Gymnasium oder Gesamtschule ?

Bravo10

gehört zum Inventar
Hallo liebe Boardler. Ich weiß, ich hab mich in letzter Zeit nicht oft gemeldet, da ich selten Zeit hatte. Es geht dieses Mal um ein wichtiges Thema, was von meiner Zukunft abhänden wird, und da ich weiß dass ihr ein gutes Board seid und außerdem hilfsbereit, frage ich euch am liebsten, natürlich nach meinen Eltern und der Familie. :ROFLMAO:
Also, ich gehe derzeit auf eine Realschule in Berlin, wobei ich dort im Moment in der 10. Klasse bin und meinen MSA (Mittlerer Schulabschluss) mache. Meine Noten liegen im Moment bei dem Durchschnitt 1,9 wobei ich besser sein könnte, da ich mich im Moment nicht wirklich anstrenge, meine Noten in der 9. Klasse lagen bei 1,6 .
Für das Gymnasium in Berlin braucht man minimal in allen Hauptfächern eine 3, und als Notendurchschnitt insgesamt 3,0 . Jetzt weiß ich nicht wie schwer die die 11. Klasse eines Gymnasiums ist.
Dann hab ich noch die Möglichkeit auf die Gesamtschule zu gehen oder eine Ausbildung zu machen, wobei letzteres wegfällt da ich Abitur machen möchte. :)
Jetzt bin ich am rätseln, wobei ich lieber auf das Gymnasium gehen würde, nicht weil es nur noch 12 Jahre sind, sondern weil ich es von Freunden mitbekommen hab, dass dort eine wetaus bessere Arbeitsatmosphäre herrscht. Bitte helft mir. :D
 
Wenn du weißt, was du später machen willst, dann solltest du dir im Klaren sein, wie der Weg dorthin aussieht. Brauchst du ein Studium, brauchst du eine Ausbildung?

Wenn kein Studium nötig ist, brauchst du auch nicht notwendigerweise das Abitur. Falls du dir noch nicht im Klaren darüber bist, was du beruflich anstrebst, dann solltest du hier einhaken. ;) Je nachdem verschwendest du vielleicht einiges an Zeit und verbaust dir vielleicht mehr, als du mit der Mittleren Reife und einer Ausbildung erreicht hättest.
 
telefon_mann kann ich nicht zustimmen. Bei den Noten solltest du auf jeden Fall dein Abitur machen. Wenn du möchtest, kannst du danach noch immer eine Ausbildung machen. Dir steht dadurch aber auf jeden Fall immer die Tür für Studium offen.
Wenn du aber zuerst die Ausbildung machst und dann später entscheidest, dass du studieren willst, wird es wesentlich schwerer wenn du kein Abi hast.

Die aller wenigsten schaffen es noch mal nach einer Ausbildung das Abi nachzuholen. Sich dazu aufraffen ist echt schwer, vor allem, da am dann sich noch mal komplett umstellen muss. Bei Vollzeit-Schule hat man wieder weniger Geld, bei Abendgymnasium kaum Freizeit,...

Zwei Jahre Abitur sind keine Verschwendung. Selbst wenn du damit "nur" einen besseren Ausbildungsplatz bekommt lohnt sich das!

Was aber die eigentliche Frage nach Gymnasium oder Gesamtschule angeht, kann ich dir nicht weiterhelfen. Ich war auf keinem von beiden. (Ich habe es aber trotzdem noch an die Hochschule geschafft ;) ).
Stehen denn konkrete Schulen oder nur die Schulform zur Auswahl. Wenn Schulen, dann informiere dich doch mal über den Ruf der Schulen. Wie gut wird auf die Schüler eingegangen? Wie ist die Atmosphäre? Was hat die Schule insgesamt für einen Ruf.
 
Das Abitur hinter der Ausbildung nachzuholen ist auch nicht vollkommen schwer, sofern man die finanziellen Hilfsmittel hat. Soll heißen: Bei einer Ausbildung verdienst Du oft ausreichend, um eine Wohnung zu finanzieren. Machst Du hinterher nur Schule ist auch das Einkommen geringer und es bedarf Hilfe von Eltern/Staat/Nebenjob.

Aber von diesem Problem abgesehen kann man eine Berufsoberschule machen, das habe ich auch gemacht. Meine war im Fachbereich Elektrotechnik und zählt hinterher als vollwertiges Abitur mit der Möglichkeit, an einer Universität zu studieren. Genau genommen habe ich erst meine Fachhochschulreife erlangt und dann ein Jahr dran gehangen. Dadurch habe ich zwar nun 2 einzelne Zeugnisse, aber der Abschluss bleibt der gleiche. Und falls die Frage besteht, ob es Bundesland-anhängig ist: Ich bin ebenfalls aus Berlin und habe das Prozedere auch in Berlin absolviert.

