Wichtigmacher oder Held ?

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Lehrer Rainer Heise gilt vielen als Held, seit er nach eigenen Angaben den Attentäter von Erfurt stoppte und in einen Klassenraum sperrte. Doch jetzt tauchen Widersprüche auf.

Im Kreis der Kollegen sieht Heise sich wachsender Kritik ausgesetzt. Auch der Erfurter Polizeichef Rainer Grube sieht noch "einige offene Fragen" in der Sache. Auch wenn an Heises Geschichte einiges glaubwürdig sei, würden doch "Widersprüche bei der Rekonstruktion des Tatverlaufs deutlich", so Grube gegenüber der "Welt am Sonntag".

Heise hatte berichtet, er habe sich dem bewaffneten Robert Steinhäuser in den Weg gestellt und zu ihm gesagt: "Drück ab! Wenn Du mich jetzt erschießt, dann guck mir in die Augen." Da habe der ehemalige Schüler die Pistole heruntergenommen und geantwortet: "Für heute reicht es, Herr Heise!" Danach habe er den jungen Mann in einem Zimmer eingesperrt, wo er sich erschoss. Die Polizei bestätigte, die Tür sei verschlossen gewesen, Heise habe den Schlüssel dazu gehabt und den Beamten übergeben.

Die "Welt am Sonntag" fragte Heise, warum dieser sich nicht sofort eingeschlossen habe, als er den Maskierten durch den Türspalt sah, und warum er nicht die von dem Täter abgelegte Pistole an sich genommen habe. Heises Antwort: Er habe eine "Aversion gegen Waffen." Außerdem habe er Angst gehabt, dass die Polizei ihn für den Attentäter halten könnte. Er könne nicht sagen, warum er Steinhäuser aufgefordert habe, die Waffe wieder an sich zu nehmen.

Nach den schrecklichen Ereignissen vom 26. April sei für ihn der Alltag zur Hölle geworden. Wenn er sich in der Öffentlichkeit zeigt, werde er bespuckt, so Heise. Telefonisch sei ihm bereits drei Mal mit dem Tod gedroht worden. Er werde von Kollegen als "Lügner" und "mieses Schwein" beschimpft, der sich im Blut der toten Kollegen suhlt. "Vielleicht hole ich als nächstes eine Knarre und bringe mich um. Das meine ich nicht pathetisch", sagte Heise.
 
Ich glaube nicht, daß Heise so kaltblütig war, wie ihm jetzt angedichtet wird....
In einer solchen Situation tut oder sagt man manches, was einem hinterher gar nicht mehr erinnerlich ist, oder man erinnert sich nur noch bruchstückhaft.

Glaubwürdig oder nicht, die Polizei sollte eventuelle Widersprüche erst mal konkretisieren, anstatt sie der Presse sofort mitzuteilen. Auch Polizisten sind gegen Wichtigtuerei nicht immun....
BILD und Konsorten können gar nicht anders, als die Auflagen um jeden Preis hochzutreiben, selbst um den der Wahrheit. Daß dabei das Leben von Menschen zerstört wird, ist für die Herrschaften irrelevant.
 
ich geh ma davon aus, dass der Lehrer korrekt alles so geschildert hat
ich denke dass hier genau wieder reagiert wird, wie es in Deutschland
seit einigen Jahren üblich ist, wider besseres oder "ohne" besseres Wissen
anderen an den Wagen pinkeln nur so aus Neid oder sollte man sagen
aus Dummheit?

pogo.d
 
Es ist aber mit verlaub gesagt auch der Berichterstattung durch die Medien geschuldet. Das der Mann nach einem solchen Erlebnis geschockt ist, ist wohl klar. Warum müssen die Medien einen solchen Menschen überhaupt vor die Kamera zerren? Warum - weil nur eins zählt Auflage, Quote und damit Geld!

Ich mache sogar den Medien den Vorwurf, dass das Erfurter Ereignis für die eigenen Umsatzziele schamlos ausgenutzt wurde. Tote bringen immer Quote!
 
Und wieder die medien! In diesem fall gehören drei dazu:

Der der sich vor die kamera zerren lässt.

Der der die kamera bedient und das zeug über den sender jagt und (ganz wichtig)

diejenigen die lechzend auf der couch sitzen und die tragödien in sich aufsaugen.

Viele von uns 'unbeteiligten' müssen sich da zu allererst an die eigene nase fassen. Wenn es niemand sehen wollte gäbe es die peinlichen nachmittags-talkshows nicht. Ohne uns zuschauer würde Schumi nicht so ein jahresgehalt bekommen. Gleiches gilt für die fussballprofis. Und wenn nicht millionen von leuten die blöd zeitung kaufen würden, würde die berichterstattung anders laufen.

Dieser lehrer wird erstmal als held aufgebaut. Dann geht der lebenszyklus dieser story den ende entgegen, also muss eine wendung her. Er hat sich das zurechtgebogen um daraus persönliche voreile zu ziehen. Wenn damit schluss ist, kommt wahrscheinlich wieder eine wendung. Wie die unfähige polizei versucht den helden von erfurt in den dreck zu ziehen um die eigene unfähigkeit zu vertuschen. Fortsetzung folgt....
 
In dem Zusammenhang sollte man auch daran erinnern, dass die thüringer Polizeit bereits bei der Fahndung nach Zurwehme Pleitengeplagt war und einen Unschuldigen erschossen und einen Hotelbetreiber in die Pleite getrieben hat. Nun war Zeit aus dem vermeintlichen Tief wieder "aufzusteigen". Selbst der OB von Erfurt hat zugegeben, dass das Ordnungsamt Erfurt Knöllchenverfahren mit einer zugegebenen übertriebenen Härte verfolgte, während das "Erlaubniswesen" des gleichen Amts seine Pflichten nur sehr lasch nachgekommen ist.
 
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