Neue Pläne über Internet-Zensur

Hidden Evil

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Teammitglied
Wie die "Piratenpartei Brandenburg" berichtet, liegen neue Erkenntnisse über geplante Umstrukturierungen und Einschränkungen um Bereich "Jugendschutz im Internet" vor. Und das ganze trägt den Namen: Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV)

Es soll unter anderem Inhalte einem entsprechendem Alter eingestuft werden, ähnlich wie es bereits bei Filmen der Fall ist.
Sogar die Verhinderung, bestimmte Inhalte zu bestimmten Zeiten anzeigen lassen zu können, ist im Gespräch.

Weitere Infos [hier].

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Ich sage nur: Ich bin sprachlos!
 
Das wäre alles mit viel zu viel Aufwand verbunden.

Wie wäre es mit dieser Alternative?


Wir verbieten es einfach Kindern und Jugendlichen Computer zu benutzen!​


So ähnlich wie beim Autofahren.
 
Das Ding liest sich wie eine Anleitung Deutschland in den Staatsbankrott zu treiben.
Wenn das alles umgesetzt werden soll, können sämtliche deutsche Firmen ihre Internetseiten schliessen und die Internetprovider müssten für eine Flatrate mehr verlangen als ich im Monat verdiene.

Sorry, aber das Thema ist ein verspäteter Faschingsscherz, mehr nicht.
 
2. Zugangs- Anbieter müssen alle ausländischen Seiten blocken, die sich nicht an die deutschen Jugendschutzbestimmungen halten. Das bedeutet den Aufbau einer Zensur-Infrastruktur, auf die man selbst in China neidisch werden würde.
Ja ja... wenn die Politik versucht, die Aufgaben der Eltern zu übernehmen :ROFLMAO:

Natürlich, das Internet für jüngere Leute sicher machen, ist eine gute Sache, aber den Weg vom Haus zum Spielplatz gleich so umzubauen, dass er einer Achterbahn ähnelt, wo es nur einen Weg gibt, weil alle andere Möglichkeiten per Kamera überwacht werden, ist, denke ich, falsch.

Ist doch eigentlich die Aufgabe der Eltern und Erziehungsberechtigten, den kleinen ein sicheres Netz zu präsentieren, wo sie sicher surfen können und nicht beeinflust werden (etwa durch Rechtsradikale Werbung), oder liege ich falsch?

In jeden Fall zweifel ich daran, dass sich der Vorschlag so durchsetzen wird.
 
Soll man lachen oder weinen, ich weiß es nicht.

Was ich von so Vorschlägen/Gesetzen halte ist ganz einfach zu Formulieren: unnötig.
4. Inhalte werden ähnlich der Kinofilme und Spiele eingestuft in ab 0 Jahre, ab 6 Jahre, ab 12 Jahre, ab 16 Jahre, ab 18 Jahre.
Ja, da sieht man ja, wie gut das bei Videos funktioniert. Selbst der 8jährige Bruder eines Freundes geht regelmäßig in Geschäfte, und kauft sich FSK18-Filme oder welche ohne Altersfreigabe. Und keiner schert sich darum. Und selbst wenn sich jemand drum kümmert (so wie wir z.B. beim Feuerwerk, da ist ja auch nicht alles erlaubt), wird das ganz einfach ausgehebelt, indem halt ein 'Freund' (meist eine wildfremde Person beim Feuerwerk) für denjenigen Einkauft respektive eben die Daten weiter gibt.

