Diskussion Ein Video für Hartz4 Empfänger

Nein, das Geld wurde zu totem Kapital, welches in den Kellern der Banken vor sich hin gammelt - und wir sorgen mit unseren Steuergeldern dafür, dass es diesen Banken weiterhin gut geht und die dort gehorteten Milliarden ihren Besitzern auch ja nicht verloren gehen.
Das wäre zu schön. Dann hätten wir eine Krise weniger.
Im Gegensatz zu meiner oben gestellten - rein rhetorischen - Frage, wohin diese ungeheuren Geldmassen denn nun gingen, wissen wir heute ja sehr genau, wohin es geht. Diese horrenden Summen gehen nicht etwa auf das Sparkonto der ganzen Gesellschaft, die es ja erwirtschaftet hat; sie gehen auf Wanderschaft.
Zuerst gehen sie auf das Konto eines oder mehrerer sogenannter "Anleger". Wie viel davon, kann man aus jeder Bilanz herauslesen. Und wenn wir schon mal beim Bilanzenlesen sind, können wir auch gleich feststellen, dass das viel gerühmte "Eigenkapital" heutzutage hauptsächlich aus Fremdkapital besteht. Es ist eine Selbstverständlichkeit geworden, für jede noch so kleine Investition zuerst mal auf den Geldmarkt zu schauen. Der eigene Geldbeutel ist (da natürlich immer zu klein) erst mal außen vor.
Man leiht sich also zu einem Zins, der niedriger sein sollte als die erhaltenen Zinsen auf eigenes Kapital, die Knete zusammen, die man so an die Maschinenfabriken oder Ausrüster zu zahlen gedenkt. Hier liegt schon der erste Zirkelschluss zu Grunde, der alleine durch Zinsen jedes Kapital unvernünftig aufbläst, ohne dass ein realer Gegenwert dazu vorhanden ist. Es geht sogar so weit, dass sich Teilhaber (bei einem kleinen Umweg über den allgemeinen Finanzmarkt) ihre Einlagenerhöhungen bei sich selbst pumpen. Das ergibt dann schon zwei Zinsquellen, die natürlich zusammen genommen den Zins auf das angeblich geliehene Kapital übertreffen. Das ist dann die eigentliche Rendite für den Teilhaber. Durch einen Leitzinssatz nahe Null sind solche Geschäfte erst richtig interessant geworden.

An diesem kleinen Beispiel können wir sehen, dass das zwar von uns allen (in diesem Game spielen sogar H4-er eine wichtige Rolle) erwirtschaftete, aber "Privat"-kapital keineswegs tot auf irgendeinem Konto rum träumt. Es hat, wie alle menschlichen Schöpfungen, den unbedingten Drang, sich zu vermehren. Also vagabundiert es frei auf den weltweiten Finanzmärkten herum und sucht die Idealanlage für sich und die kleinen Kinderchen.

Dass das Geld und seine Kinderchen auf einem Bankkonto "festgeschrieben" wird, bedeutet nur in den Augen der Gläubigen, dass es dort auch ist. Jeder von uns kennt den uralten Witz von der ebenso alten Dame, die zur Sparkasse kommt, um sich ihr Erspartes einmal an zu sehen.
Wenn jetzt alle alten Damen und ihre respektiven Enkel und Urenkel das Gleiche zu tun, hat die Bank ein Problem.
Aber nur kurzfristig, sie kann sich das Geld ja "für fast nix" von der Zentralbank pumpen. Allerdings muss hier das "Buchgeld" nun in Form von echten Scheinchen auf den Tisch, um das Misstrauen zu zerstreuen.
Eigentlich sollte dieses Vertrauen den Banken die 0,00nix-Zinsen wert sein.
Ist es aber nicht. Wieso eigentlich? ;)
 
ot:
Was sagt der Bankangestellte zu der etwas leichtfertig spekulierenden alten Dame: "Neeiinn, Ihr Geld ist nicht weg. Es gehört nur jemand anderem!"
 
@gisqua
So ist es. Dummerweise vollzieht sich dieser Besitzstandswechsel nicht nur bei Anleger/Bankkunden, sondern gerade auf EU Ebene mit unserem Volkswirtschaftlichen Vermögen mit "Volksverrätern", die nur den eigenen oder Parteilichen Vorteil suchen.

