Telekom will Breitband-Dienste im TV-Kabel anbieten

RollerChris

R.I.P.
Bonn (dpa) - Das Kartellamt hat ein Kooperationsmodell zwischen der Deutschen Telekom und Wohnungsbauunternehmen zur Aufrüstung der TV-Kabelnetze genehmigt. Danach könne die Telekom in dem modernisierten Netz neue Dienste wie Breitband-Internet und zusätzliche digitale TV-Kanäle anbieten, teilte die Behörde am Montag in Bonn mit. Die Wohnungsunternehmen sollen weiterhin für die Versorgung mit Radio- und Fernsehkanälen zuständig sein.

Ein Sprecher der Telekom betonte, dass das Unternehmen aber nicht wieder ins Kabelgeschäft einsteigen wolle. Das TV-Kabelnetz des Ex-Monopolisten stehe nach wie vor zum Verkauf. Mit mehreren Wohnungsbaugesellschaften in Berlin habe die Telekom in einem Pilotprojekt zeigen wollen, was mit der Aufrüstung des Kabelnetzes alles möglich sei. Dieses Vorhaben sei damals beim Kartellamt eingereicht worden. Die Genehmigung der Wettbewerbshüter ist nach den Worten des Telekom-Sprechers ein positives Signal für den Verkauf des TV-Kabelnetzes.

Nach dem Kooperationsmodell werde die Telekom über ihre Tochter Kabel Deutschland GmbH (KDG) eng mit den Wohnungsbauunternehmen zusammenarbeiten. Gegen eine solche Kooperation gebe es keine kartellrechtliche Bedenken, hieß es von den Wettbewerbshütern. Da die Wohnungsbaugesellschaften auf Grund ihrer Größe und Finanzkraft kaum in der Lage sein dürften, das Netz entsprechend aufzurüsten und neue Dienste anzubieten, stünden sie hier in keinem Wettbewerbsverhältnis zur Telekom. Dabei geht es um die so genannte Netzebene 4, den Anschluss im Haus der Kunden.

Die Telekom hat in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen ihre TV-Kabelnetze bereits mehrheitlich verkauft. Die vollständige Abgabe der übrigen Kabelnetze an den US-Medienkonzern Liberty Media hatte das Kartellamt Anfang dieses Jahres gestoppt. Der Verkauf hätte der Deutschen Telekom 5,5 Milliarden Euro gebracht. Experten gehen inzwischen davon aus, dass das Unternehmen heute einen solchen Preis nicht mehr erzielen würde.

Zusätzlich haben sich die Aussichten durch die Insolvenz der Callahan NRW, die in Nordrhein-Westfalen über ihre Tochterfirma ish die Kabelnetze betreibt, verschlechtert. Die Erlöse aus dem Verkauf des Kabelnetzes sind ein wichtiger Baustein zur Verringerung der drückenden Schuldenlast der Telekom von 65 Milliarden Euro.
 
Auch dies ist nur ein Zeichen der hilfslosigkeit der Telekom. Wieso fängt man jetzt erst mit Pilotversuchen an, die technologie als solches ist doch ausgereift. Pilotversuche dauern auch ihre Zeit, auf der Strecke bleibt wieder der User, der keine DSL Möglichkeit hat. Auch Internet aus der Steckdose ist wohl ein Flop geblieben.
 
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