Ich frage mich ja, wie das ist, welche Informationen dann welcher Altersgruppe zugänglich sind...
Und was ist dann mit Leuten die nicht innerhalb des Schemas zurande kommen?
Und wie steht es dann mit der Zugangskontrolle? Passwörter sind unsicher, Keycards können geborgt werden, über Fingerabdrücke will ich mich erst garnicht auslassen, und Iris-Scans werden von der breiten Masse der Bevölkerung meist nicht akzeptiert, respektive wird es als zu unsicher angesehen (und wahrscheinlich würde es bald geknackt werden ;) )

Ha! Ich habs. DNS-Scans. Jeder muss sich ein Gerät anschaffen, da muss man sich dann zum anmelden im Netz mit ner Nadel piksen, und das Gerät analysiert die DNS.
Der Staat hätte dann gleich noch eine Datenbank zur 'Verbrechensaufklärung' (und wir lesen dann in der Zeitung von einem Laptop mit zig Millionen DNS-Datensätzen der aus einem Politikerauto gempost wurde...) Is zwar auch nicht perfekt, aber (noch) nicht so leicht nachzumachen...

2. Zugangs- Anbieter müssen alle ausländischen Seiten blocken, die sich nicht an die deutschen Jugendschutzbestimmungen halten.
Korrigiert mich wenn ich mich täusche, aber wurde das Internet nicht dazu Massentauglich gemacht, um Daten und Informationen schnell, unkompliziert und v.a. frei zu verbreiten/zur Verfügung zu stellen?
Da das mMn. ganz klar dagegen ansteht, könnte man doch gleich das Internet abschalten. Währe das nicht schön, dann bräuchte man keinen mehr nachspionieren, weil er Terrorist oder Kinderschänder sein könnte, bzw. weil niemand mehr jugendgefährdende Inhalte ins Netz stellen könnte (klar, gibts ja nicht mehr)

Was der Staat da an Geld sparen könnte. Keine Sperren mehr, keine Werbekampagnen mehr, keine Antiterror-Spezialisten mehr, keine Polizisten mehr die Pädophile jagen ([ironie]weil wie ja bekannt ist, der Terror und die Pädophilie nur durch das Internet hervorgerufen wurde, bzw. jeder der sich etwas besser auskennt, ja schon ein Pädophiler ist... [/ironie]), keine Kontrollen mehr von Jugendlichen mehr in Parks, die Alkohol trinken, oder Zigaretten rauchen, weil ja im Internet das dann nicht abgebildet werden darf, das man das auch trinken kann.

Hat man sich nicht immer früher sorgen gemacht, wenn bei einem PC-Junkie die Wahrheit und die VR verschmilzt?!? Anscheinend ist es bei den Politikern so weit. Klingt so, als würden die denken, was im Netz ist, passiert auch im RL...
 
Es gibt nur eine Lösung: Internetzugangsverträge erst ab 18 Jahren. Eltern haften für ihre Kinder, und sind auch im Sinne von Erziehung und Vermittlung von Wissen dazu angehalten, ihren Sprösslingen das Internet zu lehren und den Zugriff darauf sinnvoll zu beschränken.

Fertig, aus. Wer sich daran nicht hält, ist allein verantwortlich für seelische/körperliche Schäden Heranwachsender (und/oder Nachfolgen von /b/).

LG
 
"..Zugangs- Anbieter müssen alle ausländischen Seiten blocken, die sich nicht an die deutschen Jugendschutzbestimmungen halten." Der Satz reicht schon. Fakt A: Geht nicht, Fakt B: Prohibition verspricht viele neue Ideen und gute Geschäfte.

Echt witzig, unsere "Bundesnetzexperten". Wenn es Ziel ist, in Deutschland eine Zensur nach Chinesischen Modell einzuführen, wird ausgerechnet die Chinesische Netzkultur händereibend den Deutschen mit Russischen Servern incl. VPNs interessante Geschäftsmodelle zu bieten haben. Im Ergebnis wird unsere Regierung das bekommen, was sie gar nicht will; Haufenweise Anonymität und Intransparenz, sowie eine zerstörte Deutsche Internetindustrie.

Das ist so bekloppt, dass es nicht mal eine Bilderbergeridee sein kann. Sicher ist die Zerstörung der Nachfrage eine mächtige Agenda, aber als geplanter Zersurvorstoß ist dieses Modell doch eher abermals auf dem Mist total Ahnungsloser gewachsen.