Aber vor solchen Karrierehaien in der Politik hatte Helmut Schmidt schon ende der 80er gewarnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@den Revierstrolch:

Du schreibst das so, daß ich intensiv empfinde, daß da was Elementares ist.
Und ich kann natürlich auch an den richtigen Stellen ganz wichtig AHA oder Ja Richtig! oder sowas ähnliches sagen. Und nicken.

Aber gezz mal ganz ährlich:
ich bin zu blöd um das wirklich richtig zu begreifen!! :cry:

Das hängt zum Teil natürlich damit zusammen, daß ich gar nicht möchte, mir Dinge vorzustellen, die jemand anderes sich BEWUSST einfallen lässt um anderen zu schaden.
Da hakt es bei mir aus.

Das mache ich in meinem Bewusstsein sofort nieder - das muss ein Zufall sein oder so...

Aber so läuft das nicht. (n)
Richtig? :unsure:

Kannst Du das Ganze nochmal idiotensicher für mich formulieren?

beste Grüsse! :)
 
Naja so wie es da steht: Wenn Tarifverhandlungen anstehen, wird von den Arbeitgebern gerne gejammert, dass jedes Zehntel Lohnerhöhung Arbeitsplätze kostet und bei einer zu starken Erhöhung gar die Existenz von Betrieben gefährdet ist - und das halte ich für ausgemachten Blödsinn. Ein Unternehmen, welches wegen fünf Prozent Lohnerhöhung Pleite geht, war auch vorher schon so gut wie tot.
 
Aber gezz mal ganz ährlich:
ich bin zu blöd um das wirklich richtig zu begreifen!! :cry:
No woman, no cry! Nicht Otto oder Ottilie Durchschnitt sind blöde, dieses (Wirtschafts-)System ist es.

Das hängt zum Teil natürlich damit zusammen, daß ich gar nicht möchte, mir Dinge vorzustellen, die jemand anderes sich BEWUSST einfallen lässt um anderen zu schaden.
Da hakt es bei mir aus.

Das mache ich in meinem Bewusstsein sofort nieder - das muss ein Zufall sein oder so...
Genau mit dieser Reaktion rechnen sie, diese Finanzjongleure, die je nach Bedarf mal Bälle in die Luft werfen, die eigentlich nie richtig rund sind und meistens nicht mal richtig - oder bestensfalls mit heißer Luft - gefüllt sind.

Diese Bälle heißen Smith, Keynes, Marx oder so ähnlich. Die Künstler, die sich z. B. "Sinn" nennen, werfen je nach gewähltem Topos diese Bälle so schnell hintereinander in die Luft, dass ein Kreislauf entsteht, der nicht erkennen lässt, dass immer nur Teile dieser Spielzeuge fliegen. Aus schon kurzer Entfernung sieht das Ganze dann wie ein phantastischer Kreislauf aus. Voila, eine gelungene Jonglage. Applaus.
Wer so phantastisch mit den Versatzstücken einer Gesellschaft umgeht, muss ein Meister sein, der wirklich Ahnung von seinem Fach hat. Kritiken (von Nicht-Meistern) müssen also unbedingt positiv ausfallen.
Und daran halten wir uns ja auch in dieser Gesellschaft. Arbeitsteilig.

Und das ist dann auch das Stichwort. Wir alle haben diese Gesellschaft so geformt. Auch Du, Madame. Ob Du nun mit den 68ern in Berlin die DUNG-Zeitung angegriffen hast oder ob Du als anständige Malocheuse immer versucht hast, die Steuern richtig abzurechnen. Alle haben wir das verbrochen Experiment "Gesellschaft" mitgetragen. Selbst die Aussteiger hatten zu jeder Zeit eine tragende Funktion.

Eines der von uns eingerichteten Instrumente ist die Arbeitsteilung. Als die ersten "Zivilisationen" sich niederließen, um vom reinen Jäger und Sammler zum Jäger und Bauern zu werden (Kain und Abel, Urkulturen), war die Arbeitsteilung überlebenswichtig.

Sicher gab es auch damals schon einige dieser besonders "klugen" Mitmenschen, die uns in der Schule immer alle Schusser "abgekekst" haben oder beim Kartenspielen schon beim Verteilen als Sieger feststanden. Wie die das immer gemacht haben, ist bis heute Mystik. Damals wie heute nennen wir das ganze bewundernd "Geschäftstüchtigkeit". Zweifel an der Lauterkeit dieser Mitmenschen mussten schon deshalb verstummen, weil diese auch immer immer im Vollbesitz aller Spielregeln waren, die sie uns weniger Geübten auch zu jeder Gelegenheit erläuterten.

