Wahlkrimi in Niedersachsen - wer hat am Ende die Nase vorn?

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Gaaanz knapp geht es zu bei der Landtagswahl in Niedersachsen. Während ich das hier schreibe, hat laut der jüngsten Hochrechnung Rot/Grün um 0,1 Prozent die Nase vor Schwarz/Gelb - aber das kann sich jede Minute wieder ändern.
Was man aber jetzt schon sagen kann: Die Piraten-Party scheint vorbei, dafür wählt fast jeder zehnte Niedersachse eine Partei, die inzwischen selbst nicht mehr weiß, wofür sie überhaupt steht. Letzteres werde ich nicht so schnell verdauen.
 
AW: Wahlkrimi in Niedersachsen - wer hat am Ende die Nase vorn

Die Piraten sind mit dem Ergebnis keine Überraschung mehr und ich habe nicht wirklich an sie geglaubt,
zu keiner Zeit.
Die unstrukturierte Vorgehensweise aus den letzten Monaten hat ihnen das Genick gebrochen und wenn
sie jetzt keine Anstalten machen das zu verbessern, dann war es nett sie kennen zu lernen. Mehr nicht.

Die FDP scheint sich noch mal mit dem Kopf des Herrn Rösler aus der Schlinge gezogen zu haben, obwohl
man ihn schon ziemlich hängen hat sehen. Aber das liegt auch an der Partei. Fehlt nur noch, dass der Westerwelle
wieder aus der Versenkung kommt. :D
 
AW: Wahlkrimi in Niedersachsen - wer hat am Ende die Nase vorn

Das FDP-Ergebniss hatt mich echt geschockt, die Piraten dafür gar nicht.

Im Fussball würde man bei einem Unentschieden in die Verlängerung gehen, bin mal echt gespannt was am Ende raus kommt.
Ich denke es wird nun zu gnadenlosen Machtkämpfen kommen.

Für Niedersachsen kann dieser Zustand auf Dauer nicht gut sein.
 
Die FDP, ohne Inhalte, 3-4% echte FDP Wähler, jetzt als Knechte der CDU durch das 2.Stimmengeschenk :kotz2

und das Ganze wird auch noch als großartiger Erfolg der niedersächsischen FDP gefeiert

lt. Herrn Rösler nicht nur ein großer Tag der Niedersachsen-FDP, sondern (mal wieder) auch der Bundes-FDP
 
Mir ist bei Röslers Rede fast schlecht geworden.
Aber irgendwie kann man ihn ja verstehen.
Da hauen sie von allen Seiten auf den armen Fipsy drauf und keiner hatt nur einen Cent darauf gewettet, das er nach dieser Wahl noch FDP-Vorsitzender ist.

Und dann kommt plötzlich alles anders - Unfassbar.

Der muss ja jetzt ein Ego haben wie ein Yeti auf Mallorca.
 
Das FDP-Ergebnis kann ich ehrlich gesagt kaum glauben.

Die Stammwählerschaft der FDP dürfte deutlich unter 3% liegen und das tatsächlich weitere 7% der Wähler so blöd sein sollten, ausgerechnet die FDP zu wählen erscheint mir tatsächlich vollkommen unrealistisch. Ich habe ja wirklich keine übertrieben hohe Meinung von meinen Mitmenschen, aber so viel Dummheit kann es doch gar nicht geben?

Obwohl: wenn ich mir die Einschaltquoten von Verdummungssendungen wie Dschungelcamp, die ganzen Castingshows, Germans Next Topmodel, Bachelor, irgendwelche Promi-Koch-Sendungen, usw. so ansehe vielleicht doch.

Und für die bevorstehende Bundestagswahl frage ich mich selbst, wen ich denn wählen soll.

Die CDU ist für mich unwählbar (und war es eigentlich schon immer).

Die SPD inzwischen auch. Mal von dem unsäglichen Kanzlerkandidaten abgesehen brauche ich auch keine Arbeitnehmerpartei, die inzwischen viel lieber Genosse der Bosse sein will.

