In welcher Welt leben wir eigentlich ... ?

Smuggler

schläft auf dem Boardsofa
Zwei Themen dieser Woche die mich beschäftigen … da muss man sich wirklich fragen: „In welcher Welt leben wir eigentlich?“


Ich habe kürzlich beschlossen, mein Auto zu verkaufen und über die beiden bekanntesten Portale anzubieten. Ich habe das vorher noch nie gemacht … Warnungen vor E-Mails mit „wasisletztepreis“ etc. kennt man ja schon zur Genüge … es gab allerdings ein paar Reaktionen, mit denen ich nicht gerechnet habe …

Anfrage von Person A:
„Bin leider zurzeit nicht mobil, daher hat ihr Inserat mein Interesse geweckt, doch leider liegt meine Preisvorstellung über € 4.000,- unter ihrer, evtl. spricht sie mein Angebot an.“

Was denkt der sich eigentlich?
Ich habe dann doch freundlich geantwortet, dass er mich zwecks eines Termins jederzeit anrufen kann, ich gerne vor Ort mit ihm diskutiere und verhandle. Ich dachte - alles gut … weit gefehlt …

Hier nun die stark gekürzte Antwort von Person A, die ohne Anrede oder andere Höflichkeitsfloskeln verfasst wurde:
„Bei Inzahlungnahme bekommen sie sicherlich mehr als bei Privatverkauf … wobei sie sich verpflichten einen Neuwagen … wobei der Händler genug verdient … Lockangebot mit Minibonus für einen überteuerten Gebrauchtwagen … entgeht ihnen Rabatt … so machen sie unterm Strich MINUS. Vergleichbare gebrauchte Angebote in einem anderen KFZ-Portal liegen deutlich unter ihrem Angebot und dort stehen sie seit Wochen im Netz so hoch ist die Nachfrage … und am Ende werden die noch deutlich billiger verkauft … und im Preis noch alle verhandelbar … kann mir nicht vorstellen, dass sie für ihren Wagen mehr erhalten als die verlangen …“

Wie soll man darauf reagieren? Da hat sich jemand die Mühe gemacht und fast eine ganze DIN A4 Seite vollgeschrieben, nur um mir mit viel Blabla mitzuteilen, dass er gerne verhandeln möchte … (was ja auch ausdrücklich erwünscht ist).
Also habe ich wieder ein paar Stunden damit zugebracht, mir in ein paar freien Minuten Gedanken über eine angemessene Antwort zu machen, die schlussendlich auch etwas harscher ausgefallen ist. Ich habe diesem lieben Mitmenschen ziemlich breit mitgeteilt, dass er sich im Tonfall stark vergriffen hat, und bin ansonsten nicht mehr weiter auf das Thema Autoverkauf eingegangen... :smokin
Natürlich war danach Funkstille.

Kurz darauf folgte eine sehr freundliche und sachliche Anfrage von Person B, die einfach noch ein wenig mehr Infos zum Auto haben wollte (KFZ-Steuer, Versicherungskosten, sonstige Unterhaltskosten etc.). Ich habe darauf sehr ehrlich geantwortet (ein Auto kostet halt einem ganzen Batzen Geld) - und leider auch nichts mehr gehört … hat ihn wohl abgeschreckt … :D

Person C bot mir € 2.000,- mehr als meinen Preis an, wenn er den Kaufpreis in € 500,- Monatsraten bei mir abstottern dürfe … geht´s noch? :eek:

Mal schauen, was mich da noch erwartet … ich genieße immer wieder gerne die Kreativität meiner Mitmenschen …

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In Bezug auf Schulen gibt es ja die tollsten Geschichten. Aber die (Re-) Aktionen der Eltern sind auch nicht selten reichlich daneben … :cool:

Es trug sich also zu, dass ein großer Teil der Schüler einer Klasse beschloss, einfach mal 2 Stunden Unterricht ausfallen zu lassen.
Ein Lehrer hatte organisiert, dass 2 entfallende, nicht aufeinander folgende untertägige Stunden auf den Beginn des Tages verschoben werden, so dass die ersten beiden Stunden am Stück entfallen. Dies wurde mit den Schülern abgesprochen … die sich kurz darauf über diverse WEB2-Kanäle zum gemeinschaftlichen Erscheinen nochmals 2 Stunden später verabredeten … und das unheimlich witzig fanden …

Am nächsten Tag wurde das also von vielen Schülern durchgezogen.

