Domainumzug/Providerwechsel/KK-Antrag - so funktioniert's

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Wer eine eigene Domain besitzt und mit dieser zu einem neuen Provider wechseln möchte, der muss dafür einen sogenannten KK-Antrag stellen. Wenn der Inhaber einer Domain (Registrar) wechselt, so ist dafür ebenfalls ein solcher Antrag erforderlich.



Was ist das?

KK heißt ausgeschrieben "Konnektivitäts-Koordination" - diese regelt den formalen Ablauf eines Provider- oder Registrar-Wechsels.
Zentrale Anlaufstelle ist der für die jeweilige Domain zuständige NIC (Network Information Center). Für .de-Domains ist das der DENIC (es heisst wirklich "der").
Eine Liste, welche Domain-Endung zu welchem Land gehört und welcher NIC für die Verwaltung zuständig ist, findest Du hier:
http://www.iana.org/cctld/cctld-whois.htm

Folgende Daten werden beim DENIC gespeichert:

Admin-C: Das ist der Domaininhaber/administrativer Ansprechpartner
Tech-C: Technischer Verwalter
Zone-C: Zonen-Verwalter






Was passiert da genau?

Im Rahmen des KK's wird dem NIC mitgeteilt, welche Änderungen sich in Bezug auf Admin-C, Tech-C oder Zone-C ergeben.

Für .de-Domains sind die KK-Anträge beim DENIC, der deutschen Domain-Registrierungsstelle, zu stellen. Ausser dem Antragsteller, d.h. dem (ggf. neuen) Domaininhaber sind an dem KK-Prozess ausserdem der alte und neue Provider und ggf. der alte Domaininhaber beteiligt.
Im Normalfall wird der KK-Antrag beim DENIC über den neuen Provider im Auftrag des (neuen) Besitzers gestellt. Der alte Provider wird über den Antrag informiert und hat folgende Möglichkeiten, darauf zu reagieren:

ACK (acknowledged) = Akzeptieren des KK / Providerwechsels
Wenn der bisherige Provider grünes Licht gibt, wird der Eintrag in der DENIC-Datenbank entsprechend den Angaben im KK-Antrag geändert, und alles ist in Ordnung.

NACK (not acknowledged) = Ablehnung des KK / Providerwechsels
Der Antrag wird also vom bisherigen Provider abgelehnt. Das passiert meist dann, wenn der Inhaber nicht vorab eine Freigabe erteilt hat. Der neue Provider hat dann die Möglichkeit, den KK innerhalb von 14 Tagen neu zu starten. Dieses Spiel kann sich bis zu 3mal wiederholen, dann ist der KK-Antrag endgültig gescheitert.

Sonderfall LateACK - Nachträgliches Akzeptieren
Der Provider kann nach einem ersten "NACK" ein "LateACK" senden, also den Antrag nachträglich akzeptieren, wenn z.B. die Freigabe des Inhabers kurz nach der Ablehnung eintrifft.


Ein Provider- und Inhaberwechsel kann übrigens nicht gleichzeitig erfolgen. Wenn Du Deine Domain an jemanden abgibst, der sie dann bei einem anderen Provider unterbringen möchte, so musst Du als bisheriger Inhaber zunächst den Providerwechsel veranlassen. Erst danach kann mit einem neuen KK-Antrag der Inhaber umgeschrieben werden.



Soweit also erstmal die trockene Theorie ;) - nun kommen wir zum eigentlich wichtigen Teil:



Was kann ich tun, damit mein KK-Antrag schnell und sauber durchgeht?

Es passiert leider sehr häufig, daß ein KK-Antrag abgelehnt wird. Die Gründe sind verschiedener Art.
Meist liegt es daran, daß der alte Provider nicht rechtzeitig informiert wurde oder die Freigabe nicht schnell genug an der richtigen Stelle gelandet ist.
Viele kleine Provider kennen sich mit dem KK-Prozess nicht aus und reagieren daher falsch.
Es gibt aber auch tatsächlich Provider, die ihren scheidenden Kunden einfach gerne nochmal einen Knüppel zwischen die Beine werfen - wenn der Kunde schon geht, soll er es wenigstens schwer haben.

Um an dieser Stelle die vielkritisierten Provider ein wenig in Schutz zu nehmen: Bei Unsicherheit den KK-Antrag sofort abzulehnen, ist die richtige Reaktion - denn beim KK-Antrag bedeutet Schweigen=Zustimmung. Dieser Umstand wurde schon oft genutzt, um eine Domain zu "stehlen". Stell Dir vor, Du verlierst Deine Domain, weil es der Provider versäumt einen gefälschten KK-Antrag abzulehnen...

  • Informiere den alten Provider rechtzeitig, am Besten bevor der KK-Antrag überhaupt ausgefüllt wird. Die Freigabe bedarf keiner besonderen Form, ein Mail reicht in der Regel aus. Es gibt aber auch Provider, die auf einem Fax bestehen - im Zweifel einfach beides schicken. Der Text könnte in etwa so aussehen:
    "Ich beabsichtige, mit der Domain uvwxyz.de zu dem Provider xxxxxxxxx zu wechseln. In Kürze wird ein entsprechender KK-Antrag bei Ihnen eingehen. Ich bitte Sie, diesem schnell und unbürokratisch zuzustimmen. Vielen Dank im Vorraus für Ihre Bemühungen."
  • Vergiss nicht, Kunden-Nr. und sonstige wichtige Daten mit anzugeben, damit der Provider keine Ausreden für eine verzögerte Bearbeitung hat.
  • Wenn der alte Provider "versehentlich" den KK-Antrag abgelehnt hat, weise ihn auf die Möglichkeit hin, die Freigabe mit einem "LATEACK" (siehe oben) nachzuholen. Wenn sie merken, daß Du Dich auskennst, werden sie auch nicht mehr versuchen, Dich hinzuhalten.
  • Wenn Du nicht nur die Domain umziehst, sondern bei dem alten Provider komplett kündigst, dann trenne die Ankündigung des KK-Antrags und die Kündigung voneinander, das erhöht die Chancen einer zügigen Bearbeitung. Die Kündigung erst abschicken, wenn der KK-Antrag durch ist.

Und nun viel Erfolg und möglichst wenig Nervereien beim Domainumzug :)
 
KK Antrag auch bei .com ???

Hallo,

Brauche ich für den Transfer einer .com Domain auch einen KK Antrag oder - das sagt mein neuer Provider - bekomme ich den Authorisierungscode direkt vom alten Provider.
 
Nach 4 Jahren noch eine Antwort *träneausdemaugewisch* ;)
Herzlich willkommen bei uns - wichtig ist eigentlich nur, was Dein alter Provider verlangt, damit er die Domain freigibt. Der neue Provider braucht für die Übernahme eigentlich nur die einfache Willenserklärung.
 
Es geht aber noch einfacher.

1. vom alten Domaininhaber den Auth-Code geben lassen
2. die Domain beim neuen Provider beantragen und in diesem Prozess den Auth-Code eingeben (Ist die Bestätigung, das alles OK ist mit dem Umzug, das Fax und dergleichen fällt weg)
3. der alte Domaininhaber bekommt eine Mail und muss den Umzug durch klicken eines Links darin bestätigen

fertig.
 
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