Nachdenkliches aus dem Bereich "Zivilcourage"

gisqua

ist wieder öfter hier
Folgendes stand vor einiger Zeit in unserer Zeitung:

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Den Einsatz hätte sich der junge Mann am Donnerstagmorgen in einem Discounter sparen können.
Er hätte einfach wegschauen können, das wäre gemütlicher gewesen.
Doch als besagter Mann einen anderen beobachtete, wie er, ohne zu zahlen,
mit den Taschen voller Leckereien und einem Pfund Kaffee in der Hand aus dem Geschäft schlenderte,
wollte er ihn nicht so einfach davonkommen lassen.
Hinterherzurennen war keine Option, schließlich hatte er selbst die Hände voll.
Also wandte er sich an die Kassiererin, die tunlichst weggeschaut hatte.
Die fertigte ihn ab mit einem kurzen: "Ich kann hier nicht weg", rief dann aber doch die Chefin.
Der junge Mann schilderte erneut, was vorgefallen war.
Doch die Chefin blieb unbeeindruckt.
“Na und?”, blaffte sie den sichtlich überraschten jungen Mann an, “soll ich den jetzt suchen gehen?”

Hätte er mal lieber die Klappe gehalten.
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Geht’s den Discountern zu gut, oder ist so etwas alles schon eingeplant und eingerechtet???
:unsure:
Da könnte man ja vielleicht auch mal . . . . :weg
 
Genauso habe ich es auch schon erlebt. Hatte die zwei Jugendlichen Diebe sogar bis zu Kasse gebracht. :kotz
 
Ich kann zwar diese kalte Ingnoranz nicht ganz verstehen, aber Unrecht hat sie nicht. Man muss immer auch bedenken, sich nicht selbst in Gefahr zu begeben und die Kassiererin darf nunmal nicht ohne Weiteres den Kassenbereich verlassen.

Außerdem darf man dem Dieb eigentlich gar nicht hinterher sobald er den Laden verlassen hat, denn das wäre Strafverfolgung und diese steht nur der Polizei zu. Innerhalb hat man Hausrecht und darf den Kunden notfalls festhalten (sofern er sich nicht ausweisen kann - ansonsten Personalien notieren und gehen lassen) und die Polizei rufen. Vorausgesetzt man begibt sich nicht in Gefahr. Dann lieber laufen lassen und Polizei später eine Täterbeschreibung geben.

Aber mal in Kürze angesprochen: Diebstähle sind den Unternehmen natürlich nicht fremd und man geht schon in der Kalkulation davon aus, dass nicht aus jedem Produkt auch Umsatz gemacht wird. Daher macht man ja auch zwischendurch und spätestens nach einem Jahr Inventuren und der Verlust wird dann entsprechend in der Kaltulation erfasst. Wenn man mit Hilfe der Polizei seinen Krempel wiederbekommt ist es auch gut.

Allerdings muss man auch bedenken, dass die Polizei nicht wegen jeder geklauten Flasche Bier kommen kann. Allerdings nimmt die Polizei Hausfriedensbrüche sehr ernst und wenn dieses durch einen bekannten Dieb begangen wird kann man auch mit Unterstützung rechnen.

Lange Rede kurz: So ganz egal ist es wohl keinem Unternehmen, wenn etwas geklaut wird, aber nicht immer kann man jedem Dieb auch eins reinwürgen (so gern man das auch täte).
 
Diebstähle sind den Unternehmen natürlich nicht fremd und man geht schon in der Kalkulation davon aus, dass nicht aus jedem Produkt auch Umsatz gemacht wird.
Das muss nun jedoch nicht zwingend mit Diebstahl zu tun haben. Sobald das MDHD abgelaufen ist, werden die Sachen eh aussortiert. Teils verursachen diese Dinge dann auch noch zusätzliche Kosten, die für die Entsorgung entstehen.

Geht’s den Discountern zu gut, oder ist so etwas alles schon eingeplant und eingerechtet???
Ganz im allgemeinen vermute ich, das es den "Discountern" ziemlich gut geht. Ich kenne zwar nun nicht die Gewinnspannen oder ihre Art der Kalkulation, aber wenn ich so sehe, was dort zum Teil alles weggeschmissen wird und auch in welchen Mengen, dann fällt so ein bisschen Eigentumsumverteilung überhaupt nicht weiter ins Gewicht.

Was ich jedoch auch interessant finde ist, dass sich anscheinend diverse Menschen durchaus über Ladendiebe aufregen, sich jedoch so überhaupt keinen Kopf machen über die Warenstrategie oder die Personalpolitik dieser großen Unternehmen. Nach allem was ich so gehört habe in den hier umliegenden Supermärkten, hat das mit den auferlegten Arbeiten schon hin und wieder unmenschliche Züge. Unbezahlte Überstunden gehören dabei anscheinend schon zur Regel. Gerade hier auf der Ecke sehe ich dann auch immer wieder Subunternehmen, die Regaleinräumer den Läden stellen und mit aller Absicht den Mindestlohn unterlaufen.

Eigentlich bräuchten wir noch viel mehr Ladendiebe und jeder sollte mitmachen. Nicht nur die Mitarbeiter. Einfach, damit jeder was davon hat und nicht nur die Verantwortlichen in den Führungsetagen. :D
 
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