Sonderschichten bei amazon?

Und wer musste für deinen Lebensunterhalt aufkommen? :mad

Die Frage ist schon falsch gestellt. Es muss ja immer noch für mich aufgekommen werden. -> Aber um deine Frage zu beantworten: Der Staat! Und glaub man nicht, das die Steuern runter gehen, nur weil ich Vollzeit arbeite. Wenn ich nämlich nicht von dem Geld leben kann dann muss der Staat für mich trotz Arbeit immer noch aufkommen.

Wie Supi so schön sagt: "Ein Vollzeit Job muss für ein Vollzeit-Leben reichen." Ich sehe das ähnlich. Mir ist meine begrenzte Zeit auf dieser Welt einfach zu schade um mich tagtäglich Stress auszusetzen und trotzdem nicht davon leben zu können.

Meine "Einstellung" rührt auch daher, das ich (vom Staat) frustriert bin. Ich werde vom Staat und durch die Krankenkassen mit meiner Chromosomen-Anomalie (und deren Auswirkungen) alleine gelassen. Diagnosen muss ich selber zahlen, Medikamente muss ich selber zahlen, Konsequenzen muss ich selber tragen,....
Tja, wenn das so ist, dann muss ich auch nicht jeden Scheiß annehmen, der mir geboten wird.

Ich bin klar dafür, das ich arbeite. Ich kann auch eigentlich viel. Nur ohne Schein ist man in einer Bürokratie ziemlich aufgeschmissen.
 
Ein Vollzeit-Job muss auch für ein Vollzeit-Leben reichen - ich gratuliere Jedem, der einen Job mit einem Stundenlohn < 10 Euro ablehnt.
Und ich unterstütze das mit meinen Steuergeldern gerne - denn derjenige kämpft auch für mich gegen eine Situation, in die ich selbst geraten könnte.

Nur Scheiße für die, die an deine Steuergelder gar nicht ran kommen, da sie 0,00 vom Staat bekommen, wenn sie die <10 Euro Jobs nicht machen. Wenn ich nach Jahren der Kindererziehung vom Staat nen Arschtritt bekomme und entweder für <10€ arbeite oder meinem Mann auf der Tasche liegen muss, dann gratuliere ich jedem, der arbeitswillig ist und wenigstens Einsatz zeigt.

Wie gesagt, ich habe vor jedem Aufstocker 1000mal mehr Achtung als vor "ist meiner nicht würdig Hartzern"!
 
Nur Scheiße für die, die an deine Steuergelder gar nicht ran kommen, da sie 0,00 vom Staat bekommen, wenn sie die <10 Euro Jobs nicht machen. Wenn ich nach Jahren der Kindererziehung vom Staat nen Arschtritt bekomme und entweder für <10€ arbeite oder meinem Mann auf der Tasche liegen muss, dann gratuliere ich jedem, der arbeitswillig ist und wenigstens Einsatz zeigt.

Wie gesagt, ich habe vor jedem Aufstocker 1000mal mehr Achtung als vor "ist meiner nicht würdig Hartzern"!


Wieso bist du Sauer auf Verweigerer für unterbezahlte Arbeit, wenn du selbst erkennen kannst, das der Staat an deiner Misere schuld ist?

Es wurde unlängst festgestellt, das Hartz IV nicht fair und eigentlich ungesetzlich ist. Die Nachbesserung bestand darin, das der Regelsatz um fünf (5) Euro aufgestockt wurde. Verantwortlich für diese viel zu geringe Aufstockung ist CDU und FDP. Diese "Regierungsparteien" ruhen sich schlicht darauf aus, das es ewig dauert, den neuen Satz einzuklagen, weil dieser wiederum viel zu niedrig und ungesetzlich ist.


Mal deine Aussage nur auf MICH bezogen: Ich hab 2006, 2008, 2009, 2010 jeweils einen €uro Job gehabt.

2006 bin ich vorzeitig rausgeflogen. Lag zum einen daran, das ich dort nicht sehr zuverlässig erschienen bin, einfach weil es keine Arbeit gab. Auch gab es dann einen Raubüberfall auf meine Person und ich bin nicht so hart, das einfach wegstecken zu können.

2008 wollte alle Welt mich übernehmen, aber ich hatte keinen gültigen Schein und die Obrigkeit hat es leider nicht abgesegnet.

2009 bin ich Aufgrund von Unterbeschäftigung den dort ansässigen Pädagogen so "auf den Sack" gegangen, das die mich freigestellt haben, mit der Auflage: "Du gehst jetzt los und lässt dich auf Borderliner und ADHS testen!"

War in die richtige Richtung gedacht. Ich hab dadurch eine Arzt gefunden, der mir erklären konnte, warum ich so bin, wie ich bin. Um sicher zu gehen war "natürlich" eine Diagnose angebracht, die mich 230 Euro gekostet hat. Dafür musste ich fast 18 Monate sparen.