Diese Ur-Geschäftsleute konnten, dank ihres Könnens und Wissens, die gegenseitigen Geschäfte dann eben auch mal zu ihren Gunsten tätigen. Sie waren aber dadurch trotzdem ehrenwerte Mitglieder der Gesellschaft. Bösartigkeit zu unterstellen käme nur jemandem in den Sinn, der selbst, vielleicht auf einem anderen Gebiet so handelt. Wir haben uns ja bis heute soweit verständigt, dass wir dieses durchaus zulassen, soweit es uns auch Nutzen bringt. Dazu haben wir ja alle auch die Habgier den "gesunden" Egoismus in unseren Genen. Auch die Automechaniker, die des Menschen zweitliebstes Lieblingsspielzeug wieder heile machen, und dabei zwei, drei Schrauben, von denen Du nix weißt, extra berechnen. Das tun die nur, um ihre Leute und die Werkzeuge vorhalten zu können, also für Dich.
Dass wir, bei zufälliger Entdeckung dieses kleinen Nebenhandels so häßlich reagieren, liegt sicher in unserer - natürlich fest in den Genen verankerten - eigenen Habsucht begründet.

Dieses ;) ernde Geschäftsgebaren liegt auch den Aussagen der Wirtschaftsweisen oder Deines Bankberaters zu Grunde. Natürlich in unserer äußerst komplex entwickelten Gesellschaft entsprechend vielschichtig, bzw. vieldeutig.
Das hängt zum Teil natürlich damit zusammen, daß ich gar nicht möchte, mir Dinge vorzustellen, die jemand anderes sich BEWUSST einfallen lässt um anderen zu schaden.
Natürlich will niemand "bewusst" dem anderen schaden. Aber alle wollen sich selbst nutzen. Und so entstehen dann solche Miss- bzw. Unverständnisse. Weil es in jedem Fach eben nur eine begrenzte Anzahl von Fachleuten gibt, haben uns andere Fachleute die Religion geschenkt. Die lehrt uns, zu glauben, was wir nicht wissen (können). Und das müssen wir denn auch bei solchen (von uns selbst ausgebildeten) Fachleuten.
Dran glauben. Naja, Nu.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Rev. Bumszack
Danke für deine nette Beschreibung über das subtile Netz der Wertschöpfung.
Erfolg ist nur die Summe vom "Richtigen Übervorteilen". ^^
Oder wie man in der FTD nachlesen konnte, das die "Cleveren" die Einfältigeren über den Tisch ziehen.
Das kann man in der "Finanzwirtschaft" immer wieder verfolgen. Natürlich alles optimal supportet von der entsprechenden
Gesetzgebung in Deutschland/Euroland.

Ich persönlich glaube das eine Gesellschaft nur wirklich weiterkommt, wenn Denkverbote überwunden werden.
Dieses Lügenvolk mit Parteibuch gehört angeklagt wegen Verfassungsverrat und Verfassungshochverrat - nichts anderes.
Besonders unsere Bundesintrigantin, die sich gerade vermehrt für Sarkozys Wiederwahl einsetzt.

Die systematische Aushöhlung des Sozialstaatsgedankens unter Kohl, Schröder und Merkel ist auch ein Angriff auf den
sozialen Friedens in unserem Land.
Und wenn wir nicht aufpassen, dann fliegt uns dieser ganze Soziale Spengstoff gewaltig um die Ohren.
Wohlstand & Euros sind genug da. Allein der Wille zur gerechteren Teilhabe fehlt. ;)

@Cheffie
Da hast du Recht, ein paar Prozent mehr Lohnzuwachs treibt eine Fa. selten in den Ruin. Aber die Firmen wo der "Chef" (oder die Frau) in
die Kasse gelangt habe und dann Pleite gingen, ist höher. das kann man immer irgendwo lesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
No woman, no cry! Nicht Otto oder Ottilie Durchschnitt sind blöde, dieses (Wirtschafts-)System ist es.

[...]

Wir alle haben diese Gesellschaft so geformt. Auch Du, Madame.

[..]