Ich stimme tobim zu: Bei den Voraussetzungen (meine Noten in der Mittelstufe waren nicht so gut wie Deine!) ist ein Abitur auf keinen Fall eine Zeitverschwendung. Mit einem Abitur hat man teils auch noch vergrößerte Chancen, einen besseren Beruf zu erlernen oder zumindest die Ausbildungszeit zu verkürzen und dann schneller richtig einzusteigen.
 
Ich schließe mich tobim1986 an.
Gerade wenn du noch nicht sicher bist, was du später machen möchtest, sind die 2 Jahre Gymnasium noch eine gut angelegte Zeit zur Entscheidungsfindung.

Zudem würde ich das Gymnasium empfehlen, zumal wohl nicht nur die Arbeitsatmosphäre besser ist, sondern auch das Leistungsniveau - dem du mit deinen jetzigen Noten wohl gewachsen sein wirst.
 
Als "leidgeprüfter" Vater, der einiges an Engagement als Elternteil in Schulen und beim Schulamt hinter sich hat, kann ich "bastelmeister" nur zustimmen.

Bei deinem Leistungspotential solltest du wirklich das Abitur anstreben - du hast danach auf alle Fälle mehr Auswahlmöglichkeiten für deine berufliche Zukunft ... nur Mut ... :)
 
Ich hab mir die Beiträge von vorher jetzt noch nicht durch gelesen, aber ich kann aus hautnaher Erfahrung sagen:
Die 11. Klasse ist ein schwerer Umschlag zur 10. auf dem Gymnasium. Also, wenn du dich bisher nicht angestrengt hast, wirst du es müssen, da du sonst gleich wiederholen darfst. Ich mache auch gerade meine zweite Runde und ich bin nicht mal von dem katastrophalen Niveau der Realschule auf das Gymnasium gewechselt, sondern ich kannte das schon^^

Also mach dich auf eine schwere Umstellung gefasst.


Allerdings solltest du es trotzdem tun.
Denn, egal was andere sagen, ein Arbeitgeber nimmt immer lieber den mit ABI, als den ohne. Deswegen geh einfach auf das Gymnasium und streng dich an^^



Ach ja:
Bei uns ist das so, dass man nach der 10. Klasse die Prüfung nur noch machen darf, wenn man danach von der Schule geht. Wir sozusagen nicht mehr machen, weil wir sonst die Schule abbrechen müssen.
Ist das bei euch auch so? Denn dann würde ich den Wechsel zum Gymnasium nochmal überdenken.
 
Ich hab mir die Beiträge von vorher jetzt noch nicht durch gelesen, aber ich kann aus hautnaher Erfahrung sagen:
Die 11. Klasse ist ein schwerer Umschlag zur 10. auf dem Gymnasium. Also, wenn du dich bisher nicht angestrengt hast, wirst du es müssen, da du sonst gleich wiederholen darfst. Ich mache auch gerade meine zweite Runde und ich bin nicht mal von dem katastrophalen Niveau der Realschule auf das Gymnasium gewechselt, sondern ich kannte das schon^^

Also mach dich auf eine schwere Umstellung gefasst.

Also bei mir war das Zeugnis der 10. Klasse aufm Gym das schlechteste, dass ich in meine Schullaufbahn hatte. Das hatte damit zu tun, dass ich nach 10 Jahren relativ demotiviert war und vor allem kam man in Fächern die einem nicht lagen nicht mehr hinterher, wenn man auch nur ein Jahr lang einen schlechten Lehrer hatte. Das bessert sich aber schlagartig, wenn man in die Oberstufe kommt. Ich konnte Französisch abwählen, Deutsch hatte ich nurnoch als Abdecker und der Stundenplan verlagerte in die Richtung die mir lieber war. Sogar in Sport konnte man verschiedene Kurse wählen. Im Abi war mein Schnitt dann eine ganze Note besser als in der 10. Klasse, ohne dass ich mich mehr angestrengt hätte (eigentlich sogar weniger, weil man dazu tendiert für Abdecker nichts mehr zu tun). Wenn man also eine ausreichend große Bandbreite an Lieblingsfächern hat, kann man sich auf das Abitur am Gymnasium freuen.

