GuttenPlag Wiki lässt nicht locker - Arbeiten an Doktorarbeit werden fortgeführt

Das GuttenPlag Wiki lässt auch nach dem Rücktritt von Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg vom Amt des Verteidigungsministers nicht locker. Die Arbeiten an seiner Doktorarbeit werden fortgeführt. Nachdem gestern Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg die Niederlegung seiner politischen Ämter verkündet hat, sieht das GuttenPlag Wiki keine Veranlassung zur Einstellung der bisherigen Arbeiten.

In dem vom GuttenPlag Wiki am 01. März veröffentlichten zweiten Zwischenbericht konnten in der Dissertation "Verfassung und Verfassungsvertrag. Konstitutionelle Entwicklungsstufen in den USA und der EU" 82 Prozent aller Seiten als Plagiat enttarnt werden. 891 Plagiatsfragmente sollen aus 120 Fremdquellen stammen.

Quellen:
GuttenPlag Wiki
 
Wundert mich nicht: Das Projekt hat von Anfang an angegeben, dass keine politischen Ziele verfolgt werde. Dann sollten die neuen politischen Gegebenheiten (also der Rücktritt) auch keine Auswirkungen auf das Projekt haben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Sie können sich ja mit dem GhadffiPlag Wiki zusammentun, der hat wohl auch vergessen, die Fußnoten anzugeben.
 
Gut zu wissen, dass es Leute gibt, die sich mit den wirklich wichtigen Dingen des Lebens ausführlichst befassen. :ROFLMAO:
 
ot:
Das Projekt hat von Anfang an angegeben, dass keine politischen Ziele verfolgt werde.
Um mal bei Ghadaffi zu bleiben: Der hat auch immer angegeben, sein Volk zu lieben ...

zuerst hatte ich statt "keine politischen Ziele" fälschlicher Weise "keine wissenschaftlichen Ziele" geschrieben.
Freud'scher Verschreiber? ;)


Das Projekt verfolgt in meinen Augen dann keine politischen Ziele, wenn auch jede andere Doktorarbeit von denen überprüft wird! Angefangen vielleicht bei den Mitgliedern des Bundestags und dann weiterführend bis zu den aktuellen Doktorarbeiten. Momentan bleibt das "Geschmäckle", weil der Auslöser aus den Reihen der SPD kam und die Opposition lange nach so einem Angriffspunkt gesucht hat.
 
Klar, weil man ja einen Dieb laufen lassen sollte, nur weil man nicht alle erwischen kann?
 
Klar, weil man ja einen Dieb laufen lassen sollte, nur weil man nicht alle erwischen kann?
Ich habe nicht geschrieben, dass jemand laufen gelassen werden soll. Nur wenn es sich nicht um politische Interessen handelt steht es doch völlig ausser Frage, dass man sich auch um andere Doktorarbeiten kümmert. Oder sehe ich das falsch? Das man nicht alle Arbeiten auf einen Streich komplett zerpflücken kann ist klar, aber mehr als die Arbeit von zu Guttenberg sollte da schon drinne sein ...
 
Nur wenn es sich nicht um politische Interessen handelt steht es doch völlig ausser Frage, dass man sich auch um andere Doktorarbeiten kümmert. Oder sehe ich das falsch?

Ich würde sagen ja ;)

Das Projekt heißt "GuttenPlag" und hat sich die Überprüfung von zu Guttenbergs Doktorarbeit zur Aufgabe gemacht. Er war nun mal der erste, bei dem Gerüchte zur Fälschung seiner Doktorarbeit aufkamen und deshalb wurde seine Doktorarbeit genauer untersucht. Wäre er bei er SPD, den Grünen oder irgendeiner anderen Partei, hätte das Gleiche passieren können.

Ich verstehe aber natürlich deinen Gedankengang: "Untersucht man die Doktorarbeit eines Mitglieds von Partei A, so muss man auch die Doktorarbeiten von Mitgliedern anderer Parteien untersuchen um politisch neutral zu bleiben". Sehe ich das so richtig?

Ich vertrete eine andere Meinung, und vermute, dass diese auch hinter dem Projekt steckt: "Um politisch neutral zu bleiben, wird auf die Parteizugehörigkeit des Politikers, dessen Doktorarbeit untersucht wird, gar kein Wert gelegt."

Eine politisch neutrale Betrachtungsweise ist nur dann möglich, wenn man die Politik außen vor lässt.

Mir fällt da gerade ein ganz anderes Thema ein, bei dessen Diskussion mir genau dieser "Fehler" (meiner Meinung nach ist es ein Fehler) auch immer wieder auffällt. Aber das ist tatsächlich ein gaaaaanz anderes Thema...
 
Um politisch neutral zu bleiben, wird auf die Parteizugehörigkeit des Politikers, dessen Doktorarbeit untersucht wird, gar kein Wert gelegt."
Interessanter Gedankengang. Du bist also tatsächlich der Meinung, dass die Aufdeckung dieses "Skandälchens" in keinsterweise politisch motiviert war und die Mitarbeit an Guttenplag einem reinen wissenschaftlichen Zwecke diente?