Die Grünen haben mich in der Zeit ihrer Koalitionsbeteiligung mit der SPD so maßlos enttäuscht, dass die nie wieder eine Stimme von mir kriegen. Zum Machterhalt werfen die einfach alle angeblich einstmals heiligen Prinzipien und Grundsätze ohne zu zögern über Bord.

Über die FDP brauche ich kein Wort zu verlieren. Von den ganzen Pfeifen wie Westerwelle Rösler, Niebel, usw. mal abgesehen bin ich weder Zahnarzt noch Rechtsanwalt noch Hotelier, gehöre also auch nicht zu deren bevorzugter Klientel.

Die Linkspartei brauche ich auch nicht zu wählen, wie die sich verhalten wenn sie mal an die Macht kommen sieht man ja in Berlin. Auch hier wird einfach alles getan um sich weiter an den politischen Fleischtöpfen satt fressen zu können.

Die Piraten wären vielleicht noch das kleinste Übel, wenn sie denn endlich mal zu Potte kommen würden. Und nicht jedem von einer anderen Partei verstossenen Taugenichts Asyl gewähren würden.

Es bleibt einfach keine Partei übrig, noch nicht mal wenn ich versuche mich für das kleinste Übel zu entscheiden. Sie sind alle irgendwie übel.
 
...

Es bleibt einfach keine Partei übrig, noch nicht mal wenn ich versuche mich für das kleinste Übel zu entscheiden. Sie sind alle irgendwie übel.

Aber das nennt man Demokratie!

Das kleinste Übel ist das Beste was wir haben können. Es scheint ja in unserem System nichts besseres möglich zu sein.
Dann wähle einfach gegen eine Partei/Gruppe in dem Du deine Stimme strategisch einsetzt.

Nur nicht wählen scheint mir die schlechteste aller Lösungen, nur durch Ignoranz der Masse schaffen es z.B. kleine rechte Splittergruppen in die Parlamente.
 
Ich stecke irgendwie im selben Dilema wie Grainger.

Nur die Piraten sind für mich nicht einmal mehr als kleineres Übel brauchbar.

Wäre heute Bundestagswahl, würde ich wohl meinen Stimmzettel ungültig machen.
Denn wie Antti schon richtig sagte: "Nicht wählen ist die schlechteste Option".
 
Das Ergebnis ist in dieser Form ziemlich perfekt. Nicht nur, weil rot/grün sowieso meine Präferenz ist, sondern weil die Stimmgeschenke an die FDP nichts bewirkt haben. Wie schon vorher geschrieben wurde, hat die FDP niemals ein Potenzial von zehn Prozent. Viele CDU-Wähler haben FDP gewählt, um eine große Koalition zu verhindern, und nun haben sie den Salat: Die eigene Partei findet sich stark geschwächt auf der Oppositionsbank wieder. Recht so!

Die Mehrheit von einer einzigen Stimme ist natürlich dünnes Eis. Da dürfen die Abgeordneten von SPD und Grünen in den kommenden vier Jahren nicht oft von Demokratie und Meinungsfreiheit träumen, sonst geht das schief.
 
@Astronomius:
Wenn Du Deinen Stimmzettel ungültig machen würdest, dann hättest Du ihn doch praktisch auch weggeschmissen....
Nur nicht bei Dir zu Hause in den Mülleimer, sondern in die Wahlurne - die Stimme bekommt in beiden Fällen keine Partei!

Sehe ich das falsch?

Und zum Debakel in Niedersachsen:
Der Idee der Demokratie nach ist dieses Ergebnis doch perfekt - eine Regierung die nicht machen kann, was sie will, sondern immer auf die Hilfe der Opposition angewiesen ist. Schlussendlich profitieren dann doch alle mehr, als wenige Interessengruppen nur ein bisschen bzw. hat dann jeder was vom Kuchen...