2010 hab ich dann auf dem Zahnfleisch gekrochen. Anwesenheit ab 10 Uhr, ne Möglichkeit irgend etwas sinnvolles zu tun ab halb zwei. Vorher gab es keine freien Arbeitsplatz. Auch dort bin ich den Verantwortlichen massiv auf den Geist gegangen. Nicht nur weil ich unterbeschäftigt war, sondern auch, weil ich für alle Probleme eine bessere Lösung hatte. Ne Überlegung gab es, mich einzustellen, aber ich hab eben keine abgeschlossene Berufsausbildung.

2011 hab ich ne Fortbildung gemacht. War klar anstrengend. Nicht wegen dem Stoff, sondern wegen der Mitteilnehmer, der Dozenten, der gesamten Umgebung.
Da ich inzwischen wusste, wie mein Kopf funktioniert, hatte ich immer was zu lesen mit um meinen Kopf auf "Betriebstemperatur" im Unterricht zu halten, falls es mal zäh oder träge wird.
Eigentlich hatte ich von Anfang an die Schulleitung darüber informiert, wie ich funktioniere, aber ich bekam trotzdem bei jedem Dozenten die Aufforderung: "Legen Sie das Buch weg!" - Die Antwort war klar: "Dann bitte erhöhen Sie die Unterrichtsgeschwindigkeit!" - Dozent: "Sie werden schon sehen, was Sie am Ende davon haben werden!"
Tja, hab ich gesehen. Von uns damals 24 sind 20 zur Schlussprüfung zugelassen worden. Davon haben es neun geschafft und ich war in allen Fächern der Beste. (ich hab in den knapp sechs Monaten 80 Bücher gelesen!)

Was ich damit sagen will? - Ich bin fähig, ich will Arbeiten, aber ich kann es nur unter meinen Bedingungen. Nicht, das ich mir diese ausdenke. Ich hab fast dreieinhalb Jahrzehnte versucht so zu sein, wie all die anderen. Das klappt nicht. Inzwischen hab ich sogar einen Attest dafür, warum es nicht klappt.

Aber in dem Punkt, werde ich eben alleine gelassen. Gibt keine Unterstützung. Medikamente um meinen Kopf auf "normal" zu dämpfen, müsste ich selber zahlen. Die sind aber so teuer, das ich mir die erst mit einem richtig guten Job leisten kann. (Laut Arzt: ",....je nachdem was anspricht bei Ihnen zwischen 160 und 400 Euro pro Monat.")

Ich hab in diesen ganzen Maßnahmen, die ich so über die Jahre über mich ergehen lassen müssen, so viel unfähiges Volk erlebt, die nur deshalb mehr Geld als ich bekommen, weil sie nen Schein haben (der nur Wissen prüft, keine Fähigkeit!), das ich mich eigentlich nicht mehr darüber wundere, das wir so viele Arbeitslose haben. Und ich kann auch gut verstehen, warum es so viele gibt, die sich einfach verweigern. Wenn man am "Bodensatz der Gesellschaft" ist, dann kommt da eher selten was vernünftiges, damit man wieder nach oben kommen kann.

Falls du Wut verspürst, das es sich "die Anderen" anscheinend viel einfacher machen, als du, dann solltest du in allererster Linie dich selbst hinterfragen. Das System ist ungerecht und wenn du dort mitspielen willst, ist deine Sache. Der Feind bin nicht ich oder die anderen, sondern die ungerechte Auslegung.
 
Vielleicht bin ich noch nicht ganz wach und daher nur eingeschränkt aufnahmefähig, aber ich lese aus Deinem Beitrag immer "die anderen" und "das System".

Wenn ich jetzt mal meine negativen Gedanken auspacke, kommt dabei Folgendes heraus:

Dir passt das System nicht und die anderen sind gemein zu Dir? Du "möchtest" Dein eigenes Leben entsprechend Deiner "Einstellung" leben? Dann mach Dein eigenes Ding! Mach Dich selbständig, verdiene "Dein Geld" mit "Deiner Arbeit".

Vielleicht geht es gut und Du verdienst mehr, als Dir irgendein Arbeitgeber zahlen würde, vielleicht geht es Dir aber auch wie vielen anderen, die sich dazu entschlossen haben, sich nicht von ihrem Arbeitgeber ausbeuten zu lassen: Sie werden vom Markt ausgebeutet! Werde am besten Musiker, dann kannst Du gleich mal am eigenen Leib spüren, wie es ist, wenn die Gesellschaft Deine Leistung für lau haben möchte, weil es in der heutigen Zeit ja so einfach ist. Vielleicht erkennst Du, dass ein Arbeitgeber nicht zwingend ein Ausbeuter ist, der andere für einen Hungerlohn schuften läßt und sich selber jeden Tag Luxus gönnt, sondern dass es durchaus viele kleinere Unternehmen gibt, die sich über den Tag retten, weil andere einfach nicht mehr dazu bereit sind, für Leistung einen gerechten Lohn zu bezahlen. Und die Chefs dieser Unternehmen sich jede Nacht im Bett wälzen und überlegen, wie sie diesen Monat ohne Kündigung eines Mitarbeiters überstehen und trotzdem alle Rechnungen bezahlen können.