Ob dich das Gymnasium besser voran bringt als die Gesamtschule, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, da ich nur Ersteres erlebt habe, aber meine Vermutung wäre: Ja. Da die meisten Chaoten innerhalb der ersten 3 Jahre runtergehen, ist die Bereitschaft auf dem Gymnasium sich im Unterricht Mühe zu geben größer. Folglich etabliert sich eine leicht andere Art des "Lernens".
Dadurch denke sind sind Gymnasium-Schüler besser auf das Abitur vorbereitet, als die Gesamtschüler, die es während des Unterrichts ertragen mussten, dass sie von den "Kein-Bock"-Schülern mit Papierkügelchen abgeworfen wurden.
Ich kann die nicht wirklich sagen, was man auf einer Gesamtshcule verpasst, aber ich habe auf unserem Gymnasium nichts verpasst.
 
Was den Umstieg angeht, kann das ganz gut möglich sein, dass es für viele auch eine Erleichterung wurde. Nur kann ich dazu nichts sagen, weil ich bin ein bisschen an der Umstellung des Noten-Systems hängen geblieben und meine sprichwörtliche Faulheit steht mir auch immer ein bisschen im Weg^^

Klar, man kann einige Kurse abwählen und wenn das nicht so wäre, dann würde ich erst recht verzweifeln.



Was ich damit sagen will, ist, dass die Oberstufe schon eine schwere Umstellung ist. Die einen kommen besser damit klar und andere weniger. Das hängt dann wohl immer von der Person und ihrer Anstrengung-Bereitschaft ab.
Ich komme wohl nicht so gut damit klar -.-

Was den Niveau-Wechsel angeht, kann ich das nur mit unserer Regional-Schule (Haupt- und Realschule in einem) vergleichen. Dort herrscht, milde ausgedrückt, ein Lern-Verhältnis, was an eine Revolution der Schüler gegen die Lehrer erinnert :D
Gut, vielleicht nicht so gut beschrieben, aber auf jeden Fall haben die Schüler ihren eigenen Kopf und lassen sich von niemandem irgendwelche Regeln aufdrücken und schon gar nicht von Lehrern.
Kurz: Katastrophe

Kurzes Beispiel: Ein paar Regional-Schüler sind zu uns auf den Hof gekommen und wurden von einem unserer Lehrer in einem normalen Tonfall darauf hin gewiesen, dass sie nicht auf unseren Hof dürfen. (Fragt nicht warum, ist halt so^^) Die Reaktion darauf war kurz und einfach: "Komm, machn Arsch zu!"
So viel zum Thema Respekt-Person...

Da ist es auf dem Gymnasium, egal, wie schlecht es mir da vor kommt, doch ein Unterschied wie Tag und Nacht. Da haben die Lehrer wenigstens noch was zu sagen.



ot:
@UrinStein:

Dann hast entweder du Glück, oder ich Pech gehabt. ^^

Denn bei uns ist das schon etwas nerviger gestaltet. In jedem Fach in jedem Semester eine Klausur, sogar in Sport. Die Möglichkeiten, dass man noch Rettungsschwimmen machen kann, gibt es nur, weil ein Lehrer in Eigeninitiative das beantragt und organisiert hat. Finde ich sehr toll und dank ihm hab ich jetzt auch den Ausweis *freu* :D
Aber abgesehen davon passt mir der Sport-Unterricht gar nicht mehr, weil jetzt immer und immer mehr Theorie rein kommt, die echt niemanden interessiert und ich habe auch das Gefühl, dass die nur zum Füllen der Theorie-Klausuren da ist.

Was das Niveau angeht, hat es sich allerdings auch verschlechtert, aber da weiß ich nicht, ob das nur bei mir so ist, oder ob das allgemein in der Gesellschaft gerade die Tendenz hat. Klar, es gibt auf dem Gymnasium sehr viele, bei denen bemerkt man die Bereitschaft, etwas zu lernen deutlich, aber z.B. bei mir in Info ist mindestens die Hälfte entweder einfach nur zu blöd um irgendwas zu kapieren, oder sie wollen es nicht kapieren. Bis auf ein paar Ausnahmen tippe ich auf zweitens.
 
ot:
@Palladin

Das mit dem Sportunterricht dürfte wohl an der Ausstattung von Stadt und Schule liegen. Wir zum Beispiel haben in unmittelbarer Nähe drei Sporthallen, einen Sportplatz und ein Hallenbad. Der Segelkurs muss nicht weit zum Steinhuder Meer und die Ski-Fahrer nehmen auf eigene Kosten am Ski-Ausflug teil. Was die Klausuren angeht, gibt es das nur bei den Sport-Theoretikern, die Sport als Prüfungsfach gewählt haben. Wer Sport als Abdecker hat macht alles größtenteils praktisch und muss Sport ja auch nicht einbringen, wenn er nicht mag. Unsere Kommune ist übrigens 45.000 Einwohner stark und ständig Pleite.
Warscheinlich hatte sowohl ich Glück, als auch du Pech.^^

