Diskussion Bringen Demos irgendetwas?

Schpaik

jeder nach seiner Façon
Ich habe im laufe meines Lebens an diversen Demos teilgenommen. Gegen Atomkraft, gegen mangelnde Schulbildung, gegen den Abbau desgleichen, gegen jene oder diese Schnellstraße, gegen ....usw......


Gefühlt?.... hab ich nix erreicht.


Auf die "Straße gehen" ist inzwischen für mich nur noch eine Option um nass zu werden, weil es immer regnet.



Wie geht es euch damit? - Machen Demos noch überhaupt einen Sinn? - Liegt die Macht (die eingebildete) inzwischen nicht in ganz anderen Dimensionen?
 
Haben Demos jemals viel bewirkt? Gegen viele große Bauprojekte wurde zum Teil massiv demonstriert, seien es Autobahnen, Atomkraftwerke, Landebahnen, Atommülltransporte bzw. Lagerstätten und was sonst nicht noch alles. Was aber wurde durch die Demos wirklich verhindert bzw. erreicht? In der Regel nicht viel. Das beste Beispiel aus jüngerer Zeit ist wohl Stuttgart 21. Wochenlange Demonstrationen und Kundgebungen, die zum Teil zu gewaltsamen Auseinandersetzungen geführt haben und was wurde unterm Strich erreicht? Praktisch gar nichts und so was es schon immer. Demos dienen im Grunde nur als Ventil für den Volkszorn. Wirklich etwas bewegen lässt sich durch Demos jedoch nur selten etwas. Gerade bei großen Bauprojekten geht es um viel Geld und da lässt sich kein Politiker durch ein paar hundert oder auch tausend Demonstranten in die Suppe spucken.

Auf der einen Seite ist das aber auch gut so. Würde alles abgeblasen, nur weil ein paar hundert Menschen dagegen demonstrieren (und die paar hundert Menschen finden sich praktisch immer, egal um was es geht) könnte ja gar nichts mehr umgesetzt werden. Auf der anderen Seite bringen aber selbst so massive Demonstrationen wie in Stuttgart nichts. Bei den Demonstranten handelte es sich ja nun keineswegs um eine Handvoll langhaariger Hippies. Trotzdem wurde nichts erreicht. Dies zeigt, wie wirkungslos Demonstrationen letztlich sind.

Bestenfalls dienen sie dem eigenen Gewissen. Ich war auf der Straße, ich habe versucht es zu verhindern...
 
Ich war nie auf einer Demo, habe aber die großen Demo´s der 80er Jahre im TV verfolgt. Viele der Themen sind mir dadurch erst bekannt geworden und haben meine Bewußtsein dafür geschärft. Also sagt nicht das die Demo´s nichts bringen.
 
Naja klar, durch große Demos wird natürlich Aufmerksamkeit erzeugt. Zum Beispiel wüsste ohne die Demos rund um Stuttgart 21 im Rest der Republik vermutlich kaum jemand etwas von dem Bauvorhaben. An der Sache an sich hat sich durch die Demos aber nicht viel geändert. Der Bahnhof wird gebaut.
 
Nun die Montagsdemos in der Ex-DDR haben irgendwie schon was bewirkt oder nicht? Und auch die Demos in Stuttgart haben einen Volksentscheid bewirkt, den es ohne die Demos nicht gegeben hätte. Dass die Mehrheit dann für Stuttgart21 war hat ja mit der Wirksamkeit von Demos nix zu tun, sondern das ist dann wieder Demokratie.
 
So sehe ich das auch. Ich weiss nicht ob Demonstranten, natürlich nicht bei allen Demonstrationen, immer den Blick für das Große, Ganze haben und nicht nur ihren, oft kleineren Blickwinkel, im Auge haben und nicht wissen wie die Mehrheit darüber denkt.
Denn den meisten Menschen ist es doch egal ob die Brücke in Hintertupfingen,außer den Hintertupfingern, gebaut wird, oder nicht. Und ich könnte mir gut vorstellen,dass es den Berlinern am Hintern vorbeigeht, ob in Stuttgart ein Bahnhof gebaut wird.
 
