[Gelöst] Der TÜV streikt, was nun ...?

Schmoli

nicht mehr wegzudenken
Hallo zusammen,
Ich habe ein Problem und brauche guten Rat.
Vor ein paar Tagen war ich mit meinem Auto beim "Technischen Überwachungsverein"
Der Dipl. Ingenieur, der meinen treuen kleinen Begleiter unter seinen "Fittichen" hatte war der Meinung mein Auto habe erhebliche Mängel.
Zum Auto, ich fahre seit 2011, oder 2012 :ROFLMAO:, einen Volkswagen Polo 6N 1,4L 60ps von 1998
Der Kleine hat mittlerweile über 303500 km auf seiner Uhr.

Dies merkt man ihm allerdings nicht an. Motor und Fahrtechnisch läuft er, als wäre er grad vom Band gelaufen.

Ein Erster Kostenvoranschlag lies mich schonmal schlucken.
Zur Mängelbeseitigung will die erste Werkstatt 445 Euro haben. (Kaufpreis war 440 Euro damals)
Das meiste was die sich von dem Preis rein tun ist ein Arbeitslohn für Schweißarbeiten.
Nachdem ich das gelesen hab könnte man auf die Mängellist auch gleich Totenschein drauf schreiben.

Die Mängelliste besagt folgendes:

-Bremsschlauch vorn links und rechts porös
-eine Bremsleuchte leuchtet nicht
-Schweller auf beiden Seiten durch gerostet
-Getriebe undicht- Ölverlust mit Abtropfen
-Motor undicht- Ölverlust mit Abtropfen

Morgen hole ich mir noch eine zweite Meinung einer anderen Werkstatt ein.

Nun, lange Rede, kurzer Sinn. Wozu würdet ihr mir Raten?
Reparatur: Ja/Nein/Vielleicht.


Beste Grüsse
Schmoli
 
Totenschein
Wenn der Rest der Karosserie zu 90% kein Rost zeigt lohnt ein rep noch, sonst nicht. Ich denke mal da die Schweller schon angefallen sind ist der Rest vom Unterboden gerade noch gut so das es der TÜV abnehmen kann.
Probiers mal in einer freien Werkstatt nachzufragen was das kostet incl. TÜV
 
Reparaturkosten > Kaufpreis = Totalschaden

Andererseits:
Da der Wagen trotz des niedrigen Kaufpreises 4 Jahre durchgehalten hat und Du jetzt ungefähr nochmal den Kaufpreis bezahlen musst für die Reparatur, könnte es sich vllt. doch lohnen.
445 € für die Reparatur der aufgelisteten Mängel ist nicht viel.

Eigentlich kannst Du Dich mehr als glücklich schätzen, den Wagen länger als 1 TÜV-Periode gefahren zu haben.
Die letzten 2 Jahre waren "quasi geschenkt".
 
@ koloth,
da bin ich auch sehr froh drüber.
Bis jetzt hat mich der Wagen noch nicht gross im Stich gelassen.
Zwei mal stand ich bis jetzt doof da, weil die Batterie leer war. (Da hatte ich allerdings vergessen Verbraucher aus zu schalten)
Die Auspuffanlage, Bremsen vorn und Bereifung hab ich seit 2012 erneuern lassen.

Der Unterboden ist, abgesehn von den drei/vier Löchern unter den Schwellern noch nach meinem Leihenhaften Blick top in Schuss.
 
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, für € 445,- ein fahrtüchtiges Auto mit frischem TÜV herzubekommen? Nicht sehr hoch ...

Wenn du das Auto nochmal zwei Jahre fahren möchtest ... lass´ ihn reparieren ...
 
Kauf dir doch einfach einen neuen Polo. Bei Volkswagen schon ab 12.600 € ;) :D

Im Ernst, hol dir nen zweiten Kostenvoranschlag rein und entscheide, was du tun willst.
Hast du Geld genug, um dir ein "neues" Auto zuzulegen (auch für mehr Geld)?
Problem bei diesen "500 € Autos" ist halt immer, wenn was kommt ist es meist teurer als die Anschaffung selbst.
Hängt ja auch von der Situation ab.
Mein erstes Auto, einen Toyota Starlet BJ '97 hat meine Frau bis 2009 gefahren, dann war er hin. Reparaturkosten >> Restwert.
Da wir da noch in Essen gewohnt haben, hat meine Frau dann einfach mal zwei Jahre auf ein Auto verzichtet dank Öffis.
 
