Diskussion Politiker durch Wirtschaftsbosse ersetzen-oder warum Parteien waehlen?

G

Gelöschtes Mitglied 15291

Gast
Ja, seit in Italien die Politiker durch faehigere Wirtschaftswissenschaftler ersetzt wurden, stelle ich mir die Frage.
Warum noch diese inkompetenten Idioten aus Parteien und Politik waehlen?
Ich meine, warum wird Herr Ackermann (er ist Schweizer, ich weiss) dennoch nicht Bundeskanzler?
Ich meine, warum muessen wir die letzten Rohrkrepierer, in ueberbezahlten Jobbs an der Macht halten, damit nur Schwachsinn raus kommt.
Warum nicht Merkel gegeg Ackermann austauschen und Geld sparen, oder vernuenftige Politik machen?
Einfach nur die Frage, warum ein Minister in der letzten Amtsperiode Innenminister war und heute Finanzminister ist.

Zu meiner Zeit hatte ein Landwirtschaftsminister zu Hause noch einen Bauernhof und wusste was er sagt.

Die Italiener zeigen uns doch gerade, das so etwas geht.
 
Klar, in Italien läuft das so richtig gut ...

Politiker sind in gewisser Weise den Schiedsrichtern ähnlich. Bis auf ganz wenige Ausnahmen genießen sie 0 Ansehen und werden von knapp 100% der Menschen als unfähig eingestuft. Blöd nur, dass von den knapp 100% Menschen ca. 20% nicht den Hauch einer Idee hat, was man überhaupt in dieser Position können muss, 60% regen sich gerne auf, obwohl sie keine Sekunde dafür aufwenden sich mit dem Thema zu befassen, 10% geifern mit, weil es die anderen auch machen und der Rest denkt sich, dass man eh nichts daran ändern kann.

Selbstverständlich gibt es sicher viele Menschen die in gewissen Positionen der Politik bessere Arbeit leisten könnten, als es die aktuellen Amtsinhaber tun. Das gilt aber vermutlich für Deinen oder meinen Job in ähnlicher Weise. Der Punkt ist, dass man halt niemand dazu zwingen kann, diesen Beruf zu ergreifen. Und warum sollte ich, wenn ich wirklich was drauf habe, einen gut bezahlten Job ausschlagen, um mich unterbezahlt von jedem anmotzen zu lassen, weil ich vergessen habe seine speziellen Bedürfnisse bei den Verhandlungen mit China und den USA angemessen zu vertreten.

So lange sich der Großteil der Bevölkerung nicht für die Politik interessiert, sondern die Arbeit einer Regierung nur danach beurteilt, wie die persönlichen Anliegen gewürdigt werden und davon noch ein Teil nicht mal erkennen kann, ob es überhaupt an der politischen Arbeit liegt, wenn's daheim nicht so läuft wie es soll, so lange wird bei den Wahlen das kleinste Übel gewählt, nämlich jene bei denen uns das Gesicht und die Versprechnungen am wenigsten unehrlich vorkommen.

Ich behaupte, dass ein ehrlicher Politiker, der ernsthaft ausschließlich das Wohl des gesamten Volkes im Auge hat und sich dafür frei von jedweder persönlichen Vorlieben einsetzt nicht zu finden ist. Zumindest nicht in der menschlichen Rasse.
 
Derzeit macht es in der Tat keinen Unterschied, die Politik unterwirft sich weitgehend widerstandlos dem Diktat der Wirtschaft - nicht nur in Deutschland, sondern überall in der Welt.

Ich habe einen - zugegebenermaßen äußerst naiven - Traum:
Wir ersetzen per demokratischer Wahl die aktuellen Politiker mit welchen, die den Ausbeutern aus der Wirtschaft mal wieder zeigen, wo der Hammer hängt, und dass ein paar Fettsäcke in Nadelstreifen ohne das arbeitende Volk einen Dreck wert sind.

Selbst wenn es solche Politiker gäbe und wir sie wählen würden, wäre ihre Mission wohl zum Scheitern verurteilt.
Aber soweit wird es nicht kommen, schließlich sind unsere Köpfe ja bereits darauf programmiert, dass wir uns dem Kapital unterwerfen müssen, damit es uns gut geht.
 
Habe ich da was verpasst?
So konsequent wie die Italiener hat doch kaum ein Land nach der Maxime gewählt:
Wenn schon die Wirtschaft die Politik bestimmt, warum dann nicht gleich einen korrupten Wirtschaftboss zum Ministerpräsidenten wählen.
Und das volle 16 Jahre lang.

Das Ergebnis sieht man heute.
 
Sonne&Amore das steht für Italien!Korrupte Politiker gibt es in allen Ländern!Wirtschaftsbosse bestimmen den Markt!LG MM!:ufo3!:ufo2!:ufo1!!!!!^^°°^^
 
Die Diskussion ist müsig.

Zum Einen, weil man - wie schon chmul schrieb - ohnehin keinen Wirtschaftsboss dazu zwingen könnte, in die Politik zu gehen.

Zum Anderen, weil in der Politik sowieso keine Bestenauswahl stattfindet. Das sind zum größten Teil Wahlämter, da spielt die Qualifikation keine echte Rolle, sondern ob sich die Wählerinnen den Kandidaten als Ehemann oder Schwiegersohn vorstellen können.

Und natürlich, ob die Partei einen Kandidaten vielleicht über eine Wahlliste ins Amt drücken will (was aber bei ganz ungeliebten Kandidaten auch nicht immer klappt - siehe Herrn Oswald Metzger[/url).]

Und so lange keine Bestenauswahl stattfindet, braucht man sich auch keine Hoffnung zu machen, das eine Erhöhung der Bezüge bessere Leute in die Politik schwemmen würde. Andererseits schließen sich Bestenauswahl und Demokratie irgendwie auch gegenseitig aus (Listenkandidaten haben in einer Demokratie allerdings auch nichts verloren).
 
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