Eines der von uns eingerichteten Instrumente ist die Arbeitsteilung. Als die ersten "Zivilisationen" sich niederließen, um vom reinen Jäger und Sammler zum Jäger und Bauern zu werden (Kain und Abel, Urkulturen), war die Arbeitsteilung überlebenswichtig.

[...]


Natürlich will niemand "bewusst" dem anderen schaden. Aber alle wollen sich selbst nutzen. Und so entstehen dann solche Miss- bzw. Unverständnisse. Weil es in jedem Fach eben nur eine begrenzte Anzahl von Fachleuten gibt, haben uns andere Fachleute die Religion geschenkt. Die lehrt uns, zu glauben, was wir nicht wissen (können). Und das müssen wir denn auch bei solchen (von uns selbst ausgebildeten) Fachleuten.
Dran glauben. Naja, Nu.

Ja!
Bis auf den letzten Absatz ist ja wohl alles, was Du so schreibst eher eben BESCHREIBEND - konstatierend.
Oder irre ich? :unsure:

Supi hat hier kürzlich im Forum etwas geschrieben zu Haltung von und zu Gewerkschaften im Verlaufe der letzten Jahrzehnte. (Ich weiss nicht mehr wo)
DA konnte ich eine klare Haltung erkennen in Bezug auf Kritik - DA kann ich etwas erreichen, wenn ich etwas tue oder unterlasse, wenn ich mich nicht mundtot machen lassen will! (y)

Bei allem Respekt, @RB, und ich finde das wirklich klasse, was Du hier schreibst - es hilft mir für mich nicht weiter, WIE und WO ich etwas verändern könnte.
Ich werde mich auch nur wenig auf Zynismus (Dein letzter Absatz!) einlassen können - als Lebenshaltung ist mir das einfach zu destruktiv und es ist mein fester Glaube, daß jeder Mensch sich mit einer solch grundsätzlichen Haltung eher NUR SELBER schadet!!

So verständlich es ist!

Ich bin - wahrscheinlich - genauso wie die meisten hier - nicht erbaut von allen möglichen Regulationen, Sanktionen, Verfahrensgebungen.
Aber ich weiss auch nicht wie es besser ginge ... und bei allem Elend! Im Vergleich mit anderen Ländern ...


aber genau damit hält man die Masse klein ..? :eek: (n)

fragende Grüsse :)
 
haben uns andere Fachleute die Religion geschenkt. Die lehrt uns, zu glauben, was wir nicht wissen (können).

Nun ja. Wenn zumindest grundsätzlich oder zumindest zum Teil Interesse an spiritueller Lektüre vorhanden ist, ließe sich da
zumindest etwas verbessern.

Ansonsten bin ich faktisch zwar noch Mitglied aber schon länger kein Kirchgänger mehr. Es sei denn, das familiär etwas in der Richtung ansteht.

Es fehlt mir da schlicht & einfach das Drumherum, das ich benötige um mich wohlfühlen.

Ich persönlich glaube das eine Gesellschaft nur wirklich weiterkommt, wenn Denkverbote überwunden werden.

Kannst du das bitte mal etwas genauer auf den Punkt bringen.

Wohlstand & Euros sind genug da. Allein der Wille zur gerechteren Teilhabe fehlt.

Da könnte allenfalls das Fußvolk etwas dran drehen. Was stellst du dir da konkret vor?

Jeder, der glaubt, exponentielles Wachstum könne endlos weiter gehen, ist entweder ein Verrückter oder ein Ökonom.

Wie viele Jahre gibts du uns in Deutschland denn noch?
 
Ich denke, diese Frage wird Dir niemand beantworten können.
Wir sind uns ja im Klaren, dass es nicht mehr ewig so weiter gehen kann. Wann allerdings der Tag kommt, wo das Vertagen der Probleme auf Morgen bzw. auf die nächste Generation nicht mehr funktioniert, kann niemand schätzen, denn es werden ja immer wieder neue Tricksereien erfunden, mit der man die Bugwelle zwar etwas größer macht, aber sie dennoch erfolgreich vor sich her schiebt.
Irgendwann wird sie zurückschlagen und über uns zusammenbrechen, vermutlich wird das sogar ziemlich plötzlich passieren.
Die Chancen, dass es nicht uns, sondern erst die Generation nach uns trifft, sind aber durchaus gegeben - zumindest wenn man schon über 40 ist ;).
 