Was deinen Informatik-Unterricht angeht würd ich sagen, dass das die ganzen Genies sind, die keine Naturwissenschaften mögen und stattdessen Informatik gewählt haben, weil sie dachten, dass es genauso einfach würde wie im ersten Jahr. War bei uns ähnlich.^^
Ansonsten war unser Jahrgang mehr als vorbildlich. Ich glaub in beiden (Doppeljahrgang) waren mind. je ein Dutzend 1er-Schüler. Der Schnitt war richtig gut. So wie ich das sehe liegt es also ganz sicher nicht an unserer Generation.
 
ot:
@UrinStein:
Mensch, hast dus gut :D Ich würde zu gerne diesen ganzen Theorie-Mist fallen lassen und Badminton machen. Ich will weder die Regeln von Volleyball kennen, noch will ich es spielen^^ Tennis, Badminton, meinetwegen auch Fußball, aber nicht Volleyball^^ Aber das überlässt niemand uns. Ist alles fest gelegt.
Naja, scheiß Schulsystem und meckern bringt nix.

die ganzen Genies

Ok, ich glaube, wenn du den Haufen Live siehst, wirst du das ganz schnell wieder löschen xD
Klar, es gibt ein paar, die sind recht klug, aber ich glaube das mit den 15 Punkten beschränkt sich auf ... maximal eine Person im Kurs :D
8 DOrt bilden so eine Art Clique, die alle die Auffassung teilen, dass man in Info alles tun kann, außer das, was die Lehrerin sagt. Und davon die Hälfte hat wortwörtlich nichts im Kopf. Zumindest sieht es so aus^^
Dann die andere größere Gruppe, die tun zumindest auch mal was, aber vielleicht nur 50% der Zeit^^ Und sonst ist Klatsch und Tratsch über die neue Freundin des Jungen aus der Nachbarklasse spannender^^
Und dann gibt es noch so ein paar Außenseiter, die aufpassen und versuchen, das zu verstehen^^ Das bin ich, mein Nachbar, seine Nachbarin und vielleicht noch ein oder zwei Schüler.

Aber wenn ich so nach einer Stunde die ganzen 90 Minuten zurück denke, sind wir drei die einzigen, die entweder die Aufgaben gelöst, oder es zumindest versucht haben.


Das klingt schlimm und es ist auch schlimm, das merkt man auch an der Lehrerin, denn die ist schon chronisch schlecht gelaunt, wenn die Info-Stunde mit uns näher rückt.
Sie war früher mal total nett, hat uns auch mal früher frei gegeben, dann durften wir Surfen, jetzt macht sie bis zu letzten Sekunde Theorie und reißt ihr Ding durch. Wem das nicht passt, hat Pech gehabt. Wer nicht mit kommt, hat auch Pech gehabt.
 
ot:
Oh tschuldige, da habe ich bei "die ganzen Genies" wohl das
Vorsicht: Ironie
vergessen.


Um zum Vergleich von Gesamtschule und Gymnasium zurückzukommen: Laut PISA sind GesamtschülerInnen weniger leistungsfähig als RealschülerInnen... inwieweit man das ernst nehmen kann weiß wohl kaum jemand. Vor allem repräsentiert ja eher 7.-10.-KlässlerInnen als Abiturienten/Abiturientinnen.
 
Ich bin jetzt in der 9. auf einem Gymnasium, und muss sagen, dass die Arbeitsatmosphäre nicht wirklich soo toll ist. Das liegt natürlich immer auch an der Klasse, aber bei uns haben manche Lehrer... wenig Kontrolle. :D
Natürlich nicht alle! Und die Knallköppe die trotzdem immer weiter scheiße machen bekommen das dann ja in ihren Noten zu spüren.
Ich komme ja erst nächstes Jahr in die Oberstufe und habe im Moment einen Durchschnitt von 2,5. Und das liegt hauptsächlich an meiner Faulheit in Sachen Hausaufgaben. :rolleyes:
Aber wenn man Arbeitsfreudiger als ich ist, seine Hausaufgaben macht und auch mal für Arbeiten lernt bekommt man seine 1, so schwer ist das ja auch nicht auf dem Gymnasium. Natürlich komme ich aber auch erst nächstes Jahr in die Oberstufe, die ja besonders ab der 11. deutlich schwerer wird. Aber für jemanden mit ordentlich Köpfchen wie dich sollte das machbar sein. ;)
Bis jetzt zur 9. war es jedenfalls noch nie so schwer, dass ich für irgendwas 3 Stunden lernen müsste und es immer noch nicht in den Kopf kriege. Mal abgesehen von Vokabeln, aber Fremdsprachen sind ja in der Oberstufe sowieso nicht mehr Pflicht.
 
