Heute in der WAZ:
Versatel bläst nun zur Jagd auf Telekom-Kunden
Kreis. Mit einer aggressiven Werbekampagne will das Unternehmen Versatel den Telefonmarkt in fünf Städten des Kreises Recklinghausen aufmischen. Der Telekom wird ein vergleichender Preiskampf vorgesetzt.
Innerhalb eines Jahres will Versatel der marktbeherrschenden Telekom zehn Prozent Marktanteil abjagen. Und das gerade im Bereich der Privatkunden. Dazu hat das aus VEW-Telnet hervorgegangene und heute zu einer niederländischen Holding gehörende Dortmunder Unternehmen am 1. März eine Werbeschlacht gestartet. "Wir sind ganz unten" heißt der markige Slogan. "Ganz unten meint dabei den Preis, den wir Neukunden exklusiv in Dorsten, Haltern, Herten, Marl und Recklinghausen anbieten", erläuterte Heiko Wüst, Mitglied der Geschäftsleitung von Versatel.
Die fünf Städte habe seine Firma zum Zielgebiet erklärt, weil hier in Form des vom Stromversorger VEW ausgebauten Glasfaser-Kabelnetzes und etlicher Vermittlungsstellen eine glänzende Infrastruktur bereits vorhanden sei. Im Einzugsbereich gibt es rund 160 000 Haushalte.
"Wir bieten für Telefonie und Internet Produkte an, die exakt so zugeschnitten sind wie diejenigen der Telekom. Damit wird der Preis wirklich vergleichbar. Und unserer liegt deutlich niedriger", erklärte Marketingleiterin Dr. Heike Helmich. Versatel werde mit großem Aufwand um neue Kunden werben; zum finanziellen Umfang der Kampagne sagte sie jedoch nichts.
Teil des Vermarktungskonzepts sind regionale Partner. Auf dem Prospekt strahlen drei Recklinghäuser Firmenkunden dem Leser entgegen, auch die Sparkasse Vest telefoniert mit Versatel und wirbt dafür. Weitere Stützpunkte werden gesucht: "Der Kunde bekommt beim Bäcker oder im Blumenladen den Antrag und kann ihn dort auch abgeben", so Pressesprecher Stefan Sayder.
Betont einfach auch der Umstieg: "Die Umschaltung merkt der Telefonkunde gar nicht, es wird nur in einer Vermittlungsstelle ein Hebel umgelegt. Die alte Rufnummer bleibt, wir kümmern uns um alle Formalitäten", so Sayder. ezn
04.03.2003
pogo.d