[Hinweis] Pisa: Gesellschaft für Informatik warnt vor digitaler Spaltung

Gamma-Ray

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Pisa: Gesellschaft für Informatik warnt vor digitaler Spaltung

"Informatik muss in jeder Schule gelehrt werden"

Nach dem erneut schlechten Abschneiden deutscher Schüler im internationalen PISA-Vergleich hat die Gesellschaft für Informatik heute gefordert, der "digitalen Spaltung" in Deutschland entgegenzutreten. Grundlagen für das Verständnis moderner digitaler Hilfsmittel seien bereits in der Schulausbildung zu legen, hieß es in einem Memorandum, das heute in Bonn veröffentlicht wurde.

Wie PISA- und TIMSS-Studien zeigen, ist Deutschland bei der Schulausbildung seines Nachwuchses in vielen Fächern höchstens Mittelmaß. "Dringend benötigte Innovationen, Ideen und Entwicklungen aber brauchen kreative Köpfe mit breiter Ausbildung in den grundlegenden Kulturtechniken. Neben Rechnen, Schreiben und Lesen habe sich der souveräne Umgang mit digitalen Medien mittlerweile als vierte Kulturtechnik etabliert", sagte GI-Präsident Matthias Jarke.

Laut aktuellen statistischen Erhebungen nutzten zwar mittlerweile 83 Prozent der 14-18-Jährigen in Deutschland das Internet. "Zu einem verantwortlichen Umgang mit Computern gehört jedoch mehr, als eine Webseite öffnen oder eine E-Mail schreiben zu können", gab Jarke zu bedenken.

Aus diesem Grund habe sich die Gesellschaft für Informatik dafür ausgesprochen, Informatik als Pflichtfach an allgemein bildenden Schulen einzuführen, die Informatik in der gymnasialen Oberstufe zu verankern und sie als vollwertiges Prüfungsfach an weiterführenden Schulen zuzulassen. Des Weiteren fordert die GI, das Fach Informatik nur von entsprechend aus- oder weitergebildeten Lehrkräften erteilen zu lassen.

"Nur durch eine konzertierte Aktion wird es gelingen, der heutigen Schülergeneration das Rüstzeug für ein erfolgreiches Berufsleben mitzugeben", sagte Jarke. Die Gesellschaft für Informatik fordere deshalb die Kultusminister der Länder auf, die genannten Maßnahmen rasch und umfassend umzusetzen.


Ehrlich gesagt habe ich mich nie darauf verlassen, dass dieses Fach in der Schule angemessen behandelt wird. Meine Kinder haben schon sehr lange einen eigenen PC und lernen dort weit mehr als in der Schule. Zudem ist das Equipment in den Schulen teilweise unter aller Sau. Aber es gibt Ausnahmen, wenn die Schule z.B. hiesige Sponsoren findet.
 
Das kann ich bestätigen - zumindest für die beiden Schulen, wo ich es mitbekomme. Da steht auch nur ausrangierter Elektronikschrott, den irgendwelche Firmen gespendet haben.
Und der Lehrer, welcher schon mal einen PC eingeschaltet hat, wird prompt zum IP-Beauftragten ernannt.
Da ist noch sehr viel zu tun, allerdings sollte das auch nicht zu hoch bewertet werden. Noch immer ist auch ohne PC-Kenntnisse ein erfolgreiches Berufsleben denkbar. Ein Prüfungsfach daraus zu machen, würde ich für übertrieben halten.
 
Die Meldung passt ganz gut zum Thema:

Deutschland: Durchschnittlich nur ein Computer für 15 Grundschüler
Internet-Zugang für 68 Prozent

Die Ausstattung deutscher Schulen mit Computern hat sich leicht verbessert. Nach den Daten einer bundesweiten Erhebung liegt die durchschnittliche Versorgung bei einem Computer für zwölf Schüler, teilte das Bundesministerium für Bildung und Forschung heute in Berlin mit. Dass die berufsbildenden Schulen mit einer Relation von 9:1 (2003: 11:1) vorn liegen sei wesentlich auf das Programm zur Modernisierung von Berufsschulen zurückzuführen, für das das Ministerium insgesamt 130 Millionen Euro zur Verfügung stellte.

Nach der Erhebung konnte in den Sekundarschulen (I und II) die Schüler-Computer-Relation auf 13:1 (14:1) und in den Grundschulen auf 15:1 (17:1) verbessert werden. Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der Computer mit Internet-Zugang auf 68 Prozent. Der Einsatz von Lern-Software und Peripheriegeräten im Unterricht wurde ausgebaut.

2004 können die Schulen 949.551 Computer für den Unterrichtseinsatz nutzen. 43 Prozent der Grundschulen, 69 Prozent der Sekundarschulen und 71 Prozent der berufsbildenden Schulen verfügen über multimediafähige Geräte. Parallel hat sich die Ausstattung mit Peripheriegeräten leicht verbessert. Die Grundschulen sind knapp zur Hälfte (49 Prozent) mit Scannern, zu 29 Prozent mit DVD-Playern oder -Laufwerken, zu 25 Prozent mit Digitalkameras und zu 18 Prozent mit Daten-/ Video-Beamern ausgestattet. Die Sekundarschulen können zu 84 Prozent einen Scanner zu Unterrichtszwecken nutzen, zu 78 Prozent einen Daten-/Video-Beamer, zu 67 Prozent ein DVD-Laufwerk und zu 66 Prozent eine Digitalkamera.

Die Vernetzung der Computer nimmt langsam zu: Waren im März 2001 die Hälfte aller Geräte schulintern vernetzt, so sind es 2004 nunmehr 72 Prozent der Computer. In den ausgestatteten Grundschulen ist seit 2001 eine Steigerung um 30 Prozent auf 44 Prozent zu verzeichnen, bei den Sekundarschulen stieg der Prozentsatz von 56 Prozent in 2001 auf 75 Prozent und bei den berufsbildenden Schulen von 62 Prozent auf 84 Prozent.
 
@rsjürgen: Die Vermarktungsstrategie ging warscheinlich nicht auf.

Kombjudr in den schulen schön und gut wen ich dann aber sehe wie computerbeherschende schühler beidräge auch hir im board schreiben dan frach ich mich solln die nich erst ma lesn un schreibm lernen

Dach macht meine Tochter(15) leider keine Ausnahme. :cry:

cu

MartyStuart
 
Original geschrieben von rsjuergen
Was ist eigentlich aus der "konzertierten Aktion" von Telekom/AOL & Microsoft "Schulen an Netz" geworden?

*lach* an meinem ehemaligen Schulzentrum stehen die ganzen PCs nun herum und verstauben :( ... Netz hätten sie.
 
Naja, es muss nicht lange gelehrt werden, wie man im Internet surft.
Die viel geschmähte Mengenlehre ist der richtige Einstieg.

Gruss
Tim
 
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