Also ich mach jetzt im März Abi und ehrlich gesagt find ich die Oberstufe jetzt gar nicht sooo schwer, wie jeder behauptet. Klar ist es anspruchsvoller, aber deshalb kann man ja auch die Fächer wählen, die einem mehr liegen ;) Zumindest, wenn man nicht in BaWü wohnt...

Aber ich habe meinen Notendurchschnitt halbwegs gehalten (der war vorher schon nicht so pralle und ist es jetzt auch nicht, aber ich bin immerhin nicht merklich schlechter geworden :D) und es kommt selten vor, dass ich im Unterricht wirklich gar nicht mitkomme. Und wenn, dann lässt sich das mit mal ne Runde hinsetzen und sich das angucken meist schnell beheben. Ich votiere also auch für Gymnasium, auch wenn ich keinen Gesamtschulvergleich habe - aber so schwer ist es nicht.
 
Mein Rat ist, die Gesamtschule zu nehmen. So habe ich es gemacht.

Der Grund liegt darin, dass Dein Stand zu Beginn der 11. Klasse deutlich hinter dem der Gymnasiasten liegen wird. Das hat nichts mit Intellekt zu tun. Einfach die Tatsache, dass in der Realschule die Themen bei weitem nicht so qualitativ hocherwertig behandelt oder auch gar nicht rangenommen werden. Die 11. Klasse wird hart genug werden. Du musst innerhalb eines Jahres die Wissensanforderungen aufholen, die in den Jahren zuvor auf dem Gymnasium vermittelt wurden. Dabei machst Du schon einen gewaltigen Sprung.

Ich habe mein Abi gemacht, da war die 13. Klasse gleichermaßen auf der Gesamtschule und dem Gymnasium obligatorisch. Sozusagen musste ich in der 11. das verpasste Fachwissen aufholen und gleichzeitig das lernen, was in der 11. auf einem Gymnasium gelehrt wurde. Ziel war, dass zu Beginn der 12. Klasse der Kenntnisstand bei beiden Schulmodellen identisch ist.

Nun bricht beim Gymnasium aber die 13. Klasse weg. Sozusagen wird in den 6 Jahren ein Jahr kompensiert. Überlege, ob Du Dir das zutraust, Teile von vier Lehrjahren in vielen Themengebieten querfeld aufzuholen und dabei zusätzlich ein kompensiertes Jahr mit zu verdauen. Im Übrigen wird Dir das keiner beibrigen oder Rücksicht auf sowas nehmen. Die setzen das Wissen voraus. Im Allgemeinen fällt anfangs auch der Notenschnitt, weil das Niveau ein ganz anderes ist. Ca. eine Note war es im Durchschnitt in meinem Jahrgang. Der 1,6er-Abschluss in der 10. Klasse ist dann zum 2,6er am Ende der 11. Klasse geworden. Bei mir waren es nur 0,1...-schießmichtot Punkte schlechter. Jeder muss eben das Beste daraus machen.

Dein Vorteil in der Gesamtschule wäre also, dass Du Teilerfolge hast und nicht komplett einbrechen wirst. Den Weg würde ich gehen.

Zum Ende der Abiturprüfungen kam ein Direktor von irgend einem Gymnasium aus Berlin, der die Prüfungskommission anführte und hielt 'ne kurze Grundsatzrede. Er meinte, dass die Abschlüsse auf den Gymnasien vom Notenschnitt im Vergleich die besseren seien, das Niveau der Prüfungen ist aber am Ende identisch.

Egal, ob Du nun Gymnasium oder Gesamtschule wählst, der Abschluss ist nicht schlechter oder besser. Du wählst bei der Gesamtschule nur den Weg, der Dich an einen besseren Abiturabschluss bringt, weil Du über die 11. Klasse vorbereitest wirst. Und es wird Dir später keiner anrechnen, auf welcher Schule das Abi erworben wurde. Für die Uni oder Fh zählt nur Notenschnitt. Wie das Ergebnis am Ende aussieht, liegt ganz bei Dir.

Mein nächster Rat wäre: Mach das Abi. Damit stehen Dir schlussendlich alle Türen offen, falls Du mal später doch noch komplett das berufliche Feld wechseln willst. Und es erweitert definitiv Deinen Horizont. Nimm das mit!

Gruß Ares
 
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