[Fan Fiction] Kaydara

jakabar

Kino Beauftragter
Wir hatten es irgendwann hier im Forum schonmal über Fan Fiction Filme, ich finde es bloss nicht mehr wieder. Kaydara fällt unter diese Kategorie.

Über den Science-Fiction-Actioner "The Matrix" (1999) muss an dieser Stelle wohl kein weiteres Wort verloren werden. Doch mit dem Fan-Film Kaydara verhält es sich anders: im Jahre 2005 fassten die beiden Freunde Raphael Hernandez und Savitri Joly-Confard den Entschluss ebenfalls einen Film im "Matrix"-Universum zu produzieren. An nur einem Wochenende schrieben die beiden das Drehbuch zum gemeinsamen Projekt, standen aber vor drei großen Problemen: man hatte kein Geld für eine Produktion, keiner der beiden hatte Kenntnis über Videobearbeitungs und -schnitt Programme und ebenso wenig hatten sie Supercomputer mit ausreichend Rechenleistung zu Verfügung. Diese drei Umstände erfolgreich zum Positiven zu wenden, dauerte eine beachtlich lange Zeit. Doch die Arbeit der beiden kann durchaus sehen lassen. Ebenso verfügt Kaydara über etwas, dass die drei großen Vorgänger gänzlich vermissen ließen: eine Prise Humor.

Gedreht wurde der Film in den französischen Alpen auf einem verlassenen Gelände, das damals für Bauarbeiter eines großen Staudamm-Projektes errichtet und dann der Natur überlassen worden war. Nachdem Hernandez und Joly-Confard mithilfe von Freunden, das heruntergekommene Gebäude säuberten, fingen sie an mit einer geliehenen Kamera, Laiendarstellern und einer schier unendlichen Kreativität sich autodidaktisch an das Projekt zu machen. Nach zwei Wochen waren die realen Szenen abgedreht, doch die Post-Produktion verschlang ganze sechs (!) Jahre. Da die Render-Arbeiten lediglich von den beiden "Filmemachern" getätigt sowie überwacht wurden und nur sie über ganz normale Rechner verfügten, dauerten einige Renderings einen ganzen Monat und mussten vor Start doppelt und dreifach überprüft werden. Aufgrund von fehlender Rechenleistung gestatteten die Rechner nämlich keine Preview-Fähigkeit. Laut Angaben der beiden Franzosen liefen die Rechner sechs Jahre lang durch.

Die Regie übernahmen die beiden Franzosen Raphael Hernandez und Savitri Joly-Confard, die in den 6 Jahren Produktionszeit keiner geregelten Arbeit nachgingen und von Familie und Freunden versorgt wurden. Als Darsteller fungieren ausnahmslos Laienschauspieler, die ebenfalls unentgeltlich arbeiteten. Kaydara kostete insgesamt 1500 Euro, die in eine geliehene Kamera und englische Sprachaufnahmen investiert wurden. Seit dem 21. Mai 2011 ist der 55-minütige Fan-Film offiziell erschienen und erregte im Vorfeld so große Aufmerksamkeit, dass er seine Premiere dieses Jahr in Cannes feierte.

Zum Film, in 1080p Auflösung, gelangt ihr über die offizielle Seite, die neben Trailern, Postern und Bildern auch über ein sehr interessantes Making Of verfügt.

Story:

Kaydara spielt im Universum des 1999 erschienen Films "The Matrix" und behandelt die Geschichte des Kopfgeldjägers Kaydara, der außerhalb des Menschlichen Widerstands lebt und nicht an die Prophezeiung des Auserwählten glaubt. Vielmehr sieht er im sogenannten Retter eine Bedrohung im Erwachen des menschlichen Selbstbewusstseins und zögert nicht, sich dem Auserwählten in den Weg zu stellen...

(Quelle: movie-infos.net)

Fazit:

Ich hab ihn mir nun auch angeschaut und bin beeindruckt, mit wie wenig Mitteln man tatsächlich einen guten fast 1stündigen Film auf die Beine stellen kann. Ist schon Wahnsinn, was ein Fan alles veranstaltet um seinem "Idol" nachzueifern.

Empfehlenswert (y)
 
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