Hier eine Kurzbiographie von Alex
Alex Zanardi zählt zu den erfolgreichsten und beliebtesten Piloten im
schnellsten Autorennzirkus der Welt. Die größten Erfolge seiner
Motorsport-Karriere feierte der am 23. Oktober 1966 in Bologna geborene
Italiener 1997 und 1998 in der amerikanischen Champ-Car- Serie.
Schon 1996 erkämpfte er drei Siege und wurde "Rookie of the Year"
(Neuling des Jahres). Bereits seine zweite Saison krönte Zanardi mit
dem Titel; ein Jahr später wurde er von den Fans erneut als Cart-Champ
gefeiert. Er ist bis heute einer von nur drei Fahrern, die ihren Titel
verteidigten. 15 Siege hatte Zanardi auf den atemberaubend schnellen
Ovals und Straßenkursen der Cart-Serie schon gelandet, zehn Mal stand
er auf der Pole-Position, als er 1999 von Teamchef Frank Williams zu
einem Formel-1-Comeback an der Seite von Ralf Schumacher überredet
wurde.
Der Kerpener erinnert sich gern an den bescheidenen und
zurückhaltenden, zugleich aber sehr souveränen und professionellen
Fahrerkollegen: "Der Alex ist einfach ein irre guter Typ. Er ist der
beste Teamgefährte, den ich je hatte." Und auch ein guter
Familienvater. Verheiratet mit Daniela, ist Stammhalter Niccolo sein
ganzer Stolz. Obwohl sich der in Monte Carlo lebende Italiener nie in
den Vordergrund drängt, ist er immer zu einem Späßchen aufgelegt. Als
16-jähriger "Milchbart", so wird erzählt, "lieh" sich Alessandro zum
ersten Mal Papas Auto aus - für ein Rendezvous mit der Freundin.
Schon von 1991 bis 1994 bestritt Zanardi 25 Rennen in der
"Königsklasse" des Automobilsports, holte aber nur einen Punkt: Platz
sechs 1993 beim Großen Preis von Brasilien. Weil das Formel-1- Comeback
1999 misslang, kehrte Zanardi nach einem Zwischenjahr in dieser Saison
in das Champ-Car zurück. Der Routinier vom Team Mo Nunn Racing ist auch
ein Kämpfer: In seinem Reynard-Honda war er beim Rennen auf dem
EuroSpeedway Lausitz als 22. gestartet; kurz vor seinem schrecklichen
Unfall, bei dem er am Samstag beide Beine verlor und der das Ende
seiner Rennfahrer-Karriere bedeutet, hatte er sich bis in die Spitze
vorgeschoben.
Alessandro, dem die US-Fans den Spitznamen "Alex" verpassten, ist im
Vergleich zu anderen Weltklasse-Piloten ein Spätstarter. Mit dem
Rennsport begann er unmittelbar nach dem Tod seiner Schwester Cristina,
die mit 15 Jahren bei einem Autounfall getötet worden war. Seine
Premierenrunde drehte er mit 15 im Go-Kart, war später in dieser Klasse
sehr erfolgreich. 1988 wechselte er in die Formel 3, 1991 gab er sein
Debüt in der Formel 3000. Dies war zugleich die "Eintrittskarte" für
die Formel 1: Noch 1991 bestritt Zanardi die letzten drei WM-Rennen der
Saison für Jordan- Ford, das einen Nachfolger des zu Benetton
abgewanderten Michael Schumacher suchte. Seinen Formel-1-Abschied gab
Zanardi acht Jahre später, am 31. Oktober 1999 in Suzuka - es war sein
41. Grand Prix.