Der Datenskandal -Überwachung einmal philosophisch gesehen.

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treuer Stammgast
Datenskandal


Die aktuellen Ereignisse um die neuen Medien, machen mich nachdenklich. Zu einem sehen viele Menschen nicht die brisante Lage. Zum andern glauben alle solange sie persönlich nichts abbekommen ist es alles halb so wild.

Der Weg raus ist schon immer bekannt gewesen, er heißt Datensparsamkeit. Doch es scheint in unserer Gesellschaft keiner mehr diesen Weg gehen zu wollen. Und so träumen alle davon wieder in den Winterschlaf der Ahnungslosigkeit zu gelangen. So stellt es sich aktuell da. Viele Blogger und andere nehmen sich nicht einmal des Themas an! Wozu auch? Die meisten fühlen sich hilflos ausgeliefert. Und alle rufen nach einer Lösung ? Nur wie kann so eine Lösung aussehen? Dazu macht sich eben keiner einen Gedanken. Das Internet hat seine Unschuld verloren. Was gestern noch egal war ist es heute auch noch.

Die Medien im Sinne vom Rundfunk und Presse haben einfach versagt. Anstatt über neue Services im Internet sachlich aufzuklären, machen sie einfach mit. Der Aufruf eine Diskussion mit zu führen auf einer Plattform wie Facebook ist heute üblich. Alle bedenken über die eigenen Daten sind futsch. Berichte über die kritische Masse die eine Datensammlung aller Facebook sein kann, wenn es missbraucht wird. Werden zu Zeiten gesendet an denen keiner zu sieht. Und die Meinung was kann den falsch sein an diesem sozialen Netzwerk, wird untergraben durch die Vertretung von Firmen Medien und Personen des öffentlichen Lebens.

Das Internet mit seinen Möglichkeiten, hat sich zu einer Quelle der allgemeinen Schizophrenie aufgebaut. So mutieren viele brave Bürger im Netz zu geiler Lüsternheit oder „wichtigen“ Personen. Das nachdenken scheint abgeschafft zu sein. Und keiner machte sich einen Gedanken was er da so macht. Es machen ja alle so! Wie weiß ein deutscher Künstler in einem Song so schön festzustellen: „Tu nicht ungefragt, was alle tun. Denn Alle hat kein Gesicht.“(Grönemeyer).

Das Internet wurde und wird missverstanden, es ist kein Weg der Individualität. Es entpuppt sich als Instrument der Gleichschaltung der Verhaltensweisen und Gedanken.

War einst auf dem Schulhof Schluss mit out sein wenn bestimmte Dinge nicht besessen wurden. Ist der Mensch heute besessen von Medien die ihn eine Illusion geben. Immer in Kontakt sein, noch vor wenigen Jahren eine grausame und gruselige Vorstellung. Alleine am Rechner sitzen und via Facebook doch mit hunderten in Kontakt? Allein die Qualität der Kommunikation hat bei Nutzern solcher Medien so eine üble Qualität angenommen das es bedenklich ist. Und doch es ist ja normal! Aber Normal? Was ist das eigentlich? In einer Gesellschaft die lange Haare trägt ist der jenige dem sie ausgegangen sind unnormal. In einer Gesellschaft die Haare ab rasiert ist der mit langen Haaren unnormal. Es zeigt sich also das die Mehrheit bestimmt was normal ist, wobei es üblich heißen sollte.

So ist es heute“üblich“ im Internet zu tun oder bekannt zu geben was oft die Freunde nicht einmal wissen. Und nun wird bekannt es sieht doch einer zu! Und die Panik beginnt. Nur wenn jeder authentisch gelebt hätte, auch im Internet. Dann wären da auch keine Informationen die bedenken erzeugen. Denn was nicht bekannt werden sollte wäre es noch immer nicht. Was nicht an Daten in fremde Hände kommen sollte, könnte dort nicht hin gelangen. Und würde es auch nicht.

Der Skandal ist selbst gemacht! Wir haben uns entblößt und fürchten nun die Blöße. So weit es den privaten Nutzer angeht.

Sicher ist das kein Stichwort Überwachung gut zu heißen. Aber auch Geheimdienste beschäftigen Menschen, die ihre Abgründe und Phantasien kennen. Und so entstand auch die Idee alles genauer anzusehen. Auch die Industrie hat spitz bekommen, das Menschen gerne Lebenswünsche gegen Waren eintauschen. Die Ware muss eben nur das Image steigern. Und den Lebenswunsch nach außen sichtbar machen. Und so nahm das Drama seinen Lauf weil wir aufgehört haben authentisch zu Leben. Unsere Wünsche und Träume zu Leben, ins Internet projiziert haben.

So ist die Lösung so einfach, und doch so schwer! Sie macht das Internet wieder unbequem oder wie manch einer sagen würde langweilig. Aber sie würde auch die Überwachung auf Dauer stoppen.

Klar braucht es politische Aussagen zu dem geschehenen, und Handlungen Gesetzen wieder Kraft zu verleihen. Aber diese wirken nur als Schadensbegrenzung. Und es wird dauern. Es ist eben an der Zeit das Internet nun mit anderen Augen zu sehen. Es ist keine geistige Phantasie Zone! Es ist ein Kommunikationsmittel! Und es ist keine Option seine Kommunikation zu schützen, es ist eine Pflicht! Und wer noch immer seine Eigenverantwortung ablehnt, darf sich wenn Schaden entsteht nicht beschweren. Denn auch wenn es bitter schmeckt, und politische Lösung her müssen. Wer die Eigenverantwortung delegiert kann auch mit Freiheit nichts anfangen.

Das alles rechtfertigt nicht was passiert ist. Aber wenn es brennt, löscht man! Doch im Internet „brennt es“ und alle sagen die Feuerwehr wird schon kommen. Klar die kommt meistens, aber sie kann nur selten die retten die mitten im Brand stehen bleiben. Und laut schrien „Ich kann doch nichts machen."
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist ein langer Text, der nicht immer leicht verständlich ist. Eine vernünftigere Interpunktion wäre von Vorteil.

Ich kann dir kaum zustimmen.
Es ist keine bewusste oder unbewusste Entblößung, die den Nutzern Angst macht. Ich schreibe zum Beispiel in verschiedenen Foren über unterschiedliche Themen. Dabei gebe ich zwangsweise etwas über mich preis: Man kann meine Kenntnisse, meine Familienverhältnisse, meine Lebensumstände, mein Besitz, meine Ansichten und wahrscheinlich sogar meinen IQ daraus heraus filtern - nicht unbedingt aus den Beträgen in einem einzelnen Forum, aber aus der Summe der Beiträge in allen Foren. Damit dies nicht passiert, bin ich in jedem Forum mit einem anderen Forumsnamen und einem anderen Passwort registriert.
Wenn diese Informationen trotzdem von solchen Diensten wie der NSA zusammen geführt und analysiert werden, ist das weder von mir gewollt noch leichtsinnig unterstützt, sondern basiert nur auf den pervertierten Möglichkeiten dieser Dienste.
Wenn ich meine Kenntnisse und Erfahrungen preis gebe, mache ich das, damit andere normale Nutzer davon profitieren können - ebenso, wie ich von den Kenntnissen und Erfahrungen anderer profitiere - und nicht, damit ich analysiert werden kann, nur weil staatliche Institutionen sich mit ihren unüberschaubaren Möglichkeiten das Recht heraus nehmen.
Von staatlichen Seiten wird international immer wieder angemahnt, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist. Das ist auch in Ordnung so. Doch dann sollten sich selbst nicht eben dort wie die letzten Arschlöcher benehmen.
 
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