Die Welt ist in 3D und in Farbe, das betrifft nicht nur Dein eigenes Leben, sondern auch das aller anderen Menschen auf dieser Welt!


So, ich hole mir jetzt meinen Kaffee und ertrage mich danach vielleicht selbst wieder ein bisschen!
 
Es geht hier nicht um Feind oder Freund es geht schlicht um die (auch deine) Aussage "ich verschwende nicht meine kostbare Lebenszeit für einen <10€ Job".
Damit wird nur denen geschadet, die aus gesundheitlichen Gründen wirklich nicht arbeiten können - deine Geschichte zeigt, du schadest dir mit dieser Einstellung selbst!

Klar sind die Regierungsparteien mit Schuld an dieser Situation, aber offensichtlich reichen die Hartz4 - Sätze doch gut aus, wenn man bezahlte Arbeit als "Zeitverschwendung" ablehnen kann?

In diesem Sinne, ich muss los, im System "mitspielen".
 
@Tequilla

Du hast nen Job für 6,75 € angetreten? - Okay, wenn es dir reicht?

Es hat gereicht, über Stunden machen. Unter 200 bin ich keinen Monat nach haus gegangen. Der Verdienst war trotzdem nicht erwähnenswert. Ich habe da im Vorfeld lange drüber nachgedacht ob ich es tue, damals war meine persönliche Situation nicht gerade prickelnd und es wäre dazu nur eine Frage der Zeit gewesen bis mich die ArGE an ein Taxiunternehmen zwangsvermittelt hätte. Und dort sind 6,75 schon allerhöchstes Niveau, hier gibt es Unternehmen die zahlen in der Tagschicht 3,50 und es finden sich Leute die das mitmachen. Ich lebe nicht in einer Großstadt.

Ich wusste aber, dass ich irgendwann mehr verdienen werde, ob angemessen oder nicht spielt dabei keine Rolle, es war eine völlig neue Branche für mich und ich habe in den letzten 2 Jahren sehr viel gelernt. Ich werde in dieser Firma immer wieder mal die Leiter ein wenig hochfallen und das wurde mir vorher auch so in Aussicht gestellt. Ich kann auf einen Pool an verschiedenen Fahrzeugen zugreifen die ich, nach Absprache, auch privat nutzen kann ohne da auch nur einen Cent für zahlen zu müssen, ich habe eine Reihe von Schulungen machen dürfen die mich weiter gebracht haben und ich werde sicher noch weitere Schulungen machen. Hier stimmte das Gesamtpaket auch wenn der Lohn immer wieder ein Thema war was etwas demotiviert hat. Heute ist es so, dass ich eine Menge Scheine habe die mich auch mal woanders interessant machen können und ich wickel den kompletten Hintergrund eines der größten Projekte der Firma ab. Eine Herausforderung die mich oft an Grenzen bringt und Lösungen fordert, insgesamt eine sehr interessante Arbeit die nicht mit Jobs einer Zeitarbeitsfirma zu vergleichen ist. Ich kanns irgendwo verstehen wenn man keine Lust dazu hat für 7,50 am Band zu stehen, andererseits frage ich mich ob es nicht im eigenen Interesse ist seinen Lebensunterhalt selbst zu gestalten. 800 € von der ArGE erledigen das nicht, ich bin mit den Sätzen nie klar gekommen wenn ich arbeitslos war.
 
Dir passt das System nicht und die anderen sind gemein zu Dir? Du "möchtest" Dein eigenes Leben entsprechend Deiner "Einstellung" leben?

Nein, das hast du falsch gelesen. Ich schrieb:
Ich bin fähig, ich will Arbeiten, aber ich kann es nur unter meinen Bedingungen. Nicht, das ich mir diese ausdenke. Ich hab über dreieinhalb Jahrzehnte versucht so zu sein, wie all die anderen. Das klappt nicht. Inzwischen hab ich sogar einen Attest dafür, warum es nicht klappt.
Hier möchte ich dann auch die Zeile von Bastelmeister mit einfügen.
bastelmeister schrieb:
Damit wird nur denen geschadet, die aus gesundheitlichen Gründen wirklich nicht arbeiten können - deine Geschichte zeigt, du schadest dir mit dieser Einstellung selbst!

