erübrigt sich zu solche Subjekten jeglicher Kommentar. Würde mich nur interessieren, ob die Fallzahlen zugenommen haben, oder die Berichterstattung.

Teils, teils.
In den letzten Jahren hat das Filmen mit Handys deutlich zugenommen. Das gab es früher einfach nicht (wer hatte schon per Zufall eine Videokamera dabei?).
So "Scherze" wie das Herunterbremsen um 40 oder mehr km/h auf der Gegenfahrbahn (um ja nichts zu verpassen) gab es schon solange ich Autofahren darf, da ist wahrscheinlich nur die Berichterstattung mehr geworden.
 
...wobei ich finde, daß dieses Runterbremsen schlimmer und ahndenswerter ist, als der Wasserstrahl des Feuerwehrmanns, der dafür aber jetzt belangt werden soll.
 
Neugierig waren die Leute eigentlich schon immer, denke aber auch, dass Gelegenheit "Diebe macht" (Handy mit Videofunktion in der Tasche).

Meiner Meinung nach spielt auch die zunehmende Anonymität eine gewisse Rolle.
Wenn man die Person(en) kennt, sowie sein Umfeld, sind die Meisten schon nicht mehr so skrupellos.
(Auch wenn einem die Person nicht immer zwangsläufig bekannt ist, hat man diese Umstände im Hinterkopf, wenn man diese schon öfters erlebt, bzw. in einer engeren (Dorf-)Gemeinschaft oder durch aktiven Dienst mitbekommen hat.)
Benimmt sich tatsächlich mal einer in so einer sich bekannten Gemeinschaft daneben, ist es auch leichter diesen in seine Schranken (ohne Gewalt) zu weisen.

Die Berichterstattung ist mit dem digitalen Fortschritt auch einfacher und weniger Zeit aufwendig geworden.

Bei uns in Bayern und dann auch noch auf dem Ländle hält es sich noch in Grenzen, man merkt allerdings schon Veränderungen.
 
Das Gaffen ist vermutlich eine völlig natürliche Reaktion und auch wenn es mir auf den Zeiger geht, kaum zu vermeiden. Was ich in der Tat als stark zunehmend empfinde, ist die Aggression gegen Polizei und Rettungsdienste, wenn diese ihrer Arbeit nachgehen. Ob nun die Storys über größere Gruppen, die auf Polizei oder Ordnungsdienste losgehen, weil ein Freund/Familienmitglied sanktioniert werden soll oder das Selbstverständnis, dass man doch bitte nicht von Rettungsdiensten oder Feuerwehr am Weiterkommen gehindert werden möchte und dann auf die Helfer losgeht und sie von ihrer Arbeit abhält.

Trifft nicht ganz meinen Humor und ich wäre daher für eine ganz klare Null-Toleranz-Linie, die sofortigen Knast bedeutet. Einfach mal für eine Woche in den Bau und automatisch eine Bewährungszeit von einem Jahr. Bei erneuter Auffälligkeit gleich wieder in den Bau und dann den Schlüssel für ein Jahr verlieren.

Selber nicht zu helfen ist eine Geschichte, andere dabei zu behindern wohl das mieseste, was man machen kann.

Es ist aber ganz offensichtlich ein gesellschaftliches Problem, dass die Aggression immer mehr zunimmt und die Empathie hingegen immer weniger wird. Egoismus ist Trumpf, versteckt hinter dem nett kommunizierten Individualismus, den sich immer mehr Menschen auf die Fahne schreiben. Jeder möchte sein Leben leben und sich nicht von anderen in seiner Bewegung und seinem Tun behindert werden.

Es graust mir vor der Zukunft...
 
Es ist aber ganz offensichtlich ein gesellschaftliches Problem, dass die Aggression immer mehr zunimmt und die Empathie hingegen immer weniger wird. Egoismus ist Trumpf, versteckt hinter dem nett kommunizierten Individualismus, den sich immer mehr Menschen auf die Fahne schreiben. Jeder möchte sein Leben leben und sich nicht von anderen in seiner Bewegung und seinem Tun behindert werden.

Ja, es ist ein gesellschaftliches Problem. Männers brauchen Erziehung (die es inzwischen häufig nicht mehr gibt) und Männers brauchen ne für sie ausfüllende Aufgabe (auch die gibt es inzwischen häufig nicht mehr!).

Gerade mit den diversen Einzelkindern, die ich hier in Hamburg kennengelernt habe, war sozusagen ein sozialer Kontext mit offenkundigen schwächeren oder eben ärmeren Menschen eigentlich nicht mehr gegeben.

Zur Erklärung:
Ich bin im tiefsten Niederbayern aufgewachsen. Etwas über neun Jahre habe ich mit (meist sieben) Familienmitgliedern auf einem 'Einöd-Bauernhof' (wer suchen will: Leberfing) gelebt. JEDER der dort angeklopft hat wurde begrüßt und aufgenommen.
ot:
Die Hütte stand vorher fast 20 Jahre lang leer. Wir hatten einen regen Verkehr von 'Tippel-Brüdern', Zigeunern, Zirkusleuten, Kirmes-Menschen, Bundeswehr (die haben sechs Jahre gebraucht, bevor in ihren Manöverplänen vermerkt wurde, das hier jetzt jemand wohnt :ROFLMAO:. Truckern, Urlaubsreisende, ... und eigentlich alles was so unterwegs ist und nen "Geheimtipp" zum Übernachten bekommen hat.