Der Lehrer war, meiner Meinung nach vollkommen zu Recht, enttäuscht und ein wenig wütend.
Klar - für die entsprechenden Schülereltern gibt´s nun eine kleine Mitteilung über das unentschuldigte Fehlen, mit der Konsequenz, dass die Schüler auch ein wenig Unterrichtsstoff in ihrer Freizeit nacharbeiten müssen.

Man denkt sich dann „OK - so soll es sein.“ … aber da hat man die Rechnung ohne die betroffenen Schüler und ihre Eltern gemacht …

Es wird nun ein Elternabend angestrebt, bei dem sich der Lehrer bei den Schülern entschuldigen soll, die unentschuldigten Fehlstunden sollen gestrichen werden und der versäumte Unterrichtsstoff soll nochmals im Regelunterricht behandelt werden.

Da frage ich mich, ob die Eltern, die diese Initiative gestartet haben, noch „alle Tassen im Schrank haben“.
Die Kinder machen „Unsinn“ und verletzten Regeln und Grenzen - nicht unbedingt schön aber vollkommen normal.
Die Kinder werden erwischt - kann vorkommen.
Und jetzt sollen die Kinder für ihren „Unsinn“ auch noch belohnt werden? Für mich ist es nur logisch, wenn jemand Regeln und Grenzen verletzt, dass dieser jemand auch die Konsequenzen für sein Fehlverhalten trägt … oder bin ich jetzt schon total neben der Spur …

Jaja, da frage ich mich mal wieder …
 
Es wäre ja schon fast wieder ein eigenes Thema wert und ich bin auch sicher, dass wir das sicher schon mal irgendwann auf der Liste hatten: Die Zahl der Eltern, die die Kindererziehung outsourcen (Schule, Sportverein usw.) und dann noch unangenehm werden, wenn der Nachwuchs die Grenzen aufgezeigt bekommt, scheint unablässig zu steigen.

Ich finde es gibt auch eine Analogie zur Arm-Reich-Schere, denn gleichzeitig scheint mir die Zahl der Eltern zu steigen, die bei der kleinsten Störung der heilen Welt schon Panikattacken bekommen, das Kind zum Psychiater schleppen und bereits fest mit späteren Besuchen in der Klapse und/oder im Knast rechnen.

Wenn ich das Gefühl habe, mein Sohn wird benachteiligt (als wäre er das bei diesem Vater nicht ohnehin schon), dann melde ich schon auch mal beim Lehrer. Aber wenn er Unsinn macht, dann muss er auch mit den Konsequenzen klar kommen.
 
ot:
Ich wollte gerade einen Thread mit der gleichen Überschrift aufmachen. :D
Nun muss ich mir etwas anderes einfallen lassen.
 
Ändere Dein Thema doch nochmal. Was spricht dagegen, wenn solche Themen gleich heissen? In der Regel entwickeln sich unterhaltsame und/oder interessante Diskussionen daraus, weshalb es dem Leser also nicht einfach einfach machen, in dem er mit den richtigen Suchworten gleich alle Beiträge unserer kultur- und gesellschaftskritischen Diskussionsreihe findet? :)
 
Also zu dem Auto-Thema kann ich nur so viel sagen, dass 4000€ mir auch zu wenig währen, wenn das AUto noch gut funktioniert und nicht total kaputt aussieht^^ Ich habe nie ein Auto besessen und habe deshalb auch nicht sonderlich viel Erfahrung damit, aber wenn ein Neuwagen auch mal einen Preis im 5-stelligen Bereich haben kann, dann finde ich, ist 4000 schon etwas wenig.
Ganz abgesehen davon finde ich es frech, wenn man groß und breit erklärt, dass der gesetzte Preis übertrieben ist und der eigene Preis natürlich vollkommen in Ordnung. Das hat der Verkäufer zu entscheiden, wie viel er verlangt und wenn da Verhandlungen erwünscht sind, dann ist das auch ok. Aber die Erklärung, dass der Preis übertrieben ist mit riesen Ansatz, wieso, weshalb und warum, dann ist das für mich kein Verhandeln.




Zum Thema Schule:

Kenn ich gut^^
Wir sind in der 11. drei Klassen. Die b-Klasse ist sozusagen das schwarze Schaf in der Stufe und was die sich schon alles geleistet haben, ist fast schon legendär.^^

Was unsere Lehrer bei soewas dann allerdings machen, ist folgendes:
Die Vereinbarung mit der Schulleitunga bsprechen und bescheinigen lassen.
Wenn zu viele Schüler fehlen, wird in der nächsten Stunde einfach eine unangekündige Leistungskontrolle rein gehauen, über genau das, was vorher thematisiert wurde.
Für die, die da waren, ist das eine leicht verdiente Note (wenn sie aufgepasst haben^^), für alle anderen bedeutet das Noten vom 4er-Bereich abwärz und wenn die sich das ABI vorgenommen haben, hören die danach auch schnell wieder auf.

