Kündigungsgrund: Scheidung ... ??

Madame

Liebenswerte Berghutze
Hallo,

an sich schaffe ich es schon sinnvolle Seiten zu finden, die existieren.
Bei der folgenden Fragestellung bekomme ich aber immer wieder nicht relevante Infos - vielleicht weiss von Euch jemand Hilfe?

Folgendes:

Kann eine Scheidung für einen Arbeitnehmer in einer katholischen Einrichtung ein Kündigungsgrund sein?
(Wenn ich google dann erhalte ich da Antworten zur Wiederverheiratung nach Scheidung - das ist aber nicht dir Frage!)

Wäre auch schon dankbar für Hilfestellung bei der Formulierung zur Suche bei Google und anderen.

:)
 
Google mal nach Tendenzbetrieb Scheidung.

Tendenzbetriebe (und das sind die kirchlichen Arbeitgeber) dürfen auch nach der Neufassung des Antidiskriminierungsgesetzes aus verschiedenen Gründen weiterhin diskriminieren (zumindest so lange, bis auch dieser deutsche Alleingang irgendwann mal vom Europäischen Gerichtshof verboten wird).

Wohl gemerkt: sie dürfen, müssen aber nicht. Wenn sie einen Arbeitnehmer unbedingt haben wollen oder brauchen (etwa einen hochqualifizierten Facharzt in einem kirchlichen Krankenhaus), schlucken auch die Tendenzbetriebe so ziemlich alles. Wenn sie aber jemanden nicht wollen oder loswerden wollen, dann eben nicht.
 
Bei dem Freund meiner Schwester war genau dieses auch Gegenstand der Diskussion....
Allerdings und das war zu seinem Glück belegbar, wurde er (klingt doof aber ist so), von dieser Einrichtung
zur Heirat gedrängt und konnte sich darauf berufen.

Ich finde das sehr, sehr seltsam.
 
ot:
"... bis das der Tot euch scheidet"

Also, einfach killen, ist auch billiger als eine lästige Scheidung.
Vor Gericht beruft man sich auf eine Klausel im Arbeitsvertrag
 
Abmurksen? Das ist katholikenkonformes Verhalten. Man(n) muß nur gleich zum Himmelskomiker sausen und Beichten. Und Büßen (5 Rosenkränze!) Und in den Klingelbeutel. Dann ist alles von der Seele gefegt. Frauen gelten bei dem Verein sowiso nicht viel mehr als Unkraut im Vorgarten. :devil

Die Evangelischen stellen sich nicht so an.
 
Feinfühlig! - So kennt man Euch!

Immerhin habe ich nun herausfinden können, daß es tatsächlich zu einer solch obstrusen Massnahme kommen kann. *grummel* :grr (n)

Beschimpfungsszenarien und Gewaltakte mögen zwar im Kopfkino witzige Effekte bringen - sind aber letztlich nicht wirklich hilfreich. *nochmalvormichhingrummel* :verdammi (und mein Repertoire ist da gar nicht so klein ;) wie man vielleicht denken mag)

Ich habe den Eindruck es gilt ein dompteurhaftes Verhalten an den Tag zu legen:
Fester Blick, kraftvolle Körperhaltung, nicht nachgeben aber auch Verständnis zu zeigen ..

Ausserdem bin ich ja gar nicht mehr Madame Bonnie! Bin Berghutze und die stecken nur Finger in Ohren von armen Wanderern ... :smokin

Aber vielleicht hat ja irgendwann noch mal jemand eine Idee...?

:)
 
AW: Feinfühlig! - So kennt man Euch!

Ja ich ich ich... :D hier - ein Relikt aus der Weimarer Verfassung. (n)

Wer glaubt, dass die Kirche nur eine Glaubensgemeinschaft ist, wird spätestens hier den Machtapparat kennen lernen mit all seinen Facetten.
Nachdem hier einige Ordensträger in letzter Zeit bewiesen haben, was sie von geltenden Gesetzen halten, sollte man die Grundgesetz mal
überarbeiten.
 