Nun die Montagsdemos in der Ex-DDR haben irgendwie schon was bewirkt oder nicht?

Die Montags-Demos in der Ex-DDR sind da sicherlich eine Ausnahme wobei man bedenken muss, dass die DDR zu der Zeit schlicht am Ende war. Die gesamte politische Lage in (Ost)Europa und insbesondere in Russland hatte diese Demos ja überhaupt erst ermöglicht. Ein paar Jahre zuvor wären sie zur Not unter Einsatz der NVA "unterbunden" worden. Der Zerfall der DDR war ohnehin nicht mehr aufzuhalten. Ohne die Demos hätte es vermutlich nur noch etwas länger gedauert.

Und auch die Demos in Stuttgart haben einen Volksentscheid bewirkt, den es ohne die Demos nicht gegeben hätte.

Stimmt, in Stuttgart gab es durch die Demos den Volksentscheid. Dies wurde immerhin erreicht. Wie ich bereits schrieb ist es aber durchaus gut, dass die Politik nicht gleich einlenkt, nur weil gegen etwas demonstriert wird. Wie sich in Stuttgart gezeigt hat, entsprachen die Forderungen der Demonstranten keineswegs dem Willen der Mehrheit der Bürger.

Neben einzelnen mehr oder weniger erfolgreichen Demonstrationen gibt es aber viele durchaus große und zum Teil langjährige Demos, die nie wirklich etwas bewirkt haben. Als Beispiel nenne ich mal die Demos gegen das AKW Brokdorf, die Startbahn West oder auch gegen das Atommüll-Endlager Gorleben. Genauso verhält es sich bei "kleineren" Demos wie etwa gegen Massenentlassungen oder Werksschließungen. Die Betroffenen können bei einer Demo ihren Unmut darüber zum Ausdruck bringen aber ändert sich dadurch etwas? In der Regel nicht. Als Beispiel nenne ich mal die Schließung des Nokia-Werks in Bochum. Auch dagegen wurde massiv demonstriert aber hat das Nokia beeindruckt? Nein, das Werk wurde wie geplant geschlossen.
 
Demos haben noch nie etwas bewirkt!

Es gab Tote und Verletze, die RAF wurde gegründet und der Staat reagierte mit aller härte darauf.

Auch heute würde das Spielchen genau so ablaufen!

Bei der IRA war das so und auch bei der baskischen ETA war es nicht anders!
Nichts haben sie bewirkt, fast nichts, bis auf dass der Staat schärfere Gesetze erlassen hat.

Was ist denn bitte vor und nach 2001 passiert im Banken- und Wirtschaftssektor?
Die Welt- und Wirtschaftskiese war doch schon kräftig im Gange!
Nichts, absolut nicht!
Nur unsere Freiheiten wurden massiv eingeengt und beschnitten.
Die Schreibtischtäter haben weiter gemacht wie immer.

Dass der Staat nicht das Volk vertritt, sondern nur wirtschaftliche Interessen, ist wieder eine andere Geschichte.

Der Wirtschaft wird doch alles untergeordnet!


Demos bringen nichts.

Sieh zu, dass Du deine Schäfchen in trockene bringst.
 
Gelegentlich bringen Demos schon was (siehe z.b. Hainburger Au in AT) aber meistens nicht (zumindest die, die ich kenne).

Oftmals haben Demos auch den Effekt der "Volksverärgerung" (is mir gerade so eingefallen ^^), wie man z.b. letzten Sommer in Wien gesehen hat, wo es teilweise 2-3 Demos PRO WOCHE gegeben hat, die jeweils immer Verkehrsknotenpunkte stillgelegt haben.
Das hat natürlich zwar viele Erreicht, aber durch die Masse der Demos auch sehr viele Verärgert, bzw. dem Thema überdrüssig gemacht.


Imho in unserer digitalen Welt sind medienwirksame DDoS-Angriffe oder Defacements zwar ein illegales, aber massentechnisch bisweilen effektiveres bekanntmachen der Sache - wie auch immer sie aussehen mag...
 
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