Anti-Camcorder-Gesetz führt zu ersten Verhaftungen

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dem Board verfallen
In Anwendung einer neuen kalifornischen Strafvorschrift wurden zwei Männer festgenommen, die in Filmtheatern in Los Angeles Kinostreifen abfilmen wollten. Nach Berichten von US-Medien, die sich auf den Polizeibericht berufen, wurde der 28-Jährige Min Jae Joun am vergangenen Samstag während einer Vorführung des Mel-Gibson-Films "The Passion of Christ" festgenommen, nachdem sich ein anderer Kinobesucher über die rote Aufnahmelampe an dessen Camcorder beschwert hatte. Ruben Centeno Moreno, 34, wurde bei dem Versuch festgenommen, den Film "The Alamo" von der Leinwand abzufilmen. Nach Polizeiangaben hatte der Filmvorführer das Publikum mit einem Nachtsichtgerät beobachtet und dabei ebenfalls das Licht an Morenos Camcorder entdeckt. Beide Beschuldigten wurde mittlerweile gegen Kaution freigelassen.

Das als "Anti-Camcorder-Law" bekannte Gesetz, das Ergebnis intensiver Lobbyarbeit der Motion Picture Association of America (MPAA) sein soll, ist seit dem 1. Januar in Kraft und soll das Erstellen von Raubkopien durch Abfilmen von Kinovorführungen verhindern. Das Gesetz droht für die Mitnahme von Camcordern in Kinos mit dem Vorsatz, eine Kopie eines dort gezeigten Films anzufertigen, bis zu ein Jahr Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe von bis zu 2500 US-Dollar an.

Die Beschuldigten hatten in den vorliegenden Fällen an öffentlichen Vorführungen teilgenommen; laut MPAA wurden zwischen Mai 2002 und Mai 2003 allerdings von mehr als 50 Hollywood-Streifen mit Hilfe von Camcordern Kopien angefertigt, noch bevor diese Filme überhaupt in die US-Kinos kamen. Nach Angaben von MPAA-Sprecher Matthew Grossman handele es sich bei den Tätern vor allem um Privatpersonen, die sich in Pressevorführungen geschlichen hätten. Daher würde man nun Metalldetektoren und Nachtsichtgeräte vor beziehungsweise während der Vorstellung einsetzen. (nij/c't)
 
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