Aufkleber nicht vergessen!

Ortskundige werden gebeten, dieses Fahrzeug weiträumig zu umfahren.:ROFLMAO:

Nee, im Ernst, für rund 450 € kann man immerhin noch 2 Jahre fahren.;)
 
@ BigMäc,
Mit dem Gedanken eines neuen Polos hab ich auch schon gespielt, den müsste ich mir allerdings finanzieren.
Geld genug für ein preislich vernünftiges Auto hab ich grad nicht.

@ oxfort,
Da hast du recht. Ich schau gleich erstmal was mir die zweite Werkstatt für ein Angebot macht.
450 € tun zwar irgendwie schon weh, aber dann könnte ich zwei Jahre für ein anderes Fahrzeug sparen. Und ich brauch jetzt nichts überstürzen, was ich vielleich im nachhinein bereuhe.
 
Hi Schmoli

Die Mängelliste besagt folgendes:

1. -Bremsschlauch vorn links und rechts porös
2. -eine Bremsleuchte leuchtet nicht
3. -Schweller auf beiden Seiten durch gerostet
4. -Getriebe undicht- Ölverlust mit Abtropfen
5. -Motor undicht- Ölverlust mit Abtropfen

Zu 1.
Dies lass auf jeden Fall reparieren!!

Zu 2.
Ein Birnchen hinten, kannst Du doch selbst wechseln?

Zu 3.
Fahre in eine freie Werkstatt, die sollen sich das anschauen!!
Wenn für die zwei, drei Löcher nicht zu teuer sind, machen lassen.

Zu 4. & 5.

Reinigen!!! Sauber machen! Fertig.
Eventuell Schrauben leicht !!! nachziehen.
zb. bei der Ölwanne und/oder Trennfuge am Getriebe.
Wenn irgendwo Simmerringe undicht sind hilft nur reinigen!



Achso.
Wenn Du den Polo nochmal über den TÜV bekommst,
nutze die Zeit zum Sparen!
 
@ ---rOOts---, danke dir für deine Analyse ;)

Sooo, ich habe mir grad ein Angebot einer zweiten Werkstatt ein geholt.
(Der Service war schonmal top, gab Kaffee und ne Gelegenheit zum sitzen)

Für die oben aufgelistete Mängelbeseitigng UND neuer Plakette nehmen die 384,28 €
Zur Erinnerung, die erste Werkstatt wollte ca. 445 € ohne neue Plakette haben...

Ich glaube unterm Strich hab ich jetzt nichts falsch gemacht wenn ich sage das ich nun das 384 € Angebot genommen habe.
Kommenden Montag wird der Wagen dann nochmal fertig gemacht.

Beste Grüsse Schmoli
 
Lass Dir in der Werkstatt auch gleich zeigen, was im nächsten Jahr aller Wahrscheinlichkeit ausgewechselt
werden muss.
Nach meiner Erfahrung wird bei einem alten Auto der Intervall für teure Reparaturen immer kürzer. Gerade wenn
man selten hohe Reparaturkosten hatte, werden dann leider zunehmend 'die dicken Brocken fällig'.
 
@ duffguy, eine gute Idee Danke ;)
Und den anderen hier auch vielen Dank für eure Tipps und Ratschläge.
Ihr habt mir sehr weiter geholfen! (y)
 
Glückwunsch.

Leider kostet das unser Bruttoinlandsprodukt jetzt 12.115,72 €, und der Winterkorn wird nächstes Jahr entlassen...

:D
 
Nachdem wohl eine Reparatur angestrebt wurde, möchte ich dennoch eine Warnung dazu schreiben.

