Multimedia EU will Lautstärke von mp3-Playern begrenzen

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Früher wusste meine Mutter immer, was gut für mich ist - naja, sie glaubte es meist zu wissen. So wusste sie zum Beispiel ganz genau, dass laute Musik eben nicht gut für mich ist. Darum war es mir leider untersagt, in meinem eigenen Zimmer meine eigene Musik in der für mich angemessenen Lautstärke zu hören. Ein Schicksal, welches ich mit vielen meiner Altersgenossen teilte. Ich muss allerdings zugeben, dass meine Mutter mitunter wirklich Grund zu der Annahme haben konnte, mit meinen Ohren sei etwas nicht in Ordnung. Aber das würde an dieser Stelle zu weit führen...
Heute weiß meine Mutter immer noch, was gut bzw. nicht für mich ist - nur verbieten kann sie es mir nicht mehr - darum höre ich Musik jetzt immer so laut, wie es mir gefällt.
Aber nicht mehr lange, wenn es nach der Verbraucherkommission der EU geht. Die will uns nämlich vor allzu lauter Musik aus mp3-Playern schützen. Europaweit gefährden nämlich zehn Millionen Menschen ihr Gehör, weil sie über Kopfhörer zu laut Musik hören.
Eine neue Sicherheitsnorm soll nun den Pegel einheitlich senken.
Herzlichen Glückwunsch, damit haben die Leute von der EU das nach globaler Erwärmung und Finanzkrise drittwichtigste Problem dieser Zeit endlich aufgegriffen.
Gibt es dann bitte auch eine neue Sicherheitsnorm gegen die Gefährdung des Gehörs durch Dieter Bohlen oder Mariah Carey? Die sollte dann bitte aber auch die Gefahr des Passiv-Hörens berücksichtigen - also quasi ein Nichtbohlenhörer-Schutzgesetz, welches das Abspielen in öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen vollständig untersagt.
Aber ich fürchte, das wird ein Wunschtraum bleiben. Keine sinnvolle Schutzregelung, sondern wieder mal eine sinnlose Maßregelung. Vielleicht tut es ja fürs Erste auch ein Warnhinweis auf mp3-Playern, z.B. "Musik macht taub" oder "Sido macht doof"? Da könnte man doch drüber diskutieren. Aber nein - "mach das gefälligst leiser!", sonst nichts. Ist ja wie früher. Mama, hast Du bei der EU angerufen?
 
Ist schon manchmal " lustig ", wo es überall EU-Norm gibt. Irgendwann passen wir alle in die gleiche Schublade. Individualität ADE.
 
Wie wäre es denn mal mit einer EU-Norm gegen Gefährdung von Nerven und Bluthochdruck wegen inkompetenten, ...usw., Politikern? :D
 
Ich sag es mal so, wenn man nicht von einem Hörschaden betroffen ist, intressiert es nicht weiter. Sind die Hörzellen stark geschädigt, erholen sie sich nicht wieder.
Aber nicht nur laute Musik ist schädlich. Wir sind täglich von "Lärm" umgeben, der auf Dauer sich ebenso negativ auf unsere Gesundheit auswirkt. Folgen sind dann nicht nur Tinnitus sondern auch verengte Blutgefäße und Bluthochdruck.

Ich glaub wir brauchen unbedingt noch mehr EU-Normen. Wir haben auch keine anderen Probleme. :)
 
Laute Musik ist eben so schädlich wie Nikotin und Alkohol. Und so lange die Raucher sich freiwillig vergiften und die Alkoholiker "Leber ärger Dich nicht" spielen, will ich mir auch mein Trommelfell freiwillig perforieren dürfen :).
 
Cool, bald werden MP3 Player auch "gecrackt"
werden sie doch heute schon, ich erinnere mich schwach, dass schon bei diversen Ipods die Lautstärkebegrenzung gehackt wurde...
an sich finde ich es keine Schlechte Idee, aber an der Umsetzung wird es scheitern!
Wie "laut" man Musik hört und wie schädlich es ist, hängt nämlich vor allem von den verwendeten Kopfhörern ab. Ein guter Vollkopfhörer benötigt einfach mal mehr Power als zwei Stöpsel...

ot:
EU Normen sind in der Regel wirklich sinnvoll, habe mich da mal mit jemandem unterhalten der sich ein bisschen auskennt. Besonders die Handelsklassen sind mittlerweile unsersätzlich
 
Ich gehöre zwar nicht zu der Gruppe, die ständig mit "Ohrstöpseln" rumlaufen, aber Musik gehört nun mal zum Tag. Möchte ich auch nicht missen und manchmal ist diese auch etwas lauter. Am PC sitzen ohne Musik... wie langweilig... :D
 
Es gibt ja auch Grenzwerte für Presslufthämmer und ähnliches, also so gesehen macht das schon Sinn.

