Diskussion Kfz-Steuer nach niederländischem Beispiel?

oxfort

Geht bald.
ot:
Evtl. in einen bestehenden Thread zusammenführen.


In den Niederlanden wird die Kfz-Steuer abgeschafft, ebenso die 25% Steuer für Neuwagen. Dafür soll jeder PKW mit 3 Cent/km abgerechnet werden. Diese Abgabe soll bis zum Jahr 2018 auf bis zu 6,7 Cent/km erhöht werden.
Die Abrechnung soll über ein GPS-System erfolgen, weitere Informationen über Strecken usw. sollen angeblich nicht erfasst werden. (Wer's glaubt!:smokin)

Bei solch einem System würde sich die Steuer/Abgabe für mich von derzeit 366 Euro auf ca. 600 Euro erhöhen.:cry: Obwohl ich eigentlich wirklich nur noch nötige Fahrten mit dem Auto unternehme.

Gleichzeitig bedeutet es aber auch, dass Autofahrer die mit einem "Stinker" unterwegs sind, bei gleicher Km-Leistung, genauso viel bezahlen müssten, wie z.B. ein Auto mit Hybrid oder auch Elektrotechnik.

Quelle
 
>> Die Umstellung soll das Klima schützen und Staus verringern.

Ja ne is klar :stupid
 
Alles Unsinn. Völlige Umlegung auf den Sprit und Maut für alle ausländischen Kraftfahrzeuge. Damit es egal ist, ob sie noch kurz vor der Grenze billig tanken.

Weniger Kilometer = weniger Sprit -> weniger Sprit = weniger CO2

Dafür brauchts dann auch außer an den Grenzen keine teuren Überwachungsmaßnahmen mit GPS.

.... zumal es den historischen Originalzustand meines Fahrzeuges (H Kennzeichen ;)) verletzen würde, wenn da noch nachträglich GPS Müll eingebaut würde und die Herstellung des GPS Mülls Tonnen von CO2 pro Gerät frei setzt. :motz

Hybridautos sind nicht unbedingt Spritsparer, denn der Energieerhaltungssatz gilt immer noch - und Elektroantrieb ist erst dann klimatechnisch sinnvoll, wenn der Strom zu 100% aus regenerierbaren Quellen oder mittels Kernkraft oder Solarenergie gewonnen wird, denn wenn er aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird, wird durch die zwangsläufig auftretenden Wandlungs- und Übertragungsverluste sogar mehr CO2 frei gesetzt, als bei einem Super-Benziner gleicher Leistung ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
QuHno: Dann würde den Niederländern aber der Dicke Batzen entgehen den die Niederländer auf ausländischen Straßen verfahren.
 
OK, bevor wir aneinander vorbei reden: Ich bezog mich auf die Frage, die in der Thread Überschrift steht und bin gegen Einführung eines solchen Modells in ...schland. Was die Niederländer zu Hause machen, ist mir eigentlich ziemlich Schnuppe ;)
 
Es wird aber in den nächsten Jahren hier genauso kommen. Unter dem Deckmantel Umweltschutz eine schöne Möglichkeit die Einnahmen der KFZ-Steuer um bis zu 300% zu steigern, tja ich hab die Unfähigen nicht gewählt...
 
Hm... bringt das so viel wie die Mineralöl Steuer? Ich habe gegen Ende der 80er noch für knapp unter ca. 50ct/l getankt und der Ölpreis ist inflationsbereinigt bei weitem nicht so stark gestiegen wie die Kraftstoffpreise - die übrigens trotz 30% niedrigerem Ölpreis als letztes Jahr nicht nenenswert gefallen sind, wenn mich nicht alles täuscht ...
 
Was interessiert da die Mineralöl-Steuer? Das Modell wird die KFZ-Steuer ablösen, mehr nicht, das Benzin wird bis dahon etwa 2 € kosten, der Umwelt wegen...
 
..und Elektroantrieb ist erst dann klimatechnisch sinnvoll, wenn der Strom zu 100% aus regenerierbaren Quellen oder mittels Kernkraft oder Solarenergie gewonnen wird..
Wirklich? Ist es technisch nicht einfacher, CO² und sonstige "Gifte" aus Großanlagen abzufangen, als sowas in kleinen Einheiten wie Verbrennungsmotoren zu versuchen?

Bei dieser Diskussion geht es ja auch nicht nur um den Sprit. Das ganze "lästige Drumherum" am Auto (Abgasreinigung, Schmierstoffe und Filter, Frostschutzmittel, Kraftstoff- und Wasserpumpe, ect.) und dessen turnusmäßige Erneuerung würden wegfallen. Das dürfte in der Klimabilanz den Verbrenner in der Gegenüberstellung echt übel aussehen lassen. Leider ist das genau das Geschäft der Autoindustrie und der Zulieferer. Die Autoindustrie hat also kein Interesse am Elektroauto. Das hat uns GM ja bereits mit der Einstampfung des EV1 seinerzeit deutlich gemacht.
 