AW: Feinfühlig! - So kennt man Euch!

Ich habe mit Interesse einen Fall verfolgt, in dem eine kirchliche Sozialstation in Ludwigshafen einer Beschäftigten mit der Begründung kündigte, sie gehöre keiner christlichen Religionsgemeinschaft an. Die Beschäftigte ist Muslima und reichte Kündigungsschutzklage ein.

Es stellte sich heraus, dass sie bereits vor ihrer Einstellung 4 Jahre ehrenamtlich für diese Einrichtung tätig war und es dort sehr wohl bekannt war, dass sie dem islamischen Glauben angehörte. Kostenlos darf man also durchaus für die Kirche arbeiten, selbst wenn man keiner christlichen Glaubensgemeinschaft angehört!

Zu meinem Bedauern ist es zu keinem Urteilsspruch gekommen, weil man sich vorher außergerichtlich geeinigt und die Beschäftigte ihre Klage zurück gezogen hat. Vermutlich hat man ihr eine ordentliche Abfindung gezahlt, weil man auf keinen Fall ein rechtskräftiges Urteil und somit eventuell sogar einen Präzedenzfall haben wollte. Ich bin kein Jurist, aber nach meiner persönlichen Einschätzung dürfte das Prozessrisiko für den Arbeitgeber erheblich gewesen sein.
 
AW: Feinfühlig! - So kennt man Euch!

QUOTE=Gamma-Ray;1047017]hier - ein Relikt aus der Weimarer Verfassung. (n)
[/QUOTE]
 
Auch wenn ich ein wenig spät bin, so lautet dir Antwort im allgemeinen: JA

Als Einspruch würde ich jedoch geltend machen, das es geschichtlich bewiesen ist, das diverse Adelshäuser, die sich dem katholischen Glauben zugehörig bekannten, sich durchaus immer der "Scheidung" bedient haben.
 
Ach Madamme, wie nett, daß Du uns zu der feinfühligen Gemeinde zählst. :D Das ist aber lieb von Dir. :angel Na ja, manche Aussagen sind "etwas" hart, aber damit manche solche Themen überhaupt wahrnehmen, ist ein bischen provozieren mehr als nötig.

Auf jeden Fall ist es ein Anachronismuß in der heutigen Zeit, daß eine Sekte, vom Staat! das Recht zugesprochen bekommt, mit den bei ihnen arbeitenden Leuten umgehen zu dürfen, wie die Sau mit dem Trog. DAS sollten sich mal die Zeugen Jehovas, die Altkatholiken oder sonst eine Glaubensgemeinschaft rausnehmen wollen. Da seien aber unsere Richter vor.

Und daß Frauen, zumindest in der katholischen Kirche nur Mittel zum Zweck sind, steht für mich auch Felsenfest. Moderne Sklaverei, ist wie Blauarbeit. Ich möchte mal erleben, was passiert, wenn auch nur eine Frau sich bei Kindern das erlauben würde, was mit Männern, sprich "Geistlichen" bei weltlichen Sünden so abläuft. Frau = Scheiterhaufen, Mann = mit Lohnerhöhung versetzt. Daß da überhaupt noch jemand hingeht? tz tz tz

@ Madamme, mea culpa. Hier stehe ich und kann nicht anders! :anskreuz Allerdings ohne die Hilfe von oben anzurufen.
 
Ein geschiedener Arbeitnehmer im Dienst der Kirche, das ist nun aber wirklich nicht mit dem katholischen Glauben vereinbar. Profit durch Porno-Bücher allerdings schon: "Katholische Kirche macht mit Pornos ein Vermögen" :ROFLMAO:
Die Vatikanbank hat eine Teil des beträchtlichen kirchlichen Vermögens auch in der Rüstungsindustrie investiert. Auch in Pharmaunternehmen (die u.a. Verhütungsmittel herstellen). Und wer weiß wo sonst noch.

Wenn es um Geld geht, hat die katholische Kirche sich schon immer streng an Kaisers Vespasians Motto "Pekunia non olet!" gehalten. Moral hin und her.
 
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