Ich weiß nicht, welche Klassenstufe du meinst und ob man das in unteren Klassenstufen das einfach so machen kann, aber ich finde, das ist die richtige Herangehenweise.
Wie z.B. manche Lehrer, wenn die Klasse zu laut ist, schlicht nicht mehr weiter reden und der Rest, der dran kommen sollte, dann Zuhause, mit folgender Leistungs-Kontrolle nach gearbeitet werden sollte.

Klingt hart und ich als Schüler sollte das am wenigsten gut finden, aber mich stört das ganze nicht, da es wirkung gezeigt hat und eigentlich kaum ein Lehrer noch zu solchen Mitteln greifen muss^^

Was unsere Info-Lehrerin noch macht: Sie nimmt sich ein Soll-Limit vor, bei dem am Ende der Stunde noch etwas Zeit bleibt ob und die Schüler dann im Internet surfen dürfen. Ob die dann nun die Chance dazu haben, hängt von ihnen ab. Wenn sie aktiv arbeiten, ist das Soll-Limit erreicht und die Stunde prinzipiell beendet, wenn sie zu laut sind, wird einfach noch wa dran gehängt und der Rest der STunde so auch aus gefüllt.
Das funktioniert auch ganz gut, besonders, wenn die Schüler dann kapieren, dass so auch mal fix 20 bis 30 Minuten Zeit zum Surfen raus springen kann^^
 
… kann mir nicht vorstellen, dass sie für ihren Wagen mehr erhalten als die verlangen …“
Wie soll man darauf reagieren?
Gar nicht, wenn ihm ein besseres Angebot vorliegt, soll er dort zuschlagen!
Ich bin inzwischen dazu über gegangen alle Ebayer-Anfragen bei Auktionen, wie hoch denn der Sofortkaufenpreis wäre zu ignorieren.
Einmal hab ich einen Mondpreis genannt, bekam die Antwort dass das mehr als im Ladengeschäft wäre und hab den Preis dann nochmal erhöht, danach hat ers begriffen...
 
Zwei so grundverschiedene Themen in einem Thread - aber wir schaffen das :).

Ich glaube, dass sich da niemand die Mühe gemacht hat, für Dich alleine so viel Text zu schreiben.
Das wird ein professioneller An- und Verkäufer gewesen sein, der jeden Tag ein Dutzend Leute damit "beglückt".
Ich habe vor 7-8 Jahren ein Auto übers Internet verkauft - aus dem Südwesten in die Lüneburger Heide. Hatte mir gar keine großen Hoffnungen gemacht, dass das funktioniert, aber binnen weniger Tage ging das über die Bühne. Der Preis lag unter dem von mir angesetzten, aber noch oberhalb der eingeplanten Schmerzgrenze.


Und was die andere Geschichte angeht - die Kids haben nichts anderes gemacht als wir damals auch gemacht hätten, wenn wir die heutigen Möglichkeiten gehabt hätten. Aber mir wäre es im Traum nicht eingefallen, zu Hause zu erzählen, wobei ich erwischt wurde, wenn mich niemand dazu gezwungen hätte.
 
Zum Auto: Solche Mails einfach ignorieren oder knappe, eindeutige Absage schicken. Bloß nicht auf sinnlose Diskussionen einlassen oder sich gar darüber aufregen. Das bringt sowieso nichts.

Zur Schule: Das die Schüler versuchen zu schwänzen, kann man vielleicht noch verstehen. Die wollen ja mal ihre Grenzen austesten. Eine ganz andere Sache ist das, was zuhause dann abgegangen sein muss. Hier müssen sich die Eltern ja auf die Seiten ihrer Kinder geschlagen haben, obwohl diese eindeutig etwas falsches gemacht haben. Und dann wird das Ganze auch noch auf den Schultern der Schüler ausgetragen, die anwesend waren, denn diese sollen sich den Unterricht ja scheinbar ein zweites Mal anhören und somit ihre Zeit vergeuden. Was soll das? Was vermittelt man den Kindern dadurch für ein Bild?
Die Zeit, die für den Elternabend draufgeht, sollten die Eltern eher nutzen, um Ihre Sprösslinge zuhause im Zimmer die verpassten Unterichtseinheiten nacharbeiten zu lassen. Stattdessen verschwenden sie ihre Energie, um den Kleinen den weg für die nächste Missetat zu ebnen. Ich glaub es hackt!
 
