BMG: Jetzt auch Promo-CDs mit Kopierschutz

RollerChris

R.I.P.
Das zu den weltweit fünf größten Musiklabels gehörende Unternehmen will noch in diesem Monat auch CDs mit Kopierschutz versehen, die vor Veröffentlichung an Händler und Presse verteilt werden, teilte die zu Bertelsmann gehörende Firma am Montag (Ortszeit) mit. Seit rund einem halben Jahr bringt die Musikindustrie Musik-CDs auf den Markt, die sich nicht mehr ohne weiteres kopieren lassen. In verschiedenen Tauschbörsen im Internet sind einzelne Hits jedoch häufig noch vor Veröffentlichung im Umlauf.
"Die Rechte der Urheber sind von zügellosem Raubkopieren, dem Datentausch im Internet und dem Brennen von CDs bedroht," sagte Pete Jones, Chef der Vertriebsabteilung bei BMG. Allerdings solle auch den Bedürfnissen der Kunden Rechnung getragen werden, versicherte er.
BMG zählt seit Anfang 2000 zu den hartnäckigsten Verfechtern eines Kopierschutzes für Audio-CDs. Der erste Versuch mit dem Verfahren "Cactus Data Shield 100" war wegen Kompatibilitätsproblemen nach 80.000 CDs gescheitert. Seit Mitte 2001 liefert das Unternehmen viele Neuerscheinungen mit dem Verfahren "CDS200" aus, das kompatibler ist, sich aber dennoch kopieren lässt.
BMG Deutschland war am Dienstag nicht zu einer Stellungnahme zur Initiative in den USA bereit. Sollten die neuen Promo-CDs jedoch auch mit CDS200 arbeiten, so trifft dies insbesondere deutsche Radiosender hart. Bei vielen Stationen wird die Musik nur noch digital aus riesigen Festplatten-Arrays abgespielt, die Lesegeräte für die CDs sind häufig PCs. Im Zweifel bleibt den Producern nur das analoge Überspielen von CDs in Echtzeit - kaum der Sinn eines digitalen Mediums.
Auch zahlreiche Studiogeräte älterer Bauart sowie DJ-CD-Player haben mit dem Kopierschutz Probleme. Bei einem Besuch beim Bayerischen Rundfunk konnte sich tecCHANNEL im Oktober 2001 davon überzeugen. Ein CD-Player von Studer wollte eine geschützte CD erst nach mehrmaligem Tastendruck (Start/Stop) wiedergeben. Das bedeutet auch für den CD-basierten Sendebetrieb Probleme, wenn beispielsweise die Wiedergabe vom Mischpult per so genanntem Faderstart ausgelöst werden soll. Das gefürchtete Sendeloch ist so vorprogrammiert.
Auch die Gerätehersteller, allen voran Philips, machen gegen den Kopierschutz mobil. Schließlich könnten die Geräte nicht ständig an neue CD-Formate angepasst werden. Auch von den Herstellern von hochwertigen HiFi-Geräten regt sich Widerstand. Unternehmen wie Dynaudio, Denon, Yamaha und Marantz hatten Anfang 2002 eine Erklärung veröffentlicht, in der sie ihre Kunden zum Umtausch von geschützten CDs auffordern.
Spannend bleibt, wie lange BMG seinen harten Kurs einhalten kann, wenn diejenigen, die für die Musik des Konzerns werben sollen, sie nur nach eigener Vorarbeit zu Gehör bringen können. (nie)
© IDG
Quelle:www.arcor.de
 
Da hilft nur eins! Abspielen, mit Wavelab über Line In auf die Festplatte ziehen und fertig ist der Lack. Den Cactus können die sich dahin stecken wo die Sonne nicht hinscheint. Arschbrand!!!
 
Na, Leute die sich professionell mit CDs beschäftigen wird der Kopierschutz aber nicht wirklich abschrecken. Gerade bei denen ist wohl genug Know-How zu erwarten um ihn zu umgehen (zumal sie über die eindeutig bessere technische Ausstattung verfügen)
 
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