Ich hab seit meiner Geburt das Klinefelter Syndrom. (einfacher Überblick - oder das wesentlich komplexere aber auch viel schwerer zu lesende)

In meinem Attest steht unter Befund auch: "....in den Gedankengängen regide,...." (wenn man so meine Beiträge liest, dann könnte das ja hinkommen ;))

Unter Epikrise: "Durch das Klinefelter-Syndrom Anpassungsstörungen, (als Beispiel hier I und II) auch im sozialen Bereich. Konzentrationsstörungen und Verhaltensmuster durch ADHS." (ADHS - eins, zwei, drei )

Hier komme ich wieder zu der Zeile von oben: "...ich kann es nur unter meinen Bedingungen." Meine Bedingungen sind die Rücksichtnahmen auf meine Krankheit. (Krankheit ist es ja nicht.. ist ne Anomalie die vieles davon auslöst.)
Wie gesagt, die denke ich mir nicht aus. Ich hab erst sehr spät erfahren (mit 36 Jahren), warum ich irgendwie anders funktioniere. Aber ich bin einfach nicht bereit, die Grundsicherung (siehe meine Frage hier im Board) die mir die ARGE immer wieder anbietet, anzunehmen. Ich will ganz klar Arbeiten. Ganz besonders jetzt, nachdem ich weiß, was ich hab. Aber ich werde auch nicht für nen Appel und nen Ei den nächstbesten Dreck annehmen. Das kann nach meiner Erfahrung auch nicht funktionieren. (regide Gedankengänge, ich lass mich nicht als Hiwi behandeln, ich kann nicht lange stehen, ich benötige Aufgaben, die mich geistig Fordern, etc.)

Ich hab mir mit der Fortbildung die ich von August ´10 bis Januar ´11 hatte, bewiesen, das ich was kann und das ich fähig genug bin auch noch was auf die Beine zu stellen. Auch wenn es hart war Aufgrund der Umstände (Bedrohungen, körperliche Gewalt, Bombendrohungen, Verfassungsschutz, ganz im allgemeinen ein "Menschenschlag" mit dem ich weder klarkomme noch jemals wieder in meinem Leben etwas zu tun haben möchte) ähm.... "schwierig waren, so hab ich mich durchgesetzt, durchgehalten und meine Fähigkeiten in den wichtigen Prüfungen abrufen können. (Genauer kann man es hier im Forum nachlesen. Da hab ich mich zum ersten mal sozusagen "nackig" gemacht.)

Duftie schrieb:
aber ich lese aus Deinem Beitrag immer "die anderen" und "das System".

Mit dem System stehe ich auf Kriegsfuß, ja!
Es hat mich nicht beschützt sondern ausgebeutet, verurteilt, verraten, hängen gelassen, verarxxxt, etc. Und das schon, als ich noch Kind war.

Die "Anderen": ? Mh....schwierig für mich, ne unvoreingenommene Meinung zu bilden. Wie soll ich Menschen beurteilen, die nicht wissen, das ich nicht normal bin?
Wie soll ich Menschen beurteilen, die denken, das ich "normal" bin, weil ich selbst dachte, das ich "normal" bin?
Kann ich ehrlich gesagt nicht. Entweder hat man mich akzeptiert oder eben nicht. Das nicht kam leider sehr häufig vor, weil ich eben lange Zeit dachte, das ich so bin wie alle anderen.

Bastelmeister schrieb:
Es geht hier nicht um Feind oder Freund es geht schlicht um die (auch deine) Aussage "ich verschwende nicht meine kostbare Lebenszeit für einen <10€ Job".
Nein, was ich inzwischen nicht mehr tue ist, meine kostbare Lebenszeit zu verschwenden für Jobs, die Erfahrungsgemäß schief laufen müssen. Davon hab ich echt genug gehabt.

Was Tequilla schreibt ist aus meiner Sicht Lohn technisch immer noch unter Niveau. Aber er beschreibt auch warum und das er es tatsächlich geschafft hat, hoch zukommen. Es hat ihm was gebracht. Es bringt ihn wirklich weiter.

Herzlichen Glückwunsch und noch viel Erfolg Tequilla!

So ähnlich geht es mir mit meiner jetzt angestrebten Umschulung. (Wenn ich den Berufspsychologischen Test bestehe, wäre die Maßnahme für mich sicher gebucht! - Die ARGE hat es tatsächlich schon abgesegnet.)

Siehe hier

P.S.

Duftie schrieb:
Die Welt ist in 3D und in Farbe, das betrifft nicht nur Dein eigenes Leben, sondern auch das aller anderen Menschen auf dieser Welt!

Ja, ich weiß, aber die Ämter können so etwas nicht. Für die gibt es nur schwarz und weiß. Leider muss ich mich genau mit denen auseinandersetzen.
 
Oben