Zumal gerade die Knöpfe sehr gefährlich sind, weil sie die Umgebungsgeräusche nicht gut abschirmen und so zu zusätzlicher Belastung führen weil man noch lauter macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
:rofl
Gab es den Versuch auf deutscher Ebene nicht beim Walkman auch schon einmal?

Auf gehts liebe Boardies, sucht in der alten "es-sollte-mal-ein-Gesetz-werden"-Kiste nach noch solch netten Dingen, die EU wird es schon umsetzen! :D
 
Wenn die meisten Knopfhörer verantwortungsbewußt damit umgehen würden, wäre es
sicher kein Thema für eine EU-Norm, die offensichtlich die einzige Chance überhaupt
ist, etwas zu bewirken. Freiwillig haben die Autofahrer den Gurt auch nicht angelegt,
also musste es verbindlich geregelt werden. Ich fände es auch ohne EU-Norm
gut, aber wenn eben nichts passiert, dann sind die Ohrenschützer der EU sicher die
bessere Lösung.

So mancher lautstarke Hörer merkt schon garnicht mehr, was er seinen Ohren antut
und ich war schön öfter Zwangshörer z.B. in der Bahn. Wenn man über 6-7 Meter hören
kann, dass sich da einer KORN reinzieht, dann ist es schon arg laut.
Aber das will ja keiner hören.

Außerdem will ich wieder meine Sonntagsruhe! ;)
 
was soll der schwach sinn? verletzt das dann nicht irgent ein grundgesetz in deutschland? glaube auf indvidualität oder so?
naja ich finde das schwach Sinn was wäre der bus mit dem man morgens zur schule fährt ohne die leute die den mp3 player/handy so laut haben das der jenige der 5 reihen vor dem jenigen sitzt noch den song hören kann?:)
 
Sowas kenne ich aus der Bundespolitik, jedoch waren die EU-Politiker unpünktlich:
Das politische Sommerloch ist wohl in den Herbst gefallen ...
 
was soll der schwach sinn? verletzt das dann nicht irgent ein grundgesetz in deutschland? glaube auf indvidualität oder so?

Naja, die allgemeine Handlungsfreiheit hat schon so ihre Grenzen. Wobei die bei so etwas doch sehr weit gefasst sein dürften.

Sollte es zu EU-Richtlinien kommen, die tatsächlich in nationales Recht umgesetzt werden, wird man dabei wohl hauptsächlich mit dem "Jugendschutz" argumentieren. Frei nach dem Motto "ein Kind/Jugendlicher kann gar nicht beurteilen, ob ein lautstarker Musikgenuß die späteren Hörschäden wert ist". Wobei man da auch durchaus mit dem Verbraucherschutz bei Erwachsenen argumentieren könnte. Schließlich gewöhnt man sich recht rasch an hohe Lautstärken, so das man auch als "selbstverantwortlicher Erwachsener" Gefahr läuft, Risiken falsch einzuschätzen. Hier hätte Vater Staat eine Fürsorge-Pflicht gegenüber dem Verbraucher.

Fazit: Egal ob's klappt oder nicht, die Arbeitsplätze diverser Bürokraten/Juristen dürften durch diesen Plan erst mal wieder gesichert sein. ;)
 
Ein Erwachsener kann nicht beurteilen, wie laut es tatsächlich ist. Das kenne ich noch aus den Studio Zeiten. Niemand, selbst ein Tonmeister mit 20 Jahren Erfahrung, kann Pegel genau einschätzen, wenn sie langsam nach oben gedreht werden. Wenn ich mir dann noch ansehe, wie viele Prozent an deutlich jüngeren Leuten deutlich schlechter als z.B. ich (überzeugter Gehörschutzträger in lauten Umgebungen wie z.B. Rochkonzerten ;)) hören, weil sie sich eben schon die Nervenzellen auf der Basilarmembran gekillt haben, kann ich es nur befürworten.

Wer Krach braucht, kann sich ja auch ohne Ohrenschutz in ein Stahlwerk stellen, das ist am Trommelfell gemessen im Schnitt nicht nennenswert lauter, als ein tief hineingequetschter Ohrstöpsel - zumal die Musik heutzutage auf einen hohen Durchschnittspegel komprimiert ist und sich somit ein völlig anderes Schädigungsprofil ergibt.

Dauerlärm ab 80dB/A zerstört nun einmal das Gehör und hinterher werden von meinen Krankenkassenbeiträgen teure Hörgeräte für die armen Frühertaubten gekauft, die sich absichtlich alles zerschossen haben. Da die Leute offensichtlich keine Selbstverantwortung tragen können, müssen sie eben dazu gezwungen werden :devil
 
Hallo QuHno,

Du schreibst:
Dauerlärm ab 80dB/A zerstört nun einmal das Gehör und hinterher werden von meinen Krankenkassenbeiträgen teure Hörgeräte für die armen Frühertaubten gekauft, die sich absichtlich alles zerschossen haben. Da die Leute offensichtlich keine Selbstverantwortung tragen können, müssen sie eben dazu gezwungen werden :devil