So eine rollende Bombe gehörtt auf den Schrottplatz, aber nicht in den Verkehr. Wie schon angemerkt, wenn die Schweller durch sind, dürfte das das kleinste Problem mit Rost an der Karosserie sein. Die Schweller sind das dickste überhaupt am Auto und die sind ebenso mit Bitumen eingesprüht wie der Rest vom Unterboden, demzufolge dürfte der Unterboden mindestens genauso mies sein, auch wenn man es unter dem Bitumen* nicht sieht *Bitumen = Unterbodenschutz

Poröse Bremsschläuche lassen Luft in das System, d.h. Bremswirkung weniger als 50%, weil die Luft sich erwärmt und ausdehnt. Unter der Luft leidet auch die Bremsflüssigkeit und die wird mit getauscht. Bremsflüssigkeit ist auch "hygroskopisch, zieht Wasser an - Wasser von aussen durch die porösen Schläuche. Das zeug ist nicht billig, wird das nicht gemacht, ist es auch egal, ob die Schläuche neu sind.

Getriebe undicht -> Simmerring oder Getriebedichtung. Dichtung ist einfach. Simmerring bedeutet beim Frontantrieb, dass die komplette Achse auf der Seite raus muss = extrem teuer.

Motor undicht ebenso, kann eine Dichtung sein oder auch ein Simmerring - Simmering = teuer.

60PS dürfte der Benziner sein, bei 300tKm ist der auch weit jenseits jeglicher Erwartung, da dürften sich bald weitere Schäden ankündigungen. Allein meine Erfahrung sagt schon, dass bei Undichtigkeit auch weitere Teile mitleiden, meistens ist es bei solch kleinen Motoren die Kopfdichtung und dann lohnt sich gar nichts mehr.

Eine Reparatur um die 400 dürfte auch nur "mal eben" so sein, vernünftig ist anders.

Für die Kohle wäre ich mir auch nicht zu schade, bei zB autoscout24.de nach was neuem umzuschauen
Angebote
(ein Kollege, Fahranfänger, hat sich einen Ford Escort aus ~'98 geholt, guter Zustand)

Fund: http://ww3.autoscout24.de/classified/269231399?asrc=fa|as&testvariant=articles_black&tierlayer=fa
passend dazu http://forum.andre-citroen-club.de/showthread.php?86723-Kinderkrankheiten-beim-Xsara
http://www.motor-talk.de/forum/xsara-1-4-vor-und-nachteile-t881569.html

Den Schrottwert (100/150 EUR, der geht nach Afrika) würde ich auf die Reparturkosten drauflegen und mir was "neues" zulegen.

"Bis dass der TÜV uns scheidet"
Dieser Spruch trifft immer wieder zu und dann sollte man sich auch verabschieden.

MfG
 
Zuletzt bearbeitet:
@ditto: Welche der Gurken die du rausgesucht hast soll denn besser sein als der von Schmoli?
Die Schäden die du aufgelistet hast können auch die von dir heraus gesuchten Autos haben ... es sind halt alles Gebrauchte ...
Ich hab´ schon Jahreswagen mit wenig Laufleistung gesehen, die hätte man stilllegen müssen ... man kann da nichts pauschalisieren.

Wer verlangt von einem 60 jährigen die 100m unter 10 Sek. zu laufen? Niemand.
Wer verlangt von einem bald 20 Jahre altem Auto Neuwagenleistungen? Hoffentlich auch niemand ...
 
Die meisten davon, besonders der Ka, haben bei mir auch keinen Anklang gefunden. Da hast du meinen Text aber gründlich missverstanden. Der Xsara war laut Bilder und Beschreibung noch der beste von allen, allerdings fehlen Ansichten von Motor, Unterboden etc - sprich eine örtliche Begutachtung. Bevor ich meinen gekauft hatte, hatte ich mindestens 100 Wagen in der Liste und davon sind 5 mögliche übrig geblieben. 4 davon sind aufgrund diverser Kriterien rausgefallen. Insgesamt waren das zwei Monate Vorarbeit.

Wenn jemand von durchgerosteten Schwellern berichtet, aber der Motor würde wie ein Uhrwerk schnurren, würde ich diese Aussage dazu nicht mehr als wahrheitsgemäss beurteilen - sorry, wer Schweller runterspielt, hat von Motoren auch keine Ahnung. Ich behaupte auch, dass der Polo in Einzelteilen mehr Wert hat als im Ganzen.

Der Xsara war vordergründig das beste Angebot, daher auch die Links dazu zum Lesen, welche Probleme mit so einem Modell zu erwarten sind. Für meinen "neuen" habe ich auch ausgiebig recherchiert, über verschiedene Hersteller und Modelle hinweg. Da ich technisch mehr bewandert bin, kann ich auch einiges selbst beheben und inzwischen auch beurteilen.