Wir hatten eigentlich nie was (bis auf Tee und vielleicht ein Zimmer), haben aber eigentlich alle freundlich aufgenommen. Eigentlich wie ein mittelalterliches Wirtshaus. Nur ohne Speis und Trank. :ROFLMAO:

Nur klopf mal hier in der Stadt (oder auch nur an den Randgebieten) an eine Tür und frage nach Übernachtung. - Schon vor Kohl war die Reaktion - (hatten wir im Rahmen eines Projektes getestet) entweder völlige Ablehnung oder die Frage nach der versteckten Kamera.

Den Menschen in Deutschland wird seit Jahrzehnten eine zwischenmenschliche Verantwortung schlicht aberzogen. Alles muss versichert, abgesichert, genehmigt, erlaubt, etc. sein. So etwas wie Freiheit gibt es eigentlich nicht mehr.

"Die Alten" - wozu ich mich inzwischen auch irgendwie zählen muss - haben es vielleicht noch anders erlebt und würden je nach Situation anders reagieren.

Inzwischen sind Männers nur noch Klasse, wenn sie was außergewöhnliches machen. was außergewöhnliches Filmen oder eben erfolgreich sind.
Die wachsen in einer Welt auf, wo Courage, Mitleid, oder eben schlicht Sozialkompetenz keinen Wert mehr hat. Diese Menschen haben kein Bewusstsein für andere Menschen.
 
Mal etwas in eigener Sache.

Bin am Dienstag so gegen 17h noch zum Supermarkt (200m) gelaufen. Auf dem Hinweg hatte ich schon gemerkt, die Beine sind schwach.
Also rund 15 Min. erst noch auf eine Bank gesetzt um auszuruhen.
Dann noch ein paar Kleinigkeiten eingekauft und überlegt, mir eine Taxe zu rufen.
Hatte mir dann überlegt, doch zu laufen.
Nach rund 50m knickten mir die Beine weg und hatte es noch so gerade bis zu einem Treppenstein geschafft.
Saß aber bestimmt rund 5 Min dort vor der Tür in der Hocke, beide Knie etwas aufgeschlagen. Kam einfach nicht hoch.
In dieser Zeit, sind mehrere Personen vorbei gefahren/gelaufen und ich wurde nicht beachtet oder gesehen(?)
Selbst als die Haustür aufging und der Eigentümer entsetzt schaute, weil ich dort saß, keine Hilfe.
Da hatte ich mir aber schon eine Taxe gerufen.
Ich hatte mich entschuldigt, weil ich diesen Schwächeanfall gehabt habe. (muss ich mich entschuldigen?)
Schon Angst gehabt, er "verscheucht" mich von diesem Treppenstein.
Aber ich glaube,dann hätte ich Anzeige wegen unterlassener Hilfe gestellt.

Die Taxe war rund 5 Min später da und der Fahrer der diese 150m mit mir fahren musste, konnte sich über ein gutes Trinkgeld freuen.

Alles in Allem. vielen Leuten ist die Neugier wichtiger, als die Hilfe.

(Ach ja, habe für diese rund 400m über eine Std. gebraucht.):(
 
. . .
Alles in Allem. vielen Leuten ist die Neugier wichtiger, als die Hilfe.
:trost
Erstmal Alles Gute für Dich, Deinen Kreislauf, Deine Knie und, und, und!
Aber eines habe ich in Deinem Bericht vermisst:
Hast Du denn mal jemanden angesprochen und gefragt, ob er Dir helfen kann?
Manchmal sind die Leute nämlich nur so in Gedanken, bzw. mit sich selbst beschäftigt, dass sie von ihrer Umgebung nix mitbekommen.
Wenn man aber den direkten Kontakt sucht, sind sie meist zuerst erschreckt über sich selbst aber dann sehr hilfsbereit.
 
Autsch, das braucht man ja nun auch nicht. Hoffe, alles ist wieder im Lot.

Habe letztes Jahr allerdings erlebt, dass es auch Hilfsbereitschaft gibt. Auf dem Nachhauseweg bin ich auf einen älteren Herren, der gestürtzt und am Rande der Bewusstlosigkeit war, gestolpert. Während ich versucht habe, ihn in die stabile Seitenlage zu bringen, war schon eine Passatin hinzugekommen und hat 112 gewählt. Die Nächste hat von Nachbarn Decken organisiert. Natürlich waren dann schnell auch jede Menge Gaffer da, aber wir waren zum Schluss rund fünf aktive Helfer. Wobei nach der ersten Hilfe nicht mehr viel zu tun war, außer ihn bei Bewusstsein zu halten.