An dieser Stelle möchte ich einmal kurz hervorheben, wie sehr ich Dich für Deine positive Sichtweise bewunder, mir ist diese vor jahren bei der Betrachtung der Lokalpolitik völlig abhanden gekommen.

Ich selber betrachte den ganzen Fall sehr differenziert. DAS die Arbeit eine Frechheit ist, steht völlig ausser Frage, ob bewußt geschummelt wurde, möchte ich nicht beurteilen (dafür gibt es aber auch einen entsprechenden Ausschuß). Schuldig ist Guttenberg so oder so.

Davon losgelöst betrachte ich aber die Motivation, die dahinter steckt, wenn man eine "alte" Doktorarbeit "routiniemäßig" kontrolliert und die Erkenntnisse direkt an die Medien weiterleitet. (zumindest ist das mein Wissensstand) Wäre es nicht als Wissenschaftler der erste Schritt gewesen, die Kollegen der Uni Bayreuth darauf hinzuweisen, dass sie da mal kompletten Mist gebaut haben und diesen Fall mal genauer untersuchen sollte? Um eben dadurch den Skandal und damit den Schaden für die Wissenschaft abzuwenden?

Oder welche Motivation dahinter steckt, wenn man diese Doktorarbeit auch noch nach Aberkennung des Doktortitels UND der Einleitung weiterer Ermittlungen weiter seziert.
Wäre die Motivation tatsächlich rein wissenschaftlicher Natur, muss in meinen Augen der nächste konsequente Schritt sein, dass man sich auch mit anderen Doktorarbeiten befasst. Das fordert in meinen Augen auch die wissenschaftliche Gründlichkeit, die doch so oft ins Feld geführt wird!

Wie auch immer dieser Spaß betrachtet wird, von wo auch immer man auf diese ganze Geschichte herunterblickt, letztendlich sind alle Beteiligten nur das Spielzeug politischer Motivation. Wer dabei hilft, Guttenberg abzusägen unterstützt damit automatisch die Opposition, ist man gegen diese Kampagne (was meiner Meinung nach nicht bedeutet, dass man automatisch ein "Guttenberg-Fan" ist), unterstützt man die CDU/CSU. So ist es eben, wenn an dem Stuhl eines Politikers gesägt wird.

Manchmal enthalten eben auch scheinbar völlig unpolitische Handlungen ein politisches Statement!
 
Wer ein Buch schreibt, muss damit rechnen, dass es Leute lesen. Ob man das nu will oder nicht. Guttenberg wollte es allem Anschein nach nicht, sondern nur ein Dr. neben Adelstitel und Nachname eintragen.

Ob das GutenPlag Wiki nun politisch motiviert oder ist oder nicht, ist dabei doch völlig egal. Es wird sicher einige Leute geben, die sich daran aus politschem Eifer beteidigen. Es wird Leute geben, die das ganze aus wissenschaftlichem Interesse als Fallbeispiel untersuchen. Und natürlich ist es wegen des Promi - Status des Autors besonders interessant, genau diese Arbeit zu nehmen.
 
Ob das GutenPlag Wiki nun politisch motiviert oder ist oder nicht, ist dabei doch völlig egal.
Wenn die Initiatoren behaupten, dass ihre Arbeit keine politischen Ziele verfolgt, finde ich es persönlich nicht egal. Das wäre dann nämlich eine Lüge und damit auch nicht besser als das, was sie zu bekämpfen versuchen ... ;)
 
Ein wiki zeichnet ja gerade aus, das jeder daran mitarbeiten kann. In so fern kann der Macher da nur für sich sprechen.

Aus politischer Sicht ist das ganze jetzt eh völlig uninteressant geworden: Der Minister ist weg, jetzt werden sich die politischen Kräfte auf einen neuen Gegner einschießen.

Mein Wette für den nächsten Kandidat: Der neue Innenminister (hab den Namen vergessen) hat sich ja gleich mal dick in die Nesseln gesetzt und mit seiner Forderung nach mehr Überwachung den Zorn der Justizministerin auf sich gezogen. Und bei der Gelegenheit hat er auch gleich noch gezeigt, wie sehr er für den Posten geeignet ist, in dem er statt zu integrieren gleich mal gegen die muslimischen Mitbürger intrigiert...
 
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Mein Wette für den nächsten Kandidat: Der neue Innenminister (hab den Namen vergessen) hat sich ja gleich mal dick in die Nesseln gesetzt und mit seiner Forderung nach mehr Überwachung den Zorn der Justizministerin auf sich gezogen. Und bei der Gelegenheit hat er auch gleich noch gezeigt, wie sehr er für den Posten geeignet ist, in dem er statt zu integrieren gleich mal gegen die muslimischen Mitbürger intrigiert...
Integrieren, Interagieren, Intrigieren, usw. Immer diese lästigen Fremdworte!
Das ist doch sowieso alles das gleiche! Man geht halt miteinander um, Punkt.
Über das wie können wir dann später parlieren.
 
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