Die E-Mails zu meinen Autoinseraten fand ich ja noch ganz witzig ... zwar mit Kopfschütteln ... aber witzig.

Aber das, was bei bei unserem Sohn (8. Klasse Gymnasium) an der Schule abgeht, entzieht sich absolut meinem Verständnis ... schön zu lesen, dass ich wenigstens nicht alleine mit meiner Einstellung auf der Welt bin ... :D

Ich werde auf alle Fälle zum Elternabend gehen - da kann ich mich mal wieder so richtig unbeliebt machen. :ROFLMAO:

Schon als Elternbeirat in der Grundschule musste ich mich von meinen lieben Miteltern der Klasse als "Spaßbremse" beschimpfen lassen, weil ich bei einer Unterrichtseinheit mitten in der Stadt auf die Einhaltung der gemäß Schulgesetz geforderten besonderen Aufsichtspflicht bestanden habe. Den Kindern war´s egal - die hatten ihren Spaß - nur die Schule (in Person der Klassenlehrerin - die hatte mächtig zu tun genügend Aufsichtskräfte zu mobilisieren) und die anderen Eltern hatten das Prinzip nicht verstanden. Am darauf folgenden Elternabend waren alle (!) inklusive ihrer Partnerinnen und Partner anwesend und haben mich entsprechend angegriffen. Nachdem ich sie über mögliche Konsequenzen einer Nichtbefolgung in dieser Sache "aufgeklärt" habe waren sie zwar wieder alle "auf Linie" - zurück getreten bin ich dann aber trotzdem - auf eine Wiederholung ähnlicher "Ereignisse" kann ich getrost verzichten - ich stänker jetzt bei Bedarf aus meiner neutralen Ecke heraus ... :angel
 
Da bin ich mal gespannt, ich werde irgendwann innerhalb der nächsten paar Wochen mein Saab Cabrio verkaufen.

Vermutlich werde ich es zwar nicht über eines der bekannten Internetportale inserieren, aber man weiß ja nie. Im Vorfeld habe ich schon mal dort nachgeschaut, welche Preisvorstellungen für ein Saab 902 Cabrio (Baujahr 1998) aufgerufen werden und war über die Preisspanne erstaunt. Die Fahrzeuge, die ein Stück weit unter meiner ungefähren Vorstellung liegen, haben allerdings Kilometer deutlich über 200.000 km auf dem Tacho.

Ein einsamer Ausreißer will für ein Sondermodell fast 7.000 Euro. :eek:
Das ist wiederum eine vollkommen utopische Idee.

Man wird sehen, mein Auto bekommt jetzt erst mal frischen TÜV und die Sommerreifen werden montiert, danach geht es noch mal zur optischen Aufbereitung und dann sehe ich weiter. Wenn ich die Zeit und den Platz dazu hätte, würde ich ihn vermutlich zerlegen und in Einzelteilen verkaufen, alleine für die Steuergeräte, Motor und Getriebe, Lederinnenausstattung und die noch tadellos funktionierende Verdeckmechanik könnte ich vermutlich deutlich mehr erzielen als für das ganze Auto. :D
 
Ich habe jetzt gelernt: Nicht nur der Kauf eines Gebrauchten via Internet ist ein Abenteuer ... der Verkauf erst recht.:D

Bin schon ganz gespannt auf die ersten Besichtigungstermine ...
 
Ob "klassisch" über Inserat oder per Internet - zu erleben gibt es da immer was.

Vor rund 18 Jahren habe ich per Zeitungsinserat ein Auto verkauft.
Am zweiten Tag kam ein Anruf, eine Frau war ganz aufgeregt: "Ist das Auto noch zu haben"
"Ja, es ist noch da"
"Ich würde mich jetzt gleich auf den Weg machen, aber ich brauche ungefähr eine Stunde."
"Kein Problem, ich bin da"
"Leider kenne ich mich in Rastatt nicht so gut aus, wo ist das genau"
-> Ich spare mir die Erklärung und schlage einen Treffpunkt vor, zu dem ich selbst etwa 15 Minuten zu fahren habe.
"Das kenne ich - super, da komme ich gleich hin - und das Auto ist wirklich noch zu haben?"
"Ja"
"Und sie verkaufen es jetzt auch nicht weiter? Nicht, dass ich nachher komme, und es ist schon weg."
"Nein, ganz sicher nicht"
"Ok, bis gleich"

Ich fuhr zum vereinbarten Treffpunkt und wartete dort etwa zwei Stunden...dann fuhr ich wieder nach Hause.
 