Bravo, Regierung. Mal wieder komplett am Volk vorbei regiert und mal wieder Kompetenzmangel demonstriert. Das ist keine Politik, das ist nur noch eine phrasendreschende Clowsveranstaltung.
 
...Internetzugangsverträge erst ab 18 Jahren.
Ist doch jetzt auch schon. Verträge darf man grundsätzlich erst ab 18 Jahren abschliessen.

Eltern haften für ihre Kinder, ...
Ist i.d.R. jetzt auch schon. Man sieht, was es bringt. Im Normalfall ist alles klar, aber es gibt immer die, die sich nichts drum scheren.

... ihren Sprösslingen das Internet zu lehren und den Zugriff darauf sinnvoll zu beschränken. ...
Und was ist dann mit jenen, für die das Internet aus Google besteht und für die Linux (vermutlich) illegal ist?!? Schon klar, es wird besser, aber diese Gruppe ist immer noch vorhanden...
 
Razor, ich verspreche, das nächste Mal setze ich Ironie/Sarkasmus-Tags.
Selbstverständlich gibt es das alles schon, und da ist auch ausreichend. Nur werden eben die Eltern nicht genügend in Regress genommen. Wenn die Erziehung stimmt, und ggfs Hilfe von Aussen geholt wird (Familienberatung, Jugendamt, Sozialstationen, whatever), geht das auch bei sozial schwachen Familien. Aber: dazu müssen die Eltern erstmal aufgeklärt, und ihnen gezeigt werden wie/was/wan/wo. Und da muss der Staat eindeutig nachbessern!

Jeder Jugendschutz, jeder Filter ist sofort obsolet, wenn die Eltern ihren Sprösslingen den Umgang mit dem Internet lehren/überwachen/einteilen. Dazu braucht es nicht neue Gesetze, sondern das sinnvolle Umsetzen bereits bestehender Gesetze. Ein anderes Blatt ist KiPo, aber hier reicht das Abschalten der Server, vor allem jene im deutschen Rechts- und ausländischen Amtshilfe-Bereich. Nicht die in Übersee, die sind unwichtig.

Als die Menschen noch kreuz und quer die Pferdewege mit ihren Ottomotor-Fahrzeugen befuhren, keine Regeln kannten (Strassen sind kein Rechtsfreier Raum!), wurde auch nicht das Auto zensiert, oder alle zehn Meter ein Stoppschild aufgestellt, sondern Führerscheine eingeführt. Eine ähnlich sinnvolle Massnahme wünsche ich mir hier. Klar gibt es dann immernoch die Grauzone, mehr als genug Jugendliche/Kinder/Halberwachsene, die im Internet Scheisse bauen oder sich Sachen ansehen, die sie nicht sehen sollten - aber ganz ehrlich, wer bitteschön ist so ein Naiver Vollidiot zu glauben, dass das mit Filtern und Gesetzen aufhört? Betroffen sind von sowas grundsätzlich immer andere, niemals die Zielgruppe! Das lehrt uns die Geschichte in hunderten von Fällen! Trotz Todesstrafe gibt es Morde, trotz Haftstrafen wird geklaut, vergewaltigt, geraubt und geschändet. Die Anzahl derer, die auf so ein Verbrechen "verzichten" weil "oh da gibt es ein Gesetz dagegen und ich komm in den Knast", ist unter sehr grosser Wahrscheinlichkeit minimalst. Abschreckung? Lächerlich. Wer strafbares tun will, wird das bei Gelegenheit auch tun, unabhängig davon ob und welche Gesetze es gibt. Und genau jene, die am schlimmsten sind, scheren sich einen Dreck.