Ja!
Bis auf den letzten Absatz ist ja wohl alles, was Du so schreibst eher eben BESCHREIBEND - konstatierend.
Oder irre ich? :unsure:
Ja, Madame, natürlich hast Du das richtig beoabachtet, dass ich mich mit meinen Denkversuchen eher auf eine Art archimedischen Punkt manövriert habe. Es ist aber falsch, anzunehmen, dass ich deshalb auch nach einem Hebel suche, um die Welt aus den Angeln zu heben. Das wäre selbst für mich zu viel der Hybris.

Und dass ich diesen Hebel im Zynismus sehe, muss ich Dir leider auch aus demselben Grunde widerlegen. Der letzte Absatz entspringt ebenfalls der Beobachtung. Lediglich die der Komplexität der Tätigkeit des vorderen Schläfenlappens (siehe Abschnitt "Naturwissenschaftliche Ansätze" aus "Glaube") geschuldete Einmündung in das schon ältere Bonmot eines (mir) unbekannten Meisters gestehe ich als etwas ein, was man mit einer klitzekleinen Portion von Stichelei auch als Zynismus betrachten könnte. Für mich ist es eher so etwas wie Humor (O.K., ja, faustischer Humor).

Angesichts der zunehmenden Menge Menschen - inklusive eines Großteils der Wissenschaft - , die sich mit "Glauben" um eine Differenzierung im "Wissen" oder ("Nichtwissen") herumdrücken, frage ich mich aber, wer hier zynisch handelt.

Meine Ansicht der Dinge von weiter außen, wie ich sie oben bei mir selbst diagnostizierte, liegt vielleicht eher darin begründet, dass ich seit fast einem ganzen Menschenleben in einer bestimmten kindlichen Entwicklungsphase feststecke:

So wie viele Tiere (Krähenvögel, Papageienarten, verschiedene Affenarten und vermutlich auch Wassertiere wie Haie, Delphine u.v.a.m.) habe ich als kleiner Bengel die Fragen "Wie funktioniert das?" - "Kann ich das auch?" - "Kann ich das auch brauchen?" wohl nicht oberflächlich genug behandelt.

Das Nüsseknacken mit Hilfe von verschiedenen (damals noch legal) raubkopierten Techniken und Werkzeugen war für mich ein langwieriger und aufwandsintensiver Versuchsaufbau, den ich bis heute - natürlich an anderen Sujets - weiter betreibe. Der jeweilige Erfolg solch nachahmender Versuche brachte mir dann ein (wie ich erst später lernte) dem Orgasmus ähnliches Glücksgefühl, während Misserfolge erst mal verdrängt wurden.
Die im Laufe der Jahre durch diese Misserfolge angesammelten Schädigungen an Physis und Psyche versuchte ich durch längeres , intensiveres und vor allem differenzierenderes Beobachten vor eigenen Versuchen zu vermeiden.
So kam es, dass ich heute fast nur noch zuschaue, wenn um mich rum das Leben tobt.
Ob das zu etwas Nutze ist, kann ich erst nach erfolgreichem Abschluss der Testreihe "Leben" entscheiden, wenn ich bei diesen Tests keine Fragestellung ausgelassen habe...
...und wenn ich das dann noch kann....

Dein (und Supis, und vieler anderer Mitforisten) Einwand, etwas tun zu sollen ist statthaft. Lass mich trotzdem Obiges dagegen setzen, so quasi als Ausrede oder Bitte um Entschuldigung. Da ich - wie Du und viele andere Zeitgenossen auch - beim Projekt "Sozialstrukturen und ihre Auswirkungen" noch am Anfang der Beobachtungsphase stehe und täglich neue Teilergebnisse ergänzen muss, bin ich noch nicht dazu gekommen, eine zufrieden stellende Erkenntnis präsentieren zu können.
Vielleicht wären hier Menschen gefragt, die - nach guter alter Cowboymanier - erst mal schießen und dann das Ergebnis auswerten. Aber die sind zur Zeit ja in anderen - gegenläufigen - Sozialexperimenten wie Hyperkapitalismus, Prä-Kantismus und Neofeudalismus gebunden.

Vielleicht sollte ich mal irgendwo ne Doktorarbeit zum Thema "Ratlosigkeit humanoider Entwicklungsformen bei Beobachtung eigener Entwicklung" abschreiben. Ich mach mich dann mal auf die Suche...:)
 
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