Ja, man könnte das CO2 in Großanlagen chemisch binden - man könnte es auch irgendwo einlagern - aber das kostet auch wieder Unsummen und verbraucht die wertvollen Fossilen "Brenn"-Stoffe, die ja nicht nur zum Verbrennen geeignet sind, sondern aus denen alle möglichen Dinge des täglichen Bedarfs hergestellt werden.

Zu Schmierstoffen und Co: Motor- und Getriebeöl wird recycled - daraus wird im Prinzip wieder neues Motoröl, die anderen Schmierstoffe benötigt ein Elektroauto auch, denn Lager möchten gerne gut geschmiert sein ;)

Ansonsten gibts beim Elektroauto Batterien, die auch nicht gerade Umweltfreundlich und vor allem sehr schwer sind, auch ein wirklich leistungsfähiger Elektromotor ist schwer - und da kommt wieder das Problem mit der aufgewendeten Energie:

Schweres Auto beschleunigen = Viel Energie notwendig

Des weiteren muss beim Elektroantrieb noch das Problem gelöst werden, dass in den derzeitigen Kraftwerken Strom kontinuierlich produziert wird und man ihn nicht so problemlos genau dann zur Verfügung stellen kann, wenn plötzlich alle ihr Auto mit der Steckdose verbinden (ist ein wenig komplizierter, deswegen gehe ich gerade nicht weiter darauf ein).
 
Die Radnabenmotoren sollen ca. 20 Kilo pro Stück wiegen. Das wären beim Allradantrieb dann 80 Kilo. In etwa soviel, wie heute ein Automatikgetriebe wiegt. Was wiegt ein durchschnittlicher 2.0 Liter Vierzylinder mit allen Anbauteilen? 250 Kilo? Mehr wird das Akkupack auch nicht wiegen. In der Gewichtsbilanz dürfte das E-Auto also nicht schlechter dastehen, als der Verbrenner. Ein voller Tank wiegt ja auch noch was.

Das Recyclen der Öle ist auch mit energetischem Aufwand verbunden. Das würde beim E-Auto ebenfalls überflüssig werden.

Da die Kraftwerksbetreiber ohnehin jammern, dass ihre Anlagen Nachts nicht ausgelastet sind könnten sie für das Aufladen der E-Auto ja den "Nachtspeichertrarif" anbieten. Allerdings dürften die meisten E-Cars sowieso nicht zuhause aufgeladen werden. Wie viele Fahrzeuge werden auf privaten Grund geparkt? 10%? Also 90% auf öffentlichem Bereich?. Da würden wir Nachts über massenhaft Kabeltrommeln und Strippen stolpern. Das Aufladen in Akkutauschstationen dürfte sinniger sein.

Alles in Allem sehe ich für das E-Car keinen wesentlichen Kontrapunkt. Ich hätte gerne so'n Ding.
 
Moinsen..

was ich dazu gerne noch einbringen möchte: Nachhaltigkeit. Mag ja sein, dass derzeit das Produzieren des Stromes ebenfalls fossile Brennstoffe benötigt/verbraucht. Aber: ich hätte zuhause durchaus die Wahl, stattdessen mein komplettes Dach mit Solarzellen auszustatten, um damit zumindest mein Auto aufzuladen, und den Rest in Batterien vorzuhalten bzw im Haushalt zu verbrauchen. Bei bisherigen Verbrennerfahrzeugen habe ich diese Wahl aber gar nicht erst, ich MUSS fossile Brennstoffe benutzen. MMn ist das sogar einer der grössten Errungenschaften elekrtisch betriebener Fahrzeuge, ich bin nicht an fossile Brennstoffe gebunden; sollten diese also mal obsolet werden, wird es sich erst recht rechnen. Auch wenn ich nicht wirklich an 100% saubere Energie glaube (bzw. dass sie kommen wird).


Das neue Abrechnungssystem der Niederlande würde dem sogar Rechnung tragen, und Einnahmen garantieren, wenn längst keine Abgase, Hubräume oder Spritverbrauch Steuern einbringen.

LG
 
Ansonsten gibts beim Elektroauto Batterien, die auch nicht gerade Umweltfreundlich und vor allem sehr schwer sind, auch ein wirklich leistungsfähiger Elektromotor ist schwer - und da kommt wieder das Problem mit der aufgewendeten Energie:

Schweres Auto beschleunigen = Viel Energie notwendig
Beim heutigen Stand der Technik bliebe als - wenigsten halbswegs effiziente - Batterietechnik ja eigentlich nur ein Lithiom-Ionen-Akku.

Nun ist Lithium aber eher selten zu finden (zumindest in abbauwürdigen Konzentrationen) und sehr teuer. Die momentan erschlossenen Lithiumvorkommen befinden sich alle auch in ökologisch sensiblen Regionen, ein weiter steigender Lithiumabbau wird sicherlich nicht ohne immer weiter ausufernde Umweltschäden in den Abbauregionen realisierbar sein.

