Telekom will Grundgebühr erhöhen

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Brummelchen

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Telekom will Grundgebühr erhöhen

Telekom will Grundgebühr erhöhen

Der Kunde muss bluten. Wer bislang Ebbe in der Kasse hatte, war mit dem Rat, weniger zu telefonieren, gut bedient. Doch nun will die Deutsche Telekom die Grundgebühr für einen Telefonanschluss ab 2003 um einen Euro verteuern. Dies berichtet das Handelsblatt. Bezahlt wird auch dann, wenn nicht telefoniert wird.

Die Telekom will damit einen Preiskampf kompensieren, der zum Ende des Jahres im Ortsnetz losbrechen wird. Denn dann wird Call-by-Call auch für Anrufe beim Nachbarn möglich sein. 500 Millionen Euro sollen schließlich durch die Preiserhöhung in die Kassen gespült werden, dabei war gerade im Mai die Grundgebühr teurer geworden.

Momentan gäbe es aber noch keinen offiziellen Beschluss des Telekomvorstandes. Da die Regulierungsbehörde dieser Preiserhöhung aber zustimmen muss, sind bereits jetzt laut Handelsblatt Telekomvertreter entsandt worden, um vorbereitende Gespräche zu führen.

Onlinekosten meint:

Wettbewerb im Ortsnetz sollte eigentlich dazu führen, dass der Kunde weniger für seinen Anschluss zahlt. Und der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bunderat hat unlängst auch in diesem Sinne entschieden. Die Telekom kommt aber mit dem Verweis auf ihre desolate Kassenlage daher und sagt schnoddrig: Wenn der Kunde hier weniger zahlt, muss er dort mehr zahlen.


Seit 1998 greift die Liberalisierung des TK-Marktes in immer weiteren Bereichen. Die Telekom verwaltet aber ihre Pfründe. Denn die Liberalisierung im Ortsnetzbereich beantwortet die Telekom mit der Ausnutzung ihres Quasi-Monopols auf der letzten Meile. Dort, wo es kaum Konkurrenz gibt, werden die Preise erhöht.

Die Regulierungsbehörde hat nun die Möglichkeit, dem entgegenzutreten. Wieder einmal werden von der Telekom Kostenrechnungen angefordert, die Lobbyverbände unterschiedlicher Richtungen melden sich zu Wort und ein Kompromiss wird gefunden. Der Verbraucher zahlt zwar nicht einen Euro pro Monat mehr, aber vielleicht 50 Cent.

Der grundlegende Fehler besteht darin, dass es Politik und Regulierungsbehörde nicht gemeinsam geschafft haben, die letzte Meile konsequent zu liberalisieren. Es gibt keine wirkliche Alternative zum Anschluss der Telekom. Wenn ein Konkurrent das Kupferkabel bis in den Haushalt mietet, verdient dennoch der Ex-Monopolist kräftig mit. Letztlich zahlt es der Kunde. 2003 ist es wahrscheinlich wieder soweit.

http://www.onlinekosten.de/news/artikel.php3?id=9948
 
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