Lycos verkauft «Netzeitung» an BertelsmannSpringer

RollerChris

R.I.P.
Berlin (dpa) - Die erste reine Internetzeitung Deutschlands wechselt den Besitzer. Lycos Europe verkauft die «Netzeitung GmbH» rückwirkend zum 1. Juli 2002 an BertelsmannSpringer, eine der führenden Verlagsgruppen für Wissenschafts- und Fachliteratur. Wie Lycos und BertelsmannSpringer am Freitag in Berlin weiter mitteilten, soll mit dem Schritt die Konsolidierung des Internet-Portals fortgesetzt werden. Im zweiten Quartal 2002 habe die «Netzeitung» rund 800 000 Euro Verluste erwirtschaftet. Täglich würden etwa 570 000 Leser gezählt. Dem Verkauf muss das Bundeskartellamt noch zustimmen.

Nach Angaben der zum Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann gehörende Fachverlagsgruppe wird der scheidende Vorstandsvorsitzende von BertelsmannSpringer, Jürgen Richter, den Vorsitz des Verlagsbeirats der «Netzeitung» übernehmen. Michael Maier bleibe Geschäftsführer und Chefredakteur der Internet-Publikation. Die «Netzeitung» passe hervorragend in die Internet-Strategie von BertelsmannSpringer, begründete Richter den Kauf, für den er keinen Betrag nannte. Die Verlagsgruppe vertreibe bereits seit langem Informationen für Zielgruppen über das Internet. Diese Aktivitäten erhielten mit der «Netzeitung» neue Impulse.

BertelsmannSpringer vertreibt bereits über das Internet Online-Dienste für Medizin und Wissenschaften. Zu den bekanntesten Publikationen des Fachverlags gehören der Finanzinformationsdienst «Platowbrief» sowie die «Ärzte Zeitung». Die «Netzeitung» vertreibt ebenfalls kostenpflichtige Informationen über Internet und SMS. «Wir glauben, dass sich die 'Netzeitung' im Umfeld eines auf Inhalte spezialisierten Medienunternehmens besser weiter entwickeln kann», begründete der Chef von Lycos Europe, Christoph Mohn, den Verkauf. Lycos werde zwar weiterhin redaktionelle Inhalte anbieten, sie aber nicht mehr unbedingt erstellen.

Der Bertelsmann-Vorstandsvorsitzende Thomas Middelhoff hatte jüngst den Verkauf der Fachverlagsgruppe angekündigt. BertelsmannSpringer passe nicht mehr in das Profil des Medienkonzerns. Daraufhin hatte BertelsmannSpringer-Chef Jürgen Richter seinen Rücktritt zum Ende Juli angekündigt. Die insgesamt rund 70 Fachverlage aus Wissenschaft, Medizin und Technik hatten im Geschäftsjahr 2000/2001 einen Umsatz von 749 Millionen Euro gemeldet.
 
Naja, so toll sind'se auch nicht. Aber wenn die zu BM wandern, na dann Prost, die haben so ziemlich alles einverleibt, was früher mal gut war und dann eingestellt.
 
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