Außerdem hat sich der Rohstoffpreis für Lithium alleine schon durch seine verstärkte Nutzung in der Akkutechnik für Handys, Notebooks, usw. in den letzten Jahren schon stark erhöht (von 2,30 $/kg im Jahr 2006 auf mehr als 6 $/kg nur ein Jahr später). Lithium wird aber offiziell noch nicht an den Rohstoffbörsen gehandelt, die Preise werden momentan direkt zwischen Lieferanten und Kunden ausgehandelt, so dass aktuelle Tagespreise (im Gegensatz zu Silber, Gold, Aluminium, usw.) nicht so einfach im Internet verfügbar sind.

Tatsache ist aber: die verfügbaren Mengen an Lithium werden auch nicht annähernd ausreichen, um eine im globalen Maßstab nennenswerte Menge an Elektroautos zu produzieren.

Und jetzt wird gerechnet! Wie viel Lithium-Ionen-Batterien lassen sich aus 90.000 Tonnen Lithiumcarbonat, der jährlichen Weltproduktion, herstellen? Nehmen wir als „Musterbatterie“ eine relativ kleine, 5 kWh starke Batterie. Diese reicht aus, um Hybridfahrzeuge, also solche, die neben einem Elektroantrieb auch noch einen klassischen Verbrennungsmotor unter der Haube haben, auszustatten. Für die Herstellung einer solchen Lithium-Ionen-Batterie kann man rund 7,5 Kilogramm Lithiumcarbonat in Rechnung stellen. Das heißt, würde man die gesamte Jahresproduktion an Lithiumcarbonat von 90.000 Tonnen in Lithium-Ionen-Batterien stecken, so könnte man zwölf Millionen Hybridfahrzeuge damit ausstatten.

Quelle

Ohne einen massiven technischen Durchbruch in der Akkutechnologie ist das Elektroauto eigentlich schon zum scheitern verurteilt. Zwar ist immer wieder von Laborergebnissen der Akku-Entwickler die Rede, die angeblich mehr Leistung aus kleineren Akkus ermöglichen sollen und die nur noch 1% des heute notwendigen Lithiumgehaltes benötigen würden, aber bevor die Dinger nicht serienreif sind bleiben das Luftschlösser ohne praktische Auswirkungen für die derzeitige Automobilproduktion.

Aber zurück zum Thema Kfz-Steuer: ;)

einzig sinnvoll und gerecht wäre eine verbrauchs- und fahrleistungsabhängige Besteuerung. Und die ließe sich eigentlich nur durch Umlage der Kfz-Steuer auf den Benzinpreis erheben.

Damit das Ganze ökologisch aber überhaupt einen Nutzen hat, müsste man gleichzeitig das Dienst- und Firmenwagenprivileg abschaffen (oder zumindest extrem einschränken). Denn bei den ganzen Direktoriumsfahrzeuge (nur als Beispiel) spielen die Betriebskosten absolut keine Rolle, da diese den Nutzer

a) sowieso nicht interessieren und
b) in die Kosten der jeweiligen Firma einfließen, dort den Gewinn schmälern und somit zumindest zu einer geringeren Steuerlast führen.

Eigentlich sind großvolumige Luxuslimousinen ökologisch und ökonomisch sinnlos. Natürlich kann man deren Verkauf bzw. Kauf in einer Demokratie (und freien bzw. sozialen Marktwirtschaft) niemanden verbieten, man müsste sie aber nicht auch noch direkt und indirekt fördern.

Allerdings könnten ohne den steuerlich geförderten Verkauf der automobilen Oberklasse etliche deutsche Autohersteller auch gleich dicht machen, die S-Klasse von Mercedes, die 6er- und 7er-Reihe von BMW und eigentlich alle Modelle von Porsche wären zu einem erheblichen Teil unverkäuflich, wenn deren Nutzer die gesamten Betriebskosten ohne jegliche steuerliche Förderung aus eigener Tasche zahlen müssten (und diese nicht - quasi als Subvention - der Allgemeinheit aufbürden könnten).
 
Die Idee ist erst einmal nicht schlecht - ob ein Modul zur Anpassung an die Größe/Verbrauch des Autos sinnvoll ist, weiß ich nicht. Da schlagen ja eh schon die Benzinverbrachswerte zu buche, von daher wird das für die Umwelt nicht mehr viel bringen.

Probleme sehe ich mehr beim Datenschutz und bei der Erfassung.
 
@Bio: Wie wäre es mit Prepaid-Kilometern? Eine eindeutige, schwer fälschbare ID Card (zB der Führerschein), die sich an Geldautomaten, Steuerautomaten, per Handy oder sonstwie noch, aufladen lässt. Kann man an der Tanke gleich mitkaufen. Damit hat sich der Datenschutz ggfs. erledigt, sofern dieses "Guthaben" frei beweglich und sogar transferierbar bleibt.

LG
 
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