Diskussion Frage an die Physiker

HO!

assimiliert
Hallo,
Nachbarn von mir wollen eine Hängematte in ihrem Garten aufstellen und haben dazu zwei Pfähle aufgestellt, dazwischen soll die Hängematte.
Wenn man diese Hängematte jetzt jeweils am oberen Ende des Pfahls befestigt, könnte sie (möglicherweise) zusammenbrechen. Nun fragen sie, ob es einen Unterschied macht, wenn sie das Band der Hängematte jeweils am oberen Endedes Pfahls z.B. durch eine Öse ziehen und am unteren Ende des Pfahls befestigen.

Macht das einen Unterschied?
 
Möglicherweise.... möglicherweise aber auch nicht. Jemand in Mechanik aufgepasst? Dann kann er auch gleich die Frage beantworten, ob das Schwingverhalten der Hängematte irgendwas mit den Phählen tut....? Das kam mir so in den Sinn...
 
Es wäre ja im Prinzip das Prinzip einer Umlaufrolle (die Öse oben lenkt das Band nach unten, wo es dann befestigt wird). Frage ist nur, ob dadurch der Pfahl weniger wahrscheinlich zusammenkracht, als wenn man das Band gleich oben befestigt.
 
Hallo,
Schau mal bitte in den Link, da wird deine Frage zwar nicht völlig beantwortet
aber eine Anleitung wie man es richtig machen sollte,
so das man auch Länger was von hat...:)

Das sind schon gewaltige Kräfte, die da so auf die Pfähle Einwirken..:eek:

Re: Statik Frage
 
So wie ich mir gerade erklären lassen habe, muss man die Pfähle tatsächlich mit Spannseilen versehen, um die Kräfte auszugleichen. Tatsächlich sowohl um den Zug der Hängematte als auch deren Schwingbewegung aufzufangen....
 
In jedem Fall wird die gesamte Last, die die Hängematte und vor allem ihr Beschläfer auf den Pfahl (mechanisch heißt dieses Bauteil im Überigen ganz einfach Balken) ausübt, von diesem aufgenommen werden. Zum einen in Form von ganz schnönder Druckkraft, zum Anderen in Form eines (Biege-)Momentes.

Dieses Moment (also die horizontal gerichtete Kraft) ist in den meisten Fällen auch für etwaiges Bauteilversagen verantwortlich. Um dies auszugleichen könnte man mit einer Umlenkrolle die aufgebrachte Kraft so steuern, daß man (näherungsweise) lediglich die Schubkraft auf den Balken wirken lässt (und diesen ganz nebenbei in der mechanischen Terminologie zu einem Stab macht).

Also einfach das Seil so spannen, daß die Winkel zwischen Seil und Stab identisch sind. Sonst wirds kein Stab und das Biegemoment lässt den Balken krachen.

Das sorgt allerdings immer noch nicht für Stabilität des Systems gegen seitliches Umkippen (bei dem dann nicht der Stab, sondern der Hängemattenbeschläfer beschädigt wird). Dafür wäre zusätzliches Abspannen keine schlechte Idee.

Wenn eine genauere Berechnung / Herleitung gewünscht wird, bitte bis morgen warten. Dazu habe ich nämlich heute keine Böcke mehr :)

Besten Grusz und guten Mattenschlaf,


..:: Edit ::..

Das macht keinen Unterschied. Ich würde die Pfähle zusätzlich mit Spannseilen sichern
.

Klar macht das einen Unterschied. Durch das Umlenken des Seils verändert sich der Angriffswinkel der Resultierenden und damit auch die (für das Bauteilversagen) relevante Querkraft.
 
Ok, danke :)
Hab diesen Satz noch nicht ganz verstanden:
Also einfach das Seil so spannen, daß die Winkel zwischen Seil und Stab identisch sind. Sonst wirds kein Stab und das Biegemoment lässt den Balken krachen.
Identisch wozu? Und Schubkraft? Die kannte ich bislang nur als Antriebskraft (z.B. bei Raketen).

Wenn Du Zeit hast, würde ich mich über eine genaue Berechnung freuen.
 
Ok, danke :)
Hab diesen Satz noch nicht ganz verstanden:

Identisch wozu?

Zueinander. Wenn Du das Seil über die Rolle führst und nicht unten am Stab festmachst, sondern etwas weiter entfernt....

wird morgen in der Zeichnung klarer.

Und Schubkraft? Die kannte ich bislang nur als Antriebskraft (z.B. bei Raketen).

Sorry, ist ja auch die Druckkraft auf den Stab.

Morgen mehr.


Grusz,
 
Prinzipiell sind Bäume das Ultimative Ständerwerk für Hängematten .... oder zwischen 2 geeigneten Wänden mit den
entsprechenden Ankerdübeln aus Metall. :angel


tty.
 
@HO!:
Was metalandertaler meint sieht dann in etwa so aus
27_0.jpg

Quelle

Da kann man sehr schön die annähernd identischen Winkel der Seile, die von der Stützenspitze wegführen, erkennen. Dadurch wird die Stütze eigentlich nur auf Druck von der Spitze in Richtung Boden belastet. Eine Biegelast tritt bei korrekter Ausrichtung nicht auf.
 
Gna, Gna, Gna :D
Die Hängematte muss an zwei Balken, da keine Bäume zur Verfügung stehen. Bringt auch nichts, darüber zu diskutieren, dass das am Baum besser wäre (stimmt ja auch). Und der Vermieter erlaubt sicherlich nicht, eine dicke Eiche oder so mitten in den Garten zu pflanzen. :D

Also, sollte das Seil der Hängematte oben am Pfahl befestigt werden oder mittels einer Öse nach unten umgelenkt werden und dann am unteren Ende des Balkens befestigt werden?

Denn eigentlich haben die beiden Enden der Hängematte doch immer den gleichen Winkel vom Balken weg, oder? Vorausgesetzt, beide Balken sind gleich hoch.
 
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