Zurück zum Hauptthema: zensiert das Netz, pappt überall ein Gütesiegel drauf und markiert schlimme Sachen mit "FSK 18" oder "Nicht unter 21", und am allergeilsten wäre es noch, wenn der Staat selbst dem Erwachsenen vorschreibt, was er sehen darf, und was nicht. Aber dann verspreche ich, werden jene, die geschützt werden sollen, genau das sowas von attraktiv finden, dass die Mittel und Wege zur Verbreitung finden, und wir "erlaubten Kosumenten" in die Röhre gucken. Fängt doch schon bei FSK 18 Spielen an..Unzensiert/Uncut? Muss ich im Ausland kaufen..
 
ot:
Razor, ich verspreche, das nächste Mal setze ich Ironie/Sarkasmus-Tags. ...
Danke, hab ich nicht mitbekommen. War für mich noch zu früh für Ironie/Sarkasmus...


Nur frage ich mich, wie man einen 'Internetführerschein' realisieren, und v.a. kontrollieren will... M.M.n. geht das nur mit absoluter Kontrolle. Und das währe genauso schlimm.

So wie ich das sehe gibts in der Thematik nur 4 Optionen:
a.) Das Internet abschalten
Ist nicht praktikabel, v.a. gibts dann den größten stress mit demos etc, wenn ich meinem Gedankengang zugrunde lege, dass sich 55% der Deutschen ein Leben ohne Internet nicht vorstellen könnten.

b.) Keine Zensur
Keine Zensur und keine Kontrollen. Keine Zensur ist wünschenswert, keine Kontrollen währe aber fehl am platz.

c.) 'der Gläserne Mensch'
Totale Zensur und totale Kontrolle. Das krasse Gegenteil von b. Zu Viel Kontrolle ist auch fehl am Platz.

d.) Gesunder Menschenverstand.
Meiner Meinung nach das richtige, jedoch wollen das anscheinend die Politiker nicht wahrhaben. Kontrolle allein ist sinnlos, wenn sich am/im Menschen nichts ändert.

Ich kann nur sagen, dass mich z.b. meine Eltern zwar nicht streng, aber auch nicht lasch erzogen haben. Ich hab schon Zeug in meinem Leben gesehen, da würden bei jedem Sicherheitsbeauftragten die Alarmglocken schrillen. Passiert ist nichts.
Warum? Meine Eltern geben mir halt, das war schon in der Schule so.
Probleme werden halt nur Gelöst, indem man sich damit auseinandersetzt, nicht totschweigt (oder zensiert)...

Daher bin ich auch gegen Zensur, aber für eine Verbesserung des Familienklimas...


BTW:
... zensiert das Netz, pappt überall ein Gütesiegel drauf und markiert schlimme Sachen mit "FSK 18" oder "Nicht unter 21", und am allergeilsten wäre es noch, wenn der Staat selbst dem Erwachsenen vorschreibt, was er sehen darf, und was nicht. ...
Bitte, bitte, bitte, ich will wenn schon dann auch eine Behörde, die die Regierung (D/A) an sich (im Internet) zensiert. Ist ja manchmal schon jugendgefährdend, was die da ablassen...
 
a.) Das Internet abschalten
Geht nicht. Ohne Internet kommt heute weder Strom aus der Steckdose noch die Post in den Briefkasten. Da aber die Netzneutralität ohnehin über den Jordan zu gehen scheint, kann auch gleich das Netz in Business und Privat aufgetrennt werden. Das hat dann zwar nichts mehr mit dem Internet, wie wir es kennen, zu tun, aber die Bevölkerung kann besser kontrolliert und ggf. ohne Wirtschaftskollaps komplett abgeschaltet werden.

Alles kleine Baustellen, die zu einem Elite-Netz führen können. Verkauft als Kinder- und Jugendschutz. Das Internet in der jetzigen Form stört alte Monopole, bietet zu viel Möglichkeit für Versammlungen sowie der Meinungsbildung und "verdient" nicht genug. Wer nicht heute schon lernt zu tricksen, kann seinen PC bald wieder zum PacMan spielen benutzen.
 
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