Derartige Mails scheinen beim Autoverkauf übers Netz wohl normal zu sein. Als ich vor einigen Jahren mein Auto verkaufen wollte, bekam ich eine ganz ähnliche Mail. Der "Interessent" schreib mir, dass vergleichbare Autos viel günstiger zu bekommen wären, und hat mir ein (natürlich inakzeptables) Angebot gemacht. Ich habe ihm darauf den Tipp gegeben, dass er doch einfach eines der viel günstiger angebotenen Autos kaufen solle. Diesen Tipp scheint er wohl beherzigt zu haben. Gemeldet hat er sich jedenfalls nicht mehr. ;)

Diese viel günstigeren Angebote gab es natürlich nicht, was mich aber auch gewundert hätte. Ich hatte mich vor dem Einstellen den Angebots natürlich über die Preise vergleichbarer Autos informiert, und einen dem entsprechenden Preis angesetzt. Ich habe das Auto dann auch wenige Tage später nur knapp unter dem angesetzten Preis verkauft.

Insofern dürften solche Mails im Papierkorb gut aufgehoben sein.
 
Mal wieder so ein "Schlüsselerlebnis" von heute Mittag ...

Nach mehreren netten Telefonaten miteinander kam heute wieder ein Interessent für´s Auto vorbei - hier stark gekürzt der Ablauf des "Verkaufsgesprächs":

Er: "Hallo ... das isser also ... hmhm ... wir hatten ja schon zwei von denen ..." (Kompetenzblick aufsetzend)
Ich: "Schön, dann wissen sie ja auf was sie sich einlassen." (Schon mühsam ein breites Grinsen wegdrückend)
Er: "Hmhm ... jaja ... hat der Allrad oder isser nur´n Hecktriebler"
Ich: "Hecktriebler." (Denke mir: Dummschwätzer - das sieht man doch schon beim ersten Blick auf die Vorderachse, spätestens an der Schaltkulisse im Innenraum und außerdem hab´ ich´s in die Anzeige geschrieben)
** Motor starten **
Er (nun auf dem Fahrersitz - unmotiviert mit der Automatik am hin und her schalten, Meilenstand kontrollieren, an weiteren Schaltern spielend ...): "Hmhm ... aha ..." (Schon wieder dieser Kompetenzblick)
Er: "Schau´n wir doch mal in den Motorraum." (Bedeutungsvoller Blick und theatralisches Aussteigen folgen)
Ich: "Natürlich - gerne." (Nun kann ich mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen)
Er (mit dem gesamten Oberkörper im Fahrerfußraum krampfhaft irgendwo im hintersten Kabelbaum wühlend): "Wo geht das Ding denn auf?"
Ich: "Da vorne - direkt unterm Lenkrad - an dem großen schwarzen Hebel wo Hood drauf steht" (Denke mir: Aha - der hatte also schon mehrere dieser Autos und kennt sich echt gut aus - mit meiner Beherrschung ist es nun vorbei - ich muss einfach lachen ...)
Er (steht mit seinem Kompetenzblick vor dem geöffneten Motorraum - vorwurfsvollen Blick aufsetzend): "Ich denke, der hat ´ne Gasanlage ... ???"
** An dieser Stelle hätte ich die "Besichtigung" abbrechen müssen - dazu war ich allerdings zu amüsiert **
Ich: "Hier haben wir die z.B. die Verdampfer, dort auf den Zylinderköpfen sind die Rails deutlich zu sehen ... (sehr breit grinsend) ... so sieht eine Gasanlage auf ´nem V8 aus ... Fragen?!"
Er: " ... " (Zeigt keine Anzeichen von Verlegenheit - immer noch mit Kompetenzblick wird an den unwichtigsten Teilen des Motors etwas ungelenk herumtastend)
Ich: "Was jetzt ... wie geht´s weiter?" (Jetzt mit einer Mischung Ironie und Genervtheit im Tonfall)
Er: "Fazit ist, so wie der von außen aussieht, die Gasanlage ohne Flashlube, da müsste ich ja eine neue einbauen lassen, nun ja ... da müssten wir uns irgendwo weit unter € XXX treffen ..."
** Tür zu, Auto wird abgeschlossen **
Ich: "Das mit der Gasanlage ist Schwachsinn ... aber man soll ja niemanden von seinem Glück abhalten. Bei diesem Angebot (ca. 40% Abschlag) unterhalte ich mich allerdings nicht weiter. Schönen Tag noch ..."
Er: "Nun ja ... wir können ja noch mal telefonieren ..." (Sichtlich konsterniert sieht die Kinnlade nun etwas verspannt aus - die Gesichtszüge leicht in die Länge gezogen schaut er mich irritiert an)
** Verabschiedung **