Aber andererseits werden die kommenden vier Jahre dann auch nicht die Jahre der Veränderungen - also bin ich doch froh, dass ich so eine Zitterpartie nicht durchmachen muss :D!
 
@Grainger & Astro

Würden für euch nicht langsam die grauen Panther attraktiv werden? :ätsch
 
@Astronomius:
Wenn Du Deinen Stimmzettel ungültig machen würdest, dann hättest Du ihn doch praktisch auch weggeschmissen....
Nur nicht bei Dir zu Hause in den Mülleimer, sondern in die Wahlurne - die Stimme bekommt in beiden Fällen keine Partei!

Sehe ich das falsch?
Sagen wir mal so - Dein Vergleich hinkt ein wenig.
Wenn ich meine Stimme Zuhause in den Mülleimer werfe, bzw. erst gar nicht zur Wahl erscheine, dann fließt meine Stimme auch nicht in die Wahlbeteiligung ein.
Wenn ich einen ungültigen Wahlzettel in die Urne werfe, dann kann ich zumindest sicher sein, das meine Stimme nicht von einer Partei abgegraben wird, die unsere demokratischen Grundrechte mit Füssen tritt.
Vielleicht kann das aber jemand anderes noch besser erklären als ich.;)

Ein anderer Aspekt ist der, das ich als überzeugter Demokrat einfach zur Wahl erscheinen muss, weil ich die Freiheit habe frei Wählen zu dürfen. Dieser Luxus wird leider noch viel zu vielen Menschen auf dieser Welt verwehrt.

@Schpaik
:motz
 
Es ist einfach schade und eine Schande, dass Nichtwählen nicht als Ausdruck gegen die aktuellen Parteien / die aktuelle Politik gewertet wird. Zumindest müsste die Wahlkampfpauschale entsprechend angepasst werden. Am gerechtesten wäre imho eine entsprechende Anpassung der Anzahl Sitze im Parlament.
 
Gerade eine interessante Seite gefunden, wer sich grundlegender mit der Wahl beschäftigt. lesenswert.
Da kann mal auch lesen, warum es falsch ist, sogenannte "Leihstimmen" zu vergeben.
„Leihstimmen“

Teilweise wird die Meinung vertreten, die CDU habe es mit ihrer angeblichen „Leihstimmenkampagne“ zugunsten der FDP übertrieben und dadurch den Wahlsieg von Rot-Grün ermöglicht. Wahlarithmetisch ist das Gegenteil richtig: Hätten beispielsweise 2.000 weitere Personen die Zweitstimme nicht der CDU, sondern der FDP gegeben, wäre ein Sitz von der SPD zur FDP gekippt und hätte für eine schwarz-gelbe Mehrheit gesorgt. In der folgenden Tabellen haben wir alle Sprungstellen angegeben, bei denen eine andere Zweitstimmenverteilung innerhalb des schwarz-gelben Lagers zu einer Veränderung der Sitzverteilung geführt hätte. Wie man sieht, wäre es bei einer geringeren Anzahl von Zweitstimmen für die CDU auf jeden Fall bei einer rot-grünen Mehrheit geblieben. Hätte es hingegen noch mehr strategische Stimmabgaben für die FDP gegeben, wäre ein Patt oder gar eine schwarz-gelbe Mehrheit möglich gewesen.

Wahlrecht – News – Landtagswahl in Niedersachsen am 20. Januar 2013
 
Ich fürchte, ich verstehe das komplett falsch.
Also ich lese da nicht, dass die Zweitstimmenkampagne für die CDU schädlich war - denn hätte es noch mehr gegeben, dann wäre sie ja an der Regierung geblieben. Diese ganze Direktmandat- und Zweitstimmenrechnung finde ich sowieso albern.
Jeder Wähler macht ein Kreuz bei der Partei seiner Wahl, und wenn die Partei am Ende 40 Prozent aller Stimmen erhalten hat, erhält sie 40 Prozent der zu vergebenden Sitze - aus die Maus. Das kann jeder nachvollziehen.
 
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