Information Die Prophezeiung

Norbert

Moderator
Teammitglied
Nicht, was manche sich jetzt vielleicht denken, dass der Norbert esoterisch geworden sei oder irgendwelche verrückten Weltuntergangprognosen bringt. :eek:
Nein, vielleicht ein bisschen verkalkt aber das nicht. :ROFLMAO:
Ich bin halt gerade über einen Wikipedia-Artikel über das Thema Prophezeiung gestolpert, den ich recht interessant fand.

Demnach gibt es zwei zueinander gegensätzliche Prophezeiungsarten:
  • Bei der selbst erfüllenden Prophezeiung verhält sich der Vorhersagende meist unbewusst so, dass sein Vorhersage unbedingt eintreffen muss.
  • Bei der selbst zerstörenden Prophezeiung ist sein Verhalten im genauen Gegenteil so, dass seine Vorhersage auf gar keinen Fall eintreffen kann.
Laut Robert K. Merton, einem US-amerikanischen Soziologen, soll man bei solchen Vorhersagen keinesfalls die eigene Rolle dabei übersehen und die Ereignisse dann als Beweis für die eigene Vorhersage anführen. Aber ich möchte hier jetzt natürlich keine eigene langatmige Abhandlung darüber schreiben (könnte ich auch gar nicht), daher zitiere ich mal zwei bemerkenswerte Beispiele für die beiden Prophezeiungsarten.


Beispiel für eine selbst erfüllende Prophezeiung:
Ein klassisches Experiment wurde 1968 von Robert Rosenthal an US-amerikanischen Grundschulen durchgeführt. Zunächst überzeugte er mit einem Scheintest das Kollegium davon, dass bestimmte, von ihm zufällig ausgewählte Schüler so genannte hoch intelligente "Aufblüher" seien, die in Zukunft hervorragende Leistungen zeigen würden. Bei einer Intelligenzmessung am Schuljahresende hatten sich die meisten dieser Schüler tatsächlich im Vergleich zu ihrem am Anfang des Schuljahres erfassten Intelligenzniveau stark verbessert (45 Prozent der als "Überflieger" oder "Aufblüher" ausgewählten Kinder konnten ihren IQ um 20 oder mehr Punkte steigern und 20 Prozent konnten ihn gar um 30 oder mehr Punkte steigern). Dieser nach ihm benannte Rosenthal-Effekt wurde seither viele Male repliziert.
Wenn das tatsächlich zutrifft, dann sollten sich doch die Pädagogen mal Gedanken darüber machen, dies auch in die Praxis umzusetzen. Man rede am Beginn des Schuljahres den Schülern ein, wie intelligent sie doch seien, am Ende haben sie dadurch vielleicht wirklich einen höheren IQ. Das hat mit angesammelten Wissen ja bekanntlich nichts zu tun.


Beispiel für eine selbst zerstörende Prophezeiung:
Prophezeit eine populäre, politische Partei kurz vor einer Wahl bereits ihren überwältigenden Wahlsieg, kann es passieren, dass aufgrund dessen ihre Wähler der Wahl fernbleiben, da ihnen der Sieg auch ohne ihre Stimme sicher erscheint.
Eigentlich wollte ich ja nicht unbedingt ein politisches Beispiel hierfür erwähnen, fand es aber dennoch bemerkenswert, da es nicht unbedingt eine ganz eindeutige - sich nicht erfüllende - Prophezeiung ist. Man könnte hier eher sagen, dass die Wahrscheinlichkeit für einen überwältigenden Wahlsieg durch die Prophezeiung geringer wird. Die anderen beiden in der Wiki genannten Beispiele sind da schon einfacher und klarer.

Mehr...
 
Norbert schrieb:
... Man rede am Beginn des Schuljahres den Schülern ein, wie intelligent sie doch seien, am Ende haben sie dadurch vielleicht wirklich einen höheren IQ. ...

Na ja, so etwas ähnliches probiere ich zu Beginn eines jeden Schuljahres mit meinem Sohn ... komisch ... er spricht da überhaupt nicht ´drauf an ... :ROFLMAO:
 
Nicht die Schüler muss man überzeugen, sondern die Lehrer - wie in diesem Experiment ja auch geschehen.

Ansonsten halte ich sehr viel von diesen Theorien - die eigentlich gar keine sind, sondern prüfbare Tatsachen. Das Leben ist das Produkt unserer Gedanken - leider glauben die meisten Menschen, es sei umgekehrt.
 
Oben