Wenn dem Kunden 90PS zuviel sind, warum auch immer, dann ist in der genannten Liste kein Angebot vorhanden. Dann müssen die Kriterien solange geändert werden, bis es passt. Und bevor ich 400 bis 500 Eumel in eine Rostlaube stecke - Reparatur übersteigt definitiv Restwert - prüfe ich, ob ich für das Geld was einwandfreieres bekomme, ohne in den nächsten 2-4 Jahren grossartig investieren zu müssen. Ich bin kein Schwabe oder Goldesel, aber bei sowas überlege ich zwei Mal, vor allem, wenn es mein Leben betrifft. Schweller gehören zur tragenden Karosserie, wenn die beim Unfall einknicken wie Streichhölzer - selbst eine Reparatur ändert das kaum, Schweissnähte sind Sollbruchstellen im Extremfall, wird die Karosserie zur Ziehharmonika und der Fahrer mittendrin. Bilder dazu wirst du wohl selber finden.

Ich bin auch bei einer freien Werkstatt, nicht teuer, aber auch nicht billig, seit Jahrzehnten, weil ich eine ehrliche Meinung mehr schätze als Pfusch. Dann zahle ich eher in Raten für vernünftige Arbeit, aber keinen Pfusch bei einer Werkstatt, die 100 Euro unter Preis anbietet. Rechne doch mal für deine Arbeit 20% ab, was müsstest du dafür alles streichen?

Der Begriff "scheckheftgepflegt" lässt übrigens kaum Spielraum, damit verbunden sind jegliche Rechnungen über Reparaturen und nachprüfbare Wartungsintervalle.
http://www.mobile.de/auto-lexikon/scheckheftgepflegt/

MfG
 
Nun ist der Drops eh gelutscht ...
Das Auto war von Gestern bis Heute beim Autoschlosser.

Wenn jemand von durchgerosteten Schwellern berichtet, aber der Motor würde wie ein Uhrwerk schnurren, würde ich diese Aussage dazu nicht mehr als wahrheitsgemäss beurteilen - sorry, wer Schweller runterspielt, hat von Motoren auch keine Ahnung. Ich behaupte auch, dass der Polo in Einzelteilen mehr Wert hat als im Ganzen.
ditto ich bin ja auch kein KFZ-Mechaniker, habe also in solchen Dingen nicht die grosse Ahnung.
Daher habe ich mir ja auch hier Rat geholt. ;)

Und bevor ich 400 bis 500 Eumel in eine Rostlaube stecke - Reparatur übersteigt definitiv Restwert - prüfe ich, ob ich für das Geld was einwandfreieres bekomme, ohne in den nächsten 2-4 Jahren grossartig investieren zu müssen.
Das habe ich natürlich auch gemacht, nur habe ich kurzfristig nichts gefunden was passt.
(Ich möchte auch irgendwann mal ein Auto fahren welches länger als ein oder zwei "TÜV-Pherioden" durchhält.)
Dazu muss ich mir nur vorher Gedanken machen, was für ein Auto brauche ich überhaut und was gibt das Budget her in Unterhalt und Kauf...
Das war mir jetzt doch etwas kurzfristig, da ich, wie ich gestehn muss den Termin zur HU leicht verpennt hab.:ROFLMAO:

Schweissnähte sind Sollbruchstellen im Extremfall, wird die Karosserie zur Ziehharmonika und der Fahrer mittendrin. Bilder dazu wirst du wohl selber finden.

Die Schweller muss ich erläutern sind jetzt nicht irgendwie gerissen oder der gleichen.
Hatte ja Gelegenheit unter das Auto zu schauen, es befanden sich lediglich (ob man das so sagen kann weis ich nicht) drei kleine Löcher darunter.
Diese wurden heut aber definitiv geschweißt.

Ob ich mit der ganzen Sache vielleicht doch noch auf den Bart falle wird sich Zeigen, aber erst einmal habe ich jetzt zum Glück eine Sorge weniger

Beste Grüsse
Schmoli :)
 
Dafür gibt es den TÜV doch. Wenn er nochmal zwei Jahre erhält, ist es alles ok.

Und in der Zeit kannst du dich in Ruhe mit der Thematik auseinandersetzen.
 
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