Stimmt - aber das schützt nicht gegen den Sound aus der Stereoanlage mit Kopfhörer. Der Ansatz ist wieder mal unterirdisch: In einer kontrovers geführten Diskussion hätte der einäugige Politiker unter seinen blinden Kollegen gemerkt, daß mp3-Player nur einen geringen Prozentsatz an der Gesamtheit aller Hörschädigungen ausmachen.
Was kommt als nächstes gegen Jugendliche und junge Erwachsene (wie mich)? Begrenzung der Lautstärke in Discotheken? Was mir dieses ganze Gehabe impliziert, ist, daß Jugendlichen und manchem Erwachsenen faktisch eine Unreife für eigenständiges Denken und Handeln ausgesprochen wird. Das mag auch in einigen Fällen zutreffend und dringlich sein. Es mag auch Gesetze gegen "Selbstverstümmelung" geben, aber hierfür springt auch keine Versicherung mehr ein.
Ich bin über die Dreistigkeit der EU-Politiker entsetzt und könnte mich über diesen volkommenen Schwachsinn und Regelungswahn stundenlang echauffieren: Diese fettleibigen Politiker kriegen Ihren A**** nicht hoch und infolgedessen sind wohl die letzten Hirnwindungen nicht ausreichend durchblutet und so ein geistiger Dünnsch*ss kommt dabei heraus - sind nicht sie es, die uns beispielsweise durch ihre Reiserei den "wohltönenden" Fluglärm bescheren? Wohnräume direkt an Schnellstraßen und Autobahnen verschaffen? Ich bin manchmal erstaunt, wie direkt an der A6 gebaut wurde und ich sogar bei Tempo 120 ein Kotelett vom Steak auf dem Grill unterscheiden kann. Es handelt sich hierbei um Neubaugebiete, wo ein Politiker aus reinen Lärmschutzgründen nicht wirklich wohnen wollte.

Von dem Lärm aus dem mp3-Player fühle ich mich nicht belästigt (es ist eher ein Rauschen, was ich vernehme), Deiner Meinung stimme ich zu, dann sollte es aber konsequenterweise auch keine Kassenleistung mehr sein. Jeder sollte das Grundrecht haben, selber entscheiden zu können, wie laut er hört aber unter der Prämisse, daß er für alle Folgeschäden selber aufkommen muß und keine Sozialleistungen daher für Integration in Beruf und persönliches Umfeld in Anspruch genommen werden dürfen.
Wenn ich taub bin, muß ich wohl die Gebärdensprache lernen, vielleicht kann daß in meinem Beruf als "Mensch mit körperlicher Einschränkung" sogar von Vorteil sein (sorry, daß geht wieder ad adsurdum). Aber ich merke irgendwann, welchen Vorteil ein funktionales Gehör hatte, da die Einschränkungen wohl größer sind, als die (wenn auch nur temporären) Vorteile (des laute-Musik-Hörens).

(PS.: Ich akzeptiere, wenn jetzt zensiert wird - aber ich musste mir mal Luft verschaffen.)

Mfg - der hexenmeister69
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider kann niemand bei einem zerschossenen Gehör nachweisen, dass es von dem MP3 Player kommt - es soll ja auch völlig natürliche Ursachen für Schwerhörigkeit geben.

Das Problem mit den MP3 Playern ist ja, dass sie von vielen Personen ständig und immer mit zu hoher Lautstärke betrieben werden. Ich kann mich an diverse Male erinnern, wo ich aus ca 4-5m(!) Entfernung hören konnte, welches Musikstück gerade dabei ist, die Gehörgänge der entsprechenden Person zu zerschießen.

Ab 80dB/A Dauerlärm wird das Ohr geschädigt. Wenn ich aus 5 m Entfernung das Musikstück identifizieren kann, ist diese Grenze bei weitem überschritten.

Bei der Stereoanlage: Wenn ich mit einem Dauerlärmpegel von 80dB/A fahren würde, hätte ich in einer normalen Wohngegend schneller die grünen Männchen am Hals, als mir lieb wäre, da ich mit Sicherheit spätestens nach 1h eine Anzeige am Hals hätte weil die Spitzenpegel 1m vor dem Fenster des Nachbarn deutlich über sämtlichen erlaubten Werten liegen würden.

In Diskotheken darf offiziell (wo kein Kläger...) übrigens ein bestimmter Pegel auch nicht überschritten werden, sonst bekommen die Ärger mit dem Ordnungsamt und die Betriebsgenehmigung ist weg ;)

Zu dem Baugrundstücken an Autobahnen und Flughäfen:
Wie blauäugig muss man eigentlich sein, um genau da zu bauen?
Kaum eine Autobahntrasse ist wirklich neu und die Flughäfen gibt's auch schon seit Jahrzehnten. Dass es da laut ist, weiß jeder und kann es von vorne herein vermeiden - einfach nicht da hin ziehen oder nicht da bauen - aber die Grundstücke sind ja so schön billig. Geiz ist eben geil.
 
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