Ich war an der Stelle über die viele Unterstützung echt froh, den mein Erste-Hilfe-Kurs war noch zu Kohls Zeiten gewesen. Hilflosigkeit und die Angst Fehler zu machen, waren definitiv da. Da waren die resoluten Damen um die 50 schon abgebrühter.
 
Hast Du denn mal jemanden angesprochen und gefragt, ob er Dir helfen kann?

NEIN! Ich bin eigentlich nicht der Typ, der um Hilfe bittet. Biete (sofern ich kann) immer meine Hilfe an.
Der Eigentümer dort, hätte meine Situation eigentlich erkennen müssen.
Der Taxifahrer hatte meine Situation sofort erkannt und kam mir auch sofort entgegen und hat Hilfe geleistet.

Hilflosigkeit und die Angst Fehler zu machen, waren definitiv da.

Das ist auch ein großes Problem! Nichts machen kann schlimmer sein, als etwas falsches zu machen.;)
 
...
Der Eigentümer dort, hätte meine Situation eigentlich erkennen müssen.
Der Taxifahrer hatte meine Situation sofort erkannt...

Man kann deine erlebte Situation als Außenstehender zwar nicht genau beurteilen,
aber der Taxi-Fahrer ist auf Grund seiner Tätigkeit geübt mit vielen, teils älteren Menschen umzugehen.
Auch wurde er ja angefordert, da ist es für ihn leichter die Situation richtig einzuschätzen.

Hätte dich der Eigentümer beim Sturz beobachtet, wäre es bestimmt anders verlaufen. ^^Gut Glaub.


Auch auf meiner Arbeitsstelle hatte ich es schon eine Situation bei der ich gut beobachten könnte,
dass ein Problem eines Mitarbeiters nicht von seinen Kollegen (und es war sogar ein Vorgesetzter dabei) erkannt wurde.

Er hatte sich für "Flucht" entschieden, ich bin in dann mit einem 2. Kollegen (denn ich mir vorsorglich noch geschnappt hatte) nach.
Da der 2. Kollege den Kollegen besser kannte, habe ich ihn in seiner Begleitung zur Sanitätsstelle geschickt.

Ich hatte mir es nicht nehmen lassen, den Vorgesetzten auf die Situation anzusprechen.
Er war mehr oder weniger erschrocken, dass das an ihm vorbei ging.


Gruß und Gute Besserung
Helibob
 
Das passt hier wohl auch rein.:autsch:droh

Zum Glück sind die Behörden aber doch noch zu einer Einsicht gekommen.

Hätte mir auch passieren können? :unsure:

Auf dem Hinweg hatte ich schon gemerkt, die Beine sind schwach.
Also rund 15 Min. erst noch auf eine Bank gesetzt um auszuruhen.
 
2581 Polizisten und 426 Feuerwehrleute sind bei ihren Einsätzen in Berlin im vergangenen Jahr verletzt worden
...
Das sind erschreckende Zahlen und der Landeschef der Gewerkschaft, Norbert Cioma, plädiert (völlig zu Recht, aber wahrscheinlich wieder vergeblich - Anm.v.m.) dafür, den §114 StGB stärker zu nutzen. Darin heißt es u. a.: "Wer einen Amtsträger oder Soldaten der Bundeswehr, der zur Vollstreckung von Gesetzen, Rechtsverordnungen, Urteilen, Gerichtsbeschlüssen oder Verfügungen berufen ist, bei einer Diensthandlung tätlich angreift, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft."


https://www.bz-berlin.de/berlin/knapp-2600-berliner-polizisten-wurden-2017-im-dienst-verletzt

Ich kann die Begründungen für die nur all zu oft lächerlich milden Urteile der Gerichte gegenüber Rechtsbrechern/Tätern schon lange nicht mehr nachvollziehen. Wenn ein Täter nach der Verurteilung noch (höhnisch) lacht, hat der Rechtsstaat wieder mal an Respekt verloren.
 
Die Idee höhere Strafen zu verhängen funktioniert erfahrungsgemäß jedoch nicht. Ich sehe hier viel mehr ein Grundsatzproblem, welches sehr viel früher in Angriff genommen werden muss.
 
Das kommt auf die Art der Strafen an, davon bin ich überzeugt. Für einen gewaltsamen Angriff auf einen Polizisten, Feuerwehrmann oder Rettungssanitäter 2 Jahre gesiebte Luft schnuppern zu müssen, dürfte betreffs Wiederholungstaten bedeutend abschreckender wirken, als eine Bewährungs- oder gar Geldstrafe von ein paar hundert EURO. Sollen sie geduldig abwarten bis "das Grundsatzproblem" irgend wann mal gelöst ist und bis dahin Angriffe geduldig über sich ergehen lassen?
 
Höhere Strafen könnten ohne weiteres etwas bringen.
Aber der Staat/Politik ist nicht bereit noch mehr Kosten für die Unterbringung zu leisten.

Frage? Werden die Kosten für die "Unterbringungen" eigentlich zurück gefordert?
Aber das wird unwahrscheinlich sein, weil dann wahrscheinlich mehr Straftaten möglich sind, weil Täter nicht den bezahlbaren Rahmen hat/will?
 
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