Raubkopien verursachen Milliardenverluste für Filmindustrie

RollerChris

R.I.P.
[ 18. April 2002 15:42:48 MEZ ]
Zuerst waren es illegale Kopien von Musikstücken, die in Internet-Tauschbörsen kursierten und die Musikindustrie in Angst und Schrecken versetzten. Doch mit der immer größeren Verbreitung von Internet-Breitband-Zugängen werden über das Web zunehmend raubkopierte Kinofilme getauscht. Die US-Filmindustrie rechnet deshalb allein in 2002 mit mehreren Milliarden Euro Einnahmeverlusten, wie die Wirtschaftswoche online berichtet.
"Harry Potter" und "Herr der Ringe" brachten die Film-Tauschbörsen anscheinend erst richtig zum Brummen, illegale Kopien wechseln seitdem zu Hauf die Besitzer. Nun befürchten Hollywood-Studios wie Universal Pictures, Paramount, Dreamworks und Co. ein ähnliches finanzielles Desaster wie es Sony, BMG, Universal Music Group und andere große Musikproduzenten schon erlebt haben.
Falls Sie die Lizenz zum Einfrieren suchen, müssen Sie nicht ins Kino gehen, "Ice Age" ist längst als Raubkopie im Internet erhältlich. Die Massen von "kostenlos" erhältlichen Kinohits drücken auf den Umsatz der US-Filmindustrie, die für das Jahr 2002 mit Einnahmeausfällen in Höhe von drei bis vier Milliarden Euro rechnet.
DSL brachte den Durchbruch
Der entscheidende Durchbruch für den Tausch von Raubkopien von Kinofilmen über das Netz kam mit der Kombination von Breitband-Internet - in der Regel DSL - , der dazugehörigen Flatrate und hervorragenden Videocodecs wie DivX. Den gewünschten Film über die richtigen Schlüsselbegriffe suchen, Download starten und warten. Mehr braucht es für halbwegs versierte Internetnutzer nicht, um in den Besitz des gewünschten Films zu kommen.
In den letzten Monaten soll die Qualität der im Internet erhältlichen Raubkopien immer besser geworden sein. Früher wurden die Streifen "kopiert", indem sie jemand heimlich im Kino mit einer Videokamera von der Leinwand abfilmte. Die Filme hatten meist englischen Ton und oft chinesische Unteritel, weil nun einmal ein Großteil dieser Kopien aus dem Land des Lächelns stammte. Doch die Zeiten haben sich geändert, der erste "Harry Potter"-Film und Tolkiens "Herr der Ringe" kamen in hochwertiger Videoqualität, deutschsprachig und zeitgleich mit dem Kinostart ins Internet.
Quelle:www.arcor.de
 
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