UCLA-Forscher arbeiten an RFID-basiertem Kopierschutz

rsjuergen

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An den kalifornischen Universitäten wird momentan an einem System gearbeitet, welches nicht nur das Abspielen von kopierten DVDs in Zukunft unmöglich machen soll, sondern einmal mehr ein totales Kontrollsystem für den Medienkonsum schaffen könnte: basierend auf RFID-Chips auf der DVD und mit RFID-Lesegeräten ausgestatteten Playern, die nur entsprechend markierte DVDs abspielen, soll der Privatkopie der Garaus gemacht werden. RFID ist die chipbasierte Nachfolge des Strichcodes, mit dem bislang Produkte computerlesbar markiert werden.

Die Nebenwirkungen der Technik: um abzugleichen, ob die DVD tatsächlich legal gekauft wurde, müssen die ausgelesenen Chipdaten mit einer Datenbank abgeglichen werden, die logischerweise alle DVD-Verkäufe umfassen muss. Kann die eingelegte DVD mit einem legalen Kaufvorgang verknüpft werden, wird das Abspielen freigeschaltet - andernfalls verweigert der Player den Dienst. Entsprechend muss ein Player, der RFID-geschützte DVDs abspielen soll, Zugriff auf ein Online-Netzwerk haben, um überhaupt seinen Dienst zu verrichten. Auf einem DVD-Player ohne RFID-Lesegerät wiederum verweigert die DVD das Auslesen.

Die Entwicklung befinde sich noch in einem sehr frühen Stadium und diene der Erkundung, ob ein solches Rechtesystem überhaupt realisierbar sei, erklärte Rajit Gadh - Gadh ist Direktor der Wireless Internet for the Mobile Enterprise Consortium (WINMEC), einer Forschungsgruppe der UCLA, die RFID-Technik entwickelt. "Wir sind nicht sicher, ob es je tatsächlich kommen wird, aber wir schaffen die Technologie für den Fall, dass jemand das Business schaffen will", so Gadh weiter.

Das Ergebnis wäre freilich ein noch stärkerer Eingriff in die Privatsphäre und die Nutzungsrechte der Kunden: eine käuflich erworbene DVD kann nur noch abgespielt werden, wenn der Player online die Abspielgenehmigung einholen kann, gleichzeitig wird eine weitere Überwachungsmöglichkeit des Medienkonsums der Kunden geschaffen. Darüberhinaus kann das Rechtemanagement an sich nur mit einer weiteren Kriminalisierung von Technik einhergehen: Hardwarelösungen, die das DRM mittels RFID-Chip ignorieren oder umgehen, müßten konsequenterweise verboten werden. Doch bereits das Beispiel Regionalcode hat gezeigt, dass die Kunden entsprechende Kontrolltechnik ablehnen.

Entsprechend suggeriert Gadh, dass die Technik nicht flächendeckend, sondern ausgerichtet auf eine spezielle Kundengruppe am Markt platziert werden könnte: beispielsweise für Personen, die nicht ins Kino gehen wollen, dennoch aber zum Erscheinen des Kinofilms eine DVD kaufen möchten, welche sich dann eben nur auf der entsprechenden Plattform abspielen ließe. In dieselbe Richtung dachten letztens auch Regisseur Soderbergh und Medienmilliardär Mark Cuban, die die zeitversetzten Erscheinungstermine von Kinofilm und DVD ebenfalls in Zukunft abschaffen möchten. Ob Produzenten wie der durchaus tauschbörsenfreundliche Cuban für eine solche Technologie begeistert werden kann?

Da bauen sich ja wieder mal Perspektiven auf! Damit kann sogar geprüft werden ob die eingelegte DVD gekauft oder geklaut wurde! :ROFLMAO:
 
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