Was soll man von solch Verhandlungsgeschick halten. Damit kann man ja noch nicht mal auf ´nen türkischen Basar auftreten - da wird man gleich vom Hof gescheucht.

Immer wieder seltsam, dass einige "auf dicke Hose" machen wollen ... und es einfach nicht hinbekommen.

Aber - lustig war´s ... :D
 
Ja ... Schule ist schön ...

Hier die kleine Fortsetzung meiner Eingangs erzählten Geschichte:
Nach Intervention einiger Elternteile beschloss der Elternbeirat aufgrund folgender Vorgehensweise nicht weiter tätig zu werden. Da das alles ja auf einem Missverständnis beruht (ich möchte nicht wissen, was da alles an Telefonaten gelaufen ist ... :D) genügt eine kurze Mitteilung der Eltern, dass hier wohl etwas nicht richtig verstanden wurde ... und die Fehlstunden werden gestrichen. Die versäumten Stunden werden in kommenden Freistunden nachgeholt - natürlich auch für die, die "alles richtig verstanden" haben.

Für mich absolut unverständlich. Aber so ist es nun mal ... jammert man nur laut genug bekommt man wohl das was man will ... die anderen können ja eh nicht widerstehen oder sich wehren ... oder sind halt so andständig, dass sie selber schuld sind ...

Leider - so muss ich es auch täglich im Berufsleben erleben - haben immer weniger Mitmenschen den Mut zu ihren "Taten" zu stehen oder auch nur Entscheidungen zu treffen.
 
Dein Thread hat es mir einmal mehr gezeigt.
Durch Überindividualisierung & Geiz ist geil-Mentalität schafft sich Deutschland ab.

Trotzdem noch viel Erfolg Spaß bei denem Kfz Verkauf. :D



tty.



PS: Sag doch beim Verkauf, das da auch der "Baseballschläger gegen Zombienagriffe" mit im Preis ist. :ROFLMAO:
 
Zuletzt bearbeitet:
Man Inseriert sein Fahrzeug, innerhalb des ersten Tages kamen zwei Intressenten die zur selben Sorte gehoeren, wie die, die einem staendig Ihre Visitenkarten zwecks Autoankauf an die Scheibe stecken.
Beide zuerst recht freundlich mit einem weit zu niedrigen Preis, dann fordernd und zunehmend unfreundlicher, bis hin zu Drohungen.
Ein kurzer Blick auf die geladene 9mm im Schulterhalfter ueberzeugte beide, dass mein geforderter Preis gerechtfertigt war.
2 Tage spaeter kam eine Familie und kaufte den Wagen fuer Ihre Tochter.
Bis eine Woche danach wurde ich von serioesen Kaeufern angerufen.

So etwas ist normal.
Daher empfehle ich jedem, der ein Fahrzeug verkaufen moechte, immer einen etwas staerkeren Freund dabei zu haben.
Die Gebrauchtwagenbranche ist nun mal ein hartes Pflaster und wie immer, liegt der Gewinn beim Einkauf.
Da schreckt man auch zuweilen nicht vor Drohgebaerden nach dem Motto, "Sie haben mich getaeuscht, der Wagen ist in viel schlechterem Zustand- oder- ich habe eine so lange Anfahrt hinter mir, nun verkaufen Sie Ihn auch billiger"
Ueberhaupt werden viele sich wundern was diese Leute alles an Maengeln finden um den Preis Ihren Vorstellungen (umsonst) an zu passen.
Beliebt sind auch diese Automaerkte wo die Plaetze am Eingang bereits schon fest in den Haenden dieser Leute ist und man froh sein kann, die ersten 50 Meter lebend auf einen Stellplatz zu kommen.
 
... immer einen etwas staerkeren Freund dabei zu haben. ...
Meistens bin ich das ... :ROFLMAO:

Ich hatte ja die Hoffnung, dass sich die Zeiten ein wenig zum besseren geändert hätten ... nun gut ... dann halt nicht ... :D
 
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